Museum der Unschuld

Buch von Orhan Pamuk, Gerhard Meier

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Museum der Unschuld

Kemals Verlobung mit Sibel steht kurz bevor, da tritt die blutjunge und schöne Füsun in sein Leben. Was als Affäre begonnen hat, wächst sich bald zu einer Obsession aus. Dennoch hält Kemal an Sibel fest. Nach dem rauschenden Fest der Verlobung, verschwindet Füsun spurlos – völlig verzweifelt erkennt Kemal, dass er Füsun über alles liebt. Zu spät, sie hat einen anderen Mann geheiratet. Nach Jahren besucht er sie und ihre Familie und entwendet bei jedem Besuch kleine, wertlose Gegenstände: es entsteht ein persönliches Museum, das Museum der Unschuld. Orhan Pamuk erzählt eine aufwühlende, ungewöhnliche Liebesgeschichte, in der sich die Zerissenheit einer Gesellschaft zwischen westlicher und türkischer Tradition widerspiegelt.
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Bewertungen

Museum der Unschuld wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Museum der Unschuld

    Von Orhan Pamuk las ich bislang "Schnee" (eines meiner All-Time-Favoriten) und "Blick aus meinem Fenster" - beides absolut hervorragende Bücher. Diesen Roman fand ich allerdings einigermassen enttäuschend. Die ersten 200 Seiten waren noch interessant zu lesen, aber danach zog sich die Geschichte ziemlich. Acht Jahre lang Sehnsucht, Abende an denen die kleinste Annäherung und Stimmungsschwankung seziert wird, Zigarettenkippen, Löffel, alle möglichen Alltagsgegenstände erhalten den Status von Berührungsreliquien und werden ausgiebig beschrieben. Kemals Obsession zu Füsun schadet seinem restlichen Leben, Beruf und Freundeskreis werden vernachlässigt - sein Leben richtet sich komplett seiner grossen Sehnsucht aus.
    Ehrlich gesagt konnte ich es nicht nachvollziehen, ich fand es übertrieben und so ganz unschuldig an der Misere war Kemal nun auch nicht. Ich fand beide Hauptpersonen unsympathisch, blass und die "grosse Liebe" nicht nachvollziehbar.
    Toll hingegen finde ich die Idee, das Buch bereits wie einen Museumsführer aufzubauen ("...den Badeanzug, den sie hier sehen", oder "die in dieser Vitrine ausgestellte Vase"). Überhaupt die Spielerei mit den Erzählebenen: Orhan Pamuk tritt mehrmals auf, viele andere "historische Persönlichkeiten" ebenso; im Anhang gibt es ein Register mit den fiktiven und eines mit historischen Personen. Mir gefiel vielmehr die Entwicklung der türkischen Gesellschaft über die Jahre, Änderungen im Verhalten, Wertvorstellungen, usw. Allerdings war das eher im Hintergrund, weil die liebestollen Gedanken Kemals zu seiner Traumfrau viel zu viel Raum einnehmen.
    Daher: ganz okay zu lesen, aber ich fand eher die Idee reizvoll und würde mir unbedingt das Museum anschauen, wenn ich mal nach Istanbul komme. Wäre natürlich schön, wenn es zu diesem Roman eine illustrierte Ausgabe geben würde.
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  • Rezension zu Museum der Unschuld

    Inhalt: (von Amazon kopiert)
    Bis Kemal auf seine entfernte Verwandte Füsun trifft, hält er sich für einen glücklichen Menschen. Er ist fast verlobt, eigentlich ist auch die Hochzeit schon beschlossene Sache. Aber dann betritt er auf der Suche nach einer Handtasche für seine Geliebte die Istanbuler Boutique Champs-Élysées , in der Füsun als Verkäuferin arbeitet. Und damit nimmt sein Leben einen Lauf, der Kemal - zumindest am Anfang - noch ein wenig glücklicher macht.
    Der reiche Kemal trifft die mittellose Füsun, die sich mit der Teilnahme an einem Schönheitswettbewerb die Verachtung der ganzen Familie zugezogen hat, heimlich wieder. Er nimmt sie mit in seine Wohnung und verbringt die Nacht mit ihr. Allmählich wächst sich die Leidenschaft aus zu wahrer, aber auch tragischer Liebe, in deren Verlauf Kemal Füsun ein eigenes Museum widmet.
    Meine Meinung:
    Dieser Roman von Orhan Pamuk ist ein wirklich großartiges Buch, dem ich ganz, ganz viele Leser wünsche
    Die Geschichte um Kemal ist so ergreifend und gefühlsecht gezeichnet, dass man gar nicht anders kann als nach ca 100 Seiten komplett in Kemals Istanbul abzutauchen. Mit der Zeit entsteht ein Mythos rund um Kemals Angebetete Füsun, dem sich der Leser kaum entziehen kann. Er erlebt Kemals Hochs und Tiefs mit, die totale Abhängikeit von der kleinsten Berührung oder Anerkennung dieser Frau.
    Acht Jahre lang buhlt er um Füsuns Aufmerksamkeit. Jahre, in denen Kemal anfängt, Gegenstände aus dem Haus zu entwenden, die mit seiner Füsun in Berührung gekommen sind: Kippen, kleine Porzellanfiguren, sogar eine Obstreibe. Es ist einfach wunderschön zu lesen, wie weit seine Liebe geht.
    Und das Ende ist dann umso erschütternder. :-$
    Auch, wenn ich mir vorstellen kann, dass manch anderer Leser (ich nicht) die Geschichte besonders auf den ersten 200 Seiten als ziemlich langwierig emfinden könnte, ist der Roman für mich makellos.
    Ich überlege die ganz Zeit schon, was ich über das Buch schreiben könnte, aber wenn ich ein Buch so sehr mochte wie dieses hier, fällt es mir schwer, meine Bewunderung in Worte zu fassen.
    Ich mach es kurz: Eines der (wenn nicht das) Lesehighlight(s) 08! Unbedingt lesen! (Spätestens wenn es als TB erscheint. )
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Ausgaben von Museum der Unschuld

Taschenbuch

Seitenzahl: 577

Hardcover

Seitenzahl: 576

E-Book

Seitenzahl: 576

Museum der Unschuld in anderen Sprachen

  • Deutsch: Museum der Unschuld (Details)
  • Englisch: The Museum of Innocence (Details)
  • Türkisch: Masumiyet Müzesi (Details)

Besitzer des Buches 19

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