Coffee First, Then the World: One Woman's Record-Breaking Pedal Around the Planet

Buch von Jenny Graham

Bewertungen

Coffee First, Then the World: One Woman's Record-Breaking Pedal Around the Planet wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Coffee First, Then the World: One Woman's Record-Breaking Pedal Around the Planet

    Im Juni 2018 stand eine junge Schottin mit ihrem Fahrrad am Brandenburger Tor und brach zu einer Reise auf, die schon einige vor ihr unternommen hatten. Jenny Graham war nicht die erste Frau, die die Welt auf dem Rad umfahren wollte. Aber sie wollte die schnellste Frau werden und sie wollte auf ihrer Fahrt ohne fremde Hilfe auskommen.
    Jennys Weg bis zum Brandenburger Tor war eher ungewöhnlich. Sie hat erst mit Mitte Zwanzig ihre Liebe zum Outdoor-Sport entdeckt. Aber sobald der erste Schritt gemacht war, wurde aus dem Hobby schnell eine Lebenseinstellung. Irgendwann hat ihr ein Bekannter das Buch von Mark Beaumont empfohlen, der 2008 als schnellster Radfahrer um die Welt gefahren war. Sie setzte sich ein Zeitlimit von zehn Jahren, um es ihm gleich zu tun. Aber wo Mark Beaumont mit einem Supportteam unterwegs war, wollte es Jenny alleine schaffen.
    Auf dem Papier geht die Rechnung auf: Jenny muss jeden Tag eine bestimmte Menge an Kilometern fahren. Weniger, als sie sonst an manchen Tagen fährt, aber sie ist sich dessen durchaus bewusst, dass es nicht die Kilometer pro Tag sind, sondern die Tatsache, dass sie diese Kilometer jeden Tag fahren muss, um ihr Ziel zu erreichen.
    Der Plan sieht vor, am Brandenburger Tor zu starten und dann nach Osten zu fahren. Anfangs geht dieser Plan auch auf: die Straßen sind gut , die Menschen freundlich und Jenny macht teilweise mehr Kilometer als geplant. Irgendwann ändert sich das. Je weiter sie in Richtung Osten kommt, desto gefährlicher wird es. Die Autofahrer scheinen die Radfahrerin nicht mehr wahrzunehmen und bringen Jenny mehr als einmal in eine gefährliche Situation. Deshalb beschließt sie, nachts zu fahren, wenn die Straßen leer sind.
    Jenny Graham zeigt mit dieser Entscheidung, dass sie flexibel sein muss, wenn sie erfolgreich sein will. Sie muss die Tageskilometer überdenken, um sich nicht kaputt zu machen und Umwege machen, um Hilfe zu bekommen. Das bedeutet aber nur, dass sie sich Ersatzteile oder Werkzeug kaufen darf, reparieren muss sie alleine. Auch das ist eine der Bedingungen, wenn sie den Rekord erreichen will.
    Reparieren kann man auf dem Weg lernen. Sich an die Einsamkeit zu gewöhnen, ist schwieriger. Aber auch damit kommt Jenny gut zurecht, vielleicht sogar zu gut. Denn je länger sie unterwegs ist, desto schwerer fällt ihr jeder Kontakt, der mehr als flüchtig ist. Ihre Welt beschränkt sich nur auf ihr Rad, ihr Ziel und wenige Kontakte mit ihrem Sohn und ihrer Familie.
    So etwas kann befreiend sein, aber es macht es auch schwierig, wieder ins normale Leben einzutauchen. Auch das erzählt Jenny Graham. Für sie ist ihre Reise noch lange nicht vorbei, als sie daheim angekommen ist. Das ist es, was mir an ihrem Buch so gut gefallen hat. Es geht nicht nur ums Radfahren, sondern auch das, was es mit und aus ihr gemacht hat. Wahrscheinlich sehen die meisten nur den Rekord, aber hier erfährt man auch viel über die Person, die auf dem Rad sitzt. Und darüber, dass der Titel des Buchs wirklich Programm ist: ohne Kaffee funktioniert Jenny Graham nur schlecht.
    Jenny Graham hat es in ihrem Buch geschafft, die Erlebnisse von 18000 Meilen zu erzählen, ohne mich zu langweilen, aber auch ohne etwas weg zu lassen. Das Buch von Mark Beaumont liegt auch noch auf meinem SUB und ich freue mich schon darauf, die beiden zu vergleichen. Aber er wird es schwer haben, denn dieses Buch hier hat mir sehr gut gefallen.
    Eine deutsche Übersetzung ist noch nicht erschienen.
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Ausgaben von Coffee First, Then the World: One Woman's Record-Breaking Pedal Around the Planet

E-Book

Seitenzahl: 289

Besitzer des Buches 1

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