Die Dirigentin

Buch von Maria Peters, Stefan Wieczorek

  • Kurzmeinung

    Bridgeelke
    Mir war deutlich zu viel Fiction, was die Protagonistin anlangt. Und der Schluss gefällt mir auch nicht
  • Kurzmeinung

    Laurie
    Sehr schönes Buch über eine Frau, die der Zeit und Gesellschaft voraus ist.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Dirigentin

New York, 1926: Für Antonia Brico gibt es nur die Musik. Unermüdlich übt sie an dem alten Klavier, das ihr Vater, ein Müllmann, auf der Straße gefunden hat. Ihr großer Traum: Dirigentin zu werden. Doch noch nie hat eine Frau in dieser Rolle auf der Bühne stehen dürfen. Als sie sich als junge Frau zu einem Konzert ihres Idols Willem Mengelberg schleicht, und sich auf einem Klappstuhl in den Mittelgang setzt, wird sie herausgeworfen und verliert dabei auch noch ihren Job im Konzerthaus. Sie steht vor dem Nichts. Doch sie gibt nicht auf und reist nach Europa, um für ihren Traum zu kämpfen. Sie verlässt sogar ihre große Liebe Frank, um nicht in dessen Schatten zu stehen. Unermüdlich klopft sie an die Türen der großen Musiker. Karl Muck, der legendäre Dirigent in Berlin, zerreißt vor ihren Augen ihr Empfehlungsschreiben. Antonia sieht letztlich nur einen Weg: Ein Orchester nur mit Frauen, von ihr selbst dirigiert. Mit dem Eröffnungskonzert ist klar: Es wird Antonia befreien – und die Musikwelt für immer verändern.
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Bewertungen

Die Dirigentin wurde insgesamt 9 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Meinungen

  • Mir war deutlich zu viel Fiction, was die Protagonistin anlangt. Und der Schluss gefällt mir auch nicht

    Bridgeelke

  • Sehr schönes Buch über eine Frau, die der Zeit und Gesellschaft voraus ist.

    Laurie

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Dirigentin

    Die erste Dirigentin
    Die Autorin Maria Peters erzählt die Geschichte der jungen Antonia Brico, die anfangs Job und Zuhause verliert und vor dem Nichts steht. Aber sie ist zielstrebig, gewieft und unabhängig und lässt sich von nichts und niemandem abhalten für ihren großen Traum, Dirigentin zu werden, zu kämpfen. Sie ist eine sympathische und schlagfertige junge Frau, die tiefgehend dargestellt wird und deren Liebe zur Musik man spüren kann.
    Neben Antonias Perspektive verfolgt man auch die ihres guten Freundes und Musikers Robin sowie ihrer großen Liebe, dem Konzertmanager Frank. Spannend dargestellt erfährt man viel über die Musikwelt der 1920er Jahre und wie schwer es Antonia als Frau in dieser Männerwelt hatte. Dabei wird die Vergangenheit lebendig, man sieht Antonia oft vor dem inneren Auge handeln. Womöglich liegt das daran, dass die Autorin auch Drehbuchautorin und Regisseurin ist und sie Antonias Geschichte auch verfilmt hat. Dabei bleibt die Autorin nahe an wahren Begebenheiten, denn Antonia Brico war tatsächlich die erste Dirigentin.
    Als Leser begleitet man ihr Leben über mehrere Jahre hinweg, was mir sehr gut gefallen hat, da man so ihren Werdegang und ihre Anfangsjahre in der Musikwelt und nicht nur ihre Ausbildung verfolgen kann. Verständlicherweise gibt es deshalb ein paar Zeitsprünge. Gestört hat mich allerdings, dass manchmal Zeitsprünge sehr plötzlich kommen und an wenigen Stellen auch meiner Meinung nach entscheidende Momente übersprungen werden. Beispielsweise liest man, wie Antonia sich gegen die männlichen Musiker durchsetzen und behaupten muss, aber nicht mehr das Ereignis, das folgt, wenn ihre Anstrengungen erfolgreich gewesen sind. Auch das in der Geschichte entscheidende Konzert wird nicht erzählt. Tatsächlich wird mir im Buch zu wenig dirigiert.
    Fazit:
    Eine spannende und sehr bildhafte Geschichte über Antonia Brico, die erste Frau, die Dirigentin wurde. Von der ersten Seite an war ich gefesselt von Antonia und ihrem Weg, ihren Traum zu verwirklichen. Eine Empfehlung für alle, die Musik lieben und etwas über eine starke Frau lesen möchten, die ihren Traum entgegen Widerständen verfolgt.
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  • Rezension zu Die Dirigentin

    Schlichte, aber beeindruckende Lebensgeschichte
    Willy ist ein junges Mädchen im New York der zwanziger Jahre. Sie kommt aus einfachen Verhältnissen niederländischer Einwanderer und hat Zeit ihres Lebens unter ihrer strengen und kalten Mutter gelitten. Trotzdem hat sie einen Traum: Sie will Dirigentin werden. Einmal auf den großen Klangkörper des Orchesters zu spielen, ist ihre heimliche Leidenschaft. Dafür übt sie heimlich auf dem mit Decken ausgelegten Klavier, das ihr Vater ihr einmal geschenkt hat und versteckt dort alles Geld, das sie bei ihrem Job als Platzanweiserin im Theater verdient. Doch muss ihr Traum nicht eine ewige Utopie bleiben? Woher soll sie das Geld für eine Ausbildung nehmen und – was noch schwerer wiegt – noch nie hat eine Frau sich zur Dirigentin ausbilden lassen. Frauen, so denkt die aktuelle Musikerwelt, sind für den Führungsstärke erfordernden Job eines Dirigenten nicht geeignet. Wie Willy dennoch ihren Weg findet und welche Rolle zwei Männer auf diesem Weg spielen, davon berichtet dieses Buch in schlichtem, aber dennoch beeindruckendem Stil.
    Dass die Geschichte aus der Perspektive wechselnder Personen und dennoch in ich-Form geschrieben ist, hat mich zunächst etwas verwirrt. Am Anfang jedes Kapitels musste ich mich erst immer wieder in die Perspektive der jeweiligen Person einfinden. Dennoch war es gut zu lesen und die Geschichte – auch durch Willys Beziehung zu zwei Männern und einigen überraschenden Wendungen – interessant und unterhaltsam. Alles in allem hat mich auch die Zielstrebigkeit beeindruckt, mit der die Protagonistin ihren Weg verfolgt. Er wird realistisch und mit allen Höhen und Tiefen beschrieben.
    Auch wenn die Geschichte in den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts spielt, ist das Thema Geschlechtergleichheit immer noch aktuell. Nicht nur wegen dieses Themas, sondern auch wegen der gut erzählten Geschichte, habe ich das Buch sehr gerne gelesen.
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  • Rezension zu Die Dirigentin

    “Orchester haben keinen eigenen Klang, den macht der Dirigent.” (Herbert von Karajan)
    1926 New York. Die im Jahr 1902 geborene Antonia Brico wusste lange nicht, dass sie adoptiert wurde. Unter dem Namen Wilhelmine Wolters wächst sie in armen Verhältnissen auf, muss ihren kargen Verdienst, den sie mit Sekretariatsarbeiten und als Platzanweiserin im Konzerthaus verdient, fast gänzlich an die Eltern abgeben. Auf dem alten Klavier, dass ihr Vater vom Müll mit nach Hause gebracht hat, stimmt sie nicht nur eigenhändig das Klavier, sondern bringt sich selbst auch das Spielen bei. Antonia liebt und lebt für die Musik, träumt von einer Karriere als Dirigentin, doch die Zeit ist nicht ihr Freund, denn nicht Frauen, sondern Männern bleibt es vorbehalten, einem Orchester vorzustehen. Antonia jedoch besitzt einen eisernen Willen, versagt sich vieles und kämpft oft genug gegen Windmühlen, um am Ende selbst die Initiative zu ergreifen und ein eigenes Frauenorchester zu gründen. Doch ist es ihr später gelungen, diverse Orchester zu dirigieren, wobei ihr der Vorstand eines berühmten Orchesters immer versagt blieb.
    Maria Peters hat mit „Die Dirigentin“ einen interessanten, teils biografischen teils fiktiven historischen Roman vorgelegt, der einen Auszug aus dem Leben der Dirigentin Antonia Brico darstellt, wobei auch das der damaligen Zeit entsprechende Frauenbild in der Gesellschaft sehr gut widergespiegelt wird. Über drei Perspektiven lernt der Leser Antonia kennen: aus ihrer Sicht, aus der ihrer großen Liebe Frank und aus der ihres engen Freundes Robin. Der flüssige und bildhafte Schreibstil gewährt dem Leser schnell Einlass in Antonias Welt, die schon als Kind von der Lieblosigkeit der Mutter und einem meist abwesenden Vater geprägt war, wodurch sich bereits eine gewisse Zähigkeit und Stärke in ihrem Charakter manifestierte. Die damalige gesellschaftliche Haltung tat ein Übriges, denn Frauen galten grundsätzlich für gehobene Berufe und Karrieren als nicht geeignet. Obwohl Brico ein Studium absolvierte, war das in den Augen der Gesellschaft nicht ausreichend, um als Frau beruflich voranzukommen. Der Leser ist nicht nur erschüttert, wie ignorant das Umfeld auf eine herausragende Begabung reagiert, sondern gewinnt mehr und mehr Respekt gegenüber Brico, die sich trotz aller ihr in den Weg gelegten Hindernisse am Ende durchsetzt. Die Autorin hat geschichtlich belegte Fakten mit Fiktion sehr gut miteinander verflochten, um gleichzeitig mit ihrer Geschichte Brico ein Denkmal zu setzen. Frauen wie Brico haben uns den Weg geebnet, damit Frauen heutzutage beruflich alles erreichen können. Hier sei allerdings angemerkt, dass sich in punkto Orchesterleitung bis heute das Bild nicht sehr verändert hat, diese Domäne ist immer noch fast ausschließlich männlich besetzt.
    Charakterlich bietet Antonia Brico das Bild einer stetig kämpfenden Frau, die sich jedem Hindernis mit Mut, Stärke und Entschlossenheit stellt. Sie denkt für ihre Zeit sehr modern, lässt sich nicht in eine Form pressen und bleibt dabei für den Leser nicht nur ausgesprochen sympathisch, sondern auch eine Person, der man Respekt und Anerkennung dafür zollt, wie sie ihre Träume vorangetrieben und was sie alles erreicht hat. Dieser Eindruck wird auch durch die Perspektiven von Robin und Frank noch verstärkt.
    „Die Dirigentin“ ist ein eindrucksvoller Roman über eine außergewöhnliche Frau, der man mehr Beachtung hätte schenken sollen. Verdiente Leseempfehlung für alle, die gern Bücher über historisch belegte Personen lesen, deren Wirken die gesellschaftlichen Entwicklungen unserer Zeit mit vorangetrieben haben.
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Ausgaben von Die Dirigentin

Hardcover

Seitenzahl: 336

E-Book

Seitenzahl: 337

Taschenbuch

Seitenzahl: 336

Besitzer des Buches 11

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