Das Leuchten jenes Sommers

Buch von Nikola Scott

Bewertungen

Das Leuchten jenes Sommers wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Leuchten jenes Sommers

    Sommer 1939. Abseits des beginnenden Zweiten Weltkrieges fiebert die 16-jährige Madeline Hamilton auf dem Anwesen Summerhill in Cornwall der Rückkehr ihrer älteren Schwester Georgina entgegen, die sechs Monate in Europa auf Reisen war. Georgina war ihr Mutter und Vater zugleich, nachdem die Eltern schon früh gestorben sind. Nun aber erlebt Madeline eine herbe Enttäuschung, denn Georgina hat sich völlig verändert und bringt auch noch einige Fremde mit, die sie auf ihrer Reise aufgelesen hat, unter ihnen Victor, mit dem sie eine engere Beziehung pflegt. Madeline kann Victor nicht ausstehen, denn schon früh erkennt sie, dass er sich in Summerhill immer mehr breit macht und seine Nase in Angelegenheiten steckt, die ihn nichts angehen. Dann stößt Madeline auf ein Geheimnis…
    70 Jahre später erhält die schwangere Fotografin Chloe McAllister von Matt Cooper den Auftrag, ein Portraitfoto der sehr zurückgezogen lebenden Kinderbuchautorin Madeline Hamilton für ihr neues Buch auf deren Anwesen in Summerhill zu machen. Chloe kommt dieser Auftrag gerade recht, denn die Ehe mit Mann Aidan ist momentan schwierig aufgrund seines einnehmenden Wesens, deshalb ergreift sie die Möglichkeit der Flucht und freut sich auf die Begegnung mit Madeline, deren Bücher ihre Kindheit begleitet haben. Während Chloe sich schnell mit Madeline anfreundet und viel von ihrer Vergangenheit erfährt, wird Chloe langsam klar, dass sie einiges in ihrem Leben ändern muss. Doch die Folgen wiegen schwer…
    Nikola Scott hat mit „Das Leuchten jenes Sommers“ einen wunderbaren Roman über zwei Frauenschicksale vorgelegt, die so unterschiedlich sind, aber beide große Stärke besitzen und während der Lektüre durchweg eine Faszination auf den Leser ausüben. Der Schreibstil besticht durch eine flüssige und fesselnde Erzählweise, die den Leser von Beginn an in die Handlung mitnimmt und ihn mit wechselnden Erzählperspektiven mal an die Seite von Chloe, mal an die von Madeline stellt und deren Leben eindrucksvoll in Szene setzt, Parallelen aufzeigt in der engen Beziehung zu ihren jeweiligen Geschwistern und auch ihre Ängste und Sorgen sehr gekonnt und nachvollziehbar darstellt, wie sie auch in der Realität vorkommen und so dem Leser ans Herz gehen. Die Männer in dieser Geschichte stehen für die abgründige und manipulative Form von Liebe, die Frauen ins Unglück stürzen kann. Mit geschickten Wendungen und einem dramatischen Schlussakt hält die Autorin die Spannung konstant aufrecht und kann den Leser bis zum Ende gut bei der Stange halten, um die verschiedenen Geheimnisse mit zu lösen und alle Fäden gut miteinander zu verknüpfen.
    Die Charaktere sind sehr liebevoll und detailliert ausgearbeitet und mit Leben versehen worden. Sie wirken durchweg glaubhaft und authentisch, was es dem Leser leicht macht, sich an die eine oder andere Ferse zu heften und mitzuleiden und zu fiebern. Madeline ist erst ein Teenager, der auf sehr auf seine ältere Schwester fixiert ist, als ältere Dame regt sie auf unaufdringliche Art ihre jüngere neue Freundin zum Reflektieren an. Chloe ist eine liebenswürdige und fürsorgliche Frau, die anscheinend schon lange keine eigenen Entscheidungen mehr trifft. Sie lebt in einem Gefängnis, dasihr Ehemann für sie errichtet und in dem sie sich eingerichtet hat, da sie finanziell auf Aidan angewiesen ist. Aidan ist ein unbeherrschter Egoist und Manipulator, der Angst einjagt mit seiner Kontrollsucht und keine Eigenmächtigkeiten erlaubt. Victor ist ein schmieriger Typ, der ebenfalls weiß, wie man Frauen nach der eigenen Pfeife tanzen lässt und seinen eigenen Willen erreicht. Auch Protagonisten wie Danny und Georgina ergänzen die Handlung mit ihrem Auftritt und machen die Geschichte rundum gelungen.
    „Das Leuchten jenes Sommers“ ist ein Roman über die Liebe in ihren verschiedensten Facetten: beängstigend, federleicht, hingebungsvoll, schmerzlich, verletzend, kraftvoll und uneigennützig. Wunderschön und fesselnd geschrieben, so dass man als Leser jeder Wort einsaugt wie ein Schwamm. Absolute Leseempfehlung für ein echtes Highlight!
    Wunderbare
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  • Rezension zu Das Leuchten jenes Sommers

    Im August 1939 lebt Maddy zurückgezogen auf dem malerischen Anwesen Summerhill in Cornwall. Hier ist sie weit weg vom drohenden Krieg. Sie wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr ihrer Schwester Georgiana, die auf einer längeren Reise durch Europa ist. Doch als Georgina wiederauftaucht, hat sie eine Gruppe junger Leute im Schlepptau, darunter auch ihren Freund Victor. Maddy ist irritiert. Ihre Schwester ist ihr fremdgeworden. Nun gibt es ständig Feste auf Summerhill. Victor wird Maddy immer unsympathischer, denn er zeigt auffälliges Interesse an dem Anwesen. Sie ahnt aber nicht, dass Gefahr droht.
    Siebzig Jahre später kommt die junge Fotografin Chloe McAllister nach Summerhill, um die Kinderbuchautorin Madeleine Hamilton zu fotografieren. Sie macht das gegen den Willen ihres Mannes Aiden, der eine sehr besitzergreifende Art hat. Chloe hat gerade erst erfahren, dass sie schwanger ist. Mit dem Gedanken kann sie sich noch nicht anfreunden, denn sie hat Angst, dass das Kind eine Erbkrankheit haben könnte, die auch ihr Bruder hat. Ihr Auftrag verschafft ihre also etwas Abstand zum normalen Leben. So lernt sie auf Summerhill die nun alte Maddy kennen und ahnt noch nicht, wie dadurch ihr weiteres Leben beeinflusst wird.
    Mir hatte seinerzeit bereits das Buch „Die Zeit der Schwalben“ sehr gut gefallen und so war ich auch auf dieses Buch gespannt. Ich wurde nicht enttäuscht, denn dieses Buch hat mich wieder in seinen Bann gezogen, obwohl es eigentlich eine recht ruhige Geschichte ist. Der eindringliche Schreibstil gefällt mir sehr gut, aber auch wie die zwei Handlungsstränge miteinander verknüpft sind.
    Die Charaktere sind sehr gut und vielschichtig ausgearbeitet. Maddy und Georgiana wurden früh zu Waisen und Georgina hat die Verantwortung für ihre kleinere Schwester übernommen. Die Beziehung ist eng, besonders von Maddys Seite aus, doch zunehmend möchte sich Gigi daraus befreien. Auch Cloe und ihr Bruder Danny haben früh ihre Eltern verloren und so hat Chloe sich um ihren kranken Bruder gekümmert. Doch der will in ein Heim, damit Chloe ein eigenes Leben hat. Sie tut sich aber sehr schwer damit, ihren Bruder loszulassen.
    Victor und Aidan sind beide sehr unsympathisch, doch Aidan ist noch um einiges heftiger. Er nutzt Chloes Abhängigkeit aus und versucht sie einzusperren – natürlich alles unter dem Deckmantel „Liebe“.
    Diese Geschichte erzählt über Verantwortung für andere innerhalb der Familie, über Zusammenhalt und Liebe. Leider ist hier aber auch eine kranke, besitzergreifende Liebe vertreten.
    Das Buch ist trotz des ruhigen Verlaufs spannend und zum Ende wird es richtig dramatisch.
    Ich kann diesen Roman nur empfehlen.
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  • Rezension zu Das Leuchten jenes Sommers

    Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    August 1939
    At peaceful Summerhill, orphaned Maddy hides from the world and the rumours of war. Then her adored sister Georgi[a]na returns from a long trip with a new friend, the handsome Victor. Maddy fears that Victor is not all he seems, but she has no idea just what kind of danger has come into their lives...
    Today
    Chloe is newly pregnant. This should be a joyful time, but she is fearful for the future, despite her husband's devotion. When chance takes her to Summerhill, she's drawn into the mystery of what happened there decades before. And the past reaches out to touch her in ways that could change everything...
    Autorin (Quelle: amazon)
    Born in Germany, Nikola Scott studied English and American literature before moving abroad to work as a fiction editor in New York and London. After over a decade in book publishing, she decided to take the leap into becoming a full-time writer herself. Her debut novel, My Mother's Shadow, was published in 2017 and has been translated into more than ten languages. Nikola lives in Frankfurt with her husband and two sons.
    Allgemeines
    Erschienen am 6. September 2018 bei Headline Review als TB mit 352 Seiten
    Gliederung: 62 Kapitel – Epilog – Autorennachwort
    Teils Ich-Erzählung von Maddy, teils Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive von Chloe
    Handlungsort und -zeiten: Cornwall, 1939 und 2009
    Inhalt
    Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, 1939 und 2009.
    1939 Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs wartet die sechzehnjährige Maddy auf dem heimischen Gut Summerhill auf die Rückkehr ihrer älteren Schwester Georgiana von einer längeren Europareise. Maddy hat keine Eltern mehr – ihr Vater ist vor einigen Jahren bei einem Klippensturz ums Leben gekommen – und sie ist emotional sehr von ihrer Schwester abhängig. Mit Missfallen registriert sie, dass Georgiana einige leichtlebige, oberflächliche Freunde mitbringt, darunter Victor, der offenbar Georgianas Liebhaber ist. Victor ist charmant, doch Maddy misstraut ihm schon bald. Ist das Misstrauen gerechtfertigt oder nur Folge ihrer Eifersucht?
    2009 Auch Chloe hat ihre Eltern verloren, sie hat aber noch ihren jüngeren Bruder Danny, der an einer unheilbaren degenerativen Muskelerkrankung leidet und für den sie sich verantwortlich fühlt. Chloe hat außerdem einen Ehemann, den Arzt Aidan, doch mit ihrer Ehe steht es nicht zum Besten. Aidan ist manipulativ und kontrollsüchtig, er will Chloe von der Umwelt isolieren und sie nur für sich allein haben. Erst allmählich gesteht Chloe sich ein, dass sie in der erstickenden Umklammerung ihres Mannes nicht mehr leben kann.
    Maddy und Chloe treffen zusammen, als Chloe, vor ihrer Heirat eine talentierte Fotografin, gebeten wird, Porträtfotos von Maddy für deren angekündigtes neues Kinderbuch zu machen.
    Beurteilung
    Der Roman beschäftigt sich mit dem Thema „Liebe“ in verschiedenen Variationen, jedoch völlig ohne sentimentale Liebesgeschichte. Vielmehr geht es zum Einen um die beschützende Liebe älterer gegenüber jüngeren, verletzlichen Geschwistern, zum Anderen um klammernde, einengende Liebe, bei der Einer versucht, die Grenzen zwischen sich und dem Anderen aufzulösen, sodass der Eingeengte förmlich darum kämpfen muss, sich seine eigenständige Persönlichkeit zu erhalten.
    Trotz der sieben Jahrzehnte, die zwischen den Geschichten Maddys und Chloes liegen, gibt es deutliche Parallelen bezüglich ihrer Lebenssituationen. Die Perspektiven und Zeitebenen werden in unregelmäßigen Abständen gewechselt, im Handlungsstrang von 1939 tritt Maddy als Ich-Erzählerin auf, die Handlung in der Gegenwart ist als Erzählung in der dritten Person aus Chloes Perspektive gehalten. Der Roman ist von Anfang an in seinem anschaulichen Sprachstil fesselnd, zum Schluss hin wird er mit Cliffhangern an den Kapitelenden geradezu unglaublich spannend wie ein Psychothriller.
    In die Persönlichkeiten und Situation der Protagonistinnen kann man sich gut hineinversetzen, die Handlung ist weitestgehend glaubwürdig.
    Die Zielgruppe dieses Romans dürfte eher die weibliche Leserschaft sein, es handelt sich jedoch um keinen "typischen Frauenroman" mit klischeehafter Liebesgeschichte!
    Fazit
    Ein fesselnder Roman, der nicht nur spannende Unterhaltung, sondern durchaus auch Anlass zum Überdenken von Beziehungen bietet!
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Ausgaben von Das Leuchten jenes Sommers

Hardcover

Seitenzahl: 496

E-Book

Seitenzahl: 482

Taschenbuch

Seitenzahl: 352

Das Leuchten jenes Sommers in anderen Sprachen

  • Deutsch: Das Leuchten jenes Sommers (Details)
  • Englisch: Summer of Secrets (Details)

Besitzer des Buches 6

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