Der Verein der Linkshänder

Buch von Håkan Nesser, Paul Berf

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Ein Buch, das mich gut unterhalten hat.
  • Kurzmeinung

    Marie
    Ohne das neckische Geplapper von vV und Ulrike wärs ein richtiger guter Krimi.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Verein der Linkshänder

Kommissar Van Veeteren und Inspektor Barbarotti auf der Spur eines Mörders, der alle zum Narren hält. Kommissar Van Veeteren - mittlerweile im Ruhestand, aber so legendär wie eh und je - bereitet sich innerlich darauf vor, seinen 75. Geburtstag zu feiern, als ein früherer Kollege auftaucht, um ihm von einem alten Fall zu berichten. Damals waren in einer Pension in Oosterby vier Menschen ums Leben gekommen, die nur eines gemeinsam hatten: die Mitgliedschaft in einem 'Verein der Linkshänder'. Da das fünfte am Treffen teilnehmende Mitglied verschwunden war, wurde der Mann schnell als Täter identifiziert, aber niemals gefunden. Nun ist überaschend nach Jahren seine Leiche aufgetaucht, offensichtlich wurde er zur selben Zeit ermordet wie die anderen. Mit anderen Worten: Van Veeteren und seine Kollegen haben damals versagt, der Mörder ist weiter auf freiem Fuß. Bald danach wird eine weitere Männerleiche gefunden - mit den Ermittlungen hier betraut: ein gewisser Inspektor Barbarotti...
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Serieninfos zu Der Verein der Linkshänder

Der Verein der Linkshänder ist eine lose Erzählung zur Gunnar Barbarotti Reihe. Diese umfasst 8 Teile und startete im Jahr 2006. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2021.

Über Håkan Nesser

1993 erhielt Håkan Nesser den Schwedischen Krimipreis als bestes Debüt für "Das grobmaschige Netz". Der Titel fand aber nicht nur bei Kritikern Anklang, sondern auch beim Publikum und wurde zu einem internationalen Bestseller. Mehr zu Håkan Nesser

Bewertungen

Der Verein der Linkshänder wurde insgesamt 20 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Ein Buch, das mich gut unterhalten hat.

    Chattys Buecherblog

  • Ohne das neckische Geplapper von vV und Ulrike wärs ein richtiger guter Krimi.

    Marie

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Verein der Linkshänder

    Zu Beginn lernte ich Marten kennen. Marten hatte zwei Makel na ja, sofern man überhaupt von einem Makel sprechen konnte. Zum einen hatte er keinen Vater und dann war er auch noch Linkshänder. Was heute gar nicht mehr so als Problem angesehen wird, zieht sich hier jedoch durch die ganze Geschichte. Marten wird als Aussätziger behandelt. Und so zieht dieses Problem über 600 Seiten seine Kreise.
    Der Schreibstil ist in gewohnter Manier, mal mehr, mal weniger spannend.
    Ob es sich nun um einen Roman handelt oder doch eher einen Krimi ... hm... ich würde ihn eher als Roman mit Spannungselementen einordnen.
    📚 Fazit 📚
    "Marten Winckelstroop wuchs mit zwei Makeln auf " so beginnt der elfte Band der spannenden Krimireihe mit Kommissar Van Veeteren. Der in Schweden geborene Autor schafft es auch mit diesem Band, den Leser in spannende Szenen zu schicken. Was eigentlich vom Verlag als Roman eingestuft wurde, zeigt sich hier mit viel Spannung, so dass es fast schon einem Krimi gleichkommt. Aber leider fehlt hier und da auch mal der Spannungsbogen, so dass eine genaue Genrezuordnung kaum möglich ist.
    Wer den Autor bzw. seine Schreibweise kennt, wird sich schnell auf die Protagonisten einlassen können. Dieses Buch mag nicht zu den stärksten Romanen des Autors gehören, aber dennoch zeigt es sehr viel Tiefe, gerade wenn man die Probleme der Linkshänder in unserer Gesellschaft betrachtet. Aber auch der Mord und seine Aufklärung darf natürlich nicht fehlen. Und auch hier schlägt der Autor in gewohnter Weise zu. Spannung und gute Unterhaltung wechseln sich ab und ergänzen sich an markanten Stellen.
    Dieser Roman mit Spannungselementen hat mich sehr gut unterhalten, so dass ich mich schon auf den nächsten Band dieses schwedischen Autors freue.
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  • Rezension zu Der Verein der Linkshänder

