Noise: Was unsere Entscheidungen verzerrt: Und wie wir sie verbessern können

Buch von Daniel Kahneman, Olivier Sibony, Cass R. Sunstein, Thorsten Schmidt

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Noise: Was unsere Entscheidungen verzerrt: Und wie wir sie verbessern können

Der neue Bestseller des Nobelpreisträgers Daniel Kahneman Autor des Weltbestsellers »Schnelles Denken, langsames Denken«: nominiert für den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2021 Warum treffen wir, je nach Umständen, völlig unterschiedliche Entscheidungen auf ein und derselben Faktengrundlage? Wieso kommen zwei Experten, die über identische Informationen verfügen, zu komplett anderen Schlussfolgerungen? Weshalb entscheiden wir uns immer wieder falsch, ob im Beruf oder im Privatleben? In seinem neuen Buch, das in Zusammenarbeit mit Bestsellerautor Cass Sunstein und Olivier Sibony entstanden ist, klärt Nobelpreisträger Daniel Kahneman über die Vielzahl von oft zufälligen Faktoren auf, die unsere Entscheidungsfindung stören und häufig negativ beeinflussen - sie sind im Begriff »Noise« zusammengefasst. Wir müssen lernen, diese »Störgeräusche« zu verstehen und mit ihnen umzugehen, nur dann können wir auf Dauer bessere Entscheidungen treffen. Dieses Buch ist ein Meilenstein zum Verständnis der Grundlagen unseres Handelns und gehört schon jetzt mit seinem zeitlosen Klassiker »Schnelles Denken, langsames Denken« zur Pflichtlektüre für Entscheidungsträger. »Ein Meisterwerk und ein Meilenstein der Psychologie.« ¿ Philip Tetlock »Das wichtigste Buch des letzten Jahrzehnts.« ¿ Angela Duckworth »Die Welt ist so gründlich erforscht, dass Wissenschaftler unmöglich ein bisher unbekanntes Säugetier von der Größe eines Elefanten entdecken können. Dasselbe könnte auch für die Welt der Entscheidungsfindung gelten - und doch haben Kahneman, Sibony und Sunstein ein neues Problem entdeckt, dass so groß ist wie ein Elefant: NOISE.« ¿ Jonathan Haidt »NOISE ist die konsequente Fortführung jahrzehntelanger Forschungsarbeit im Bereich der Entscheidungsfindung und Verhaltensökonomie. Eindrucksvoll legen die Autoren dar, dass es mit dem 'Bauchgefühl' des Menschen auch nicht weit her ist, schon gar nicht, wenn der Magen knurrt.« ¿ NZZ am Sonntag »Kahneman zeigt praktikable Strategien auf, unerwünschte Einflüsse zu reduzieren. Dieses Buch sei nicht nur Entscheidern empfohlen. Es ist ein Wachrüttler - und birgt große Chancen.« ¿ P.M. »Unternehmen und andere Organisationen sollten unbedingt auf die Entscheidungshygiene achten, denn schließlich könnte eine Volkswirtschaft durch weniger 'Noise' im System Fehlinvestitionen verhindern.« ¿ wirtschaft + weiterbildung
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Bewertungen

Noise: Was unsere Entscheidungen verzerrt: Und wie wir sie verbessern können wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

  • Für ein Fachpublikum sicher relevant, für den interessierten Laien zu detailliert

    FrankWe

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Noise: Was unsere Entscheidungen verzerrt: Und wie wir sie verbessern können

