A Perfectly Good Family

Buch von Lionel Shriver

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu A Perfectly Good Family

    (Das Buch ist nicht ins Deutsche übersetzt.)
    Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Corlis McCrea, die eigentlich froh war, den Atlantik zwischen sich und den Rest der Familie gebracht zu haben, als sie nach London zog, in ihre Geburtsstadt in North Carolina zurück. Die Testamentseröffnung bringt eine große Überraschung mit sich: das große, alte, traditionsreiche Haus, in dem Corlis und ihre beiden Brüder aufgewachsen sind, fällt zu je einem Viertel an die drei Geschwister und an eine gemeinnützige Organisation. Nun ist guter Rat teuer - keins der Geschwister kann es sich leisten, die anderen Parteien auszuzahlen, doch das Haus aufzugeben kommt für sie genausowenig in Frage. Einstweilen ist nur beschlossene Sache, dass alle drei in "Heck-Andrews" wohnen werden, bis die Situation geklärt ist.
    Corlis, die Mittlere der drei Kinder, findet sich plötzlich in ihrer altbekannten Rolle wieder: hin- und hergerissen zwischen ihren beiden Brüdern, dem rebellisch veranlagten, unflätigen Mordecai, der schon als Teenie ausriss, um auf eigenen Füßen zu stehen, und dem eher ängstlichen Jüngsten, Truman, der sich dann am wohlsten fühlt, wenn alles in höchst geordneten Bahnen verläuft und mit seiner Frau Averil heute noch im Dachgeschoss des Elternhauses lebt, wo er schon als Kind gewohnt hat. Mit welchem der beiden soll sie sich zusammentun, um den jeweils anderen auszuzahlen? Kann man sich überhaupt zwischen zwei Brüdern entscheiden?
    Je länger die drei Geschwister wieder unter einem Dach leben, umso mehr zeichnen sich alte Muster erneut ab und es fliegen öfter mal kräftig die Fetzen, was bei so unterschiedlichen Charakteren nicht verwunderlich ist. Gemeinsam ist Mordecai, Corlis und Truman jedoch eins, auch wenn sie sich das vielleicht nie eingestanden haben: mit dem distanzierten, auf Disziplin und Fleiß bedachten Vater und mit der übergriffigen, überfürsorglichen und schon krankhaft sparsamen Mutter kam keiner von ihnen richtig klar.
    Lionel Shriver legt hier zielsicher den Finger in diverse Wunden und reißt die Heile-Welt-Fassade der McCreas erbarmungslos ein. Die Auseinandersetzung ums Erbe wühlt alte Konflikte der Geschwister untereinander, aber auch mit den Eltern wieder auf, als diese drei Menschen, die außer den Genen inzwischen nur noch sehr wenig gemeinsam haben, plötzlich wieder zusammengeworfen werden. Diese uralten Rivalitäten, Eifersüchteleien, aber auch die Macht, die Geschwister über einander haben, weil sie so viel voneinander wissen, was sonst niemand weiß, hat sie sehr gut eingefangen.
    Leider waren mir im weiteren Verlauf des Buches die Figuren (v.a. auch die Nebenfiguren wie Mordecais hinterwäldlerische Mitarbeiter) aber doch ein wenig zu überzeichnet und mit Problemen überfrachtet. Die Geschwisterdynamik zu beobachten fand ich auch viel spannender zu lesen als die Verhandlungen mit den Banken und ähnliches. Durch diese Passagen habe ich mich teils doch ziemlich gequält. Der Schluss gefiel mir auch nicht so recht, die Auflösung war mir im Vergleich zur problematischen Vorgeschichte viel zu glatt.
    Sehr gelungen ist allerdings der Titel: "perfectly good" nicht nur im Sinne von "die vollkommene Vorzeigefamilie", sondern auch als Zitat von Mutter McCrea, die gerne allen möglichen Kramaufhob mit der Begründung, es ließe sich ja noch wunderbar verwenden, es sei ja noch "perfectly good".
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Ausgaben von A Perfectly Good Family

Taschenbuch

Seitenzahl: 416

E-Book

Seitenzahl: 304

Hörbuch

Laufzeit: 00:13:00h

Besitzer des Buches 1

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