Mithu Sanyal über Emily Brontë

Buch von Mithu Sanyal, Volker Weidermann

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Mithu Sanyal über Emily Brontë

Wie ein Sturm ist das Werk Emily Brontës in das Leben von Mithu Sanyal hineingefegt. Die erste Lektüre des Romans »Sturmhöhe: Wuthering Heights« hatte für die Autorin von »Identitti« lebensprägende, lebensverändernde Kraft. Mithu Sanyal hat ein mitreißendes Buch über das Leben und Schreiben der weltberühmten englischen Autorin geschrieben, der man zu Lebzeiten mangelnde Weiblichkeit vorwarf und deren Buch als gefährlich galt. Für Sanyal, Tochter einer polnischen Mutter und eines indischen Vaters, war und ist »Sturmhöhe« ein Buch, in dem sie die eigene Fremdheitserfahrung wiederfand, ein Buch, das ihr in ungefähr allen wichtigen Lebensmomenten irgendwie weiterhalf und sie immer begleitet. Beim Sex, beim langweiligsten Urlaub der Welt, bei angeheirateten englischen Verwandten, die sich nach dem Empire zurücksehnen, und beim Planen der Revolution. Denn darum geht es vor allem in diesem Buch: um das Wunder, wie ein mehr als 170 Jahre alter Roman auf alle wesentlichen Fragen von heute zu Gender, Race, Class und Geistern klare, aktuelle, zukunftsweisende Antworten hat.
Weiterlesen

Serieninfos zu Mithu Sanyal über Emily Brontë

Mithu Sanyal über Emily Brontë ist der 2. Band der Bücher meines Lebens Reihe. Diese umfasst 5 Teile und startete im Jahr 2022. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2023.

Bewertungen

Mithu Sanyal über Emily Brontë wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 5 Sternen.

(2)
(0)
(0)
(0)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Mithu Sanyal über Emily Brontë

    Mich verbindet mit Mithu Sanyal die tiefe Leidenschaft für „Sturmhöhe“ von Emily Brontë. Allerdings war es für mich kein Lebensbuch, das mich begleitet und geprägt hätte. Zumindest nicht wissentlich. Aber ein Buch, das ich schon in verschiedenen Lebensaltern gelesen habe und auch in mehreren Exemplaren besitze. Und jedes Mal reißt mich die Intensität der Leidenschaft zwischen Cathy und Heathcliff, die Rache, das nicht vergessen können, das Brutale bis hin zu dem wunderbaren Ende des Buches mit.
    Im Vorwort des Buches beschreibt Volker Weidermann ein gemeinsames Videogespräch bei denen sie über verschiedenes gesprochen haben und auch auf die Bücher gekommen sind, die sie, Mithu Sanyal, geprägt und zu dem gemacht haben, was sie heute ist. Sie erzählte ihm von ihrem Lebensbuch und weckte damit sein Interesse für eine Buchreihe, von der ich hoffe, dass noch viele weitere Bände folgen mögen.
    Was Mithu Sanyal alles über „Sturmhöhe“ und über Emily Brontë geschrieben hatte, war absolut faszinierend für mich und nicht nur weil es eines meiner Lieblingsbücher ist. Das ein Buch, das vor zig Jahren geschrieben wurde und von dem man denken könnte, dass es nichts, aber auch gar nichts mehr mit der heutigen Zeit und Leben zu tun haben könnte, in Wirklichkeit so vieles verbinden kann. Keine Lebenssituation auf das es nicht passen würde. Sanyal, die im Übrigen sehr humorvoll und klug schreibt, hatte die für mich hinreißendste Beschreibung des Buches und der Protagonisten geliefert, die ich je gelesen habe. So wunderbar würde ich auch gerne über mein Lieblingsbuch schreiben können.
    Ich konnte einiges über die Brontës erfahren, was mir noch neu war. Überraschend für mich war auch der Kontext mit Rassismus. Da war ich wohl nicht sehr aufmerksam, als Heathcliff beschrieben wurde.
    Für mich gab es viele großartige, überraschende und informative Lesemomente. Und wenn man am Ende angekommen ist, will man eigentlich nur noch eines, direkt zu „Sturmhöhe“ greifen und wieder eintauchen in die Geschichte von Cathy und Heathcliff. Nur diesmal mit anderen Augen wie vorher.
    Noch eines meiner Lieblingszitate aus dem Buch:
    „Bücher sind eines dieser Medien, die sich auflösen, wenn wir sie lesen, wir sehen nicht die Buchstaben, sondern die Welt dahinter, als wären die Seiten ein Portal, durch das wir hindurchtreten.“ (S. 97)
    Weiterlesen
  • Rezension zu Mithu Sanyal über Emily Brontë

    Als Mithu Sanyal von Herausgeber Volker Weidermann gebeten wird, einen Text zu seiner neuen Reihe „Bücher meines Lebens“ beizusteuern, fällt ihre Wahl sofort sofort auf Emily Brontë und „Sturmhöhe“ - und das obwohl Werk und Urheberin auf den ersten Blick nicht weiter von ihrer Lebensrealität entfernt sein könnten. Im Verlauf des Buches werden wir jedoch verstehen, was Mithu Sanyal daran so anzieht, was das Werk mit ihren Beziehungen zu tun hat und mit welcher Figur sie sich am meisten identifizieren kann.
    „Mithu Sanyal über Emily Brontë“ beginnt mit einem Vorwort des Herausgebers, in dem dieser erklärt, wie die Idee zu seiner neuen Reihe entstand. Bezeichnenderweise folgen dann erst einmal vernichtende Kritiken zu „Sturmhöhe“; zeitgenössisch, aber auch aktuelle. Und dann beginnt Mithu Sanyal zu erzählen und zieht sofort in ihren Bann: von Kate Bushs Song „Wuthering Heights“, mit dem alles begann, von der Beziehung zu ihrem damaligen Freund Marcus und der Lektüre von „Sturmhöhe“, ihrem Einstieg in die Literatur der Erwachsenen.
    Die Autorin betrachtet den Text dabei aus unterschiedlichen Blickwinkeln und untersucht ihn je Kapitel auf eine bestimmte Frage bzw. ein bestimmtes Thema hin, wie zum Beispiel Klasse, Race, Sex oder Geister. Es ist sehr angenehm, dass sie dabei nicht auf eine Interpretation des Textes festgelegt ist, sondern eine Vielzahl von ihnen nebeneinander existieren lässt. Es ist klar, welche Figuren und Themen zu Mithu Sanyal sprechen – als Leser*innen müssen und sollen wir das aber für uns selbst herausfinden. Am Ende des Buches sind als Ergänzung noch die Lebensdaten Emily Brontës und Quellenangaben zu finden.
    „Mithu Sanyal über Emily Brontë“ ist mehr als eine literarische Interpretation oder eine Nacherzählung der Handlung. Es ist ein äußerst persönlicher und intimer Einblick in das Leben und Denken der Autorin selbst, in welchem sie Unsicherheiten und Verletzungen, aber auch Leidenschaften mit uns teilt. Und obwohl „Sturmhöhe“ noch nie zu meinen liebsten Klassikern gehört hat, möchte ich es jetzt unbedingt noch einmal lesen und mit anderen, vielleicht auch mit Mithu Sanyals Augen betrachten.
    Weiterlesen

Ausgaben von Mithu Sanyal über Emily Brontë

Hardcover

Seitenzahl: 160

Besitzer des Buches 2

  • Mitglied seit 26. Mai 2010
  • Mitglied seit 15. Oktober 2009
Update: