Herbstvergessene

Buch von Anja Jonuleit

Bewertungen

Herbstvergessene wurde insgesamt 27 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Herbstvergessene

    Kurzbeschreibung:
    Für eine Versöhnung ist es zu spät: Zehn Jahre lang hat Maja Sternberg keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter Lilli gehabt - jetzt ist Lilli tot. Die Polizei in Wien spricht von Selbstmord. Doch daran mag Maja nicht glauben. In der Wohnung ihrer Mutter findet sie deren Geburtsurkunde: Der Name des Vaters fehlt. Als Geburtsort ist Hohehorst eingetragen. Ein Foto zeigt Großmutter Charlotte mit einem Baby, doch dieses dunkle Baby hat keinerlei Ähnlichkeit mit der hellblonden, blauäugigen Lilli. Von Schuldgefühlen und Neugier getrieben, begibt Maja sich auf die Spurensuche und stößt auf ein dunkles Familiengeheimnis, das alle Gewissheiten in ihrem Leben mit einem Schlag zunichtemacht... *Quelle*
    Zur Autorin:
    Anja Jonuleit wurde in Bonn geboren, lebte einige Jahre im Ausland und studierte Italienisch und Englisch. Sie arbeitete als Übersetzerin und Dolmetscherin, bis sie anfing, Romane und Geschichten zu schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Friedrichshafen.
    Meinung:
    Die 41-jährige Maja Sternberg hat seit Jahren nur sporadischen Kontakt zu ihrer in Wien lebenden Mutter Lilli, der aus nichtssagenden Weihnachts- und Geburtstagskarten besteht. Doch eines Tages ruft Lilli, die als Dolmetscherin eine große Karriere gemacht hat, ihre Tochter mit der Bitte an, sie möge sich mit ihr treffen, da sie ihr einiges zu erzählen habe. Maja macht sich eher widerwillig auf den Weg nach Wien, doch da ist Lilli schon tot. Angeblich hat sie Selbstmord begangen, sich von ihrer Terrasse hinuntergestürzt.
    Doch Maja glaubt nicht an diese These, auch wenn Lilli eine schwere Krebserkrankung hatte. Bald erreicht Maja ein Brief von einer alten Freundin ihrer Mutter, in dem sich ein Schlüssel und ein Foto ihrer Großmutter Charlotte mit Tochter Lilli auf dem Arm befindet. Aber Maja muss erkennen, dass es gar nicht ihre Mutter als Baby auf dem Foto sein kann, denn sie wurde erst 2 Monate später geboren als das angegebene Datum auf dem Foto ausweist. Hatte die Großmutter noch ein Kind? Und wenn ja, was ist aus ihm geworden? Maja deckt nach und nach ein Familiengeheimnis auf, das ein größeres Ausmaß annimmt, als sie sich jemals hätte vorstellen können.
    Anja Jonuleit hat mit Herbstvergessene einen Roman geschrieben, den ich nur jedem Leser von Familiengeschichten und -geheimnissen ans Herz legen möchte, vor allem für Fans von Lucinda Riley könnte dieses Buch auf jeden Fall etwas sein.
    Maja Sternberg ist eine äußerst sympathische Protagonistin, in die ich mich sofort hineinversetzen konnte. Ihre Beziehung zur Mutter Lilli ist von jeher sehr angespannt, die beiden haben nichts gemeinsam und Lilli null Verständnis für die Berufswahl ihrer Tochter, die sie so gerne auch als Dolmetscherin gesehen hätte.
    Erst mit dem Tod der Mutter nähert sich Maja ihr ein wenig an und erfährt durch Gespräche mit Lillis Nachbarin Erna Buchholtz, das es auch eine andere Seite an ihr gab, vor allem, als sie die Krebsdiagnose bekam, stellte Lilli wohl ihr Verhalten gegenüber der Tochter in Frage, doch leider fehlte die Zeit für eine Aussöhnung.
    Eine große Rolle spielt auch Charlotte, die Großmutter Majas. Ihre Geschichte wird abwechselnd mit Majas Erlebnissen erzählt. Diese ist im 2. Weltkrieg angesiedelt und erzählt von ihrer großen Liebe Paul und ihrer Zeit in einem Lebensborn-Heim, denn sie war schwanger und Paul der Mann ihrer Schwester Leni.
    Die Nebenfiguren wurden allesamt interessant gestaltet. Zu erwähnen wären hier Erna Buchholtz, die hilfreiche Nachbarin von Majas Mutter und Roman Sartorius, der bis zum Ende hin ein wenig mysteriös erscheint. Dessen Vater Heinrich war im Lebensborn als Arzt tätig und mit Majas Großmutter Charlotte bekannt.
    Die Handlung gestaltet sich von Anfang an als spannend, denn durch die sich abwechselnden Perspektiven von Majas und Charlottes Erlebnissen möchte man als Leser immer wissen, wie es weitergeht. Eine düstere Stimmung zieht sich hier quer durch die Geschichte hindurch, denn der Selbstmord von Lilli wird hier immer wieder in Frage gestellt und auch Maja fühlt sich immer öfter beobachtet, sodass sich der Roman in manchen Abschnitten schon eher wie ein Krimi liest.
    Die Auflösung der ganzen Geschichte wurde von Anja Jonuleit sehr schlüssig aufgedeckt und dank ihres sehr fesselnden Schreibstils fliegt man nur so durch die Seiten dieses gelungenen Familienromans.
    Fazit:
    Herbstvergessene ist ein fesselnder Familienroman, der bis zum Ende hin spannend bleibt und gekonnt die Zeit des 2. Weltkriegs im Lebensborn einfängt. Hier hat Anja Jonuleit sehr gut recherchiert und vermag diese dunkle Zeit dem Leser näherzubringen. Für Leser von Lucinda Riley kann ich diesen Roman uneingeschränkt empfehlen.
    Wertung:
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  • Rezension zu Herbstvergessene

