Der Schwimmer
Buch von John Cheever, Thomas Gunkel
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Buchdetails
Titel: Der Schwimmer
John Cheever (Autor) , Thomas Gunkel (Übersetzer)
Verlag: Heyne
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 352
ISBN: 9783453405783
Termin: September 2011
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Der Schwimmer wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,8 Sternen.
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Rezension zu Der Schwimmer
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Inhalt(Klappentext)Weiterlesen
Ein uebermuetiger junger Mann will nach einem Besuch bei Freunden durch die Swimmingpools des Wohnviertels nach Hause schwimmen. Als er ankommt, ist er ein anderer: Die Zeit hat ihn unterwegs ueberholt. In John Cheevers Stories sind die Mittelstandsidyllen nicht nur bruechig, sie sind bedrohlich geworden. Der subtile Beobachter und verzweifelte Ironiker Cheevers zaehlt zu den wichtigsten Chronisten des amerikanischen Lebens, gehoert in eine Reihe mit Updike, Bellow und Roth.
Ueber den Autor(Klappentext)
John Cheever, geboren am 27. Mai 1912 als Sohn eines Kaufmanns in Quincy/Massachusetts, besuchte die Thayer Academy in South Braintree, von der er wegen angeblicher Faulheit und Rauchens relegiert wurde. Er zog nach Boston, wo er sich der literarischen Arbeit widmete. Spaeter war er u.a. als Hochschuldozent taetig. Sein Weg zum Schriftsteller war langwierig und entbehrungsreich; der Durchbruch gelang ihm schliesslich mit der Veroeffentlichung seiner Short Stories, von denen in diesem Buch eine Auswahl erscheint. Der Roman "Die Wapshots" verhalf ihm zu internationalen Ruhm und wurde 1958 mit dem National Book Award ausgezeichnet. Der zweite Teil dieser skurrilen, uebermuetigen Familienchronik "Der Wapshot-Skandal" liegt ebenfalls als Taschenbuch vor. 1994 erschienen im Rowohlt Verlag John Cheevers "Tagebuecher". Fuer sein Gesamtwerk erhielt er 1979 den Pulitzer-Preis. John Cheever starb 1982.
Meine Meinung
Vor einiger Zeit bin ich in einer aelteren Ausgabe der "Freundin" auf eine Kurzgeschichte von John Cheever gestossen und war sofort fasziniert. Fasziniert von seiner klaren, praezisen Sprache, von seiner exakten Beobachtungsgabe, von seiner Faehigkeit, mit wenigen Strichen einen Raum, eine Atmosphaere zu entwerfen, in der sich die Seelen- und Gefuehlslage seiner Figuren widerspiegelt. Meisterhaft sind auch seine Anfaenge, die den Leser unmittelbar in die Geschichte hineinziehen.
Gegenstand aller zwoelf Stories ist die Mittelschicht Amerikas. Die gehobene mit ihren schoenen Haeusern, den gepflegten Swimmingpools, den samstagabendlichen Cocktailparties und die, die bessere Tage gesehen hat und muehselig den Standard zu halten versucht.
Hinter dieser Fassade von Wohlstand und buergerlicher Sicherheit lauern jedoch Abgruende, finden sich Existenzangst und Selbsttaeuschung, Egoismus und die Unfaehigkeit, einander beizustehen. Es sind Kleinigkeiten, ganz unspektakulaere Dinge und Ereignisse, die die bedrohlichen Risse im vermeintlich soliden Fundament sichtbar werden lassen: Die merkwuerdigen Stoerungen im neuen Radioapparat entlarven eine mustergueltige Ehe als Farce, ein Atombunker im Garten soll Sicherheit schaffen, bewirkt aber das Gegenteil, eine verheiratete Frau wird von einem hartnaeckigen Verehrer umschwaermt und beginnt ploetzlich, ihr Leben in Frage zu stellen, ein Hausverwalter kommt nach einem deprimierenden Arbeitstag zu illusionslosen Erkenntnissen der menschlichen Natur. Und dann ist da natuerlich "Der Schwimmer", eine Geschichte mit surrealistischen Zuegen, "ein Meisterwerk aus Geheimnis, Sprache und Leid" (Michael Chabon/Klappentext). Es ist dieses Geheimnis um die menschliche Existenz, die in allen Geschichten Cheevers mitschwingt.
Er urteilt nicht, im Gegenteil: In seiner resignativen, etwas bitteren Ironie ist deutlich die Sympathie fuer seine Figuren spuerbar, fuer ihr Scheitern, ihren Schmerz, ihre tiefe Einsamkeit.
Fast alle Geschichten sind pessimistisch. In der einen, die "gut" ausgeht, steht ein Satz, der ein Rest Hoffnung hinterlaesst: "Es ist nicht der Geruch nach Maisbrot, der uns ins Leben zurueckruft, wie einmal jemand geschrieben hat, sondern es sind die Lichter und Zeichen der Freundschaft und Liebe" (S. 102)
Die Gesamtausgabe von Cheevers Kurzgeschichten sind nur in englischer Sprache erhaeltlich ("The Stories of John Cheever", 1978). Weitere Werke von ihm gibt es leider nur gebraucht. Das ist schade, denn fuer mich ist er eine echte Entdeckung. Ich kann ihn nur waermstens weiterempfehlen!
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