Die Fackel im Ohr

Buch von Elias Canetti

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Fackel im Ohr

Mit der 'Fackel im Ohr' setzt Elias Canetti seine autobiographischen Erinnerungen fort, die er mit der Geschichte einer Jugend, 'Die gerettete Zunge' (1977), begonnen hatte. Diesmal geht es um die Jahre 1921-1931, die Jahre zwischen sechzehn und sechsundzwanzig im Leben Canettis, in denen sich der Autor 'die Welt mit dem Kopf aneignet'. Canetti erlebt die Inflationszeit in Frankfurt am Main, die Studienjahre in Wien (mit dem Brand des dortigen Justizpalastes) und Berlin auf dem Höhepunkt der Zwanziger Jahre. Über die innere Entwicklung des Autors gibt dieses Buch Auskunft und wie er zu seinen späteren Themen findet - Masse, Tod, die Würde des Individuums. In den 'Fackel'-Jahren liegen die ersten Ansätze zu Canettis späteren Hauptwerken, dem Roman 'Die Blendung' und 'Masse und Macht', der großen Studie, an der er noch dreißig Jahre gearbeitet hat. Mit sensiblen Augen und Ohren fängt Canetti in diesen Entwicklungsjahren seine Beobachtungen ein, genug für die folgenden fünfzig Schriftstellerjahre. 'Man ist wacher nach der Lektüre.' Der Spiegel
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Serieninfos zu Die Fackel im Ohr

Die Fackel im Ohr ist der 2. Band der Lebenserinnerungen Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 1977. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2003.

Bewertungen

Die Fackel im Ohr wurde insgesamt 9 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,6 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Fackel im Ohr

    Der Autor: Elias Canetti
    Titel: Die Fackel im Ohr, erschien erstmals 1980
    Seiten: 352 Seiten, untergliedert in fünf Teilen
    Verlag: Carl Hanser
    ISBN: 978-3446170230
    Der Autor:
    Elias Canetti (geboren 1905 in Russe, Bulgarien, und gestorben am 14. Aug 1994 in Zürich) war ein deutschsprachiger Schriftsteller, der zudem 1981 den Literaturnobelpreis erhalten hat. Er entstammt einer wohlhabenden, jüdischstämmigen Kaufmannsfamilie und musste in seiner Kindheit und Jugend häufig umziehen (Bulgarien, Wien, Berlin, Frankfurt, London). Seine schriftstellerische Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich: so hat er den Roman „Die Blendung“ geschrieben, Dramen verfasst, eine mehrbändige Autobiographie, sowie Aufzeichnungen und Studien (bspw Masse und Macht) veröffentlicht. Canetti starb 1994 in Zürich. Seinen Nachlass hat er der Zentralbibliothek in Zürich vermacht, darunter seine 20.000 Bände fassende Bibliothek. Seine Tagebücher und private Briefkorrespondenz sind bis 2024 gesperrt und erst danach für die Forschung zugänglich.
    Inhalt: (Klappentext)
    Die Schilderung der zehn Jahre von 1921 bis 1931, die Spanne zwischen Canettis sechzehntem und sechsundzwanzigstem Lebensjahr, ist, über das Zeitgeschichtliche hinaus, ein spannender Entwicklungsroman aus der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Zugleich ist sie aber auch die Darstellung der Genese des Künstlers, der nun in deutscher Sprache seine Werke schreiben wird.
    Meinung:
    Der zweite Band der vierteiligen Lebenserinnerungen ist meiner Ansicht nach der stärkste. Er schließt direkt am ersten Band an und beginnt mit dem Umzug der Familie nach Frankfurt. Drei Jahre werden sie dort bleiben, wohnen in einer Pension und spüren die Auswirkungen der Inflation. Ein prägendes Ereignis für Canetti ist dort auch eine Demonstration gegen die Ermordung Walter Rathenaus. Hier spürt er vermutlich zum ersten Mal, dass das Thema «Masse und Macht» ihn sein Leben lang beschäftigen wird. 1924 geht er zurück nach Wien, um ein Chemiestudium zu beginnen. Die spannungsvolle Beziehung zu seiner Mutter treibt ihn dazu, einen «richtigen» Beruf anzustreben, obwohl er sich bereits bewusst ist, niemals als Chemiker arbeiten zu wollen. Er trifft hier seine spätere Frau Veza, die Vorlesungen des Dramatikers Karl Kraus sind prägend und er beginnt mit seinem Roman «Die Blendung».
    Der junge Canetti reift zum Intellektuellen heran, entdeckt durch mehrere Erlebnisse für sich das Thema «Masse» und ist in Wien und Berlin ein (noch weitgehend unbekannter) Bestandteil der vielfältigen Künstlerszene.
    Wie bereits im ersten Band schildert Canetti viele persönliche Erlebnisse und als Leser wird man dadurch nicht nur in die damalige Epoche entführt, sondern trifft nebenbei auch viele Persönlichkeiten. Die Charakterschilderungen, Gespräche mit anderen Schriftstellern (und Künstlern aller Art) und Anekdoten machen den Reiz aller vier Bücher aus. Das Privatleben wird nicht allzu sehr thematisiert, von der Beziehung zu seiner Mutter mal abgesehen. Canettis Bruder Nissim «Jacques» wird nicht mal mehr erwähnt, die zahlreichen Affären, die Canetti gehabt hatte, sind ebenfalls kein Thema. Seine Lebenserinnerungen beinhalten (verständlicherweise) nur Erlebnisse, die Canetti als prägend empfand. Tatsächlich sollte man bspw zur Canetti-Biographie von Sven Hanuschek greifen, wenn man eine umfassende Schilderung von Canettis Leben haben möchte. Etwas enttäuscht hat mich die von mir gelesene Hanser-Ausgabe (aus den 1980er Jahren) aufgrund fehlendem Personenverzeichnis und Anmerkungen. Auch Fotos wären nett gewesen. Ansonsten sollte man tatsächlich den ersten Band vorher gelesen haben, um die Entwicklungen richtig zu verstehen.
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Ausgaben von Die Fackel im Ohr

Taschenbuch

Seitenzahl: 344

E-Book

Seitenzahl: 352

Besitzer des Buches 19

Update: