Kinderklinik Weißensee: Zeit der Wunder

Buch von Antonia Blum, Karoline Mask von Oppen

  • Kurzmeinung

    Gartenfee
    Sehr einfühlsam geschrieben. Tolle Protagonistinnen!
  • Kurzmeinung

    Bartie
    Interessante Geschichte mit vielen historischen Fakten; bewegend und lesenswert

Zusammenfassung

Serieninfos zu Kinderklinik Weißensee: Zeit der Wunder

Kinderklinik Weißensee: Zeit der Wunder ist der 1. Band der Kinderklinik Weißensee / Die Kinderärztin Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2020. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2024.

Bewertungen

Kinderklinik Weißensee: Zeit der Wunder wurde insgesamt 25 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Meinungen

  • Sehr einfühlsam geschrieben. Tolle Protagonistinnen!

    Gartenfee

  • Interessante Geschichte mit vielen historischen Fakten; bewegend und lesenswert

    Bartie

  • Ein toller Reihenauftakt, der neugierig auf die Fortsetzung(en) macht.

    Chattys Buecherblog

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Kinderklinik Weißensee: Zeit der Wunder

    Ich kann nicht so ganz in die Lobeshymnen einstimmen.
    Die Ausführungen zu den medizinischen Gegebenheiten mögen richtig sein, das kann ich nicht beurteilen.
    Aber das Rechtssystem des deutschen Kaiserreiches ist schlecht recherchiert: In einer Szene wird Emma bald 18 und darf damit über sich selbst bestimmen. Das ist aber beileibe nicht so - im deutschen Kaiserreich wurde man mit 21 volljährig. Die beiden Schwestern hätten also einen Vormund gebraucht - davon war aber weit und breit nicht die Rede.
    Außerdem waren mir die Charaktere zu sehr schwarz-weiß gezeichnet, das hat mich öfter an Iny Lorentz erinnert (die meiner Meinung nach nicht so schlecht schreibt wie ihr Ruf ist - sie sollte ihre Themen nur nicht so unendlich lange auslutschen)
    Die verschiedenen Liebesgeschichten nahmen für meinen Geschmack einen zu großen Raum ein und das Verhalten der Liebenden war oft nicht vernünftig nachvollziehbar (ja, ja, was ist an der Liebe schon vernünftig) - zumindest der Arzt hätte die Situation mit seiner Angebeteten weitaus früher schnallen müssen.
    Dennoch - ich habe die Geschichte gerne gehört und vergebe knappe 4 Sterne. Für Band 2 werde ich aber warten, bis das Hörbuch in den Bibliotheken ausleihbar ist.
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  • Rezension zu Kinderklinik Weißensee: Zeit der Wunder

    Spannender Auftakt der Kinderklinik-Reihe
    Am Marlenes sechsten Geburtstag stirbt plötzlich ihre Mutter. Ab sofort übernimmt das kleine Mädchen die Verantwortung für ihre jüngere Schwester Emma. Beide Mädchen fliehen, da sie nicht in ein Waisenhaus wollen. Aber dieses Schicksal bleibt ihnen nicht erspart: die nächsten zwölf Jahre ihres Lebens verbringen sie in einem Waisenhaus in Berlin – Wedding. Dort dürfen sie als Einzige aus dem Waisenhaus für die Abitur lernen und später im ersten Kinderkrankenaus Weißensee die Ausbildung als Kinderkrankenschwester anfangen.
    Marlene und Emma lernen gerne und lieben ihre Arbeit im Krankenhaus. Doch als Kinder aus dem Waisenhaus haben sie mit vielen Vorurteilen zu kämpfen und werden nicht immer von den Mitschülerinnen aus der vornehmen Gesellschaft akzeptiert. In der Zeit verlieben sich die beiden Schwestern das erste Mal: Marlene in einen Assistenzarzt Maximilian von Weilert, Emma verliert ihr Herz an den Melker Tomasz. Auch hier müssen sie zahlreiche Hindernisse überwinden und ihre Liebe steht unter keinen guten Stern.
    Die Geschichte über das Schicksal der zwei Schwestern, die als kleine Kinder allein auf der Welt geblieben sind und versucht haben ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen, hat mich von Anfang an sehr berührt. Sehr schön beschreibt Antonia Blum den Alltag von Marlene und Emma: ihr tristes Dasein im Waisenhaus, ihre Zuversicht und Hoffnung auf die bessere Zukunft, den Ehrgeiz und Pflichtbewusstsein, mit denen sie ihre Aufgaben erfüllen.
    Sehr interessant schildert die Autorin die Anfangsgeschichte des ersten Kinderkrankenhauses in Berlin. Dieser Teil des Romans beruht auf historischen Fakten, denn das Krankenhaus wurde tatsächlich 1911 eingeweiht. Interessant fand ich auch die Beschreibungen der damaligen Behandlungsmethoden und medizinischen Theorien in der Pädiatrie. Einige weiteren Details der wahren Geschichte der Klinik verrät die Autorin im Nachwort.
    Der historische Teil des Romans ist sehr gut recherchiert und vermittelt hervorragend die damaligen Anfänge der Pädiatrie nicht nur in der Kinderklinik Weißensee. Das macht den Roman umso spannender und lesenswerter.
    Die interessante Geschichte der zwei Schwestern fesselt und bewegt. Auch dieser Teil des Romans gewährt spannende Einblicke in die Gepflogenheiten und Sitten der damaligen Zeit.
    Mit dem Roman „Zeit der Wunder“ beginnt die Saga rund um die Kinderklinik Weißensee. Auf die Fortsetzung der Geschichte bin ich sehr gespannt.
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  • Rezension zu Kinderklinik Weißensee: Zeit der Wunder

    Zu den lost places zählt die Klinik Weißensee, das erste Kinderkrankenhaus Berlins. Es ist der Schauplatz des historischen Romans "Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder" von Antonia Blum, das um zwei in einem Waisenhaus in Berlin aufgewachsene junge Frauen kreist, die sich aufopferungsvoll um ihre kleinen Patienten kümmern.
    Berlin 1911: Die Schwestern Marlene und Emma Lindow können ihr Glück kaum fassen: Sie dürfen als Lernschwestern in der Kinderklinik Weißensee anfangen. Die forsche Marlene lernt schnell, die schüchterne Emma fühlt sich hingegen bald von ihrer Schwester zurückgesetzt. Denn Marlene hat sich gleich doppelt verliebt: in den vornehmen Assistenzarzt Doktor Maximilian von Weilert und in das noch junge Fachgebiet Kinderheilkunde. Sie ist fest entschlossen, selbst Kinderärztin zu werden. Doch der Weg nach oben ist steinig, der in Maximilians Familie erst recht. Emma geht in ihrer Rolle als Kinderkrankenschwester auf und entfernt sich immer mehr von ihr. Erst als das Leben des kleinen Fritz Schmittke am seidenen Faden hängt, erkennen Emma und Marlene, dass sie zusammenstehen müssen, um ihre wichtigste Aufgabe zu erfüllen: den Kindern zu helfen.
    Das in Sepia-Tönen colorierte Cover ist perfekt auf den Inhalt des historischen Romans abgestimmt worden. Man sieht einen dunkelhaarigen kleinen Jungen, der aufmerksam das imposante Gebäude betrachtet. Auch der stimmige Titel macht auf die Handlung des Buches neugierig. Dürfen wir hier Wunder erwarten?
    Der historische Roman "Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder" bildet den Auftakt der "Kinderklinik Weißensee"-Reihe, mit denen wir in eine längst vergangene Epoche entführt werden. Er ist eine angenehme Lektüre für zwischendurch, lässt aber etwas Tiefgang vermissen. Zu viele gängige Klischees werden in der mitunter langatmig dahinplätschernden Handlung bedient, die man aus den beliebten Serien im Fernsehen (und anderen bereits erschienenen Büchern) kennt. Im Mittelpunkt stehen zwei junge Frauen, die - aus ärmlichen Verhältnissen stammend - nach ihrer Erziehung in einem Waisenhaus dank eines unbekannten Gönners nicht nur das Abitur ablegen, sondern auch eine Ausbildung an dem Vorzeige-Kinder-Krankenhaus Weißensee absolvieren dürfen. Emma und Marlene sind sympathische intelligente, strebsame und pflichtbewusste Protagonistinnen, denen auf ihrem Weg zum Erfolg viele Steine in den Weg gelegt werden. Dennoch geben sie ihre Träume nicht auf, sondern kämpfen sich tapfer durch alle Schwierigkeiten, um am Ende den verdienten Lohn zu erhalten. Ihr sozialer Aufstieg ist insoweit ein Wunder, weil es in klarem Kontrast zu den tatsächlichen Verhältnissen im Deutschen Kaiserreiches steht. Insoweit ist eine ermutigende, hoffnungsvoll und optimistisch stimmende Geschichte, die einen interessanten Einblick in die Anfänge der Kinderheilkunde und der Ausbildung von professionellen Krankenschwestern gewährt. Sehr schön!
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  • Rezension zu Kinderklinik Weißensee: Zeit der Wunder

    Beginn der modernen Kinderheilkunde
    Kinderklinik Weißensee – Zeit der Wunder, Historischer Roman von Antonia Blum, Ebook 371 Seiten, erschienen im Ullstein-Verlag.
    Das erste Kinderkrankenhaus Berlins und zwei junge Frauen, die sich aufopferungsvoll um ihre kleinen Patienten kümmern.
    Nach dem Tod ihrer Mutter kommen die beiden Lindow-Schwestern in ein Waisenhaus. 1911 dürfen sie jedoch an der neueröffneten Kinderklinik Weißensee als Lernschwestern anfangen. Marlene der Forscheren der beiden fällt es leichter als ihrer jüngeren Schwester Emma, die sich aber immer mehr behauptet. Schon bald beginnt Marlene von einem Studium als Kinderärztin zu träumen. Beide verlieben sich und werden enttäuscht. Immer weiter entfernen sich die Schwestern voneinander.
    Der Roman ist im auktorialen Stil verfasst, zu jeder Zeit ist der Überblick über die Geschichte gewährleistet. Alle 46 Kapitel sind mit Ort und Datum überschrieben der Lesende findet sich somit gut in der Erzählung zurecht. Tagebucheinträge und Briefe sind kursiv deutlich gemacht.
    Die Charaktere sind gut gezeichnet und zum größten Teil sympathisch. Meine Lieblingsfiguren die beiden Protagonistinnen, die Schwestern Lindow, Emma und Marlene. Beide Figuren haben Charaktertiefe ihre Entwicklung von Waisenmädchen zu examinierten Kinderkrankenschwestern ist hervorragend ausgeführt. Den Hausmeister Willi Pinke, der so schön berlinert und seinen blauen Wellensittich Jacki fand ich äußerst amüsant. Ein bildhafter Erzählstil trägt dazu bei, dass sich der Leser die Personen und auch das Setting gut vorstellen kann.
    An zwei Nachmittagen habe ich das Buch gelesen. Schon der hochemotionale Beginn hat mich sofort in Lesefluss gebracht. Dramatik und Spannung ist vorhanden, jedoch hätte ich mir etwas mehr über die Methoden der Kinderheilkunde zu Beginn des 20. Jahrhunderts erwartet. Mehr Beschreibungen von Behandlungen und Diagnosen hatte ich mir erhofft. Stattdessen ist die Autorin eher auf die Erlebnisse der beiden Schwestern im privaten Bereich eingegangen. Dadurch hat sich das Buch fast von selbst gelesen, ohne sich den Kopf über medizinische Verwicklungen machen zu müssen. Einzig die Krankengeschichte des kleinen Fritz war sehr dramatisch, Ereignisse dieser Art hätte ich mir viel mehr gewünscht.
    Man merkt dem Roman an, dass die Autorin gute Recherchearbeit geleistet hat. Viele der Charaktere sind historisch belegt, z.B. der von Marlene so verehrte Kinderarzt Adalbert Czerny. Direktor Ritter oder Oberarzt Buttermilch. Nebenbei habe ich mich zusätzlich über die Kinderklinik Weißensee informiert, deren Ruine noch immer steht. Zur Zeit der Gründung war dieses Krankenhaus eine der fortschrittlichsten medizinischen Einrichtungen im Land.
    Ich habe durch die Lektüre einiges gelernt, mich gut unterhalten, gerne möchte ich die beiden Schwestern auf ihrem weiteren Lebensweg begleiten. Ein Cliffhanger am Ende hat seinen Zweck erfüllt deshalb will ich den 2. Band auf alle Fälle lesen. Von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung.
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  • Rezension zu Kinderklinik Weißensee: Zeit der Wunder

