Aushäusige

Buch von Sabine Gruber

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Aushäusige

Das faszinierende Debüt von Sabine Gruber: In ihrem unverwechselbaren Ton erzählt sie von „Aushäusigen“, von Entwurzelten, verzweifelt Suchenden, die fremd sind und bleiben in jedem Zuhause, das sie beziehen. Eine davon ist Rita – einst aus dem Land ihres „Kindheitsschweigens“ nach Venedig aufgebrochen, geht nun ihre Liebe zu einem venezianischen Fischhändler in der dämmrigen Schönheit der Stadt zu Ende. Auch er ist ein Heimatloser, der sich nur ohne Haus zu Hause fühlt, ebenso wie Ritas Bruder Anton, zu dem sie sich flüchtet. Vor den Kulissen von Venedig und Wien schildert Gruber in eindrücklichen Bildern und mit großer Sprachintensität die Rettungsversuche gescheiterter Herzen und lässt im Hintergrund bereits sanft jene Ironie mitschwingen, die aus ihren späteren großen Romanen so vertraut ist.
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Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Aushäusige

    Ihrem Vater konnte Rita nie etwas recht machen, weder durch ihre Berufswahl und schon gar nicht durch ihre Heirat mit dem venezianischen Fischhändler, Ennio. Auf der Suche nach der eigenen Identität und als Flucht aus dem dominanten Elternhaus verlässt Rita das bäuerliche Südtiroler Dorf, um in der Stadt ihrer Träume – Venedig – an ihrer Zukunft zu schmieden. Nach der Hochzeit lernt sie rasch den Alltag kennen, der Flair der Stadt verliert sich, trotz aller Anstrengungen und Anbiederungen fühlt sie sich entwurzelt, heimatlos, einsam – aushäusig eben. Ennio sagt immer mehr dem Alkohol zu, die Ehe scheitert, aus Zuneigung wird Abscheu, manchmal auch Hass. Lange Zeit kann sich Rita dieses Scheitern nicht eingestehen, doch dann entschließt sie sich, nach Wien zu ihrem Bruder Anton, der ebenfalls negativ von seiner Kindheit geprägt ist und nun als Journalist versucht, Fuß zu fassen und auf eigenen Beinen zu stehen, zu flüchten.
    Abwechselnd und ohne Übergang kommen Rita und Anton zu Wort, wer gerade erzählt, ergibt sich oft erst nach mehreren Absätzen. Vergangenes vermischt sich mit Gegenwärtigem, Gefühle und Gedanken fließen in Handlungen ein. Kindheitserinnerungen werden wach, von einem dominanten Vater ist die Rede und davon, dass man ihm die Genugtuung nicht vergönnt und ihm deshalb nicht vom Scheitern der Ehe erzählt. Stakkatomäßig, fast atemlos reihen sich die Monologe aneinander, um abschließend noch einmal von einer dritten Person – quasi einem Außenstehenden - aus der Perspektive von Rita und Anton geschildert zu werden.
    Anstrengend, und oft auch verwirrend, liest sich dieses Buch. Den Gedanken ist nur schwer zu folgen und oft zermartern sie einem das Gehirn. Dennoch übt dieses Buch einen gewissen Reiz aus, was weniger auf den Inhalt als vielmehr auf den Stil des Buches zurückzuführen ist. Bücher über Befindlichkeitsstörungen, Identitätssuche und –krisen gibt es genug, da erzählt Sabine Gruber nicht viel Neues. Stilistisch lässt sie allerdings mit diesem 1996 erstmals erschienenen Roman – aufhorchen. Dieser Roman wurde jetzt - wohl aufgrund des großen Erfolges der Nachfolgeromane - neu aufgelegt. Für mich war das Lesen des Erstlings natürlich ein Muss, wenn er auch nicht so ausgefeilt und perfektionistisch ist wie ihre Nachfolgeromane „Die Zumutung“ oder das für mich ohnedies hervorragende „Über Nacht“ ist.
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Ausgaben von Aushäusige

Taschenbuch

Seitenzahl: 128

Besitzer des Buches 1

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