Nomaden der Arbeit: Überleben in den USA im 21. Jahrhundert
Buch von Jessica Bruder, Teja Schwaner
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Buchdetails
Titel: Nomaden der Arbeit: Überleben in den USA...
Jessica Bruder (Autor) , Teja Schwaner (Übersetzer)
Verlag: Karl Blessing Verlag
Format: Gebundene Ausgabe
Seitenzahl: 384
ISBN: 9783896676306
Termin: April 2019
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Nomaden der Arbeit: Überleben in den USA im 21. Jahrhundert
Zehntausende Menschen in Amerika sind unterwegs. Sie leben in Wohnmobilen, Vans, Anhängern. Übernachten auf Supermarkt-Parkplätzen, neben den Highways, in der Wüste. Sie schaufeln Zuckerrüben in North Dakota, reinigen Toiletten in den Nationalparks von Kalifornien, arbeiten Zwölf-Stunden-Schichten im Amazon-Versandzentrum im winterlichen Texas. Und sie haben eines gemeinsam: Sie sind alt. Der American Dream hat für sie Bingo-Spielen und Gartenpflege vorgesehen. Doch im 21. Jahrhundert, erschüttert von der Finanzkrise der Zehnerjahre, ist der Boden für den sprichwörtlich wohlverdienten Ruhestand weggebrochen. Deshalb ziehen sie als Nomaden der Arbeit von einem saisonalen Tageslohnjob zum nächsten.
Jessica Bruder hat sich ihnen ein Jahr lang angeschlossen und ist diesem Treck durch ganz Amerika gefolgt. Nicht nur die stetig wachsende Zahl der Nomaden, auch Bruders Buch hat dazu beigetragen, dieses im Verborgenen, am Rande der Gesellschaft rollende Phänomen in den Fokus zu rücken. Eine nachhallende Reportage über Ausbeutung, Ungerechtigkeit und prekäre Lebensumstände, aber auch über altersweise Beharrlichkeit, Sinn für Gemeinschaft und Abenteuer, wie sie nur ein amerikanischer Highway versprechen kann.
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Nomaden der Arbeit: Überleben in den USA im 21. Jahrhundert wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Nomaden der Arbeit: Überleben in den USA im 21. Jahrhundert
- K.-G. Beck-Ewe
KlappentextWeiterlesen
Zehntausende Menschen in Ameriks sind unterwegd. Sie leben in Wohnmobilen, Vans, Anhängern. Übernachten auf Parkplätzen oder in der Wüste. Sie schaufeln Zuckerrüben in North Dakota, reinigen Toiletten in den Nationalparks von Kalifornien, arbeiten lange Schichten in Warenlagern von Online-Händlern. Und: Sie sind alt. Im 21. Jahrhundert, erschüttert von der Finanzkrise der Zehnerjahre, ist der Boden für ihren sprichwörtlich wohlverdienten Ruhestand weggebrochen. Deshalb ziehen sie als Nomaden der Arbeit von einem saisonalen Tageslohnjob zum nächsten. Journalistin Jessica Bruder hat Menschen getroffen, die auf dem schmalen Grad zwischen nacktem Überleben und großer Freiheit wandern.
Eine preisgekrönte Reportage über Ausbeutung und Ungerechtigkeit, aber auch über Gemeinschaft und Abenteuer, wie sie nur ein amerikanischer Highway versprechen kann.
Eigene Beurteilung (Eigenzitat aus amazon.de)
Der amerikanische Traum: Das Eigenheim mit weißem Bretterzaun, eine Familie mit schulisch erfolgreichen Kindern, ein angemessenes Fahrzeug (oder auch mehrere), einen gutbezahlten Job und gute Einbindung in eine funktionierende Nachbarschaft (mit mehr Schusswaffen als Personen) - so help me God. Etwas, das man an seinem geruhsamen Lebensabend mit Stolz betrachten kann.
Kann man? Jessica Bruder ist in eine der schnellwachsensten Subkulturen der USA eingetaucht - die der Vandweller. Denn die äußeren Zeichen des Amerikanischen Traums können sich die meisten Menschen nur auf Pump leisten - und ohne Pflichtversicherung können sie in einem Handstreich fort sein.
Wenn sie ihre Hypotheken, die Raten für Kredite für Autos, Möbel und ihre Studentendarlehen nicht mehr bewältigen können, dann geben manche von ihnen den größten Posten - ihr Eigenheim - auf, bauen ein Fahrzeug in eine autarke Unterkunft um und ziehen von Job zu Job, um sich über Wasser zu halten. Und dies trifft vor allen Dingen die über 60-Jährigen zu. Und so übernachten ehemals gut bezahlte Angestellte und Staatsbedienstete in ihren nicht wirklich wohnlichen Fahrzeugen, während sie von Job zu Job pilgern, wo sie dann bis ins Mark ausgebeutet werden. Umworben wegen ihrer Arbeitsmoral und Erfahrung werden sie zu Amazons 'Workampern' ohne Tariflöhne und Schutz im Krankenfall, die nach Zehnstundenschichten kilometerweit zu Stellplätzen fahren, wo sie schnell mit genervten Anwohnern oder der Polizei in Konflikt geraten.
Ein bitteres Bild eines Bereichs der Amerikanischen Gesellschaft, in dem auf mikroskopischer Ebene der Tribalismus, Rassismus und die Einkommensunterschiede der US-amerikanischen Gesellschaft nur allzu deutlich werden.
Von Zeit zu Zeit geht Frau Bruder in ihren Abschweifungen so weit vom Kernthema dieses Buch weg, dass man es ein wenig aus dem Auge verliert - was manchmal interessant ist. Dann aber wieder auch entschieden nicht. Trotzdem - oder je nach Einstellung genau deswegen - ein lesenswertes und ziemlich empfehlenswertes Buch.
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