    Zeit der Wunder ist der Reihenauftakt zur Kinderklinik Weißensee Reihe von Antonia Blum. Die Reihe startete im Dezember 2020 im Ullstein Verlag.
    Zur Autorin (lt: Verlag):
    Antonia Blum lebte längere Zeit in Berlin, ohne den Weißen See dort je gesehen zu haben. Erst Jahre später, nachdem sie die Hauptstadt längst verlassen hatte, entdeckte sie durch einen Zufall die Ruine der einstigen Kinderklinik in Weißensee und kommt seitdem von dem Ort und seiner bewegten Geschichte nicht mehr los. Heute fährt Antonia nicht nur zum Spazierengehen immer wieder an den Weißen See, der dem Berliner Stadtteil seinen Namen gab. Sie ist überzeugt, dass dort ein Tor in die Vergangenheit existiert.
    Zum Buch (lt. Verlag):
    Das erste Kinderkrankenhaus Berlins und zwei Schwestern, die sich aufopferungsvoll um ihre kleinen Patienten kümmern
    Berlin 1911: Die Schwestern Marlene und Emma Lindow können ihr Glück kaum fassen: Sie dürfen als Lernschwestern in der Kinderklinik Weißensee anfangen. Die forsche Marlene lernt schnell, die schüchterne Emma fühlt sich hingegen bald von ihrer Schwester zurückgesetzt. Denn Marlene hat sich gleich doppelt verliebt: in den vornehmen Assistenzarzt Doktor Maximilian von Weilert und in das noch junge Fachgebiet Kinderheilkunde. Sie ist fest entschlossen, selbst Kinderärztin zu werden. Doch der Weg nach oben ist steinig, der in Maximilians Familie erst recht. Emma geht in ihrer Rolle als Kinderkrankenschwester auf und entfernt sich immer mehr von ihr. Erst als das Leben des kleinen Fritz Schmittke am seidenen Faden hängt, erkennen Emma und Marlene, dass sie zusammenstehen müssen, um ihre wichtigste Aufgabe zu erfüllen: den Kindern zu helfen.
    Allgemeines:
    Band 1 der Kinderklinik Weißensee Teihe
    Erschienen am 30. November 2020 im Ullstein Verlag als TB mit 432 Seiten
    Handlungsort und -zeit: Deutschland, Berlin 1911/1912
    Mein Leseeindruck:
    Da ich das ebook gelesen habe, kann ich leider zur Haptik des Buches nichts sagen. Auffällig ist jedoch das in braun gehaltene Titelbild/Cover, das die Ansicht der Klinik um 1911 darstellt und der im Vordergrund stehende Junge, der symbolisch für alle Kinder sein kann, oder aber Fritz darstellen könnte.
    Kommen wir nun zum Prolog und damit auch dem ersten bzw. dem Einleitungssatz: "Marlene stand an der Tür der kleinen windschiefen Kate und hielt sich die Hände vors Gesicht." Wir befinden uns in Berlin, 1898. Die Zeiten sind rauh, die Kranken werden immer mehr. Wir lernen Marlene und ihre jüngere Schwester Emma kennen, und auch gleich die tragische Geschichte der Beiden. Marlene fühlt sich schuldig am Tod ihrer Mutter. Ich wollte nun unbedingt wissen, ob Marlene und Emma eine weitere Rolle in diesem Reihenauftakt spielen, denn klar ist schon, in welche Richtung sich der Roman nun wendenwird.
    Kommen wir zum Hauptteil und seinen 46 Kapiteln. Er beginnt 1911 in Berlin. Die beiden Mädchen, Marlene und Emma, sind nach dem Tod ihrer Mutter in ein Waisenhaus gekommen und wurden nun für eine Ausbildung in der neuen Kinderklinik vorgeschlagen. Von nun an trennen sich die Handlungsstränge etwas. Zwar bleiben die Mädchen zusammen, aber jede beginnt nun ihren eigenen Weg. Während sich Marlene ihrer Ausbildung nahezu verbissen widmet, erlebt Emma ihre erste Liebe.
    Die Autorin schafft durch ihren bildhaften Schreibstil historische Informationen unterhaltend in ihrem Reihenauftakt einfließen zu lassen. Der Leser erhält somit nicht nur eine schöne Romangeschichte, sondern auch noch lehrreiches über das erste Kinderkrankenhaus, die Behandlungsmethoden und auch über das Leben um 1911 in Berlin.
    Fazit:
    Obwohl ich in der letzten Zeit viele Krankenhaus-Reihen gelesen habe, gehört diese zu meinen Favoriten. Ich weiss nicht, ob es daran liegt, dass nicht immer nur die Krankenschwestern im Vordergrund stehen, sondern hier auch mal das Leid der kleinen Patienten erörtert wird. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass es dieses Krankenhaus nicht mehr gibt und somit auch etwas mystisches in der Geschichte liegt. Es ist ein interessanter, spannender, emotionaler und sehr unterhaltsamer Reihenauftakt, der neugierig auf die Fortsetzung(en) macht.
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  • Rezension zu Kinderklinik Weißensee: Zeit der Wunder

    Inhaltsangabe:
    Schon früh verloren die Schwestern Marlene und Emma Lindow ihre Mutter und wuchsen in einem Waisenhaus auf. Nach ihrer Schulausbildung bekommen sie ihre große Chance: sie gehören zu den ersten Lernschwestern der neuen Kinderklinik Weißensee an. Während der Ausbildung entfernen sich die Geschwister immer mehr voneinander. Marlenes Wissensdurst im Gebiet Kinderheilkunde ist so groß, so dass sie den Wunsch verspürt, selber Kinderärztin werden zu wollen. Emma hingegen blüht in der Kinderpflege. Aber nicht nur der berufliche Werdegang entzweit die beiden, sondern auch die Liebe.
    Kinderklinik Weißensee „Zeit der Wunder“ von Antonia Blum ist der Auftaktband einer neuen Reihe. Ich ein großer Fan von historischen Romanen und wenn diese auch noch in Berlin spielen, ist meine Liebe entfacht. Ganz schnell weckte der Klapptext mein Interesse und ich wusste, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss.
    Von Anfang an konnte mich der flüssige und leichte Schreibstil begeistern. Nur ganz wenige Autorin verstehen ihr Handwerk und wissen, wie sie ihre Leser in ihren Bann ziehen können. Antonia Blum ist eine von ihnen. Bereits ab der ersten Seite merkte ich, dass dieses Buch ein Glücksgriff war. Voller Vorfreude tauchte ich in die Geschichte der beiden Schwestern ein und ab. Dank der ausdrucksstarken, facettenreichen und sympathischen Darstellung der Charaktere konnte ich mich sehr gut in die jeweilige Figur und deren Handlungen hineinversetzen. Aber nicht nur die Charaktere haben mich überzeugt, sondern auch die brillant eingefangene Kulisse, die wir der Autorin einem Besuch am Weißensee zu verdanken haben, die zufällig auf die Ruine der einstigen Kinderklinik gestoßen ist. Von da an ließ sie die Geschichte nicht mehr los. In akribischer und aufwendiger Kleinstarbeit trug Antonis Blum zahlreiche Fakten und Informationen zusammen, um die längst vergessenen Heilanstalt wieder zum Leben zu erwecken. Das imposante Klinikgebäude, die einzelnen Stationen, der Hörsaal oder auch das große Parkgelände erstreckten sich vor meinem inneren Auge. Genauso stellte ich mir das Klinikleben um 1911 vor.
    Die Handlung ist eine bewegende Geschichte über zwei Schwestern, die in einem Waisenhaus groß werden mussten und deren berufliche Laufbahn eigentlich schon vorprogrammiert war. Das Schicksal meinte es aber besser mit ihnen und so durften sie, dank ihrer guten Schulausbildung, in die neueröffneten Kinderklinik Weißensee eine Ausbildung anfangen. Was für eine Chance, aber ihre Herkunft sorgte auch dafür, dass ihr Weg steiniger wurde. Andere Elevinnen, die aus gutem Haus stammten, Oberinnen und sogar Ärzte machten es den zwei Schwestern nicht immer leicht. Ihre Kämpfernatur und das strebsame Lernen kommen ihnen zu Hilfe. Im Vordergrund stehen aber nicht nur die Ausbildung der Lernschwestern. So erfuhr ich eine Menge über die einstige und einmalige preußische Kinderklinik Weißensee und deren Klinikalltag um 1911. Sowie über die damalige Säuglingspflege, die erste und einzige Milchkuranstalt Preußens, die für die Versorgung und Behandlung der Säuglinge notwendig war oder die medizinische Versorgung. Beeindruckend wie die Autorin den Klinikalltag eingefangen und wieder gespiegelt hat. Mit jeden noch kleinsten Schicksal fieberte ich mit und freute mich, wenn die Behandlungen Erfolg zeigten und es den kleinen Patienten wieder besser ging. Hinzu kommen noch einige politische Hintergrundfakten, die die Authentizität dieser Geschichte unterstreicht. Wie in jedem guten Roman dürfen auch die privaten Schicksalsschläge und die Liebe nicht fehlen.
    Gemein ist mal wieder der fiese Cliffhanger, der dieses Buch beenden ließ. Jetzt darf jeder Leser spekulieren, wie es mit Marlene, Emma Lindow und der Kinderklinik weitergehen wird.
    Selten habe ich einen historischen Roman gelesen, der mich so in seinen Bann gezogen und begeistert zurück gelesen hat. Kompliment und ich fieber jetzt schon dem zweiten Band entgegen.
    5 von 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung obendrauf!
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Ausgaben von Kinderklinik Weißensee: Zeit der Wunder

Taschenbuch

Seitenzahl: 432

E-Book

Seitenzahl: 433

Besitzer des Buches 38

Update: