Das wahre Motiv

Buch von Uta Seeburg

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das wahre Motiv

München, 1895: Major Wilhelm Freiherr von Gryszinski ermittelt wieder im Dienste der Königlich Bayerischen Polizeidirektion. Ein junger Mann wird ermordet, seine Leiche in einer kunstvollen Pose drapiert, die an die Gemälde der klassischen Mythologie erinnert. Die Ermittlungen führen nach Schwabing. Das Künstlerviertel mit seinen rauschenden Festen und lockeren Moralvorstellungen gilt als das Babylon Bayerns, und der preußische Ermittler findet sich plötzlich in der Welt der Maler, Musen und Möchtegerne wieder. Als weitere Leichen gefunden werden, ist Gryszinski klar, dass er einen Mehrfachmörder jagt, der jederzeit erneut zuschlagen kann. Zum ersten Band der Reihe: »Mit fundierten historischen Details, viel Witz und Lust am Erzählen entwirft Uta Seeburg ein wunderbar pittoreskes Bild der bayrischen Hauptstadt und ihrer Bürger im auslaufenden 19. Jahrhundert. [...] Ein wunderbar gelungener Auftakt zu einer neuen Serie, auf deren Folgebände man sich jetzt schon freuen darf.«Buchkultur
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Serieninfos zu Das wahre Motiv

Das wahre Motiv ist der 2. Band der Major Wilhelm Freiherr von Gryszinski Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2020. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2024.

Bewertungen

Das wahre Motiv wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Meinungen

  • Ein fesselnder Krimi, bei dem wenig so ist, wie es scheint

    Bellis-Perennis

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das wahre Motiv

    "Das wahre Motiv" von Uta Seeberg ist der zweite Band um Major Gryszinski, den königlich-bayerischer Sonderermittler der Münchner Kriminalpolizei. Er spielt zur Faschingszeit im Jahr 1895 und beginnt mit dem bizarren Mord an einem jungen Mann, der nebenbei in Malerateliers Modell gestanden hatte. Die Ermittlungen führen Gryszinski in die schillernde Künstlerwelt Schwabings und auf ausschweifende Faschingsfestivitäten. Noch während er auf der Suche nach einer heißen Spur ist, geschieht ein weiterer Mord...
    Nachdem ich kürzlich eher zufällig auf den dritten Band der Reihe als Hörbuch gestoßen bin und mir dieser sehr gut gefallen hat, wollte ich nun auch die beiden Vorgängerbände kennenlernen.
    Ich liebe die Atmosphäre, die Uta Seeburg in ihren Büchern erzeugt und die diese Krimis von vielen anderen abhebt. Mit großer Liebe zum Detail beschreibt sie die Charaktere, das Stadtbild Münchens, die Cafes, Wohnungen, gesellschaftlichen Konventionen und die Lebensumstände der damaligen Zeit, so dass ich alles genau vor Augen habe und direkt im Lebensgefühl der Jahrhundertwende versinken kann. Die wiederkehrenden Charaktere wie Major Gryszinski, seine Frau Sophie und der kleine Fritzi, sowie die resolute oberbayerische Haushälterin Frau Brunner habe ich schon richtig liebgewonnen, ebenso die schillernde Franziska Wurmbrand und Gryszinskis Kollegen, den Schwaben Eberle, das Münchner Original "Spatzl" Voglmair und den Gerichtsarzt Dr. Meyering.
    Auch in diesem Band begeistert mich wieder der Schreibstil von Uta Seeburg und ihr Gefühl für Sprache. Ihre Wortgewandheit und der herrlich trockene Humor, der immer wieder aufblitzt, machen ihre Bücher für mich zu einem echten Lesevergnügen.
    Die Handlung ist bis zum Schluß hochspannend und ich tappte bei der Tätersuche lange im Dunkeln. Einen winzigen Kritikpunkt hatte ich gegen Ende, da mir eine Schlüsselszene doch sehr konstruiert und schwer realisierbar erschien (Stichwort Karaffe). Um nicht zu spoilern, möchte ich hierauf nicht näher eingehen.
    Als Bayerin freue ich mich besonders, ganz nebenbei auch etwas über München um 1900 und die damalige Kunst- und Kulturszene zu erfahren. Sehr gut gefällt mir, dass die Autorin in einem Nachwort etwas auf ihre Recherchen eingeht und erläutert, wo sie sich an historische Fakten gehalten hat oder sich bewusst literarische Freiheiten genommen hat.
    Fazit: Ein spannender, sprachlich hervorragend geschriebener historischer Krimi mit viel Jahrhundertwendeflair, den ich rundum empfehlen kann!
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  • Rezension zu Das wahre Motiv

    REZENSION – Ein Serienmörder schlägt im Fasching des Jahres 1895 im Münchner Künstlerviertel zu. Ausgerechnet der preußische Reserveoffizier Wilhelm Freiherr von Gryszinski, der mit Kunst und Künstlern nur wenig anfangen kann, wird vom Münchner Polizeidirektor Ludwig von Welser (1841-1931) mit der Ermittlung beauftragt. Doch der junge Kriminalist, den der Polizeidirektor erst vor eineinhalb Jahren aus Berlin als Sonderermittler zur königlich bayerischen Gendarmerie geholt hat und der sich schon bald nach Dienstantritt in seinem ersten Mordfall bewähren konnte, ist wie kein anderer für diesen Auftrag geeignet: Er hatte als junger Jurist beim berühmten Grazer Strafrechtler Hans Groß (1847-1915), dem Gründer der modernen Kriminologie, hospitiert und soll nun in der bayerischen Hauptstadt die neuen, von Groß erfundenen kriminalistischen Methoden wie Fingerabdruck- und Spurensicherung am Tatort einführen, zumal es in München noch keine richtige Kriminalabteilung gibt. So macht sich der kürzlich zum preußischen Major der Reserve beförderte Freiherr mit seinem neumodischen, ebenfalls von Hans Groß entwickelten Tatortkoffer, der bei der Gendarmerie inzwischen Gryszinskis Markenzeichen ist, und, unterstützt von den beiden Wachtmeistern Vogelmaier, genannt Spatzl, und Eberle, an die Ermittlungsarbeit in einem von Künstlern geprägten, moralisch lockeren Umfeld, das ihm als Preußen mental völlig fremd ist.
    Nach ihrem erfolgreichen Romandebüt „Der falsche Preuße“ (2021) über Gryszinskis ersten Mordfall, konzentriert sich Uta Seeburg in ihrem Folgeband „Das wahre Motiv“, kürzlich im Verlag Harper Collins erschienen, auf das bunte Faschingstreiben in Schwabing, dem als „Schwabylon“ berüchtigten Viertel mit seinen sogar für Münchner Konservative allzu lockeren Moralvorstellungen und rauschenden Festen. Auf der Suche nach dem unheimlichen Mörder, der seine Opfer in kunstvollen, an Gemälde der klassischen Mythologie erinnernde Posen drapiert, muss der preußische Kriminalist tief ins Umfeld der Schwabinger Bohème eintauchen, sich mit konservativen Malerfürsten wie Franz von Lenbach und Franz von Stuck als Vertreter der konservativen Künstlergesellschaft Allotria abgeben ebenso wie mit modernen Künstlern der jungen Münchner Secession oder mit progressiven Dichtern wie Frank Wedekind und Oskar Panizza.
    Als wäre dies nicht genug, überrascht auch noch Ehefrau Sophie ihren Mann und die entsetzten Schwiegereltern aus altem preußischen Adel mit einem selbst verfassten Kriminalroman, für dessen Vermarktung sie sogar schon den jungen, kürzlich nach München übersiedelten Verleger Albert Langen (1869-1909) gewinnen konnte. Und zu allem Überfluss nistet sich dann noch der preußische Geheimdienstmitarbeiter Carl-Philipp von Straven ein weiteres Mal in Gryszinskis Wohnung ein mit dem Auftrag, die junge Künstlergruppe auszuspionieren. In ihr vermutet die preußische Regierung eine anarchistische Zelle, die ein Attentat auf den Kaiser plant. Wieder schon im ersten Fall steckt Gryszinski in dem Gewissenskonflikt, entweder seine Ehre als bayerischer Beamter zu verletzen oder jene als preußischer Offizier zu verlieren.
    Auch in ihrem zweiten Krimi schafft es die promovierte Literaturwissenschaftlerin Uta Seeburg ausgezeichnet, diese unruhige, vom gesellschaftlichen Wandel geprägte Zeit der Jahrhundertwende – sei es in der Kunst, in der Gesellschaft des Adel oder der Kriminalistik – historisch authentisch und atmosphärisch dicht einzufangen. Vor allem aber gelingt der gebürtigen Berlinerin, die selbst seit vielen Jahren in München lebt, die mentalen und kulturellen Unterschiede zwischen Preußen und Bayern augenzwinkernd und humorvoll zu zeigen, deren Grenzen letztlich doch fließend erscheinen: Seeburgs Preuße aus Berlin entwickelt recht schnell einen unerwartet unpreußischen Hang zum Genuss bayerischer Leckereien wie Bier und Schweinsbraten. Nicht zuletzt diese „Reibung“ bekannter Klischees über Preußen und Bayern geben den Krimis um den preußischen Offizier in München ihr gewisses Alleinstellungsmerkmal unter den deutschen Krimis, verschaffen ihnen den besonderen Reiz und machen deren Lektüre zum erholsamen Spaß. Wir dürfen uns schon auf den dritten Band freuen, der – so die Aussage der Autorin – bereits in Arbeit ist.
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  • Rezension zu Das wahre Motiv

    Nichts ist, wie es scheint in Schwabing, dem Babylon von München In diesem, seinem zweiten Fall, muss Major Wilhelm Freiherr von Gryszinski in Schwabing, dem Künstlerviertel von München ermitteln. Schwabing gilt mit seinen Partys, lockeren Moralvorstellungen und Absinth-Trinkgelagen 1895 als das „Babylon“ Bayerns.
    Was ist passiert?
    Ein ausnehmend schöner junger Mann wird in einer künstlerischen Pose, die an ein Gemälde erinnert, ermordet aufgefunden. Noch bevor Gryszinski tiefer in die Künstlergesellschaft eindringen kann, gibt es einen zweiten, sehr ähnlichen Fall. Dem Ermittler ist nun klar, dass es sich um einen Serientäter handeln muss.
    Allerdings gestalten sich die Recherchen für Gryszinski nicht ganz so einfach, denn obwohl er schon gut in München angekommen, verheiratet und Vater eines kleinen Sohnes ist, erkennt man recht leicht seine preußische Herkunft. Und Bayern und Preußen sind ja bekanntlich wie Tag und Nacht. Da hilft selbst seine Vorliebe für Schweinsbraten in Semmeln nichts.
    Was Gryszinski die Arbeit zusätzlich erschwert ist der Geheimdienst, denn der vermutet ein Attentat auf den Kaiser. Gryszinski soll den möglichen Attentäter, der im Künstlermilieu vermutet wird, ausfindig machen. Ein schier unmögliches Unterfangen.
    Mithilfe seiner gut vernetzten Ehefrau gelingt es Gryszinski Einblicke und Einladungen in die Münchener Bohème zu erhalten.
    Meine Meinung:
    Die Fortsetzung rund um den aus Preußen eingewanderten Ermittler hat mir ähnlich gut gefallen wie der erste Band („Der falsche Preuße“). Scharfsinnig und ohne die übliche Prügelorgie bei den Verhören löst Gryszinski seine Fälle. Daneben erhalten wir Leser Einblick in das Familienleben derer von Gryszinski. Sophie, die Frau Gemahlin, ebenso scharfsinnig wie Wilhelm, hat einen Kriminalroman verfasst, der nun veröffentlich werden soll. Während Wilhelm zunächst überrascht, aber dann begeistert ist, sind seine erzkonservativen Eltern empört und sagen sich von ihrem Sohn und seiner unbotmäßigen Ehefrau los.
    Geschickt sind historische Ermittlungsmethoden in die Geschichte eingewoben. So dürfen wir einen Blick in den „Tatortkoffer“, den der berühmte Grazer Kriminologe Prof. Hans Gross erfunden hat, riskieren. Wir dürfen Gast auf den rauschenden Künstlerfesten bei Münchens bekanntesten Maler Franz von Lenbach (1836-1904) sein.
    Das historische Umfeld ist detailreich dargestellt. Die dazu notwendigen Recherchen sind penibel durchgeführt. Im Anhang wird auf einzelne wahre und fiktive Ereignisse hingewiesen.
    Eine schrullige, aber liebenswürdige Figur ist Aloisia Brunner, die nicht nur exzellent kocht, sondern auch die Kunst des lautlosen Anschleichens beherrscht, die selbst Gryszinski aus dem Konzept bringt.
    Fazit:
    Ein historischer Krimi, der im Münchens Künstlerszene anno 1895 spielt, und mich sehr gut unterhalten hat. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.
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  • Rezension zu Das wahre Motiv

    München 1895:
    Ein junger Mann wird in einer kunstvollen Pose, die an ein Gemälde erinnert, ermordet aufgefunden. Der preußische Major Wilhelm Freiherr von Gryszinski wird im Dienst der königlich bayerischen Polizei mit diesem Fall betraut. Seine Ermittlungen führen ihn in das Künstlerviertel Schwabing. Das Viertel gilt mit seinen rauschenden Festen und lockeren Moralvorstellungen als das Babylon Bayerns. Gryszinski sieht sich plötzlich mit der Welt der Maler, Musen und Möchtegerne konfrontiert. Schon bald taucht eine weitere Leiche auf und ihm wird klar er jagt einen Serientäter…
    Das wahre Motiv ist der zweite Teil um den Ermittler Wilhelm Freiherr von Gryszinski von Uta Seeburg.
    Major Wilhelm Freiherr von Gryszinski muss sich als Preuße immer noch ein wenig in Bayern einleben, auch wenn er sich immer mehr heimisch fühlt, vor allem die kulinarischen Genüsse Bayerns haben es ihm besonders angetan. Seine Ermittlungen führen ihn ins Künstlerviertel Schwabing, das einen besonderen Ruf genießt. Er taucht dabei in eine für ihn neue und unbekannte Künstlergesellschaft ab, in der auch er Dank seiner Frau auch schnell Anschluss findet. Seine Ermittlungen gestalten sich mehr als schwierig, denn der Mörder schlägt immer wieder zu und sein Vorgesetzter will unbedingt Ergebnisse sehen.
    Den ersten Teil der Reihe kenne ich nicht, trotzdem gelang mir der Einstieg gut, man erfährt genug über die Charaktere im Laufe des Buches damit keine Fragen offen bleiben. Leider konnte mich aber das Buch nicht so wirklich für sich einnehmen, ich fand den Stil sehr zäh und es werden viele Nebenschauplätze eröffnet, und auch viele Gegebenheiten wurden mir persönlich zu breit erläutert, und alles lenkte irgendwie vom eigentlichen Kriminalfall ab. Aber vor allem konnte ich mit den für mein Empfinden kulinarischen Ausschweifungen von Gryszinskis nichts anfangen, es langweilte mich ehrlich gesagt. Auch war mir die Künstlerwelt etwas was meinem Leserherzen verschlossen blieb und ich keine Verbindung zu hatte. Der eigentliche Kriminalfall fand ich interessant und hätte mir hier noch mehr Einblick in den Mörder gewünscht, den das hatte schon seinen Reiz.
    Mein Fazit:
    Ein eigentlich interessanter und spannender Fall, der mich persönlich aber viel zu selten erreichen konnte.
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Ausgaben von Das wahre Motiv

Hardcover

Seitenzahl: 400

E-Book

Seitenzahl: 366

Besitzer des Buches 3

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