    Das Wichtigste vorweg: „Noise“ ist keine Aktualisierung, Vertiefung oder Fortsetzung des – inzwischen als Klassiker bewerteten – Welterfolgs (über die zwei grundsätzlich verschiedenen Denkmuster). Die aktuelle Veröffentlichung KAHNEMANNS (die Mit-Autoren sind jeweils auch gemeint) richtet sich an ein spezielleres Publikum: Es werden gezielt Entscheider aus Wirtschaft, Verwaltung und Justiz angesprochen; es geht weniger um die Erkundung allgemeiner psychologischer Grundprozesse, sondern um die reale und konkrete Verbesserung von Urteilen und Entscheidungen.
    Das große Ziel dieses Buches liegt darin, bestimmte Sorten von Fehlern zu erkennen und zu eliminieren – Fehler, die zu wirtschaftlichen Verlusten, Ungerechtigkeiten oder zu sonstigen (z.B. gesundheitlichen) Nachteilen führen.
    Der Praxisbezug dieser Abhandlung macht sich schon an der Auswahl der Bereiche fest, die einer näheren Analyse unterzogen werden: es geht um die Festlegung angemessener Versicherungspolicen, um die (skandalöse) Uneinheitlichkeit von Gerichtsurteilen, um Personalauswahl, um die Bewertung von Unternehmen oder Produktplänen und um Beurteilungen von Leistungen auf verschiedenen Gebieten.
    Dieses Buch – und das ist sicher KAHNEMANN-typisch – geht extrem strukturiert und didaktisch vor. Es beginnt also damit, unterschiedliche Fehlertypen zu differenzieren bzw. zu definieren. Die wichtigste Weichenstellung wird zwischen den BIAS- und NOISE-Fehlern vorgenommen: Während ein Bias durch eine systematische Urteils- oder Entscheidungsverzerrung (z.B. durch stabile Vorurteile gegenüber bestimmten Gruppen) zustande kommt, entsteht Noise durch Zufallsabweichungen (die natürlich im Laufe des Buches noch genauer analysiert und kategorisiert werden).
    Ein Hauptanliegen der Autoren liegt darin, nicht nur das (erstaunlich große) Problem des Noise (also der Zufallsfehler) zu benennen, sondern sich auch mit der (ebenfalls bemerkenswerten) Tendenz zu befassen, die Existenz bzw. Bedeutung dieser Fehler zu übersehen, zu leugnen oder herunterzuspielen. Das hat offensichtlich auch eine Menge psychologischer Gründe: Vorgesetzte und Experten überschätzen die Güte Ihrer Urteilskraft und empfinden oft Entwicklungen in Richtung „Objektivität und Standardisierung“ als eine Art Selbstwertbedrohung.
    Im letzten Teil des Buches konzentriert sich das Autoren-Team dann tatsächlich ganz auf die systematische Bekämpfung von Noise in Unternehmen und Verwaltungen und schlägt dazu auch standardisierte Verfahren vor. In diesem Zusammenhang spielen besonders Regeln und Algorithmen eine Rolle, die als Gegengewicht zu subjektiven und intuitiven Entscheidungsmustern eingebracht werden.
    (Die Vermutung, dass solche Beratungsangebote auch gutes Geld einbringen, ist sicher nicht weit hergeholt).
    Als Leser/in dieses Buches braucht man sich keine Sorgen zu machen, unterwegs den Anschluss zu verlieren. Das ist die freundliche Formulierung. Man könnte auch sagen: Es wäre hilfreich, eine hohe Redundanz-Immunität zu besitzen!
    Nach einigen Stunden, kann man bestimmte Begriffe oder Formulieren tatsächlich kaum noch hören (ich konsumierte Noise per Audio). Dieses Buch ist ein Beispiel dafür, dass amerikanische Sach- bzw. Fachbücher oft sehr gut verständlich geschrieben sind, dies aber häufig einen recht hohen Preis hat: Wiederholungen bis zum Gehtnichtmehr.
    Bei der Gesamtbewertung kann die Nutzergruppe nicht außen vor bleiben:
    Für Entscheider/innen und ihre Berater/innen könnte sich Noise zu einem Standardwerk der angewandten Wirtschaftspsychologie entwickeln. Die zahlreichen Praxisbeispiele stellen eine Fundgrube für diejenigen dar, die Abläufe standardisieren und den Output weniger anfällig für subjektive Ausreißer machen wollen. Vermutlich wird die „Noise-Reduzierung“ schnell zu einem festen Bestandteil von Unternehmensberatung werden. Spannend wird in dem Zusammenhang sein, ob auch die – durchaus vorhandenen – Warnhinweise hinsichtlich möglicher ungewünschter Effekte einer „Noise-Vernichtungs-Kultur“ berücksichtigt werden.
    Für den interessierten Laien, der auf den Spuren des Vorgängerwerkes weiterwandeln möchte, ist Noise nur sehr bedingt zu empfehlen. Es geht einfach zu sehr in Details, die man außerhalb der beschriebenen Systeme nicht wirklich braucht. In diesem Fall reicht es völlig aus, sich mit dem Grundgedanken des Buches vertraut zu machen (vielleicht in einer etwas inhaltsreicheren Rezension als dieser).
    Meine Konsequenz: Ich lese gerade mit großem Vergnügen „Schnelles Denken, Langsames Denken“! (Das hätte ich gleich tun sollen).
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Ausgaben von Noise: Was unsere Entscheidungen verzerrt: Und wie wir sie verbessern können

Hardcover

Seitenzahl: 480

E-Book

Seitenzahl: 481

Besitzer des Buches 5

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