Geschlossene Gesellschaft

Buch von Verena Stauffer

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Geschlossene Gesellschaft

Nur scheinbar folgen die zwischen Realität und Traum oszillierenden Aufzeichnungen ihrer äußeren Chronologie, beginnend im November 2020 in Wien, sogleich nämlich emanzipiert sich der Text, führt zu einer tieferen Ebene in ein fantastisches Uhrwerk, dessen Zeiger stillstehen: Wir folgen der Erzählerin auf Spaziergänge im menschenleeren Prater und flanieren durch die nächtliche, gesperrte Stadt, genaue Beobachtungen wechseln sich ab mit kleinen scharfen Sequenzen und lyrischen Passagen. In welchem Paradies lebten wir – aus heutiger Perspektive betrachtet – und was wird im Sommer sein?
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Bewertungen

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Meinungen

  • Ein nicht ganz gewöhnliches Tagebuch

    mapefue

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Geschlossene Gesellschaft

    Ganz offensichtlich ist für Verena Stauffer die "Geschlossene Gesellschaft" die Pandemie in Österreich Ende 2020/Anfang 2021 gemeint. Gleichzeitig ist es aber ihr Wunsch Zutritt zu einer Geschlossene Gesellschaft zu gelangen. Worin liegt nun das Paradoxon einer „Geschlossenen Gesellschaft“? Sieht man im Surrealen die Pandemie besser?
    Keine Matratze? Dann helfen Kaffee und Hühnerkrallen. Die bestellte Matratze kommt nicht, Lieferschwierigkeiten wegen Corona. Verena Stauffer tritt in „Geschlossene Gesellschaft“ als Ich-Erzählerin auf. Sie würde so gern in der neuen Wohnung schlafen. Sie kauft deshalb Unmengen von Kaffeebohnen. Denn sie will – die Jutesäcke. Und die füllt sie – mit Schlachtabfällen aus einem Mistcontainer. Schweinefüße, Hühnerkrallen. Die Säcke überzieht sie mit Leintüchern. Ihr Lager stinkt. Blut rinnt aus. Gute Nacht. Wenn dann ein weißer Esel die Matratze liefert, schwappt die Schilderung von tatsächlichen Erlebten ins Imaginäre.
    Eigentlich ist Stauffers Erzählung ihr Tagebuch zwischen November 2020 und Februar 2021 während des Lockdowns in Wien. Noch lebt sie in einer Übergangswohnung. Mit dem zuvorkommenden Vermieter F, der nach Kolumbien ausgewandert ist, entwickelt sich eine E-Mail-Freundschaft. Diese Unterhaltungen sind für sie das Fenster in die nicht geschlossene Welt. In Wien streift sie mit ihrem Freund H bei Nacht durch die leere Stadt. Doch auch er flieht auf eine Insel, um dem Lockdown zu entkommen und schiebt seine Rückkehr ständig hinaus. Wird er überhaupt zurückkehren?
    Mit fortschreitender Zeit werden die Zustände beklemmender und die existenziellen Ängste immer dramatischer.
    Sie schaukelt in ihrer Barke auf der Donau dem Horizont entgegen, der kein Horizont ist, sondern ein Raum aus Licht (S. 156).
    Das Cover ist der skelettierte Stadtplan des Zentrums der Stadt Wien.
    Verena Stauffer geboren 1978 in Kirchdorf an der Krems/Oberösterreich, Studium der Philosophie an der Universität Wien, Absolventin der Leondinger Akademie für Literatur und der Lyrikkritikakademie Berlin.
    Veröffentlichte 2018 ihren Debütroman Orchis, der für den Literaturpreis Alpha, die Hotlist der Independents und den Blogger-Debütpreis nominiert war. Zuletzt erschien ihr Gedichtband Ousia bei Kookbooks, der für den Österreichischen Buchpreis nominiert wurde.
    Verena Stauffer lebt in Wien und Moskau.
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Ausgaben von Geschlossene Gesellschaft

Hardcover

Seitenzahl: 160

Besitzer des Buches 1

  • Mitglied seit 7. Oktober 2019
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