Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes

Buch von Clemens J. Setz

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes

Eines Tages ist es da. Steht am Ende einer Sackgasse mitten in der Stadt. Es ist ein großes Kind. Den Blick hält es demütig zu Boden gesenkt, seine Haut ist rissig. Tagsüber versammeln sich die Bewohner der Stadt um dieses Kind, veranstalten Kundgebungen und Konzerte. Nachts schlagen sie auf es ein, mit Fäusten, Stöcken und Ketten – auf die Skulptur aus weichem, niemals trocknendem Lehm, auf das 'Mahlstädter Kind'. Der Künstler hat es ihnen zur Vollendung überlassen, hat ihnen die Aufgabe übertragen, es »in die allgemein als vollkommen empfundene Form eines Kindes zu bringen«. Zuerst treibt die Kunstbegeisterung die Bewohner der Stadt, dann kommen sie als Pilger ihrer Wut, verlieren prügelnd die Kontrolle über sich und beinahe auch ihren Verstand. Nach den beiden von der Kritik bejubelten und mit Preisen ausgezeichneten Romanen »Söhne und Planeten« und »Die Frequenzen« legt der österreichische Autor Clemens J. Setz nun einen Band mit Erzählungen vor. Es sind Geschichten gespickt mit grotesken Ideen und subtilem Horror, voller gewalttätiger Momente und zärtlicher Gesten. Wie in den Romanen präsentiert sich Setz auch in der kurzen Form als scharfer Beobachter der menschlichen Natur und einfühlsamer, geradezu liebevoller Porträtist ihrer Eigenarten.
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Bewertungen

Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes

    Original : Deutsch, 2011
    INHALT :
    18 Erzählungen
    Nach den beiden von der Kritik bejubelten und mit Preisen ausgezeichneten Romanen »Söhne und Planeten« und »Die Frequenzen« legt der österreichische Autor Clemens J. Setz nun einen Band mit Erzählungen vor. Es sind Geschichten gespickt mit grotesken Ideen und subtilem Horror, voller gewalttätiger Momente und zärtlicher Gesten. Wie in den Romanen präsentiert sich Setz auch in der kurzen Form als scharfer Beobachter der menschlichen Natur und einfühlsamer, geradezu liebevoller Porträtist ihrer Eigenarten. (Ausschnitt: Verlagsbeschreibung)
    BEMERKUNGEN :
    Lobende Rezensionen, der Leipziger Buchpreis, ein junger, anscheinend begabter Schriftsteller zogen mich an. Ich war gespannt auf diese Erzählungen!
    Wie redet man angemessen auf eine ganze Palette verschiedener Vorgehensweisen, mit Ich- oder allwissendem Erzähler? Sie sind meines Erachtens recht unterschiedlich. Da gibt es groteske mit nahezu phantastischem Einschlag oder auch sehr harte Schilderungen von menschlicher Gewalt, die hier und da bis zum Sadismus (oder dem Pendant : Masochismus) geht. Wenn dann der Mensch in dieser seiner Nacktheit dargestellt wird, die bis ins Obszöne und Perverse geht (insbesondere in zwei Erzählung), kann man sicherlich sagen, dass dies ja eine Seite des Menschen sein kann und vielleicht auch ist. Dennoch ist mir diese Engführung auf das Häßliche, Ängstliche, Enge im weitesten Sinne penibel. Setz – scharfer Beobachter der menschlichen Natur, Portraitist seiner Eigenarten – wie es in der Verlagsbeschreibung heißt ? Nun gut, sicher eine Lesart, eine Vision des Menschen. Aber meist wenig weiterführend, hilfreich, aufbauend. Muss das Literatur sein ? Nein, keinesfalls, einige gefallen sich in dieser Art Schilderungen. Ich wurde müde.
    Es gabe durchaus einige Erzählungen, die mich ansprachen, aber ich konnte dann nicht erneut bis zuletzt diese oder jene Erzählung zu Ende lesen, um dann eventuell noch ein mir zumutbares Ende auszumachen. So bleibt dies hier eher eine Buchvorstellung als dass es eine abschliessende Rezension ist.
    Vielleicht kommen aber hier noch andere Meinungen und Eindrücke hinzu; wäre interessant!
    Für abgebrühte Leser vielleicht eine Entdeckung, denn original mag das schon sein und sprachlich teils sehr interessant. Doch, mir war es dann doch nicht reif genug. Vielleicht kommt da noch was in zehn, fünfzehn Jahren ?
    AUTOR :
    Clemens J. Setz ist ein österreichischer Schriftsteller und Übersetzer. Geboren wurde er 1982 in Graz, wo er auch heute noch lebt. 2001 begann er ein Lehramtsstudium der Mathematik und Germanistik an der Karl-Franzens-Universität in Graz. Neben dem Studium arbeitete Setz unter anderem als Übersetzer und veröffentlichte Gedichte und Erzählungen in Zeitschriften und Anthologien. Sein 2007 erschienener Debütroman « Söhne und Planeten » gelangte auf die Shortlist des aspekte-Literaturpreises. 2008 wurde er zum Ingeborg-Bachmann-Preis eingeladen, wo er mit der Novelle « Die Waage » den Ernst-Willner-Preis gewann.
    2009 wurde sein zweiter Roman « Die Frequenzen » für den Deutschen Buchpreis nominiert (Shortlist). Er war 2010 Gast des Internationalen Literaturfestival Berlin. Für seinen Erzählband « Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes » erhielt Setz 2011 den Preis der Leipziger Buchmesse im Bereich Belletristik. In der Begründung der Jury hieß es: „Täuschende Nachbarn, Prügelorgien der Kunst, verrückende Maschinen – diese Erzählungen locken den Leser in ein Labyrinth aus Zärtlichkeit, Gewalt, Liebe und Gemeinheit.“
    Seit 2011 verfasst er für die Literaturzeitschrift « Volltext » die Serie « Nicht mehr lieferbar » über vergriffene Werke bedeutender Schriftsteller. Sein 2012 erschienener Roman « Indigo » gelangte auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises.
    Taschenbuch: 349 Seiten
    Verlag: Suhrkamp Verlag; Auflage: 1 (16. April 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3518463357
    ISBN-13: 978-3518463352
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Ausgaben von Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes

Taschenbuch

Seitenzahl: 349

Hardcover

Seitenzahl: 350

E-Book

Seitenzahl: 353

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