Black Romeo: Mein Weg in der weißen Welt des Balletts
Buch von Osiel Gouneo, Thilo Komma-Pöllath
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Buchdetails
Titel: Black Romeo: Mein Weg in der weißen Welt...
Osiel Gouneo (Autor) , Thilo Komma-Pöllath (Bearbeitung)
Verlag: C.H.Beck
Format: Hardcover
Seitenzahl: 251
ISBN: 9783406791192
Termin: Neuerscheinung März 2024
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Kurzmeinung
draweBemerkungen eines schwarzen Principal Dancers zur weißen Welt des Balletts
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Black Romeo: Mein Weg in der weißen Welt des Balletts
HAVANNA – PARIS: EIN AFROKUBANER IN DER WEIßEN WELT DES BALLETTS Osiel Gouneo ist einer der großen Balletttänzer unserer Zeit. Seine Pirouetten, seine Sprünge, seine Athletik sind von einer technischen Perfektion und Leichtigkeit, dass selbst Profikolleg:innen immer wieder nachfragen, wie er das denn mache. Zugleich ist der Afro-Kubaner einer der wenigen schwarzen Principal Dancer in der weißen Welt des klassischen Balletts. Er war der erste schwarze Romeo an der Pariser Oper, für seine Interpretation des Sklaven Spartakus wurde er in Deutschland zum Tänzer des Jahres gekürt. Und obwohl diese Erfolge seinen Aufstieg zum Star-Ballerino illustrieren, sagt er: «Ich bin kein schwarzer Balletttänzer, ich bin ein Balletttänzer.» Das ist auch deshalb erstaunlich, weil noch seine Großeltern zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Kuba versklavt wurden und er selbst entlang seines Aufstiegs in der Ballettwelt immer wieder Rassismus erlebt hat. Die Autobiographie des Osiel Gouneo ist nicht nur eine unglaubliche Aufstiegsgeschichte, sondern ein ebenso überraschender wie wichtiger Debattenbeitrag in Zeiten hysterischer Diskussionen um Cancel Culture und kulturelle Aneignung. 'Eine Gleichbehandlung unter den Ethnien und Geschlechtern sollte so normal sein wie das Ein- und Ausatmen. Im Ballett ist es das leider nicht.' Von den Armenvierteln in Kuba an die Spitze der europäischen Ballettwelt Eine Geschichte von Aufstieg und Empowerment Osiel Gouneo ist derzeit Erster Solist beim Bayerischen Staatsballett in München
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Black Romeo: Mein Weg in der weißen Welt des Balletts wurde bisher einmal bewertet.
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Bemerkungen eines schwarzen Principal Dancers zur weißen Welt des Balletts
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Rezension zu Black Romeo: Mein Weg in der weißen Welt des Balletts
- drawe
Klappentext (gekürzt):Weiterlesen
Er ist einer der ganz wenigen schwarzen Principal Dancer in den großen Ballet-Compagnien. Er war der erste "Black Romeo" an der Pariser Oper, für seine Interpretation des Sklaven Spartakus wurde er in Deutschland zum «Tänzer des Jahres» gewählt. Doch Zeit seines Lebens und auch auf seinem Karriereweg hat er immer wieder Rassismus und Ausgrenzung erfahren. Osiel Gouneos Autobiographie ist das Zeugnis einer eindrucksvollen Selbstermächtigung jenseits aller Klischees von Schwarz und Weiß.
Mein Lese-Eindruck:
Osiel Gueneo ist Erster Tänzer im Bayerischen Staatsballett, und ihn tanzen zu sehen ist ein Erlebnis. Die Schönheit seiner Sprünge, seine Ausdruckskraft, die Ästhetik seiner Bewegungen – man sitzt fasziniert und dankbar im Publikum. Für mich war klar: ich MUSS seine Biografie lesen, auch wenn Osiel Gueneo mit Mitte 30 noch zu jung für eine Biografie ist.
Das Buch ist eher ein Rückblick auf seine Kindheit auf Kuba, auf seine Familie, die vor einigen Generationen noch versklavt war, auf das Zusammenleben mit seinen geliebten Großeltern, die Zeit im Ballett-Internat und das stundenlange harte Training. Schon als Junge ist er, nach anfänglichem Missmut, dazu entschlossen, als Tänzer Karriere zu machen, was ihm dann auch gelingt. Osiel Gueneo ist heute einer der herausragendsten Ballerinos und, wie er selber sagt, als schwarzer Punkt in der weißen Welt des Balletts einer der wenigen Principal Dancer.
Damit klingt schon ein weiterer Themenbereich an, dem sich Gueneo als Afrokubaner widmet: dem Rassismus in der Welt des Balletts. Er erzählt von eigenen Erlebnissen und von Rollen, die ihm verweigert wurden; inwieweit das rassistische oder einfach nur Compagnie-interne Gründe hatte, kann man als Außenstehender nicht beurteilen. Aber dem Leser wird klar, dass Ballett kein isolierter Kunst-Raum ist, sondern dass es auch um gesellschaftliche Fragen geht. An mehreren Beispielen des klassischen Balletts zeigt Gueneo die Relevanz dieser Fragestellungen auf und fordert eine Neu-Interpretation, die sich befreit von kolonialen und imperialen Traditionen, um stattdessen die zeitlosen Inhalte deutlicher herauszustellen. Generell sollte für die Besetzung nicht das Denken in Schwarz-Weiß-Kategorien entscheidend sein, sondern allein die Qualität des Tänzers.
Ist ein schwarzer Schwanensee-Prinz vorstellbar? Aus eigenem Erleben weiß ich, dass man nur noch den Tänzer sieht und nicht die Hautfarbe. Warum also kein schwarzer Prinz Siegfried oder eine schwarze Giselle!
Gueneo wurde für seine Rolle in „Spartacus“ zum Tänzer des Jahres gekürt, zu Recht. Nach der Lektüre allerdings fragt man sich, ob Gueneo für diese Rolle eines Sklaven wegen seiner Hautfarbe ausgewählt wurde? Auch wenn der historische Spartakus kein Schwarzer war, sondern vermutlich aus Thrakien stammte, also weiß war? Wir aber mit dem Wort „Sklave“ einen Schwarzen verbinden? Welche schablonierten Denkweisen verstellen unseren Blick?
Nicht alle Aus- und Einlassungen Gueneos sind nachvollziehbar, v. a. was das Verhältnis von Kunst und Politik betrifft, aber bedenkenswert sie sie allemal.
Lesenswert!
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