Der Speer des Kriegers. Drachenwelt
Buch von R. A. Salvatore, Frank Böhmert
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Buchdetails
Titel: Der Speer des Kriegers. Drachenwelt
R. A. Salvatore (Autor) , Frank Böhmert (Übersetzer)
Band 1 der Drachenwelt-Reihe
Verlag: Blanvalet
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 380
ISBN: 9783442246526
Termin: Januar 1996
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Kurzmeinung
HarryFUnterhaltsame und sympathische Fantasy mit den klassichen Elementen
Zusammenfassung
Serieninfos zu Der Speer des Kriegers. Drachenwelt
Der Speer des Kriegers. Drachenwelt ist der 1. Band der Drachenwelt Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 1993. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2004.
Über R. A. Salvatore
R. A. Salvatore kam unverhofft zum Schreiben. Während seines Studiums der Informatik wurde ihm eine Ausgabe von J. R. R. Tolkiens "Der Herr der Ringe" geschenkt. Mehr zu R. A. Salvatore
Bewertungen
Der Speer des Kriegers. Drachenwelt wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.
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Meinungen
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Unterhaltsame und sympathische Fantasy mit den klassichen Elementen
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Der Speer des Kriegers. Drachenwelt
- HarryF
Wer ist noch nie nach einem lebhaften Traum erwacht und hat sich gewünscht, das dort Erlebte festhalten zu können? Ich denke zumindest als Kind oder Jugendlicher hat jeder schon einmal solche Abenteuer in Phantasiewelten erlebt. Und wenn es dann auch noch um Fabelwesen ging, die direkt aus Tolkiens „Herr der Ringe“ entsprungen sein könnten, ist der Wunsch zurück in die Welt der Zauberer und Elfen erst recht geweckt. Im Buch „Der Speer des Kriegers“ von R.A. Salvatore wird für die Hauptfigur dieser Wunsch Wirklichkeit, allerdings ist es zunächst doch irgendwie anders, als er erwartet hatte.Weiterlesen
>> Der Autor – Ein Spezialist für Elfen und Zwerge
Robert Anthony Salvatore ist ein amerikanischer Autor, der sich ganz dem Fantasy-Genre verschrieben hat. Er wurde 1959 in Leominster, Massachusettes, geboren und widmet sich nach einem Informatik-, Englisch- und Kommunikationswissenschaftsstudium seit 1982 der Schriftstellerei. Seine meist von Tolkien inspirierten Romane verfasst er größtenteils im Rahmen von Trilogien. Zu seinen erfolgreichsten Zyklen zählen „Die vergessenen Welten“, „Die Drachenwelt“, zu der auch das vorliegende Buch gehört, und „Dämonendämmerung“.
>> Bekannte Handlung ohne Klischeehelden
Gary ist ein ganz normaler junger Mann, der in einer englischen Kleinstadt bei seinen Eltern lebt, als Aushilfe in einer Recyclingfirma arbeitet, weil er noch nichts besseres gefunden hat, und sich in seiner Freizeit seinem Jeep und Fantasybüchern, insbesondere von J.R.R. Tolkien, widmet. Eines Tages, als er sich mal wieder an seinen Lieblingsplatz im Wald zurückzieht und in „Der kleine Hobbit“ vertieft, schläft er ein und erwacht darauf im größten Abenteuer seines Lebens. Obwohl der Wald zunächst wie gewohnt wirkt, merkt er schnell, dass sich etwas verändert hat. Spätestens als er dem Kobold Mickey McMickey begegnet, ist Gary überzeugt davon, dass er sich in einem Traum befindet. Mickey stellt ihm den etwas abweisenden Elfen Kelsey vor und eröffnet ihm, dass er sich nun in der Fabelwelt Fearie befindet. Der Grund, weshalb Gary hierher entführt wurde ist seine kräftige Statur, die ihn befähigt, eine magische Rüstung zu tragen, mit der Kelsey einen Quest zu erfüllen hat. Mickey ist aufgrund eines Handels verpflichtet ihm dabei zu helfen. Dazu gehört unter anderem auch, jemanden zu finden, der in die Rüstung passt. Mickeys Wahl ist auf Gary gefallen. Gemeinsam machen sie sich auf die Reise zum gefährlichen Drachen Robert, der den zerbrochenen Speer, der zur Rüstung gehört, mit seiner Drachenflamme wieder zusammenfügen soll. Auf ihrer gefährlichen Reise quer durch die fantastische Welt der Hexen, Trolle und Goblins gesellen sich der grantige Zwerg Geno und der etwas dümmliche, aber gutmütige Riese Tommy zu ihnen und zusammen bestehen sie so manchen zunächst aussichtslos scheinenden Kampf, bis sie am Ende ihrem härtesten Gegner gegenüber stehen.
