Der schwarze König

Buch von Uta Treder

Bewertungen

Der schwarze König wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der schwarze König

    Inhaltsangabe von Amazon kopiert (etwas geändert):
    Angesiedelt auf einer Felsenhalbinsel im Süden der Toskana, wo sich die Mächtigen Italiens exklusive Villen haben bauen lassen, spielt "Der schwarze König" in einem Fischerdorf, das, unberührt vom Reichtum der Villenbesitzer, seinen ursprünglichen Inselcharakter bewahrt hat. Eigenwillige Maurer, lebenslustige Bäcker, urwüchsige Weinbauern, anarchistische Klempner und Wünschelrutengänger sind hier ebenso an der Tagesordnung wie Madonnenerscheinungen, groß angelegte Wildschweinjagden, verheerende Feuersbrünste, hitzige Streitigkeiten und die leidenschaftliche Verteidigung alt hergebrachter Rechte. Die wildromantische Natur des Berges und die altertümlichen Bräuche seiner Bevölkerung bilden den Hintergrund für die Parabel einer archaischen Gesellschaft, die, ohne es zu wissen, auch von der Globalisierung eingeholt worden ist. In diesem Rahmen geschieht ein Mord, der die Grenzenlosigkeit von Tat und Tätern auf dem Berg begreiflich macht. Parallel zum Verbrechen läuft das persönliche Abenteuer der Protagonistin ab, einer Journalistin, die sich zur Vorbereitung eines Vortrags auf den Berg zurückgezogen hat: Zwei Texte - der einer verbrannten Anzeige und der eines Bachmann-Gedichtes setzen es in Gang. Die Suche nach einem Zugang zu dem verschlüsselten Gedicht führt die Journalistin zu einem Erkennen von sich selbst, weil sie sich darin wiedererkennt. Der Mord und die Ermittlung konfrontieren sie mit der Gesellschaft, in der das Verbrechen geschah und fordern sie zu einer Lebensbilanz heraus.
    Eigentlich lebt die Ich-Erzählerin Clara in Florenz, wo sie bei einer Zeitung arbeitet, und sie hat sich, um einen Vortrag über Bachmanns Gedicht "Der schwarze König" auszuarbeiten, in ihr Haus im toscanischen Fischerdorf zurückgezogen. Ihr Mann, Archäologe von Beruf, macht Ausgrabungen in Ägypten, wo er gerade mit dem Fund seines Lebens beschäftigt ist. Clara ärgert sich zunächst, unbezahlten Urlaub für die Ausarbeitung des Vortrags, für den sie eigentlich keine Lust hat, genommen zu haben. Sie plagt sich mit den Widrigkeiten des Dorfes, das nicht an das Stromnetz angeschlossen ist, und mit dem "Komfort" ihres Hauses, das nur von einem oft qualmenden, selten brennenden Holzofen geheizt wird. Man spürt: Sie ist auf der Suche, unzufrieden mit ihrer gegenwärtigen Situation, aber noch zeichnet sich kein anderer Weg vor.
    Die Gedanken zum Gedicht, das in dem Buch abgedruckt ist, teilt sie dem Leser mit. Eine zusätzliche Freude für diejenigen, die Lyrik mögen. Diese Interpretationsansätze wirken nicht wie Fremdkörper in der Geschichte, sondern haben eine wichtige Funktion für die weitere Handlungen der Protagonistin.
    Ich habe das Buch, obwohl es als Krimi bezeichnet wird, nicht unter dieses Genre gestellt, weil Mord und Aufklärung eher "Mittel zum Zweck" sind, um die Art der Dorfbewohner, die Machenschaften der Reichen und Claras Entwicklung darzustellen.
    Das Buch hat mich begeistert. Angefangen von der Schilderung der Landschaft über die Charakterisierung der Personen bis zur traurigen Entscheidung am Ende entstehen beim Lesen wunderbare Bilder im Kopf und eine Geschichte, wie man sie selten findet. Obwohl im Mittelpunkt Claras Suche nach etwas (wobei sie dieses "etwas" gar nicht benennen könnte) steht, hat das Buch mit dem üblichen Selbsterfahrungs-Kitsch nichts zu tun. Auch wenn Kritik an der Gesellschaft (arm-reich-Kontrast) hörbar wird und Wirtschaftsinteressen angeprangert werden (Waffenschmuggel), ist keine Moralkeule in Sicht.
    Das Buch ist spannend, unterhaltsam und gibt Denkanstöße - mehr kann man von bedrucktem Papier nicht erwarten.
    Marie
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Ausgaben von Der schwarze König

Taschenbuch

Seitenzahl: 224

Besitzer des Buches 2

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