    Ein Meisterwerk
    Buchmeinung zu Hakan Nesser – Der Verein der Linkshänder
    „Der Verein der Linkshänder“ ist ein Kriminalroman von Hakan Nesser, der 2019 bei btb in der Übersetzung von Paul Berf erschienen ist. Der Titel der schwedischen Originalausgabe lautet „De vänsterhäntas förening“ und ist 2019 erschienen.
    Zum Autor:
    „Lesen ist großartig, aber schreiben ist vielleicht noch großartiger“, sagte Håkan Nesser einmal. Den deutschen Lesern ist er besonders durch die Reihe mit Kommissar Van Veeteren bekannt sowie durch die „Gunnar-Barbarotti“-Krimis. In Schweden sind seine Werke so anerkannt, dass zwei seiner Bücher zu Schulliteratur wurden: „Kim Novak badete nie im See von Genezareth“ sowie „Und Piccadilly Circus liegt nicht in Kumla“. Das freut den Autor besonders, weil er bis 1998 als Lehrer tätig war. Der 1950 in der schwedischen Gemeinde Kumla geborene Schriftsteller hat Geisteswissenschaften studiert und Englisch und Schwedisch unterrichtet. Er lebt heute mit seiner Familie in London und auf Gotland.
    Klappentext:
    Kommissar Van Veeteren - mittlerweile im Ruhestand, aber so legendär wie eh undje - bereitet sich innerlich darauf vor, seinen 75. Geburtstag zu feiern, als ein früherer Kollege auftaucht, um ihn von einem alten Fall zu berichten. Damals waren in einer Pension in Oosterby vier Menschen ums Leben gekommen, die nur eines gemeinsam hatten: die Mitgliedschaft in einem "Verein der Linkshänder". Da das fünfte am Treffen teilnehmende Mitglied verschwunden war, wurde der Mann schnell als Täter identifiziert, aber niemals gefunden. Nun ist überaschend nach Jahren seine Leiche aufgetaucht, offensichtlich wurde er zur selben Zeit ermordet wie die anderen. Mit anderen Worten: Van Veeteren und seine Kollegen haben damals versagt, der Mörder ist weiter auf freiem Fuß. Bald danach wird eine weitere Männerleiche gefunden - mit den Ermittlungen hier betraut: ein gewisser Inspektor Barbarotti...
    Meine Meinung:
    Das Zusammentreffen der Krimifiguren van Veeteren und Barbarotti deutete auf einen besonderen Kriminalroman hin. Meine Erwartungen waren riesig und sie wurden erfüllt. Der Kriminalroman spielt auf drei Zeitebenen, zwischen denen der Autor permanent wechselt. In der Zeitebene, die Ende der sechsiger Jahre spielt, beginnt die Geschichte des Vereins, der sich nur aus linkshändigen Schülern rekrutiert. In der zweiten Zeitebene zu Beginn der neunziger Jahre werden mehrere Mitglieder ermordet und in der Jetztzeit ermitteln die Kommissare in einem neuen Mordfall. Van Veeteren erfährt von einem ehemaligen Kollegen, dass sie bei den Ermittlungen zum Mehrfachmord den falschen Täter überführt haben. Van Veeteren nutzt die Flucht vor den Feierlichkeiten zu seinem 75. Geburtstag um mit seiner Lebensgefährtin in dieser Sache zu ermitteln. Beide tauschen dabei meist eher philosophische Überlegungen aus, kommen aber trotzdem auch in der Sache voran, Durch eingefügte Abschnitte aus den früheren Zeitebenen werden die Überlegungen des Lesers immer wieder in eine falsche Richtung geleitet. Alles klingt plausibel und man glaubt, den Täter überführt zu haben, aber dann tauchen neue Ermittlungsergebnisse auf, die dem widersprechen. Dieses Vorgehen wiederholt sich einige Male. Dann wird Barbarotti in einem aktuellen Mordfall zu Ermittlungen nach Maardam geschickt. Er ist mit einer Kollegin unterwegs und auch sie pflegen Unterhaltungen, die ofr nur bedingt mit dem Fall zu tun haben. Bei einem gemeinsamen Abendessen wird dann der Fall gelöst. Dessen sind sich beide Ermittler sicher.
    Hakan Nesser ist ein begnadeter Erzähler, der mich fesselt ohne das es die Spannung braucht. Er beschreibt die Menschen so, dass ich eine genaue Vorstellung ihrer Persönlichkeit habe. In diesem Buch kommt dem Leser ganz automatisch die Rolle eines Ermittlers zu und mehrfach hatte ich einen Täter überführt, der es dann doch nicht war. Der Autor spielt mit dem Leser auf eine besondere Weise. Am Ende hatte ich volles Verständnis für den Fehlgriff van Veeterens, zumal er mit allen Fakten und der Mithilfe seiner Partnerin doch noch den richtigen Täter erkennt.
    Fazit:
    Mir hat dieses Werk unheimlich viel Vergnügen bereitet, auch wenn oder gerade weil mir mehrfach eine vollständige Lösung suggeriert wurde, die dann mit einer weiteren Information hinfällig wurde. Ich kann nur applaudieren, die Höchstnote fünf von fünf Sternen vergeben (100 von 100 Punkten) und eine Leseempfehlung aussprechen.
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  • Rezension zu Der Verein der Linkshänder

    Club der toten Linkshänder
    Der Verein der Linkshänder, Kriminalroman von Hakan Nesser, 604 Seiten, erschienen im btb-Verlag
    Kommissar Van Veeteren und Inspektor Barbarotti auf der Spur eines Mörders der alle zum Narren hält.
    Van Veeteren bereitet sich darauf vor, seinen 75. Geburtstag zu feiern, da konfrontiert ihn sein Nachfolger Kommissar Münster mit einem Fall aus der Vergangenheit. 21 Jahre zuvor sind bei einem Brand in Oosterby, vier Menschen ums Leben gekommen, sie alle waren Mitglieder im Verein der Linkshänder. Da das fünfte Mitglied fehlte wurde es kurzerhand als Täter identifiziert. Doch 21 Jahre später ist dessen Leiche ebenfalls nicht weit entfernt von der Brandstätte aufgefunden worden, offensichtlich zur gleichen Zeit ermordet. Es liegt der Verdacht nahe, dass sich der wahre Mörder noch auf freiem Fuß befindet. Da Van Veeteren ganz in der Nähe seinen Geburtstag begehen will, liegt es nahe ein wenig zu ermitteln. Gelingt es ihm zusammen mit Inspektor Barbarotti den Cold Case zu lösen?
    Das Buch ist in 3 Teile gegliedert, die in 63 Kapitel aufgeteilt sind. Da jedes Kapitel mit Ort und Datum versehen ist, war es leicht den Überblick zu behalten. Der Autor bedient sich der auktorialen Erzählweise, lässt jedoch im dritten Teil, eine Figur einige Tagebucheinträge aus der Ich-Perspektive erzählen. Der Leser ist somit den ermittelnden Beamten immer einen Schritt voraus. Besondere Ausdrücke, Gedanken, fremdsprachliche Phrasen sind kursiv gedruckt und als solche deutlich hervorgehoben. Die Erzählung umfasst einen Zeitraum von 1969 bis in die Gegenwart, deshalb wechselt sie immer wieder zwischen drei Zeitebenen. Humorvolle Dialoge und ein flüssiger Erzählstil machen müheloses Lesen leicht. Die relativ große Schrift tut das Ihrige dazu. Die Spannung wird langsam, aber stetig aufgebaut, nur zu Beginn des zweiten Teiles, als das Setting wechselt hatte ich einen kleinen Hänger. Doch die Spannung und der knifflige Fall haben mich sofort wieder gefesselt. Immer wieder verfällt der nun schon etwas betagte Protagonist in psychologische Gedanken, die sein Alter und seine eigene Endlichkeit betreffen, das hat mir weniger gefallen, die etlichen Vorgängerbände die ich mit diesem Kommissar gelesen habe fand ich deshalb besser. Durch die verschiedenen Zeitebenen und die Menge an Charakteren kam ich etwas zäh in Lesefluss. Sehr gut fand ich das Zusammenspiel, der verschiedenen Nesser-Kommissare Münster, Van Veteeren und Barbarotti, eine wirklich gelungene Idee. Der Plot war stets nachvollziehbar und die handelnden Charaktere gut gezeichnet und authentisch. Meine Lieblingsfigur war Ulrike Fremdli, die Partnerin von Van Veeteren, sehr interessant war, dass sie m. E. noch viel mehr Spaß an den Ermittlungen als V.V. hatte. Der Umgang der beiden miteinander, hat mir sehr viel Freude bereitet und so liefern sie sich des Öfteren heitere Dialoge, z.B. auf Seite 138: „Sitzt du da und gähnst während ich versuche, dich zu unterhalten?“ Ich habe nicht gegähnt, nur ein wenig an Sauerstoffmangel gelitten.“ „Und was soll da bitteschön der Unterschied sein?“ “Darüber streiten sich die Geister.“ Zwischendurch hätte der Krimi vielleicht ein wenig gekürzt werden können, da immer wieder Nebensächlichkeiten ausführlich beschrieben werden, doch insgesamt ist es ein gelungener Krimi, der besonders durch seinen raffinierten Plot besticht. Im ersten Teil dachte ich den Täter und die Hintergründe schon ausgemacht zu haben, jedoch hat mich die Lösung absolut überrascht.
    Eine Empfehlung von mir, gute Unterhaltung ist garantiert, dafür von mir 4 von 5 möglichen Sternen.
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  • Rezension zu Der Verein der Linkshänder

    Determinanten und die veränderte Wahrheit
    Exkommissar Van Veeteren wird 75, was ihm gewisse Schwierigkeiten bereitet. Zu allem Überfluss taucht noch sein ehemaliger Kollege Münster bei ihm auf und berichtet, dass ein alter Fall wieder aufgerollt wird. Vor über 20 Jahren haben Münster und Van Veeteren fälschlicherweise angenommen, dass sie den richtigen Mörder ermittelt hätten. Aber ein Leichenfund macht ihre damaligen Ermittlungen zunichte. So macht sich Van Veeteren zusammen mit seiner Frau Ulrike daran, herauszufinden, was damals wirklich geschehen ist, als die vier Mitglieder des Vereins für Linkshänder in einem Feuer umgekommenen sind und ein weiteres Mitglied, der vermeintliche Mörder, verschwunden ist.
    Die Handlung beginnt 1957 mit der Gründung des Vereins der Linkshänder und wird von da an auf drei Zeitebenen weitererzählt. Trotz der verschiedenen Zeitebenen und einer relativ großen Anzahl an Charakteren kommt man nie durcheinander, da Nesser alles sehr strukturiert erzählt.
    Wenn man Nessers andere Bücher und Krimis kennt, weiß man, dass man bei ihm nicht eine nervenaufreibende, blutrünstige oder actiongeladene Handlung erwarten kann. Aber das heißt nicht, dass seine Geschichten nicht trotzdem spannend sind. Es ist eine andere Art von Spannung, die auf der detaillierten Ermittlungsarbeit, der Lösung eines komplexen Falls und einem feinfühligen, intensiven Einblick in die Psyche der Charaktere basiert.
    Ich habe zwar relativ früh geahnt, wer der Mörder sein könnte, aber da die ganze Geschichte an sich schon so interessant, komplex und spannend ist, hat das mein Lesevergnügen nicht betrübt. Zudem habe ich gespannt darauf gewartet, wie Nesser seine zwei berühmten Kommissare zusammenführen wird. Van Veeteren lebt in einem fiktiven europäischen Land und während die Barbarotti-Reihe in Schweden angesiedelt ist. Ich war neugierig, wie er sie zusammenbringt, ohne das fiktive Land zu erwähnen. Wahrscheinlich wird das Lesern, die nicht extra darauf achten gar nicht auffallen.
    Der hier vorliegende Van Veeteren ist von der Seitenzahl viel umfangreicher als die bisher erschienenen Bände, aber die über 600 Seiten sind schnell gelesen, was an Nessers klaren, ruhigen Schreibstil liegt mit Sprachbildern und Metaphern an passenden Stellen. Sehr gefallen haben mir die Gespräche zwischen Van Veeteren und seiner Frau, bei denen ich oft Grinsen musste. Sehr schön abgestimmter Humor!
    Etwas, was Nesser wirklich grandios kann, ist die Charakterzeichnung. Man bekommt einen sehr guten Einblick in das Innenleben der Figuren. Ihre Handlungen, Gedankengänge, Gefühle, Entscheidungen...alles glaubwürdig, nachvollziehbar und menschlich dargestellt.
    Ein komplexer Krimi mit sorgfältig gezeichneten Charakteren!
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  • Rezension zu Der Verein der Linkshänder

    Der Autor
    HÅKAN NESSER, geboren 1950, ist einer der beliebtesten Schriftsteller Schwedens – und verfügt mittlerweile auch in Deutschland über eine riesige Fangemeinde. Für seine Kriminalromane um Kommissar Van Veeteren und Inspektor Barbarotti erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, sie sind in über zwanzig Sprachen übersetzt. „Kim Novak badetet nie im See von Genezareth“ oder „Und Piccadilly Circus liegt nicht in Kumla“ gelten inzwischen als Klassiker in Schweden und werden als Schullektüre eingesetzt. Håkan Nesser lebt abwechselnd in Stockholm und auf Gotland.
    Inhalt
    Im fiktiven Oosterby werden in den 50ern Schulkinder von ihrer Lehrerin brutal zum Schreiben mit ihrer „schönen“ Hand umerzogen. Marten und Rejmus sind darüber so wütend, dass sie ihrer Lehrerin aus ganzem Herzen den Tod wünschen. Die Jungs gründen mit weiteren Schülern einen Verein der Linkshänder, zu dem auch das Zwillingspaar Clara und Birgitte gehört. 1991, als die Linkshänder von damals in ihren besten Jahren sind, wird in einer Pension ein Ehemaligen-Treffen des Vereins organisiert. Vier Teilnehmer kommen in der brennenden Pension ums Leben. Nur Qvintus muss sich gerettet haben, so dass Kommissar Van Veeteren und sein Kollege diese Person zum Täter erklären. 20 Jahre später taucht ganz in der Nähe der damaligen Pension die Leiche dieses Mannes auf. Es lässt sich nicht leugnen, dass er gemeinsam mit den vier anderen ums Leben gekommen sein muss. Der Täter ist also noch immer frei.
    Van Veeteren ist seit Jahren pensioniert und lebt für sein Antiquariat und das Schachspiel mit dem Ex-Kollegen Münster. Zum Glück kann er durch das Geschäft ab und zu seiner Partnerin Ulrike aus dem Weg gehen. Mit den Jahren ist Nessers Kult-Ermittler etwas umständlich geworden – und könnte Ulrike gehörig nerven. Sie muss ihn regelmäßig daran erinnern, beim Thema zu bleiben – nur damit er im nächsten Satz unbeirrt weiter seinen Abschweifungen folgt. Sowie irgendjemand vom Altern spricht, springt Van Veeteren prompt darauf an und bezieht die Dinge auf sich.
    Offiziell will Van Veeteren seinen 75. Geburtstag mit Ulrike in Neuseeland feiern, den die beiden jedoch heimlich, still und leise an der Küste verbringen. Welch Zufall, dass der Urlaubsort der beiden so günstig liegt, dass der pensionierte Ermittler seinen damals vergeigten Fall wieder aufnehmen, sich mit dem Kollegen Barbarotti aus Nessers weiterer Krimi-Reihe treffen und Ulrikes gesunden Menschenverstand hinzuziehen kann. Betagte Zeugen von damals sind zu vernehmen, es gibt einen umfangreichen anonymen Brief an die Polizei, nur fehlt Van Veeteren (im Gegensatz zum Leser) lange Zeit das Gesamtbild. Dabei hat er schon auf der Polizeischule gelernt, dass in einer Region selbst Taten einen Bezug zueinander haben können, die 100 Jahre auseinanderliegen.
    Die Handlung spielt auf drei Zeitebenen, die jederzeit klar zu erkennen sind, führt zwei Ermittler nebst einem Tross weiterer Kollegen zusammen und legt anfangs einige falsche Spuren aus. Ein paralleler Handlungsfaden ist das Thema Altern, das zwar genau und listig beobachtet ist, jedoch nicht jedem Leser behagen wird. Bei Håkan Nesser ist die Aufklärung seiner Fälle eigentlich Nebensache – der Weg ist das Ziel. Er schreibt, ich genieße einfach das Lesen – und habe einige seiner Bücher schon mehrfach als Hörbuch gehört.
    Fazit
    Nesser-Fans sollten zugreifen.
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  • Rezension zu Der Verein der Linkshänder

