Die Republik

Buch von Maxim Voland

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Republik

Was wäre, wenn? Maxim Voland schreibt die deutsche Nachkriegsgeschichte neu! Auch unter seinem Pseudonym Maxim Voland ist der deutsche Fantastik-Meister Markus Heitz in gewohnter Hochform: Die DDR als führende europäische Macht? In „Die Republik“ wird dieses Szenario zur Wirklichkeit! Das Buchereignis für Fans von Robert Harris' „Vaterland“; Andreas Eschbachs „NSA“ oder dem Klassiker „The Man in the High Castle“ : ein packender Thriller, der Seinesgleichen sucht! Die DDR hat sich nach einem Coup zu Europas führender Macht entwickelt und gibt dem Begriff Überwachungsstaat dank hochmoderner Technologie eine vollkommen neue Dimension. Widerstand gegen die Diktatur scheint unmöglich. Nachdem eine Giftgaswolke zahlreiche Tote gefordert hat, werden die Brüche im System immer deutlicher. Es beginnt ein ungeheuerlicher und geheimer Kampf um die Freiheit. „Ein filmreifer Action-Thriller“ ― Freie Presse Maxim Voland gönnt seinen Lesern keine Atempause. Geheime Agentenspiele und die Machenschaften von Stasi, NSA und NVA in einer DDR der Neuzeit entwickeln sich so realistisch, dass die Grenzen zwischen Fiktion und Geschichtsschreibung permanent zu verschwimmen scheinen. Weglegen? Unmöglich! Die unglaublichste Verschwörung Europas! Markus Heitz gehört zur Führungsspitze der deutschen Fantastik und stößt mit „Die Republik“ in neue Welten vor. Dennoch ist „Die Republik“ unbestreitbar ein echter Heitz: voller überraschender Einfälle, schillernder Figuren und mit einem Plot, der für Kopfkino sorgt.
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Bewertungen

Die Republik wurde insgesamt 14 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,3 Sternen.

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Meinungen

  • Okayer Thriller mit Gimmick. Teilweise recht blutig.

    Abroxas

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Republik

    interessants Gedankenspiel, was aber schwächelt
    Auf dem Gebiet der DDR genauer gesagt in Ost-Berlin kommt es zu einem Giftgasanschlag, bei dem sowohl in Berlin-Deutschland als auch in der DDR, einige hundert Menschen sterben. Schnell setzen sich Geheimdienste wie BND, MI6 und CIA zusammen. Auch die Stasi bleibt nicht untätig. Bald steht fest bei dem Giftgas handelt es sich um alte Bestände der Nazi-Zeit bzw. der Russen. Doch die Geheimdienste graben tiefen und stoßen auf Hinweise das da noch mehr fast vergessenes Giftgas auf dem Gebiet der DDR schlummert. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Denn ihr Gegner ist mächtig, sehr mächtig und zieht alle Register. Ein junger Übersetzer, der seine Familie in der DDR besucht, gerät mit seiner Cousine zwischen die Fronten. Fast ihre ganze Familie wird niedergemetzelt, um an eine alte Karte zu kommen. Um die Mörder zu fassen, hetzen die beiden Cousins diesen hinterher ohne zu ahnen in was sie da hineingeraten. Nach einer halsbrecherischen Fahrt mit heftigen Schusswechsel und vielen Toten, kassiert die Stasi die beiden ein. Kuhn ein Ermittler mit weitreichenden Befugnissen vernimmt die beiden. Auch er befindet sich bereits auf der Spur des vergessenen Giftgases. Der junge Übersetzer hat sich bei der Flucht die Karte gut einprägen können und weis nun wo das Versteck ist. Doch der Deal mit der Stasi ist schwierig. Kuhn lässt sich jedoch darauf ein und wird unter Verstärkung von Spezialkräften der NVA zu einem alten Stollen begleitet. Jedoch geraten sie in einen Hinterhalt, der von der jungen MI6 Agentin vereitelt wird, die sich illegal in die DDR geschleust hat. So stoßen sie auf eine riesige Lagerstätte von verschiedenen Giftgasen und auf Hinweise auf die letzte Wunderwaffe der Nazis, die nach Berlin transportiert werden sollte. Zur gleichen Zeit finden Verhandlungen zwischen Berlin-Deutschland und der DDR statt. Kuhn und MI6 läuft die Zeit davon, der ihr Gegner plant nichts anders als die schwarze Sonne eine Atombombe in Berlin zu zünden, und sich so den letzten Rest der BRD einzuverleiben.
    Der Autor begibt sich zusammen mit dem Leser auf ein Gedankenexperiment, in der die DDR ein recht erfolgreicher Staat ist sowohl technologisch aus als wirtschaftlich. Jedoch auch mit den bekannten Schattenzeiten mit Spitzel und Stasi. Nur umfasst das Gebiet der DDR nicht nur Ost-Deutschland und die Hälfte von Berlin, nein die DDR umfasst bis auf einen kleinen Teil von Berlin auch das heutige West-Deutschland.
    Der Autor hat nicht nur ein flüssigen Schreibstil sondern sich auch sehr gut mit dem DDR Sprachgebrauch, Marken als auch Ideologie auseinander gesetzt. Aber auch mit den allgemeinen Waren und den Faden weiter gesponnen, welche technologischen Innovationen, die DDR Wirtschaft hätte hervorbringen können.
    Im gesamten Roman kreisen zwei Handlungsbögen umeinander und treiben die Handlung so voran. Die Handlung lebt von Schießereien, Blutvergießen und Geheimdienst- und Agenteneingriffen. Anfangs hat mich die Handlung noch richtig gepackt und gefesselt, doch dann als sich Schießerei an Schießerei reihte und die Toten sich regelrecht stapelten, kam es mir immer mehr vor wie immer wieder neuer alter aufgegossener Kaffeesatz. Die gleiche Szene wurde immer wieder wiederholt nur in einer anderen Gegend. Das Prinzip jedoch blieb gleich. Das große Finale jedoch in der eine Atombombe eine nicht unwesentliche Rolle spielt fand ich gut getroffen. Auch der Fakt am Ende das System funktioniert.
    Am Anfang hatte ich meine liebe Not die ganzen Figuren richtig zuzuordnen. Doch nach einer Weile hatte ich das mit der Zuordnung gerafft. Ausgearbeitet waren die Figuren alle ganz gut. Nur die beiden Cousins Müller und Mueller da hätte ich mir gerne etwas mehr gewünscht.
    Fazit: Ein interessantes Gedankenspiel, bei dem der Autor viel Liebe für Details gezeigt hat und man seine gründliche Recherchearbeit dem Roman anmerkt. Die Handlung lebt von jeder Menge Action, Gewalt und Blutvergießen. Ansonsten hat der Autor einen wirklich guten Roman abgeliefert. Lesen lohnt sich hier auf jedenfall.
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  • Rezension zu Die Republik

    Sinnfreie Metzelei
    Inhalt
    Stellen Sie sich vor, Deutschland wäre nach dem Zweiten Weltkrieg nicht in vier Besatzungszonen aufgeteilt und es wäre keine Mauer gebaut worden, um die Fachkräfte Ostdeutschlands von der Flucht Richtung Westen abzuhalten. In einer alternativen Fortschreibung der Geschichte erleben wir hier eine fiktive DDR, deren Außengrenze direkt an Frankreich grenzt und in deren Mitte West-Berlin als Rest-BRD als umzäunter Kleinstaat überdauert hat. Die alternative DDR hat sich in der Gegenwart zu einem Global Player entwickelt, Robotron und Zeiss bauen hochwertige Smartphones und PKWs werden serienmäßig mit Brennstoffzellen ausgestattet. Als in Sichtweite des Funkturms-Ost eine ölige Giftgaswolke aufsteigt und 200 Menschen tötet, stellen Fachleute schon bald fest, dass es sich um Sarin aus russischer Produktion handelt, das bereits in den 40ern hergestellt wurde. Oberst Gustav Kuhn, der kurz davor stand, einen Ausreiseantrag zu stellen, will der Sache auf den Grund gehen; denn der Gastank war nur notdürftig bedeckt gewesen und sicher keine Altlast aus Kriegszeiten. Außer Kuhn sind die MI6-Agentin Harper unterwegs und der deutsch-französische Übersetzer Christopher. Mit einem französischen Pass voller Stempel fremder Länder muss Christopher der Alptraum jedes pflichtbewussten Grenzsoldaten sein …
    Alternative Geschichte fordert dazu heraus, lieb gewordene Sehgewohnheiten und Urteile infrage zu stellen. Gerade im Ost-West-Konflikt fällt das nicht leicht. Die Sehschulung beginnt bei mir in „Die Republik“ mit der Frage, wo für mich der Osten beginnt, was eigentlich „drüben“ ist – und wie sich politische Systeme mit ihrer Sprache entlarven. Das Volandsche fiktive Deutschland kann sich sprachlich nicht entscheiden. Einerseits wird feministisch korrekt von „Studierenden“ gesprochen, andererseits zeigt es sich hoffnungslos rückständig mit dem nationalsozialistischen Propaganda-Begriff „Drittes Reich“. In dem an sich hochinteressanten Setting tauchen an die 40 Personen auf und werden meist auf unappetitliche Art hingemetzelt. Sie zu töten genügt offenbar nicht, Voland suhlt sich in Blut und Hirn, als müsste er die gesamte Tatortreiniger-Branche vor dem Konkurs retten.
    Fazit
    Die sinnfreie Metzelei würgt das hochinteressante Setting leider ab, so dass ich den Roman als alternative Weltgeschichte nicht empfehlen kann.
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  • Rezension zu Die Republik

    Ich fand die Idee, die im Klappentext skizziert ist, irgendwie spannend und wollte daher das Buch unbedingt lesen.
    Das Deutschland, wie wir es kennengelernt haben, wird es nicht geben, denn 1949 wird die DDR gegründet und umfasst das gesamte deutsche Gebiet mit Ausnahme von Westberlin. Während sich die DDR zu einem mächtigen Staat entwickelt, tummeln sich in Westberlin die Agenten von vielen Nationen. Dann gibt es einen Anschlag in Ostberlin. Eine Giftgaswolke tötet viele Menschen. Es handelt sich um Sarin. Aber woher stammt dieses Gift und wie kam es zu der Freisetzung? Der Stasi-Offizier Gustav will diese Geschichte aufklären. Sowohl er, als auch die DDR-Bürgerin Alicia mit ihrem Cousin, dem französischen Dolmetscher Christopher, der gerade zu Besuch ist, geraten in eine Verschwörung ungeahnten Ausmaßes. Europa ist in Gefahr.
    Diese utopische Geschichte, die aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird, fand ich spannend. Der Autor Maxim Voland hat mich mit seinem gut zu lesenden Schreibstil gleich gepackt.
    Die Charaktere sind gut gezeichnet, allerdings konnte ich mich mit keinem wirklich anfreunden. Aber nicht nur in der DDR ist man alarmiert, auch der Westen ist beunruhigt und die MI6-Agentin Harper beginnt ebenfalls der Sache nachzugehen. Jeder versucht auf seine eigene Art den Fall aufzuklären und dennoch kommen sie zum gleichen Ergebnis. Es wird für alle gefährlich.
    Auch in diesem utopischen Roman ist die DDR der Überwachungsstaat, den wir kennen. Die Menschen haben sich in das für sie bestimmte Leben hineingefunden und erscheinen zufrieden. Man bekommt einen guten Einblick in das Leben der DDR-Bürger, was ich sehr interessant finde.
    Es ist ein spannender, teils actionreicher Thriller.
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  • Rezension zu Die Republik

    Sowohl das Vorwort des Autors, als auch seine Skizzierung der historisch veränderten Ausgangslage Deutschlands haben mir gefallen und mich neugierig auf seine Geschichte werden lassen, desgleichen der spannende Auftakt auf den ersten Seiten. Danach wurde es schon etwas schwieriger, denn eine ziemlich undurchsichtige Gemengelage und häufig wechselnde Handlungsstränge haben mir den weiteren Einstieg nicht leicht gemacht. Die spezielle Ausgangslage ist in der Kurzbeschreibung erläutert und auf den Inhalt kann ich schlecht ausführlicher eingehen ohne zu spoilern bzw. die Spannung zu nehmen. Deshalb komme ich gleich zu meinen Eindrücken.
    Dieser Giftgasvorfall in Ostberlin schreckt in Ost und West diverse geheim- und nachrichtendienstliche Gruppierungen auf, zwischen denen in der Folge ein verbissener Wettlauf um Informationen und Hintergründe entbrennt. Was es genau damit auf sich hat, blieb für mich lange Zeit vage und nicht sehr verständlich. Gegen Ende klären sich die Zusammenhänge, was mich aber kaum noch interessiert hat, denn zu dem Zeitpunkt überwog bei mir bereits die Enttäuschung.
    Mal abgesehen von den geheimdienstbedingten Verwirrungen, kam ich mit dem ersten Drittel noch ganz gut klar. Die Schilderungen der prosperierenden DDR und der kapitalistischen Auswüchse in Berlin-Deutschland/West-Berlin fand ich interessant und nicht schlecht gemacht. Vielleicht ein bisschen polarisierend, aber das darf ruhig sein und ist leider auch nicht völlig unrealistisch. Die Hauptfiguren werden nach und nach vorgestellt, Ex-Stasi Oberst Gustav Kuhn gleich im Eingangskapitel, etwas später Harper, Mitarbeiterin des britischen Geheimdienstes. Mutig und kämpferisch, aber ziemlich schräg. Eine Person, der ich nicht viel abgewinnen konnte. Noch etwas später betritt mit Chris eine weitere (und die einzige mir halbwegs sympathische) Hauptfigur die Bühne. Seine Einreise in die DDR wird detailliert geschildert und schafft eine beklemmende Atmosphäre, die sich authentisch anfühlt. Eine der für mich besten Szenen des Buches. Anlässlich einer Beerdigung besucht er zum ersten Mal seine DDR-Verwandtschaft und ein wenig saarländisches Lokalkolorit sorgt kurzzeitig für Auflockerung (hier kam mir der Gedanke, der Autor könnte Saarländer sein *g*), bevor sich der Schwerpunkt in Richtung von Schießerei und Gemetzel verschiebt. Ein Feuergefecht jagt das andere, drastisch geschildert, mit spritzendem Blut (und anderen Substanzen) und Bergen von Toten. Unterbrochen, oder auch ergänzt, je nachdem wie man es betrachten möchte, von ebenso detaillierten wie (für mich) gänzlich uninteressanten Erläuterungen zu Waffen und Munition. Anstrengend fand ich auch den ständigen Gebrauch militärischer Abkürzungen.
    Die Ausgestaltung der veränderten Gesellschaft und die politischen Dimensionen treten in den Hintergrund und bleiben lediglich Kulisse für einen martialischen Actionschwinger, der nahezu überall hätte spielen können. Einhergehend mit den reißerischen Entwicklungen in der Handlung wird auch die Sprache zunehmend plakativer, die adjektivische Charakterisierung der „Bösen“ immer dicker aufgetragen *augenroll*. Aufgrund der inhaltlichen und sprachlichen Entwicklung war die Lesefreude bei mir spätestens im letzten Drittel komplett dahin, die Auflösung hat mich nicht überzeugen können und ich war, ehrlich gestanden, froh am Ende angekommen zu sein. Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich es wahrscheinlich vorher abgebrochen.
    Fazit
    Nach der Leseprobe und dem Einstieg hatte ich mit einer subtileren Geschichte gerechnet. Mit mehr Tiefgang und Stimmigkeit, auch hinsichtlich der Figuren. Und mit mehr Präsenz des fiktiven gesellschaftlich-historischen Hintergrundes, von dem ich anfangs den Eindruck hatte, dass er dem Autor ein Anliegen war – welches er dann im weiteren Verlauf aus den Augen und sich in einer "explosiven", aber eher platten Action-Story verloren hat. Schade!
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  • Rezension zu Die Republik

    Das Buch hält nicht, was es verspricht! Das Buch:
    Sowohl der Titel als auch der Klappentext und die Leseprobe haben mein Interesse an diesem Buch geweckt. Mir gefiel die Idee ausnehmend gut, einmal zu beleuchten, was hätte sein können, wenn die DDR gesamtdeutsch gewesen wäre. Auch der Auftakt zeugte von einer sehr guten Idee, sodass ich mich wirklich darauf freute zu erfahren, wie der Autor dieses - sicherlich schwere - Thema umgesetzt haben würde. Nicht zuletzt soll hinter dem Pseudonym Maxim Voland ein Bestseller-Autor stecken, was natürlich zusätzlich reizt.
    Worum geht’s?
    Stasi Oberst Gustav Kuhn trägt sich mit dem Gedanken 2020 ein RWE (rechtswidriges Ersuchen) einzureichen, also einen Antrag auf ständige Ausreise aus der DDR. Diese Absicht teilt er seinem Patenkind Roland mit, während beide im Telecafe von Nadja bedient werden. Nach deren Feierabend beobachten Roland und Gustav einen Giftgasanschlag über dem Platz der Akademie, dem auch Nadja zum Opfer fällt. Daraufhin ändert Gustav seine Pläne…
    Die Charaktere:
    Ich konnte mich über die ganze Länge des Buches für keinen der Charaktere erwärmen. Alle Charaktere bleiben für mich irgendwie unnahbar, über keinen erfährt man einen wirklichen Hintergrund – z.B. warum er in welche Lage geraten war.
    Oberst Kuhn hat ganz offensichtlich eine Affäre mit der deutlich jüngeren Nadja. Wie es dazu kam und warum sich die beiden irgendwann einmal zueinander hingezogen fühlten, bleibt völlig unklar. Dennoch ist sie der Auslöser dafür, dass er seine Pläne radikal ändert, als sie dem Giftgasanschlag zum Opfer fällt. Kuhn ist ein alternder, unzufriedener Stasi-Oberst, der sich das Missfallen seiner Vorgesetzten zugezogen hat und im Grunde auf dem Abstellgleis ungeliebte Abhördienste tätigt. Um bei den Ermittlungen um den Giftgasanschlag mitwirken zu können, bewirbt er sich um eine Stelle in der Hauptabteilung XII. Als Sonderermittler in einer anderen Abteilung beginnt er nun herauszufinden, wie es zu dem Anschlag kommen konnte und wer dahinter steckt.
    Der französische Dolmetscher Chris fährt zur Beerdigung seines Urgroßvaters in die DDR und lernt dort seine Familie zum ersten Mal kennen. Viel Zeit bleibt ihm dazu allerdings nicht, denn bis auf Alicia – seine Cousine – wird diese vollständig ausgelöscht. Wer Chris wirklich ist, bleibt ebenso unklar wie die Aufklärung, was Alicia in der DDR tut. Lediglich Andeutungen lassen den Schluss zu, dass Alicia nicht ganz regelkonform in der DDR lebt.
    Und dann ist da noch Harper eine Agentin des MI6, die quasi außerhalb der DDR zusammen mit ihrem Chef Bristol ebenfalls auf den Spuren des Giftgasanschlages ist. Bristol ist bereits ein alter Mann und verdient in seinem Job, dennoch erfährt der Leser wenig über ihn, ebenso wie über Harpers Vergangenheit.
    Für mich standen die Charaktere nur in der jeweiligen Situation, aber für keinen schlug mein Herz. Obwohl sie über die meiste Zeit des Romans unter Waffenbeschuss standen, konnte sich etwas wie Mitleid oder dergleichen überhaupt nicht einstellen. Noch nicht einmal eine Abneigung gegen einen der Charaktere konnte ich während des Lesens fühlen.
    Schreibstil:
    Bereits nach der Leseprobe hatte ich bemerkt, dass der Schreibstil nicht so ganz nach meinem Geschmack ist, aber mich hat die Idee sehr gereizt. Im Vorwort gibt der Autor dem Leser einen Einblick in seine DDR. Das hat mir gut gefallen, denn so hatte ich eine Orientierung, wo genau der Autor ansetzt. Allerdings zeigt er während des Romans nicht sonderlich viel von seiner DDR. Z.B. erörtert er, dass sich seine DDR und das heutige China gut verstehen, eine Verbindung zwischen den beiden Ländern gibt es im Roman allerdings nicht.
    Der Autor deutet auch bereits im Vorwort an, dass es einen unglaublichen Coup der Sowjets im Jahr 1949 gegeben haben soll, der zur gesamtdeutschen DDR führte. Was genau passierte, erfährt der Leser im Roman allerdings nicht. Entweder die Wissenden werden – bevor sie etwas sagen können – erschossen oder aber es bleibt auf andere Art und Weise ungesagt. Der Autor beginnt oftmals einen Spannungsbogen aufzubauen, lässt ihn dann aber durch den abrupten Tod einfach in sich zusammenbrechen. Zudem ist es bald recht voraussehbar, wann wieder einmal ein Gemetzel stattfinden würde.
    Die Auflösung über den Coup 1949 findet im Nachwort auf etwa 1,5 Seiten statt. Der Autor schreibt dazu, dass er dem Leser überlassen möchte, ob er die Lösung wissen will oder nicht und ihm somit überlässt, das Nachwort zu lesen oder eben nicht. Ich war enttäuscht, denn genau das war ja der Punkt, der mich an dem Buch gereizt hat. Diesen dann auf nur 1,5 Seiten zu lesen, halte ich für nicht ausreichend.
    Den Schreibstil habe ich als vergleichsweise anstrengend empfunden. Während die Charaktere blass bleiben – wenig menschlich, würde ich sagen – werden Szenen, in denen Menschen erschossen werden, sehr detailliert und über viele Seiten beschrieben. Darüber hinaus gibt es – aus meiner Sicht – übermäßig viele dieser Szenen.
    Die Geschichte wird in 3 – eher voneinander unabhängigen – Handlungssträngen erzählt. Erst fast zum Schluss werden diese miteinander verbunden. Auch findet wenig Handlung wirklich in der DDR statt, oftmals befindet sich der Leser im Ausland, sodass der Autor sich meiner Meinung nach selbst die Möglichkeit genommen hat, seine DDR zu zeigen. Vielmehr werden einschlägige Klischees wie die Stasi und die NVA bedient. Die DDR des Autors scheint somit tatsächlich aus offiziellen und inoffiziellen Stasi-Mitarbeitern und den daraus resultierenden Intrigen untereinander zu bestehen oder aus Angehörigen der NVA. Wie das vermeintlich glückliche Volk aber tatsächlich lebt, zeigt er nicht.
    Eine Szene fand ich wirklich interessant und spannend und das war Chris‘ Einreise in die DDR. Diese empfand ich auch als glaubwürdig. So könnte es in einem solchen Land wie dieser fiktiven DDR wirklich sein. Solche Szenen hätte ich mir deutlich mehr gewünscht.
    Fazit:
    Wer Romane mag, in denen es viele sehr blutige, sehr detailgetreu erzählte Schusswechsel gibt, der ist mit diesem Buch absolut gut beraten, wer allerdings etwas über eine fiktive DDR erfahren möchte, sollte die Finger von diesem Buch lassen. Ich kann den Roman leider so gar nicht empfehlen. 1 Stern.
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  • Rezension zu Die Republik

    Hier auch meine Meinung zum Buch, nachdem nun ja alle Angaben vorhanden sind, kann ja keine seltsame Hinweismail erscheinen...
    Was wäre, wenn… Diese Frage stellt sich Maxim Voland in seinem Thriller „Die Republik“.
    Stellen Sie sich folgendes Szenario vor, nach dem zweiten Weltkrieg gibt es die DDR und einen kleinen Teil West-Berlin. Von der Bundesrepublik keine Spur. In West-Berlin sind Agenten aller Länder angesiedelt und verrichten ihre Arbeit. Genau in diese Welt entführt und Maxim Voland, er zeigt Einblicke in das Leben der DDR-Bürger und kombiniert diese mit einem spannenden Fall, der am Ende mit Hilfe der Geheimdienste geklärt werden kann.
    Den Leser erwarten spannende Lesestunden. Nachdem ich mich am Anfang etwas schwergetan habe, konnte ich am Ende das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, so mitreißend entwickelt sich die Handlung. Auch wenn sie phasenweise sehr brutal erscheint, hier stellt sich mir die Frage, ob das Agentenleben tatsächlich so aufregend ist.
    Wären Volands Vorstellungen Realität, würde unser aller Leben jetzt ganz anders aussehen. Interessant sind die Originaltexte aus der DDR, die die Denkweise des Volkes verdeutlichen. Gerade für jüngere Leser eine enorme Hilfe. Zudem der Denkanstoß am Ende, wie es für die DDR-Bürger nach der Wiedervereinigung gewesen sein müsste, indem sie sich in eine komplett andere Staatsstruktur anpassen mussten.
    Insgesamt ein gelungenes Buch, das ich auf jeden Fall empfehlen kann. Mir hat es gefallen.
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Ausgaben von Die Republik

Hardcover

Seitenzahl: 528

E-Book

Seitenzahl: 448

Besitzer des Buches 16

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