Die letzte Welt

Buch von Christoph Ransmayr, Anita Albus

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die letzte Welt

Christoph Ransmayrs großer Roman ist ein Klassiker der deutschen Gegenwartsliteratur. ›Die letzte Welt‹ ist ein phantastisches Spiel um die Suche nach dem verschollenen römischen Dichter Ovid und einer Abschrift seines Hauptwerks, der legendären ›Metamorphosen‹. Christoph Ransmayrs Roman ›Die letzte Welt‹ wurde von der Kritik gefeiert wie kaum ein anderer - er wurde zu einem Bestseller und in 29 Sprachen übersetzt. Der Roman, der an Schauplätzen in Rom und am Schwarzen Meer Antike, Gegenwart und Zukunft zusammenfließen lässt, folgt den Spuren des römischen Dichters Ovid, der im Jahr 8 n. Chr. nach Tomi am Schwarzen Meer verbannt wurde. ›Die letzte Welt‹ erzählt von der abenteuerlichen Reise eines römischen Freundes von Ovid, der auf der Suche nach dem verschwundenen Dichter und seinem verschollenen Werk der ›Metamorphosen‹ immer tiefer in eine rätselhafte Welt der Bilder, Figuren und wunderbaren Begebenheiten gerät - und sich in eine Romanfigur verwandelt.
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Bewertungen

Die letzte Welt wurde insgesamt 19 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die letzte Welt

    Das Buch lag recht lange auf meinem SUB. Eigentlich wollte ich es erst lesen, wenn ich etwas mehr über Ovid und seine Metamorphosen Bescheid weiss. Ansonsten hatte ich sehr Anspruchsvolles wie James Joyce Ulysses befürchtet, an dem ich gescheitert bin; womöglich entging mir der Spass, weil ich von Homers Versepos "Die Odyssee" zu wenig Ahnung habe.
    Trotzdem, nachdem mir der "Atlas eines ängstlichen Mannes" so gut gefiel, nahm ich mich des letzten Ransmayr-Buchs auf meinem SUB an - und siehe da: so schlimm ist es gar nicht!
    Auch ohne sonderliche Kenntnisse von Ovid kann man den Text mit Vergnügen lesen. Parallelen zu den Personen in beiden Werken sind im Anhang aufgeführt; und als unbedarfter Leser konnte ich eine Vorstellung von den inhaltlichen Bezügen, Querverweisen usw bekommen. Sicherlich ist der Genuss noch höher, kennt man sich zudem in der griechischen und römischen Mythologie aus, Stichwort Lykaon, Tereus, Proserpina, Fama, Iason und die Argonauten um nur mal ein paar Personen zu nennen.
    Persönlich gefallen mir immer die sprachlichen Kompositionen und Beschreibungen von Ransmayr. Hinzu kommt in diesem Roman auch noch das anachronistische Setting: scheinbar um die Zeit von Ovids Verbannung nach Tomis angesiedelt (8 n. Chr), aber es gibt Kino und Buslinien, und ein Deutscher berichtet vom Holocaust. Und so wie es zeitlich starke Brüche gibt, so ist auch das Personal sonderbar: es gibt zwar keine Götter, aber wundersame Dinge geschehen einige - und nach kurzem Staunen findet man sich ab oder findt eine einfache Erklärung hierfür. Tatsächlich verschwinden hier die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit, auf Zeit und Ort ist kein Verlass, als Leser habe ich mich einfach neugierig durch die Handlung führen lassen - und hingenommen, dass ich sicherlich nicht alles verstanden habe.
    Aber ein beeindruckendes Vergnügen war es trotzdem!
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  • Rezension zu Die letzte Welt

    Ein Kaleidoskop ist ein optisches Spiel, das die Vielfältigkeit der Dinge zeigen soll.
    Dieses Buch ist ein Kaleidoskop für die mythischen Vorstellungen des Dichtes Ovid, zeigt sie in aller, manchmal verwirrender, Farbigkeit und Fülle. Dabei ist nichts, wie es scheint, nichts wird direkt sichtbar, der Leser bleibt ein Suchender.
    Alle Protagonisten sind aus dem fragmentarisch erhaltenen Original erwachsen, führen jedoch in ihrer "Verbannung" am Schwarzen Meer ein Eigenleben in neuer Gestalt und interagieren mit dem Protagonisten Cotta, dessen Suche nach dem verschwundenen Original der Metamorphosen der Leser miterlebt und erleidet.
    Auch der Dichter Publius Ovidius Naso wird zur Romanfigur und in Cotta reift schließlich die verstörende Erkenntnis, das Erlebnis und Vorstellung, Traum und Wirklichkeit nicht mehr trennbar sind in einer amphibischen Welt.
    Auch Zeit und Raum werden aufgehoben, Vergangenheit und Gegenwart eliminiert.
    Die Figuren verselbstständigen sich und handeln unabhängig und werden zu Akteuren, so Cottas Geliebte Echo, sowie auch Battos, Arachne und Lykaon.
    Eine reife und wuchtige Sprache grundiert diesen doppelbödigen Roman, der Autor lässt das Ende kaum erahnen, ganz bewußt, die Metamorphosen sind Verwandlungen, keine Bestimmungen.
    Keine ganz leichte Kost, thematisch und sprachlich. Es ist allen Lesern (m/w/d) zu empfehlen, den Dichter Ovid schon kennengelernt zu haben, um den schwierigen Kunstgriff des Autors nachzuvollziehen, den Fragmenttext ergänzend zu erzählen und ihm ein "Eigenleben" zu geben.
    Zu empfehlen wäre die Versdichtung der "Ars Amatoria" etwa, bevor man sich an die "Metamorphosen" macht.
    Dann ist dieses Buch ein sprachliches und thematischen Lesevergnügen der ganz besonderen Güte und bekommt von mir
    Sterne.
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Ausgaben von Die letzte Welt

Hardcover

Seitenzahl: 400

Taschenbuch

Seitenzahl: 317

E-Book

Seitenzahl: 288

Besitzer des Buches 54

Update: