Gedichte

Buch von Jesse Thoor, Peter Hamm

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Gedichte

    Durch einen überaus interessanten Artikel in der theologischen Zeitschrift „Communio“ hörte ich desletzt erstmals vom Dichter Jesse Thoor, schon etwas eigenwilliges Pseudonym eines deutschen Dichters. Dieser Mann hatte in seinem Leben (siehe biographische Angaben) Dutzende Berufe und ein Wander- und Vagabundenleben höchster Couleur. Ich bewunderte seine Fähigkeiten, sich, links orientiert in der Frühzeit, nah am einfachen Menschen zu halten. Es scheint, dass er in seinen Aktivitäten für die Partei zum leidenschaftlichen Fahnenhisser und Dacherkletterer wurde, da er körperlich überaus behende und stark war! Später entwickelte er in einer sich vereinfachenden Dichtung stark mystische Züge, die aber stets erdgebunden blieben. Er hat eine ganz eigenwillige Schreibe, die sich wohl kaum unterordnen ließ. Kein Wunder, dass man eventuell ratlos wurde. Was ich nun gelesen habe, finde ich wunderbar an Menschlichkeit und Aufrichtigkeit!
    Herzliche Einladung, diesen Dichter kennenzulernen!
    In der Fremde
    Ist es so auf Erden?
    Bin in die Welt gegangen.
    Habe mancherlei angefangen.
    Aber die Leute lachten.
    Auf dem Felde gegraben.
    Einen Wagen gezogen.
    Einen Zaun gerade gestellt.
    Tür und Fenster gestrichen.
    Warme Kleider genäht.
    Hölzerne Truhe gezimmert.
    Feine Stoffe gewoben.
    Goldenes Ringlein geschmiedet.
    Was soll nun werden?
    Werde nach Hause wandern, und barfuß ankommen.
    Gedichte
    Gebundene Ausgabe: 107 Seiten
    Verlag: Suhrkamp; 2. Auflage. mit neu durchgesehenem Nachwort von Peter Hamm (24. November 2004)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3518014242
    ISBN-13: 978-3518014240
    (Eine herrliche Rezension ist, wenn es erlaubt ist zu empfehlen, zu finden unter: http://www.lyrikwelt.de/rezensionen/gedichte-thoor-r.htm )
    Folgende Informationen, Quelle Wikipedia)
    Jesse Thoor (* 23. Januar 1905 als Peter Karl Höfler in Berlin; † 15. August 1952 in Lienz/Osttirol) war ein deutscher Schriftsteller. Er war der Sohn eines Tischlers, der aus der Steiermark 1904 nach Berlin gekommen war. Thoor besuchte die Volksschule und begann anschließend eine Lehre, zunächst als Zahntechniker, dann als Feilenhauer. Er begab sich früh auf Wanderschaft quer durch Europa, hielt sich in Italien, Spanien, Ungarn und den Niederlanden auf und arbeitete zeitweise als Heizer in der Küstenschifffahrt. Nach seiner Rückkehr nach Berlin verkehrte er in linken Kreisen und wurde Mitglied der KPD und des Rotfrontkämpferbundes.
    Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ging Thoor 1933 nach Österreich. Er lebte in Wien und arbeitete als Tischler, Bildhauer und Silberschmied. Beim „Anschluss“ Österreichs 1938 floh er nach Brünn in der Tschechoslowakei. Hier nahm er sein Pseudonym "Jesse Thoor" an, nach dem Propheten Jesaja und dem Donnergott Donar. Im Dezember 1938 erhielt er durch Vermittlung der American Guild for German Cultural Freedom für sich und seine Frau Friederike Blumenfeld eine Einreiseerlaubnis nach Großbritannien, wo er allerdings zeitweise als „Feindlicher Ausländer“ in Devon und auf der Isle of Man interniert war. Nach der Entlassung arbeitete Thoor in Heimarbeit für einen Londoner Goldschmied.
    Die Zeit des Exils, die bei Thoor mit einer Distanzierung vom Kommunismus einherging, führte zur zunehmenden Isolierung des Autors, von dem zu Lebzeiten nur ein Gedichtband gedruckt wurde. Seine Werke nahmen mehr und mehr mystischen Charakter an und beschworen eine idealisierte, traditionelle bäuerliche Welt. Thoor kehrte nur noch für zwei kurze Besuche nach Deutschland zurück; er starb 1952 bei einer Bergtour in Tirol.
    Thoors Werk, das überwiegend aus sehr formstrenger Lyrik (häufig in Sonettform) besteht, ist in seiner frühen Phase der Vagantenlyrik zuzurechnen, das Spätwerk hingegen einer sehr eigenwilligen Spielart der religiösen Dichtung.
    Werke
    Sonette, Nürnberg 1948
    Die Sonette und Lieder, Heidelberg 1956
    Dreizehn Sonette, Stierstadt im Taunus 1958
    Das Werk, Frankfurt a. M. 1965
    Gedichte, Frankfurt am Main 1975
    Gedicht: "In einem Haus" (ca. 1949/50)
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Ausgaben von Gedichte

Hardcover

Seitenzahl: 104

Besitzer des Buches 1

  • Mitglied seit 30. März 2006
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