    Cold Case!
    Klappentext (Quelle Amazon):
    Kommissar Van Veeteren - mittlerweile im Ruhestand, aber so legendär wie eh undje - bereitet sich innerlich darauf vor, seinen 75. Geburtstag zu feiern, als ein früherer Kollege auftaucht, um ihn von einem alten Fall zu berichten. Damals waren in einer Pension in Oosterby vier Menschen ums Leben gekommen, die nur eines gemeinsam hatten: die Mitgliedschaft in einem "Verein der Linkshänder". Da das fünfte am Treffen teilnehmende Mitglied verschwunden war, wurde der Mann schnell als Täter identifiziert, aber niemals gefunden. Nun ist überaschend nach Jahren seine Leiche aufgetaucht, offensichtlich wurde er zur selben Zeit ermordet wie die anderen. Mit anderen Worten: Van Veeteren und seine Kollegen haben damals versagt, der Mörder ist weiter auf freiem Fuß. Bald danach wird eine weitere Männerleiche gefunden - mit den Ermittlungen hier betraut: ein gewisser Inspektor Barbarotti...
    Was tut ein Kommissar im Ruhestand am liebsten? Er fährt ein paar Tage in Urlaub und löst einen alten Fall!
    Kommissar Van Veeteren wird von einem ehemaligen Kollegen informiert, dass in einem alten und eigentlich abgeschlossenen Fall ein Leichenfund die Täterfrage in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt.
    Vor mehr als 20 Jahren wurden 4 Mitglieder des Vereins der Linkshänder ermordet aufgefunden, das fünfte Mitglied verschwand spurlos. Und so wurde angenommen, dass dieser der Mörder war. Und der vermeintliche Mörder wird nun tot aufgefunden. Die Ermittlungen ergeben, dass er zur selben Zeit wie die anderen vier gestorben ist. Van Veeteren und seine Frau Ulrike fahren an den Leichenfundort und der alte Fall lässt sie nicht los. Was ist damals geschehen?
    In drei Erzählsträngen wird, in drei Zeitebenen, die Geschichte nach und nach vervollständigt.
    1957, als der Verein der Linkshänder aus der Not heraus gegründet wurde. Kinder, die in der Schule als Linkshänder zu Rechtshändern umgepolt wurden, finden sich zusammen.
    Dann 1991, als diese Gruppe Linkshänder sich nach Jahren zu einem Wiedersehens - Wochenende trifft. Vier von ihnen sterben und einer verschwindet spurlos.
    Und schliesslich 2012, als Van Veeteren, den eigentlich gelösten Fall wieder aufnimmt.
    Gerade die Zeitsprünge, und zu sehen wie sich die Figuren entwickeln, haben mir sehr gefallen. Ein Cold Case, der für einmal ganz anders als üblich aufgebaut und erzählt wird.
    Was zu Beginn eine Herausforderung bedeuten kann, da die Figuren in verschiedenen Altersstadien zum Zuge kommen. Um mich einzulesen, musste ich sehr konzentriert und genau lesen, hatte jedoch den Bogen sehr schnell raus.
    Haken Nesser ist ein Spezialist dafür, unwichtige Details zu Nebenfiguren etwas ausdauernd zu erzählen. Da muss man zusätzlich aufpassen um den Faden nicht zu verlieren.
    Sehr gut gefallen hat mir vor allem der Erzählstrang rund um Van Veeteren, der mit seiner Frau Ulrike unterwegs ist. Die beiden haben einen trockenen und manchmal schwarzen Humor. Die Dialoge lesen sich sehr witzig und haben mich gut unterhalten. Ab und zu philosophieren sie über Gott und die Welt, was jedoch ganz und gar nicht störend oder trocken daher kam.
    Durch die immer wieder eingeworfenen Appetithäppchen, indem man nach und nach mehr Details rund um den in den 90er Jahren geschehenen Massenmord erfährt, wird die Story immer spannender und fesselnder. Für Abwechslung ist gesorgt, da durch die Perspektivwechsel die Geschichte sehr vielfältig ist.
    Dies war mein erstes Buch rund um den liebenswerten Van Veeteren und seine Frau Ulrike. Wird sicher nicht mein letztes sein, denn die Figur finde ich herausragend charakterisiert.
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Ausgaben von Der Verein der Linkshänder

Hardcover

Seitenzahl: 608

Taschenbuch

Seitenzahl: 608

E-Book

Seitenzahl: 609

Besitzer des Buches 37

  • Mitglied seit 30. November 2017
  • Mitglied seit 22. September 2023
  • Mitglied seit 8. September 2018
  • Mitglied seit 8. Februar 2009
  • Mitglied seit 4. Januar 2014
  • Mitglied seit 30. Mai 2008
  • Mitglied seit 25. April 2009
  • Mitglied seit 17. Juni 2004
Update: