Odyssee wider Willen: Das Schicksal eines Auslandsdeutschen

Buch von Peter Hildebrand

Bewertungen

Odyssee wider Willen: Das Schicksal eines Auslandsdeutschen wurde bisher einmal bewertet.

(0)
(1)
(0)
(0)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Odyssee wider Willen: Das Schicksal eines Auslandsdeutschen

    Vor dem letzten Kriege wußte fast jeder Deutsche, daß es außerhalb der Grenzen des Reiches viele Millionen von Deutschen gab, die als mehr oder weniger gut gelittene Minderheiten in vielen Ländern Europas, Asiens und Amerikas lebten. Eine große Gruppe innerhalb dieser Auslandsdeutschen lebte weit verteilt im großen russischen Reich. Die Deutschen waren einst von den Zaren gerufen worden, um meist als tüchtige Bauern das Land zu besiedeln.
    Der Vater des Autoren Peter Hildebrand besaß in einem von Deutschen bewohnten Dorf im Donezbecken einen schönen, gut bewirtschafteten Bauernhof. Durch den Ersten Weltkrieg und die Russische Revolution verschlechterten sich die Verhältnisse für den Erzähler so, daß er beschloß, Lehrer für die deutschen Kinder zu werden. Doch auch als solcher, als Kind eines Großbauern, wurde seine Situation im Russland Stalins so unhaltbar, daß er sich ins Reich aufmachte. Nach langer, mühevoller Reise über China, Japan, Singapur und den Suezkanal gelangte er endlich zu Beginn des Dritten Reiches nach Deutschland. Doch es hielt ihn hier nicht. Als Mennonit ging er nach Paraguay, wo diese Sekte damals wie heute eine große Kolonie im Gran Chaco bildet. Doch die schwierigen Verhältnisse in diesem unwirtlichen Urwaldgebiet ließen ihn wieder sein Bündel zur erneuten Rückkehr nach Deutschland schnüren, um nun das bittere Schicksal der Menschen zu teilen, die seine Zeitgenossen im Zweiten Weltkrieg waren: als Soldat, Sanitäter und Dolmetscher an der West- und Ostfront.
    Die Weltkatastrophe überlebend, wurde sein endgültiger Heimathafen Wilhelmshaven, wo er als Lehrer und Dolmetscher sich eine gesicherte Existenz gründen konnte und heute seinen Lebensabend verbringt. Die Geschichte des Peter Hildebrand ist in einer schlichten, aber eindrucksvollen Sprache geschrieben. Sie liest sich wie ein spannender Abenteuerroman. Man kann den Autoren und seine Leser nur dazu beglückwünschen, daß er diese - seine - Geschichte aufgeschrieben hat.
    (Klappentext)
    Ich bin bei einem Bibliotheksverkauf über dieses Buch gestolpert und habe es für 0,50 € bekommen. Ich glaube nicht, dass ich das Buch für den regulären Ladenpreis gekauft hätte, da es sehr nach Laienschriftstellerei und Wichtigmacherei klang. Aber ich wurde angenehm überrascht. Wenn ich auch sicher nicht mit allen Ansichten des Autors übereinstimme, so hat er doch seine Lebensgeschichte sehr interessant niedergeschrieben. Seine wirklich abenteuerliche Flucht aus der Sowjetunion und das sich anschließende Leben (Überleben) in China hat mich schon sehr beeindruckt. Er beschreibt eindringlich seine Gefühlswelt als Recht- und Staatenloser, der auf den guten Willen einiger Mitmenschen angewiesen ist. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er doch sehr naiv war, aber dann habe ich mir seine Jugend in Erinnerung gerufen und mich gefragt, wie ich wohl in dem Alter mit solch einer Situation fertig geworden wäre. Auch wenn der Vergleich sicher hinkt, hat es mich doch schon sehr berührt. Seinen weiteren Lebensweg hat er dann mit einer bewunderungswürdigen Ehrlichkeit, sowie einer gehörigen Portion Selbstgerechtigkeit erzählt. Mich störte etwas, dass er recht wenig über seine Familie schrieb, obwohl ich dann immer wieder lesen musste, dass er mit ihnen in Kontakt stand.
    Weiterlesen

Ausgaben von Odyssee wider Willen: Das Schicksal eines Auslandsdeutschen

Hardcover

Seitenzahl: 296

Besitzer des Buches 1

  • Mitglied seit 25. Februar 2004
Update: