All die Liebenden der Nacht

Buch von Mieko Kawakami, Katja Busson

  • Kurzmeinung

    hasewue
    Die erste Hälfte war leider sehr mühsam, die zweite umso mitreißender
  • Kurzmeinung

    wurm666
    Buch 3 dieser Autorin und auch hier ist es wieder nicht vergleichbar mit den anderen und lesenswert wie immer!

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu All die Liebenden der Nacht

Fuyuko ist 34 Jahre alt, freiberufliche Korrekturleserin und einsam. Sie lebt für ihre Arbeit, die sie mit selbstausbeuterischer Gewissenhaftigkeit verrichtet. Einzig der Spaziergang, den Sie jedes Jahr zu Weihnachten durchs nächtlich erleuchtete Tokio unternimmt, bereitet ihr neben ihrer Arbeit Freude. Sie hat sich in ihrem Einsiedlerinnenleben eingerichtet, bis sie eines Tages in den Spiegel sieht und feststellt, dass sich ihr ganzes Dasein in einem einzigen Wort zusammenfassen lässt: Miserabel. Inspiriert von der schillernden Hijiro, die in allem das Gegenteil von Fuyuko zu sein scheint, entscheidet sie, dass sich etwas ändern muss – und fasst einen folgenschweren Entschluss: Sie beginnt zu trinken. Was mit einem Bier nach Feierabend beginnt, gerät allmählich außer Kontrolle, denn bald verlässt Fuyuko das Haus nicht mehr ohne eine Thermoskanne Sake. So wagt sie sich vom Beckenrand des Lebens hinein ins Selbige – und droht unterzugehen. Intensiv und aufwühlend zeichnet Mieko Kawakami exemplarisch das Bild einer Frau, die erkennt, dass sie auf sich hören muss, um von der Randfigur zur Protagonistin im eigenen Leben zu werden.
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Bewertungen

All die Liebenden der Nacht wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Meinungen

  • Die erste Hälfte war leider sehr mühsam, die zweite umso mitreißender

    hasewue

  • Buch 3 dieser Autorin und auch hier ist es wieder nicht vergleichbar mit den anderen und lesenswert wie immer!

    wurm666

  • Zarte wie nüchterne Geschichte über Einsamkeit und Ziellosigkeit

    Abroxas

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu All die Liebenden der Nacht

    Klappentext/Verlagstext
    Fuyuko ist 34 Jahre alt, Korrekturleserin und einsam. Sie lebt für ihre Arbeit, die sie mit selbstausbeuterischer Gewissenhaftigkeit verrichtet. Einzig der Spaziergang, den sie regelmäßig durchs nächtlich erleuchtete Tokio unternimmt, bereitet ihr neben dem Beruf Freude. Sie hat sich in ihrem Einsiedlerinnenleben eingerichtet, bis sie eines Tages in den Spiegel sieht und feststellt, dass sich ihr ganzes Dasein in einem einzigen Wort zusammenfassen lässt: miserabel.
    In diesem Moment entscheidet sie, dass sich etwas ändern muss – und fasst einen folgenschweren Entschluss: Sie beginnt zu trinken. Was mit einem Feierabendbier beginnt, gerät allmählich außer Kontrolle, und bald verlässt Fuyuko das Haus nicht mehr ohne eine Thermoskanne Sake. Bisher bloß am Beckenrand wagt sie sich nun hinein ins Leben – und sinkt immer tiefer. Allein die zufällige Begegnung mit einem Mann namens Mitsutsuka bewahrt sie davor, unterzugehen.
    Intensiv und aufwühlend zeichnet Mieko Kawakami das Bild einer Frau, die erkennt, dass sie auf sich selbst hören muss, um von der Randfigur zur Protagonistin im eigenen Leben zu werden.
    Die Autorin
    Mieko Kawakami, geboren in Osaka, ist die Autorin des internationalen Bestsellerromans ›Brüste und Eier‹, der von der NEW YORK TIMES zu einem der bemerkenswertesten Bücher des Jahres gekürt und vom TIME MAGAZIN unter die besten zehn Bücher von 2020 gewählt wurde. 2006 debütierte Kawakami als Lyrikerin und veröffentlichte im Folgejahr ihren ersten Roman ›My Ego, My Teeth, and the World‹. Für ihr Werk wurde sie mit zahlreichen renommierten Literaturpreisen ausgezeichnet. (… gekürzt)
    Inhalt
    Fuyoko Irië ist Mitte 30 und arbeitet als Korrekturleserin in Tokio, nachdem sie sich an ihrem früheren Arbeitsplatz als Single gemobbt fühlte. Bis auf ihre etwas ältere Exkollegin Kyoko scheint die junge Japanerin keine Kontakte zu haben. Als Kind war sie bereits Einzelgängerin und von Familienangehörigen ist nicht die Rede. Frau Ishikawa, die ihre Aufträge abwickelt, legt Fuyoko die berufliche Selbstständigkeit nahe und macht sie damit völlig abhängig von ihrer Vermittlung. Die Korrektorin kann weder beurteilen, ob der Schritt in die Freiberuflichkeit sinnvoll ist, noch hat sie einen Plan B, falls die Aufträge ausbleiben. Stets pflichtbewusst, arbeitet sie inzwischen bis in die Nacht, um keinen Fehler zu übersehen. In ihrer Einsamkeit hat Fuyoko nächtliche Spaziergänge aufgenommen – und sie trinkt bereits tagsüber Alkohol.
    Die Begegnung mit dem erheblich älteren Herrn Mitsutsuka konfrontiert Fuyoko mit den Fesseln, die ihr die stark ritualisierten Sitten Japans auferlegen. Weil die Wohnungen meist zu klein sind, um Gäste einzuladen, trifft man sich in seiner Freizeit in Cafés. Makelloses Aussehen und Tischsitten sind zwar streng genormt, aber für den Umgang mit Herrn Mitsutsuka gibt es offenbar bisher keinen Code. Mitsutsuka, der sichtlich nach einem neutralen Gesprächsthema sucht, empfindet das ebenso. Er hat zwar eingebläut bekommen, wie er sich Minderjährigen und von ihm Abhängigen gegenüber zu verhalten hat, wirkt einer ledigen berufstätigen Frau gegenüber jedoch ungelenk. Der ältere Herr verkörperte für mich die erste Masche eines Beziehungsnetzes, das in Fuyokos Leben bisher fehlte. Hätte sie sich doch vor ihrer Entscheidung für die Freiberuflichkeit mit einem älteren Mentor austauschen können!
    Fazit
    Mieko Kawakamis Icherzählerin wird mehrfach mit ihrem Dasein als Mängelwesen konfrontiert, während ihr Umfeld sie nicht davon überzeugen kann, welchen Vorteil ihr finanzielle Abhängigkeit durch Heirat bringen würde. Durch die Erzählperspektive zentriert sich der Anpassungsdruck in Japan speziell für Frauen in der Person Fuyoko. Ihre aus der Isolierung resultierende Manipulierbarkeit erkennt Fuyoko erst, als Kyoko nachhakt, was Hijiri Ishikawa mit ihrem vermittelnden Kontakt zu ihr bezwecken könnte. Die ins Home-Office separierte Fuyoko wird zum Werkzeug, um die Solidarisierung von Frauen verschiedenster Lebensentwürfe zu verhindern. Mich hat der kurze Roman nicht allein auf berufstätige Japanerinnen blicken lassen, sondern auch auf eine Gesellschaft, in der Gewalt und Unterdrückung nicht infrage gestellt werden. Muss ich etwas tun, nur weil andere es für legitim halten?
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Ausgaben von All die Liebenden der Nacht

Hardcover

Seitenzahl: 260

Besitzer des Buches 5

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