Rock Springs

Buch von Richard Ford, Harald Goland

  • Kurzmeinung

    Jean van der Vlugt
    Angeknackste Familien, unsichere Auskommen, Verzweiflung: konzentrierte Momente, oft undramatisch, die Leben verändern!

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Rock Springs

Short Storys, die unter die Haut gehen. Am Fuße der Rocky Mountains in den 1980er Jahren scheint das Leben noch Konturen zu besitzen. Doch die Idylle trügt, unbarmherzig bricht die Moderne in die abgelegene Region ein und bringt das Leben der Menschen durcheinander. Richard Fords Short Storys erzählen von Männern, die gerade aus dem Gefängnis entlassen wurden, Frauen, die ihre Familien verlassen, Kindern und Heranwachsenden, die das Zer-brechen der Ehen ihrer Eltern erleben.
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Bewertungen

Rock Springs wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Meinungen

  • Angeknackste Familien, unsichere Auskommen, Verzweiflung: konzentrierte Momente, oft undramatisch, die Leben verändern!

    Jean van der Vlugt

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Rock Springs

    Der Autor (Quelle: Wikipedia): Richard Ford (* 16. Februar 1944 in Jackson, Mississippi) ist ein amerikanischer Schriftsteller. Bekannt wurde er vor allem durch seine Romane über den Sportreporter und späteren Immobilienmakler Frank Bascombe: Der Sportreporter, Unabhängigkeitstag, Die Lage des Landes und Frank. Für Unabhängigkeitstag erhielt er als bisher einziger Autor sowohl den Pulitzer-Preis als auch den PEN/Faulkner Award.
    Klappentext (Quelle: Fischer TB): Männer, die gerade aus dem Gefängnis entlassen sind oder ihre Strafe antreten müssen, Frauen, die ihre Familien verlassen, Kinder und Heranwachsende, die das Zerbrechen der Ehen ihrer Eltern erleben – das sind die Gestalten in Richards Fords "Rock Springs". Es sind Menschen, die versuchen, einen Rest von Sinn und Sicherheit zu finden, immer am Rande des Verbrechens, der Heimatlosigkeit, und am schlimmsten, der Einsamkeit. In Richard Fords Geschichten gibt es stets ein Geschehen, eine Spannung, die aus der Handlung entsteht. In "Optimisten" ist es ein Mord, in "Winterbeute" geht es um einen Fischzug in der Dunkelheit, in anderen Erzählung um Fälschung und Betrug, um Unehrlichkeit und Untreue – immer aber versuchen die Gestalten, den brutalen Zufällen ihres Lebens und den eigenen Unzulänglichkeiten zu entkommen und die Sicherheit zu finden, die sich im letzten Augenblick doch wieder als Illusion erweist.
    Seine Erzählungssamllung "Rock Springs" wurde von der New York Times und anderen Zeitungen als ein Werk erkannt, in dem sich ein großes Talent der jüngeren amerikanischen Literatur ankündigt. Kaum ein Schriftsteller hat in den letzten Jahren in den USA soviel Aufsehen erregt wie Richard Ford. Raymond Carver schrieb bereits 1976 über ihn: "Richard Ford ist ein meisterhafter Erzähler." Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb zur Veröffentlichung der deutschen Ausgabe: "'Rock Spings' ist seit Jerome D. Salingers 'Nine Stories' (1953) und seit Bernard Malamuds 'The Magic Barrel' (1958) die vielleicht faszinierendste amerikanische Kurzgeschichtensammlung überhaupt."
    Die amerikanische Originalausgabe der Short Story Collection erschien 1987 unter dem Titel "Rock Springs" bei The Atlantic Monthly Press in New York. Die deutsche Übersetzung besorgte Harald Goland. Sie erschien 1989 beim S. Fischer Verlag in Frankfurt am Main und im Juni 1991 zuerst als Taschenbuch im Fischer Taschenbuch Verlag. Diese Ausgabe umfasst 295 Seiten.
    Die französische Übersetzung stammt von Brice Matthieussent. Sie erschien unter dem Originaltitel "Rock Springs" 1989 bei Payot.
    Enthalten sind die zehn Erzählungen:
    Rock Springs (Rock Springs, 33 Seiten) Great Falls (Great Falls, 26 Seiten) Sweethearts (Sweet Hearts, 22 Seiten) Kinder (Children, 38 Seiten) Vor die Hunde gehen (Going to the Dogs, 12 Seiten) Das Reich (Empire, 50 Seiten) Winterbeute (Winterkill, 28 Seiten) Optimisten (Optimists, 26 Seiten) Feuerwerk (Fireworks, 28 Seiten) Kommunist (Communist, 25 Seiten)
    Angeknackste Familien, unsicheres Auskommen, Verzweiflung und eine Art von Verliererstolz bestimmen die zehn Geschichten dieser Story-Sammlung. Sie wirken wie zehn Variationen des gleichen Gefühls: Zuschauen, wie einem die Kontrolle über das eigene Selbst entgleitet. Als würde man in der Rückschau auf den Moment blicken, an dem das Leben eine fundamentale Wendung genommen hat. Sehr konzentrierte Szenen, dabei oft erstaunlich undramatisch, und doch in der Lage, alles umzuwerfen. Oft sind Kinder und Jugendliche die Zeugen, wie das Leben ihrer Eltern entzwei geht, zum Zuschauen verdammt, ist es für sie fast es noch als für die Erwachsenen, darin einen Sinn oder Ausweg zu erkennen, und doch sehen sie sich genötigt, gefühlsmäßig Stellung zu den einzelnen Elternteilen zu beziehen bzw. gewissermaßen die Verantwortung für das Versagen der anderen zu übernehmen, was vielleicht das Schwierigste ist (selbst wenn es niemand konkret von einem fordert).
    Am Ende stehen die Ich-Erzähler da, haben "etwas über das Leben gelernt", aber sind mit leeren Händen. Sie berichten dem Leser, was ihnen an diesen Knackpunkten ihres Lebens bedeutsam erscheint; eine Einladung die Erschließung dieser Bedeutung, diese Gefühle nachzuempfinden, die bei aller vermeintlichen Nücherternheit des Tonfalls doch stark individuell gefärbt ist, auf dass der Erzähler (Ford) ein großes Maß an Intimität zum Leser aufbaut. Dieser Tonfall, der einen direkt in die Erzählung hineinzieht, dieses Begreifbarmachen wollen, der immer wieder geäußerte Wunsch, sich zu erklären, macht das Faszinosum dieser Story-Sammlung aus, nicht die einzelnen Plot Points und Handlungsverläufe (auch wenn er einige absolut umwerfende Settings hinlegt, die schon für sich einen Leser umnieten können, wie den See im absolut flachen Weizenland, auf dem 5000 Schneegänse aus Sibirien rasten, bevor sie wie eine riesige Schneewehe durch die Schüsse der Jäger in den Himmel getrieben werden).
    Geschichten, die eher wie Gespräche unter Bekannten oder zufällig gemeinsam Gestrandeten wirken, weniger wie literarische Kabinettstückchen. Es ist der intime Tonfall, der den Genuss an den Geschichten ausmacht, es sind nicht die männlichen, hartgesottenen Anekdoten von Rückschlägen und Niederlagen. Im Grunde können mir Fords Ich-Erzähler auf diese Weise fast alles erzählen, um mir einen Eindruck ihrer Gemütslage, einen Eindruck "ihrer Welt" zu geben. Sie erhoffen sich höchstens ein leichtes Nicken als Bestätigung, eine Geste des Verstehens und Mitgefühls, aber keinen Applaus. Das gefällt mir richtig gut!
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Ausgaben von Rock Springs

Taschenbuch

Seitenzahl: 312

E-Book

Seitenzahl: 238

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Besitzer des Buches 6

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