>> Erfrischend bekannt und locker-leicht
Zunächst muss ich einmal ein Geständnis machen: Obwohl ich ein leidenschaftlicher Fantasy-Leser bin, habe ich noch nie ein Buch von J.R.R Tolkien gelesen. „Herr der Ringe“ kenne ich nur als Film und mir ist völlig klar, dass man diese, wenn auch hervorragend gemachte, Verfilmung nicht mit der schriftstellerischen Leistung des Briten vergleichen kann (zumal ich Vergleiche zwischen Büchern und deren Verfilmungen ohnehin immer als müßig erachte – beides kann unabhängig voneinander sehr gelungen sein). Und dennoch sind mir Elfen, Trolle, Zwerge, Goblins und all die anderen Fabelwesen selbstverständlich sehr vertraut. Diese Vertrautheit war es jedoch auch, die mich beim Lesen von „Der Speer des Kriegers“ zunächst etwas verwirrte. Die Rollen insbesondere der Hauptcharaktere sind von R.A. Salvatore etwas abweichend von den verinnerlichten Klischees angelegt, oder besser gesagt, die typischen Eigenschaften sind stärker betont, als einem zunächst lieb ist. Der Elf ist nicht nur kühl und unnahbar, sondern geradezu abweisend und unfreundlich, der Zwerg nicht nur grantig, sondern fast schon gefährlich und böse. Diesen Eindruck teilt man sehr schnell mit dem Hauptprotagonisten Gary, der im Laufe des Abenteuers eine ganze Reihe von Abweichungen zu seinen Vorstellungen einer Fabelwelt feststellt. Eine der einschneidensten Erkenntnisse Garys ist die Erfahrung, dass Fabelwelten nichts mit einer heilen Welt gemein haben. Jetzt, wo er Teil einer solchen Welt geworden ist, muss er feststellen, dass es hier anders zugeht, als in seinen geliebten Büchern.
Es gibt echte Tote, Städte in tiefstem Elend, Regierungen, die willkürlich Hinrichtungen vornehmen, und all dies ist gespickt mit Zauber, Magie und einer unglaublichen Vielfalt mehr oder weniger intelligenten Lebens. Dennoch weigert Gary sich über einen langen Zeitraum, die Erlebnisse als real zu betrachten. Er wähnt sich nach wie vor in einem Traum, der allerdings an Realismus kaum zu überbieten ist. Als er dann den Tatsachen doch irgendwann ins Auge sieht, gelten seine Gedanken weniger sich selbst und der gefährlichen Situation, in der er sich befindet, als vielmehr seinen Eltern, die sich möglicherweise Sorgen um ihn machen. Auch beginnt er sich nach und nach in seiner Rolle als Teil der seltsamen Gruppe wohl zu fühlen, sehnt sich aber gleichzeitig auch nach der Normalität seiner Heimat. Diese Zerrissenheit ist es dann auch, die den jungen Mann so sympathisch macht. Er ist eben nicht der große Held, der mit einem Streich seiner Waffe die gefährlichsten Gegner niederstreckt. Statt dessen müssen ihm seine Wegbegleiter immer wieder aus der Patsche helfen. Unbeholfen trägt er eine viel zu schwere Rüstung, führt eine Waffe, deren Benutzung ihm ein Buch mit sieben Siegeln ist und fühlt sich insgesamt eher als Geisel und Klotz am Bein seiner Mitstreiter.
>> Fazit
R.A. Salvatore schafft es in seinem Buch ein lebhaftes und vielfach vertrautes Fearie zu ersinnen, das viele Versatzstücke bekannter Sagen und Überlieferungen beinhaltet, aber doch auch gewisse Eigenarten und Makel besitzt. Beides ist in diesem Fall aber die Würze, die dem Roman „Der Speer des Kriegers“ das gewisse Etwas geben. Die Charakterzeichnung insbesondere von Gary ist sehr gelungen und man fühlt sich mit diesem völlig normalen jungen Mann schnell verbunden. All seine Fehler, Schwächen und Unsicherheiten kann man bestens nachvollziehen, da sie nur zu menschlich sind. Umso mehr erscheint einem plötzlich die Fabelwelt weitaus realistischer, als man es sich in seiner Phantasie bisher vorgestellt hat. Die Geschichte hält einen in lockerem, flüssig lesbarem Schreibstil über die gesamten 370 Seiten in Atem, denn es gibt kaum Zeit zum Luft holen. Die Gefährten stolpern von einem Abenteuer ins nächste. Und auch wenn einem als geübtem Fantasy-Leser die Gefahren, denen sich die Reisenden erwehren müssen, irgendwie bekannt vorkommen, wirken sie nie langweilig. Stets wartet Salvatore mit Besonderheiten auf, die einen an die Buchseiten fesseln.
Man sollte jedoch nicht darauf Hoffen, in einem Buch dieser Art viel Tiefgang zu entdecken. Dazu passen weder die oft durchaus mit bekannten Klischees behaftete Handlung, noch der einfache Erzählstil, der das Geschehen voran treibt, ohne sich allzu sehr in Details zu verlieren. Der Kampf Gut gegen Böse wird hier ebenso plakativ ausgefochten, wie die Tugenden Freundschaft, Ehre und Hilfsbereitschaft hochgehalten werden. Klischees deren Bedienung R.A. Salvatore aber sehr unterhaltsam gelingt, ohne dass man sich allzu viele Gedanken um tiefgründige Bedeutungen machen muss. Das Lesen des Buches macht einfach Spaß, weil es leicht und locker voran geht, die Charaktere sympathisch und die Handlung abwechslungsreich sind. Wer Fantasy mag und auf tiefgründige Personen- und Handlungsanalysen gerne verzichten kann, für den ist „Der Speer des Kriegers“ ein kurzweiliges und leichtes Lesevergnügen.
Ausgaben von Der Speer des Kriegers. Drachenwelt
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