Allee unserer Träume

Buch von Ulrike Gerold, Wolfram Hänel

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Allee unserer Träume

'Ein fantastisch gutes Buch!' Gabriele Haefs  Eine junge Architektin und ihr Traum von der größten Prachtstraße der DDR Berlin in den Nachkriegsjahren: Die Stadt liegt in Trümmern, doch die Lebenslust der Menschen erwacht. Die junge Architektin Ilse hat eine Vision. Sie will die Stadt wieder aufbauen und Wohnungen auch für die einfachen Arbeiter schaffen. Der Wettbewerb für den Bau der Arbeiterpaläste in der Karl-Marx-Allee in Ostberlin ist ihre große Chance. Als einzige Frau will sie sich gegen ihre männlichen Kollegen durchsetzen. Und ihre Pläne werden tatsächlich ausgewählt. Aber ihr Ehemann erpresst Ilse und gibt die Entwürfe als seine eigenen aus. Ilse soll den Architekten nur zuarbeiten. Enttäuscht fasst sie einen Entschluss: Sie wird diese Ungerechtigkeit nicht hinnehmen, sondern um ein freies Leben und den richtigen Mann an ihrer Seite kämpfen.
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Bewertungen

Allee unserer Träume wurde insgesamt 15 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Allee unserer Träume

    Inhalt
    Berlin in den 1950er Jahren: Für den Bau der Stalinallee im Ostsektor der Stadt wird ein Wettbewerb ausgeschrieben. Neben den bekannten Architekten sollen auch kleinere Büros aus den Provinzen eine Chance erhalten. Ilse Schellhaas aus Mühlhausen in Thüringen reist in Vertretung ihres erkrankten Vaters nach Berlin, um in dieser Männerdomäne ihre Ideen einzubringen. Ihr kommt es vor allem darauf an, lebenswerten und leistbaren Wohnraum für die Arbeiter zu schaffen. Ob sich Ilse damit gegen ihre männlichen Kollegen behaupten kann, bleibt zunächst ungewiss.
    Autoreninformation aus dem Buch:
    Ulrike Gerold und Wolfram Hänel, beide Jahrgang 1956, haben an der FU Berlin Germanistik und Theaterwissenschaften studiert. Sie leben und arbeiten seit über 40 Jahren zusammen. Nach Krimis und Thrillern ist die "Allee unserer Träume" ihr erster Familienroman.
    In diesem Buch erzählen die beiden Autoren die Geschichte von Wolfram Hänels Mutter, die als junge Architektin Pläne für den Bau der Karl-Marx-Allee entwarf. In welchem Umfang diese umgesetzt wurden, ist nicht bekannt.
    In der Vorbemerkung zum Roman heißt es: "Alles ist wahr, aber dennoch niemals so passiert."
    Meine Meinung
    Die Idee für den vorliegenden Roman hat mir gut gefallen, vor allem deshalb, weil es sich um ein wenig strapaziertes Thema handelt. Im Baugewerbe aktiv mitwirkende Frauen sind in der Literatur ja nicht so häufig anzutreffen. Die Umsetzung hingegen fand ich bei weitem nicht so interessant wie erwartet.
    Der Anfang hat mir noch sehr gut gefallen, weil die liebevolle Beziehung zwischen Ilse und ihrem Vater wirklich äußerst berührend und lebensecht dargestellt wird. Danach allerdings fängt die Geschichte an zu holpern. Ilses Probleme mit ihrer Identität, ihr plötzlicher auftauchender Mann Helmut und dessen seltsames Verhalten, eine Ehe, die nicht mehr ist als eine auf Lügen aufgebaute Zweckgemeinschaft, Ilses eigenartiges Verhältnis zu ihrem entfernten Verwandten Hans, das alles sind Zutaten, die zu einer merkwürdigen Geschichte vermischt wurden.
    Die agierenden Personen sind mir fremd geblieben, weil ich die charakterliche Ausarbeitung als zu oberflächlich empfand. Der Schlussteil hat mir ebenfalls nicht gefallen, da keine dramatischen Wendungen, keine unerwarteten Entwicklungen stattfanden, die zur Rettung des Buches beigetragen hätten.
    Der Roman wird in Vor- und Rückblenden erzählt, wobei der Hauptteil in den 1950-er Jahren in Berlin spielt. Unter jeder Kapitelüberschrift findet sich eine kurze Information, die Auskunft über die kommenden Ereignisse gibt, eine meiner Meinung nach vollkommen überflüssige Maßnahme, zumal es ja nicht so schwierig ist, dem Handlungsverlauf zu folgen.
    Für mich war der Roman keine in sich abgerundete und stimmig erzählte Geschichte, die meine Erwartungen auch nur ansatzweise erfüllt hätte.
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  • Rezension zu Allee unserer Träume

    Interessante Charaktere und spannende Handlung vor historischem Hintergrund
    Ilse wächst Anfang des 20. Jahrhunderts als Tochter eines Architekten in Thüringen auf und interessiert sich selbst zunehmend für Architektur. Doch kann sie ihren Traum von diesem Beruf verwirklichen, in einer Branche, die von Männern dominiert wird? Der zeitliche Schwenk in die 1950er Jahre zeigt, dass Ilse es trotz des Kriegs geschafft hat, Architektur zu studieren und sich für ein Großprojekt in Ost-Berlin, den Wiederaufbau der Stalinallee zu bewerben. Doch vor Ort nimmt ihr Vorsprechen eine ganz neue Wendung. Die Leser erfahren, dass sie sich nicht als Ilse, sondern als deren Schwester Marga beworben hat. Unerwartet wird die Situation vor allem dadurch, dass sie plötzlich vor deren Mann Helmut steht, der – wie seine Frau Marga – eigentlich in Russland bei einem Unfall ums Leben gekommen sein sollte. Ilse steht vor der Entscheidung, die Wahrheit auf den Tisch zu legen und damit ihren Traum von dem Entwurf eines ganz neuen Wohnviertels aufzugeben oder einen Deal mit Helmut einzugehen.
    Das Buch ist sehr gut geschrieben und recherchiert. Die Stalinallee und die Träume und Vorstellungen der Protagonisten sind so anschaulich beschrieben, dass ich als Leserin das Bedürfnis verspürte, dies mit der Realität abzugleichen und die jetzige Karl-Marx-Allee und das Café Sylvia in Berlin demnächst einmal vor Ort zu besuchen. Nur am Anfang tat ich mich etwas schwer, in die Handlung und die Charaktere hineinzukommen. Häufig werden vorangehende Ereignisse angedeutet und erst viel später erklärt. In meinen Augen unnötig und teilweise etwas nervig. Warum im ersten Teil des Buches die Handlung immer zwischen 1940 und 1950 hin- und hersprang blieb mir ebenso ein Rätsel und verwirrte mich zunehmend, so dass ich nach der Hälfte beschloss, zunächst den älteren Handlungsstrang und dann erst den jüngeren zu lesen. Dies machte das Nachvollziehen der Charaktere, ihrer Erlebnisse und Motive deutlich einfacher und tat m.E. der Spannung keinen Abbruch. Erleichtert stellte ich fest, dass der zweite Teil des Buches chronologisch aufgebaut und zu lesen war. Bis zum Ende blieb allerdings die Frage, warum am Anfang jedes Kapitels eine Kurzzusammenfassung des Inhalts steht. Auch diese habe ich nach drei Kapiteln einfach ignoriert, um mir nicht die Spannung beim Lesen zu nehmen.
    Mein Fazit: Interessante Charaktere in spannender, angenehm zu lesender Schreibweise vor gut recherchiertem historischem Hintergrund, was über die einzelnen für mich unverständlichen und überflüssigen Stilmittel hinwegsehen lässt.
    Meine Bewertung: 4/5 Sterne
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  • Rezension zu Allee unserer Träume

    Das Autorenduo Ulrike Gerold und Wolfram Hänel hat mit "Allee unserer Träume" einen Roman geschaffen, der zwar an reale Geschehnisse angelehnt ist, allerdings rein fiktiv daher kommt. Sie schreiben selber in ihrer Vorbemerkung: "Alles ist wahr, aber dennoch niemals so passiert."
    Trotzdem hat man beim Lesen das Gefühl, dass sich die geschilderten Ereignisse durchaus ganz genau so zugetragen haben könnten.
    Als Leser begleitet man die Protagonistin Ilse quer durch ihre Kindheit der 1930er Jahre in Thüringen bis hin ins Berlin des Jahres 1989. Trotz der vielen Zeitsprünge die man in jedem Kapitel absolviert, bleibt die Geschichte stehts sehr übersichtlich und man verliert nie die Orientierung. Erzählt wird komplett aus Ilses Perspektive, was dazu führt, dass man zwar einen einigermaßen guten Einblick in ihr Fühlen, Denken und Handeln gewährt bekommt, die anderen Personen jedoch merkwürdig distanziert bleiben.
    Ilse ist eine emanzipierte Frau, die sich - in einem zu der geschilderten Zeit überwiegend von Männern dominierten Beruf - als Architektin versucht einen Namen zu machen. Als sie durch einen Zufall die Gelegenheit erhält, bei der Planung und Ausführung des Baues der prestigeträchtigen Berliner Karl-Marx-Allee mitzuwirken, sieht sie ihre Stunde gekommen. Leider wird ihr Ansinnen durch einen unfreiwilligen Identitätsschwindel beträchtlich erschwert, in den sie völlig unfreiwillig hinein gerät. Fortan versucht ihr "Mann" sie mit seinem Wissen über ihre wahre Existenz unter Druck zu setzen und den Erfolg ihrer fachlichen Ideen und Ausarbeitungen für sich selber in Anspruch zu nehmen.
    Obwohl die Geschichte mir an manchen Stellen unnötig langatmig erschien, kam beim Lesen dennoch keine Flaute auf. Zu flüssig und leichtfüßig war dazu der Schreibstil, der unbedingt zum weiterlesen animierte.
    Von mir gibt es dafür
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  • Rezension zu Allee unserer Träume

    Stellenweise langweilig
    Das Buch erzählt in Zeitsprüngen, wie Ilse bei dem Projekt, der Bau der Karl-Marx-Allee in Ostberlin, als Architektin mitwirkt und wie sie an diesen Punkt gelangte, ihre Entwürfe einzureichen. Die Rückblicke fand ich am Anfang nervend und sehr verwirrend, weil ich mich immer erst orientieren musste, in welcher Zeit man sich gerade befindet und wie weit zurückgesprungen wurde. Immer, wenn man sich in der Handlung zurechtgefunden hat, wurde man wieder herausgerissen. Nach 150 Seiten habe ich mich daran gewöhnt. Trotzdem hätte mir Ilses Leben chronologisch erzählt sehr viel besser gefallen.
    Die Kapitel sind sehr lang, haben kaum Absätze und sehr lange Sätze. Es werden häufig Nebensächlichkeiten beschrieben, beispielsweise wird oft erwähnt, was es zu essen gibt. Dadurch kam ich nur sehr langsam voran.
    Schade finde ich, dass aufgrund des distanzierten und emotionslosen Schreibstils Ilse unnahbar bleibt und man keine Verbindung zu ihr aufbauen kann.
    Am Anfang eines jeden Kapitels steht kurz und knapp in ein paar Sätzen, was in diesem passieren wird. Das ist total überflüssig, da die Handlung und Spannung vorweggenommen wird.
    Fazit:
    Ilses Leben ist eigentlich sehr interessant und aufregend, aber durch die Erzählweise bleibt die Protagonistin distanziert und das Buch wirkt streckenweise langweilig.
    Bewertung: 3/5 Sterne
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  • Rezension zu Allee unserer Träume

    Allee unserer Träume - Ulrike Gerold & Wolfram Hänel
    Berlin in der Nachkriegszeit: Die Stadt liegt in Trümmern und die Regierung der DDR hat den Bau einer Prachtstraße beschlossen. Deshalb sind unterschiedliche Architekten dazu aufgefordert worden, sich mit ihren Entwürfen an der Planung zu beteiligen. Der jungen Architektin Ilse Schellhaas gelingt es ebenfalls, ihre Pläne vorzustellen. Am Bau dieser Straße mitzuwirken, ist Ilses großer Traum. Denn sie möchte Wohnungen für die einfachen Leute bauen und ihnen damit das Leben leichter und ein wenig komfortabler machen. Zu Ilses großer Überraschung findet die Regierung Gefallen an ihren Plänen. Doch die anderen Mitbewerber, die ausschließlich männlich sind, zweifeln Ilses Ideen und ihr Können an. Und als dann noch ein Architekt den Raum betritt, den Ilse aus ihrem früheren Leben kennt, droht ihr Traum zu platzen, bevor er überhaupt begonnen hat. Denn dieser Mann kennt ein Geheimnis aus Ilses Vergangenheit, das sie um jeden Preis wahren möchte.
    Im Zentrum dieser fiktiven Geschichte, in die allerdings historische Begebenheiten in die Handlung eingeflochten werden, steht die junge Architektin Ilse Schellhaas. Das Buch startet 1932. Im Prolog erlebt man einige Szenen aus Ilses Kindheit. Die eigentliche Handlung startet dann allerdings 1950, wobei es immer wieder Rückblicke in Ilses Vergangenheit gibt. Die Erzählung ist in einzelne Kapitel unterteilt, die mit dem entsprechenden Handlungsort und der Jahreszahl gekennzeichnet sind. Dadurch fällt es leicht, den Überblick zu behalten. Außerdem gibt es am Anfang des jeweiligen Kapitels immer eine knappe Zusammenfassung von den Ereignissen, die nun erzählt werden. Diese kurze Vorschau soll sicher neugierig machen, wirkt allerdings manchmal auch recht störend, da sie nicht nur den Lesefluss hemmt, sondern bereits einiges verrät, das man lieber selbst, ohne diese Vorkenntnisse, entdeckt hätte.
    Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und dadurch erwacht die Vergangenheit zum Leben. Manchmal meint man sogar fast, den Staub, der auf den Trümmern liegt oder auf der Baustelle verursacht wird, zu spüren und kann deshalb gut in diese Geschichte eintauchen.
    Ilse ist eine sympathische Protagonistin, die ihren Weg geht und für ihre Träume und Ideale einsteht. Das macht sie allerdings nicht überall beliebt, wie sie schon bald feststellen muss. Die Handlung ist durchgehend interessant und deshalb verfolgt man gerne, was das Schicksal für Ilse vorgesehen hat. Durch die kleine Vorschau am Anfang der Kapitel und einige ziemlich detaillierte Ausführungen, wirkt die interessante Erzählung allerdings stellenweise etwas langatmig, aber durchaus lesenswert.
    Im Großen und Ganzen habe ich mich beim Lesen dieser fiktiven Geschichte gut unterhalten. Nicht weniger - aber leider auch nicht mehr! Die kurzen Zusammenfassungen vor den einzelnen Kapiteln haben meinen Lesefluss gehemmt und mir ein wenig die Vorfreude auf den kommenden Abschnitt genommen, da man dann schon grob wusste, was nun passieren wird. Obwohl mir Ilse sehr sympathisch war, blieben die anderen Charaktere für mich eher blass, sodass ich sie eher distanziert betrachtet habe. Dennoch fand ich die Erzählung durchaus interessant und lesenswert. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb drei von fünf möglichen Sternchen.
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  • Rezension zu Allee unserer Träume

    Ilse Schellhaas ist ein Scheidungskind, dass aber viel Kontakt zum Vater hat und ihn vergöttert. Daher ist schon früh für sie klar, was sie später werden will: Architektin! In den fünfziger Jahren soll in Ost-Berlin eine Allee gebaut werden und sie bekommt die Chance, ihren Entwurf einzureichen. Das macht sie aber nicht unter ihrer eigenen Identität. Kann das mit der falschen Identität gutgehen? Ihr Mann gibt die Entwürfe als seine aus und will Ilse kleinhalten.
    Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und sehr authentisch. Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt und gerät zwischendurch auch mal etwas langatmig. Erzählt wird das Ganze aus der Perspektive von Ilse.
    In der Nachkriegszeit wurden Frauen gebraucht, um die Trümmer aufzuräumen, doch kaum geht es wieder bergauf, sind auch die alten Rollenbilder wieder da. Eine Frau als Architektin wird im Job nicht ernst genommen. Ilse versucht das mit dem Identitätswechsel zu vermeiden, hat die Sache aber nicht zu Ende gedacht. Ihr eigener Mann nutzt das aus. Aber diese Ungerechtigkeit will Ilse nicht hinnehmen.
    Die Charaktere sind gut und authentisch ausgearbeitet. Ich mochte Ilse, die für ihre Träume und ihre Freiheit kämpft. Die Rolle der Frau ist weitestgehend auf Küche und Kinder festgelegt und es ist schwer, sich als Frau aus dem Rollenschema zu befreien. Immer wieder trifft sie auf Schwierigkeiten, die sie einfallsreich und mutig beiseiteschafft. Sehr unsympathisch war mir ihr Mann, der egoistisch ist und Ilse ausnutzt. Auch wenn sie des Öfteren nachgibt, ihr Ziel verliert sie nicht aus den Augen.
    Mir hat die Geschichte gut gefallen.
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Ausgaben von Allee unserer Träume

Taschenbuch

Seitenzahl: 560

E-Book

Seitenzahl: 482

Besitzer des Buches 14

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