Tiger

Buch von Polly Clark, Ursula C. Sturm

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Tiger

Eine faszinierende Reise in die äußere und innere Wildnis von Menschen und Tigern. Für Frieda, eine englische Primatenforscherin, sind Tiger nichts als wilde Tiere, ihr fremd in ihrer rohen Aggression. Aber seit sie in einem kleinen Zoo in Devon arbeitet, begegnet sie den Wildkatzen täglich. Nach und nach beginnt sie sich für das Wesen der Tiger zu interessieren; dann, sie zu verstehen, und schließlich, sie zu lieben. Durch sie lernt sie einen Teil von sich selbst neu zu entdecken und begibt sich auf eine Reise, die sie bis nach Sibirien führt, wo ihr eigenes Schicksal sich mit dem von Tomas, einem einsamen Mann in den Wäldern der Taiga, der kleinen Sina, einem wilden Mädchen, und dem der Tiger auf überraschende Weise verbinden wird. Eine lyrische, abenteuerliche, sinnliche, schlicht gewaltige Geschichte von einem Mann, einer Frau und einem Kind, deren heimlich miteinander verknüpfte Leben tief im Zeichen des Tigers stehen. 'Dieses Buch ist selbst wie ein Tiger: zutiefst faszinierend, unberechenbar und von seltener Schönheit. Ein Roman über Tiere, der uns in unserem Menschsein berührt.' Mareike Fallwickl
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Bewertungen

Tiger wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Tiger

    Schon bei dem spannenden Doppeleinstieg um den tumben Taiga-Großwildjäger Dmitri und die unkonventionelle Bonobo-Forscherin Frieda wusste ich, dass dies eine besondere Lektüre werden würde, und dieser erste Leseeindruck hat sich das ganze Buch über bewahrheitet. Wunderbar nah an den Tieren und oft auch an den Menschen ist die Autorin hier, und wer sich für das komplexe Verhältnis von Mensch und Tier, von Jägern und Gejagten auf beiden Seiten und die erstaunlichen Berührungspunkte und Parallelen zwischen diesen Welten interessiert, kommt bei diesem Roman voll auf seine Kosten.
    Polly Clark entfaltet dabei in mehreren nacheinander erzählten und jeder auf seine eigene Art packenden Strängen, die sich erst am Ende teilweise miteinander verbinden, die Geschichten der britischen Forscherin Frieda, des russischen Tigerhüters Tomas, der jungen Edit aus dem indigenen Udehe-Volk in Ostsibirien und verschiedener anderer Figuren. Doch auch die Bonobos und Tiger mit ihren faszinierenden Individuen und spannenden familiären Verflechtungen kommen nicht zu kurz, wobei Menschen und Tiere immer wieder wechselseitig die jeweiligen Richtungen ihrer Schicksale beeinflussen. Dieses Gegen- wie Miteinander von Menschen und Tieren, die ja beide der Natur entstammen und ihr doch oft so entfremdet sind, hat mich sehr fasziniert.
    Einiges könnte ich auch kritisieren an diesem Buch: Dass zuviel berichtet statt gezeigt wird, zum Beispiel. Auch die Schlussszene
    Am ärgerlichsten finde ich jedoch, dass der Klappentext bzw. Verlagstext z.B. bei amazon schon Entwicklungen verrät, die erst am Ende des Buches geschehen und somit Wendungen, die sonst beim Lesen für Überraschung und Spannung sorgen könnten, an viel zu früher Stelle vorwegnimmt.
    Trotz der genannten Kritikpunkte habe ich diesen Roman regelrecht verschlungen und er ist für mich eins der Bücher, die im Gedächtnis haften bleiben, weil sie aufgrund der ungewöhnlichen Geschehnisse und Perspektiven etwas ganz Besonderes sind.
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  • Rezension zu Tiger

    Klappentext/Verlagstext
    Für Frieda, eine englische Primatenforscherin, sind Tiger nichts als wilde Tiere, ihr fremd in ihrer rohen Aggression. Aber seit sie in einem kleinen Zoo in Devon arbeitet, begegnet sie den Wildkatzen täglich. Nach und nach beginnt sie sich für das Wesen der Tiger zu interessieren; dann, sie zu verstehen, und schließlich, sie zu lieben. Durch sie lernt sie einen Teil von sich selbst neu zu entdecken und begibt sich auf eine Reise, die sie bis nach Sibirien führt, wo ihr eigenes Schicksal sich mit dem von Tomas, einem einsamen Mann in den Wäldern der Taiga, der kleinen Sina, einem wilden Mädchen, und dem der Tiger auf überraschende Weise verbinden wird. Eine lyrische, abenteuerliche, sinnliche, schlicht gewaltige Geschichte von einem Mann, einer Frau und einem Kind, deren heimlich miteinander verknüpfte Leben tief im Zeichen des Tigers stehen.
    Die Autorin
    Polly Clark wurde in Toronto geboren und lebt abwechselnd an der schottischen Westküste und auf einem Hausboot in London. Ihre Lyrik wurde mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet, und ihr erster Roman Larchfield, für den sie den MsLexia Prize gewann, u.a. von Margaret Atwood, John Boyne und Richard Ford hochgelobt. Während ihrer Arbeit als Wärterin im Edinburgher Zoo begann sie sich für den vom Aussterben bedrohten Sibirischen Tiger zu interessieren. Für die Recherchen an Tiger reiste sie in die russische Taiga, wo sie im tiefsten Winter bei Temperaturen von -35°C lernte, wie man die Spur eines Tigers verfolgt. Tiger stand 2019 auf der Shortlist für den Scottish National Book Award.
    Die Schauplätze
    Booktrail
    Chabarowks
    Inhalt
    Tomas betreibt mit seinem Vater Iwan ein Reservat in der Amur-Region, nahe der Grenze zu China. Unter Putins Regierung ist hier alles möglich, von der Abholzung privater Waldbestände bis zu Jagdcamps für reiche Touristen. Als in einem Dorf in der Gegend eine Tigerin getötet wird, gerät in der Natur das Gleichgewicht einer schwindenden Tigerpopulation aus dem Tritt und beim Volk der -> Udehe begehrt Edit gegen die ihr zugedachte Rolle auf. In einem kleinen Zoo in Devon tritt derweil Frieda Bloom eine neue Stelle an und begegnet dabei einer Sibirischen Tigerin, die in genau dieser Region gefangen worden sein muss. Frieda, äußerlich gezeichnet nach einer schweren Kopfverletzung, hat ihre Stelle als Primatenforscherin verloren und gerät im Torbet Zoo mitten in den komplizierten Vater-Sohn-Konflikt der Zoo-Besitzer-Familie. Ob sie wirklich geeignet ist, als Anfängerin im Raubtier-Revier ein gestresstes Tier zu betreuen, scheint in der Situation nebensächlich. Gesundheitlich ein Wrack, erzählt Frieda aus der Ichperspektive. Allein durch ihre Ausdrucksweise hinterlässt sie einen wenig kompetenten Eindruck; denn sie rutscht mehrfach aus der professionellen Distanz der Wissenschaftlerin und bewertet Tierverhalten moralisch, anstatt es zu beschreiben. Auch zwischen Tomas und Iwan köchelt seit langem ein Konflikt. Vater und Sohn können das Camp nicht miteinander und nicht ohne einander betreiben. Tomas als erfahrener Fährtenleser kann nicht ohne den gerissenen Geschäftssinn seines Vaters existieren, der das Camp der beiden unbedingt bei einem Vertrauten Putins ins rechte Licht setzen will. Umgekehrt gilt das ebenso für Iwan. Auf dieser Basis bricht Tomas in die winterliche Taiga auf, wo er auf Edit trifft, die Frau aus dem Udehe-Volk, die dort inzwischen allein mit ihrer kleinen Tochter Sina lebt. Auch zwischen Mutter und Tochter zeichnete sich ein Konflikt ab, weil das zehnjährige Naturkind sich nicht länger von anderen Menschen fernhalten will und Edits Kräfte sichtlich schwinden.
    Fazit
    In verschachtelten Rückblenden blättert Polly Clark die Beziehungen zwischen den beteiligten Menschen auf und erzählt von der Tigerpopulation der Amur-Region. Irritierend fand ich den unterschiedlichen Raum, den die Autorin ihre Figuren einnehmen lässt. Vom Unwichtigen zum Wichtigen schienen die Abschnitte kürzer auszufallen und die Rückblenden zuzunehmen. Friedas Vorgeschichte in London und Devon nimmt ebenso viel Raum ein wie die von Tomas, Edit und Sina zusammen, der Einschub über die Tigerpopulation fällt dagegen sehr kurz aus. Da ich Friedas Sicht teils als unprofessionell empfand, war diese Gewichtung für mich unbefriedigend. Für einen ohnehin verschachtelten Plot mit mehreren Schauplätzen und sich wiederholenden Familienkonstellationen fand ich auch die zum Ende zunehmenden Szenenwechsel irritierend. Im Ausdruck nicht ohne Pathos ist „Tiger“ ein bewegender Roman, der erst langsam Fahrt aufnimmt.
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Ausgaben von Tiger

Hardcover

Seitenzahl: 432

E-Book

Seitenzahl: 432

Taschenbuch

Seitenzahl: 432

Tiger in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 9

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