    So, nun habe ich mich auch endlich durch das Buch gewurschtelt.
    Zu dem Inhalt muss ich ja nicht mehr viel schreiben, das haben meine Vorschreiber ja vortrefflich gemacht
    Leider muss ich gleich zu Beginn sagen, dass ich etwas enttäuscht worden bin von dem Buch.
    Die Idee zwei Handlungsstränge bzw. Sichtweisen (oder wie man es auch nennen mag) parallel laufen zu lassen war eine gute Idee und so wurde nur Stück für Stück das "Familiengeheimnis" sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart gelüftet und man ahnte bis zur jeweiligen Auflösung meist auch nicht so wirklich bzw. nur in Ansätzen was geschehen war. Einige Stellen waren für mich wirklich überraschend und ich staune immer wieder, was Autoren sich für Geschichten einfallen lassen können. Nichtsdestotrotz fehlte allgemein das richtige Element der Spannung und ich bin der Meinung, dass man hier mehr hätte reißen können.
    Zwar wurden alle Geheimnisse um den Tod der Lilli Sternberg aufgedeckt und das Konstrukt, was sich dahinter verbarg war auch recht gut gesponnen, aber für mich kam nie wirklich richtige Spannung auf. Das war auch der Grund, warum ich so lange an dem Buch gelesen habe. Vielleicht habe ich das Buch aber auch einfach in der für mich persönlich falschen Stimmung gelesen.
    Interessant für mich war, dass man einiges über die Lebensborn-Geschichte/Heime erfuhr, die mir nahezu neu war. Man bekam wirklich Lust auch selber noch zusätzlich zu recherchieren. Diese spannenden Anteile fand man jedoch oftmals nur im Geschriebenen der Großmutter Charlotte, die mir auch auf Anhieb als einzige Figur irgendwie sympathisch war.
    Mit den einzelnen anderen Charakteren wurde ich leider nicht wirklich warm, so dass es mir schwer fiel in die Geschichte richtig eintauchen zu können. Man fand regelrecht die Persönlichkeit auch in den Erzählstilen wieder. Großmutter Charlotte´s "Kapitel" waren teilweise energisch und historisch interessant gestaltet, wohingegen Maja Sternberg´s "Kapitel" auf mich oftmals dahinschleppend wirkten, so dass man ihr gerne hin und wieder mal auf die Sprünge geholfen hätte, was jedoch am Inhalt der Kapitel lag und nicht am Erzählstil an sich, der eigentlich flüssig zu lesen war.
    Auch wenn mich das Buch etwas enttäuscht hat, würde ich das Buch trotzdem an Leser weiterempfehlen, die gerne Familiendramen lesen.
    Von mir bekommt das Buch
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  • Rezension zu Herbstvergessene

    Das Buch "Herbstvergessene" von Anja Jonuleit handelt von drei Frauen, Maja Sternberg, ihrer Mutter Lilli Sternberg und ihrer Großmutter Charlotte Sternberg. Maja hatte schon immer ein engeres Verhältnis zu ihrer Großmutter. Zu ihrer Mutter hat sie schon seit Jahre keinen Kontakt mehr. Sie sieht in ihrer Mutter eine starke, ehrgeizige Person, die sich die gleichen Eigenschaften von ihrer Tochter wünscht. Sie fühlt sich ständig unter Druck gesetzt. Eines Tage erhält Maja einen Anruf von Lilli, die ihr gerne persönlich bei einem Treffen Dingen mitteilen und zeigen möchte. Als Maja in Wien vor der Wohnung der Mutter ankommt, ist es leider zu spät. Lilli hat sich angeblich aus dem Fenster gestürzt und Selbstmord begangen, was Maja anzweifelt. Erst nach dem Tod ihrer Mutter lernt sie das Umfeld ihrer Mutter und somit ein Stückchen ihre Mutter besser kennen. In den Sachen ihrer Mutter findet Maja viele Dinge, die Frage aufwerfen. Sie passen nicht mit ihrer Vorstellung der Familien-Vergangenheit zusammen. Die Suche nach den Antworten und nach dem Geheimnis, welches ihre Mutter ihr vor ihrem Tod noch mitteilen wollte, erfährt sie viele neue unerwartete Dinge über ihre Großmutter, und sie reist von Haus Hohehorst bei Bremen, in dem Ende des 2. Weltkrieges ein Lebensbornheim eingerichtet war und welches als Geburtsort ihrer Mutter Lilli auf der Geburtsurkunde angegeben war, bis nach Ligurien in das ehemalige Ferienhaus ihrer Großmutter und begibt sich in gefährliche Situationen.
    Das Buch erzählt die Geschichte in zwei Handlungssträngen, die in der Gegenwart und in der Vergangenheit spielen. Beide sind in der Ich-Form geschrieben. Die Gegenwart wird aus Majas Sicht geschildert und die Vergangenheit aus Charlottes und nicht aus Lillis, wie ich nach Leseprobe fälschlicherweise angenommen hatte. Da der Leser durch Lillis Schilderungen bereits Informationen hat, die Maja noch nicht rausgefunden hat, ist man ihr häufig einen Schritt voraus. Die Wechsel zwischen den beiden Handlungssträngen sind gut gemacht, weil der Leser mehrfach die Antworten zu den Fragen, die Maja sich gerade gestellt hat, von Lilli erhält.
    "Herbstvergessene" lässt sich schwer einem Genre zuordnen. Es ist eine Kombination aus Familienroman, ein wenig Liebesgeschichte und, durch die Suche nach der Vergangenheit und der Wahrheit um den Tod von Lilli, einem guten Krimi. Hinzu kommt der interessante geschichtliche Aspekt der Lebensbornheime in der Nazi-Zeit hinzu.
    Der Text ist meistens flüssig lesbar, jedoch benutzt die Autorin an Stellen, die wichtige Dinge oder starke Emotionen der Charaktere hervorheben sollen, kurze und unvollständige Sätze, die in meinen Augen etwas holprig wirken.
    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann es wirklich weiterempfehlen. Auf jeden Fall ein 4-Sterne-Buch!
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  • Rezension zu Herbstvergessene

    Das Buch „Herbstvergessene“ von Anja Jonuleit ist eine Mischung aus Frauenroman, Krimi und Familiengeschichte, verbunden mit tatsächlichen, geschichtlichen Begebenheiten.
    Maja, die jahrelang keinen Kontakt zu ihrer Mutter Lilli hatte, erhält eines Tages einen Anruf von Lilli. Sie möchte ihrer Tochter etwas Wichtiges mitteilen und bittet sie, zu ihr nach Wien zu kommen. Als Maja in Wien eintrifft, ist Lilli tot. Sie habe Selbstmord begangen, so heißt es, aber Maja zweifelt daran und begibt sich auf Spurensuche, die sie bis zum Leben ihrer Großmutter Charlotte in die Zeit des 2.Weltkrieges zurückführt. Dort scheint der Grund für ein lang gehütetes Familiengeheimnis zu liegen.
    Die Handlung spielt in der Ich-Form sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit, Die beiden Stränge werden durch verschiedene Schriftformen deutlich voneinander abgegrenzt und im Verlauf zusammengeführt. In der Gegenwart unternimmt Maja Nachforschungen nach den möglichen Ursachen von Lilli’s Tod, in der Vergangenheit berichtet Maja’s Großmutter von ihren Erlebnissen in einem Lebensborn-Heim der Nationalsozialisten. Durch diese Erzählform kommt Abwechslung in das Geschehen und nach und nach baut sich eine gewisse Spannung auf, bis es am Ende für fast alle Rätsel eine plausible Erklärung gibt.
    Die Erzählung lässt sich einfach lesen, holpert allerdings an manchen Stellen erheblich. Der Leser ist Maja in ihren Gedanken und ihrem Tun immer ein Stück weit voraus und möchte ihr beinahe auf die Sprünge helfen, verhält sie sich doch teilweise recht ungeschickt und naiv. Dahingegen sind die Abschnitte, die sich mit Charlotte und der Vergangenheit beschäftigen, einem schrecklichen Kapitel deutscher Geschichte, sehr interessant und informativ. Leider verliert sich Anja Jonuleit hier und da in zu detaillierte und schlichtweg überflüssige Beschreibungen, so dass es in der Handlung besonders in der Gegenwart nur schwerfällig vorangeht. Mit dem Schluss des Romans hat sich die Autorin meiner Meinung nach wenig Mühe gegeben, er wirkt zusammengeschustert und grenzt an Trivialliteratur.
    Bei „Herbstvergessene“ handelt es sich um die Geschichte dreier Frauen, die zwar stark sind, aber noch stärker sein könnten. Da Vergangenheitsbewältigung fast jeden betreffen kann und historische Ereignisse nicht vergessen werden sollten, ist die Thematik zeitnah und greifbar. Daher ist das Buch trotz einiger Schwächen und Ungereimtheiten durchaus lesenswert und unterhaltsam.
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  • Rezension zu Herbstvergessene

    Wer bin ich - wo komm ich her?
    Dem Geheimnis seiner Vergangenheit auf die Spur zu kommen, ist immer wieder ein dankbares Thema für Bücher jedes Genres. Meist stößt der Protagonist im Laufe seiner Recherche auf Schriftstücke aus der Vergangenheit, die ihm und dem Leser nach und nach die Wahrheit enthüllen. Jonuleit geht anders vor: Parallel zu Majas Nachforschungen schiebt sie kapitelweise autobiographische Notizen ein, so dass der Leser immer schon mehr weiß als Maja.
    Dem Leser klar zu machen, warum es so lange dauert, bis Maja in den Besitz der Unterlagen kommt, obwohl sie recht früh davon erfährt, erfordert ein recht bemühtes Konstrukt der Autorin, ein Verfahren, das an vielen Stellen verwendet wird: Mal ist die Person, die das nächste Puzzleteil liefert, nicht erreichbar, mal verwehrt sie die Hilfe, mal ist sie an einem anderen Ort als Maja glaubt. Es beeinträchtigt die Stringenz einer Geschichte, wenn das Gerüst, das ein Autor braucht, um seinen Plot logisch und chronologisch nachvollziehbar aufzubauen (und auf eine bestimmte Länge / Seitenzahl zu dehnen), durchschimmert.
    Während das Buch stark anfängt und Majas innere Auseinandersetzung mit der Mutter Lilli und die Trauer um ihren Tod glaubwürdig schildert, verwässert es leider im Mittelteil, vor allem in Majas beiden Beziehungsgeschichten mit Männern - einer von ihnen "der schönste Mann, den ich je gesehen habe" - und endet in einer lächerlichen Szenerie, die wie eine Parodie auf mittelmäßige Krimis anmutet
    Die Klärung von Lillis Tod entspricht einem Schema, das sich bei vielen deutschen (Fernseh)Krimis beobachten lässt:
    Insgesamt liest sich das Buch trotz der Kritik spannend und unterhaltsam, wobei die autobiographischen Passagen fesselnder sind als die Hauptgeschichte und angenehm ruhig von einem exemplarischen Schicksal in den 1940er Jahren erzählen ohne zur Betroffenheitsprosa zu werden.
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  • Rezension zu Herbstvergessene

    Klappentext
    "Das alles liegt nun so fern von mir, und an manchen Tagen verscheucht das wirkliche Leben die Gespenster der Vergangenheit.
    Dann machen meine Hände mich glauben, dass ich schuldlos bin."
    Nach dem rätselhaften Tod ihrer Mutter Lilli Sternberg findet Maja in deren Nachlass ein Foto. Es zeigt Großmutter Charlotte mit einem Baby. Doch dieses Baby hat keinerlei Ähnlichkeit mit der hellblonden, blauäugigen Lilli. Maja begibt sich auf Spurensuche und stößt auf ein dunkles Familiengeheimnis, das alle Gewissheiten in ihrem Leben zunichte macht.
    Die Autorin
    Anja Jonuleit, 1965 in Bonn geboren, ist Übersetzerin und Dolmetscherin. Sie lebte und arbeitete in New York, Bonn, Rom, Damaskus und München. 1994 kehrte sie mit ihrer Familie an den Bodensee zurück. Sie ist Mutter von zwei Kindern. Ihren ersten Roman "Das Wasser so kalr" veröffentlichte sie 2007. "Herbstvergessene" ist ihr zweiter Roman.
    Meine Meinung
    Maja Sternberg erhält unerwartet einen Anruf von ihrer Mutter, mit der sie seit dem Tod der Großmutter kein Wort gewechselt hat. Als sie eine Woche später zu ihr nach Wien reist, ist ihre Mutter tot, Selbstmord. Doch Maja glaubt nicht daran und beginnt zu recherchieren. Sie stößt auf ein altes Foto von ihrer Großmutter Charlotte mit einem Baby auf dem Arm. Doch das ist nicht Majas Mutter Lilli. Außerdem fehlt auf deren Geburturkunde der Name des Vaters und als Geburtort ist "Hohehorst" angegeben, während der Zeit des Nazi-Regimes ein "Lebensborn"-Heim für unverheiratete Schwangere. Maja weiß nicht mehr, was sie glauben soll. Sie begegnet Erna Buchholtz, der hilfsbereiten Nachberin ihrer Mutter; Dr. Prohacek, der bei ihrer Mutter Krebs diagnostizierte und wohl auch privat Kontakt zu Lilli hatte; und Roman Sartorius, dessen Vater Arzt in Hohehorst war und der Maja irgendwie anzieht. Doch jeder scheint vor ihr etwas zu verbergen. Und schließlich gelangt Maja in den Besitz eines Manusskripts und einiger Unterlagen, die ihr Leben auf den Kopf stellen.
    "Herbstvergessene" erzählt die Geschichte von drei Frauen unterschiedlicher Generationen in vier Teilen mit vielen kleinen Kapiteln. Im Buch wechselt sich immer ein Kapitel über die Jüngste von ihnen, Maja, mit einem Kapitel ihrer Großmutter, Charlotte, ab. Beide sind in der Ich-Perspektive verfasst. Maja erzählt von der Gegenwart, wie sie versucht die Geheimnisse von Mutter und Großmutter zu lüften, wie ihr Liebesleben immer komplizierter wird und wie sie schließlich ihr gesamtes Leben umkrempelt. Die Geschichte, die Charlotte erzählt, spielt die meiste Zeit in Hohehorst, 1944/45. Es ist ein Manusskript, eine selbstverfasste Autobiographie in denen ihre große Liebe Paul, ihre Freundin Hanna und Dr. Sartorius eine Rolle spielen.
    Der Leser weiß zwar immer ein wenig mehr als Maja, was die Vergangenheit der Großmutter angeht. Doch was Lilli Sternverg herausgefunden hat und warum sie sich selbst umbrachte, dass muss man erst mit Maja ergründen.
    Anja Jonuleit erzählt eine fesselnde Geschichte. Zwar beschreibt sie oft detailreich Orte oder Personen, doch dadurch zieht sie den Leser aber noch mehr hinein. Jede Person bekommt eine Persönlichkeit und besonders mit Maja konnte ich mich leicht anfreunden.
    Alles in allem ist es ein sehr gelungenes Buch über Gegenwart und Vergangenheit, über Freundschaft, Liebe, Angst, Trauer, Schmerz und Sehnsucht.
    Das Buch hat mich mitgerissen, ich wollte unbedingt erfahren, was es mit den ganzen Geheimnissen auf sich hatte und wurde nicht enttäuscht.
    Im Endeffekt hat es mir sogar noch besser gefallen, als ich anfangs gedacht hatte und auch wenn das Ende ein wenig offen war und ich immer noch ein oder zwei Fragen hatte, das Buch bekommt von mir
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Ausgaben von Herbstvergessene

Taschenbuch

Seitenzahl: 448

E-Book

Seitenzahl: 417

Hardcover

Seitenzahl: 477

Besitzer des Buches 51

Update: