Mein 20. Jahrhundert und andere kleine Erkenntnisse

Buch von Kazuo Ishiguro

Bewertungen

Mein 20. Jahrhundert und andere kleine Erkenntnisse wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Meinungen

  • Äusserst interessante Gedankengänge des Autors

    freddoho

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Mein 20. Jahrhundert und andere kleine Erkenntnisse

    Ha, hatte ganz vergessen, dass Nungesser hier die Rede schon besprochen hatte (und ich Dummkopf damals auch was dazu geschrieben hatte). Trotzdem hier noch meine Eindrücke von heute:
    Original : Englisch, 2017
    Nobelpreisrede von Kazuo Ishiguro in der Schwedischen Akademie von Stockholm/Schweden am 7.Dezember 2017
    In their announcement of the 2017 Nobel Prize in Literature, the Swedish Academy recognized the emotional force of Kazuo Ishiguro’s fiction and his mastery at uncovering our illusory sense of connection with the world. In the eloquent and candid lecture he delivered upon accepting the award, Ishiguro reflects on the way he was shaped by his upbringing, and on the turning points in his career—“small scruffy moments . . . quiet, private sparks of revelation”—that made him the writer he is today.
    With the same generous humanity that has graced his novels, Ishiguro here looks beyond himself, to the world that new generations of writers are taking on, and what it will mean—what it will demand of us—to make certain that literature remains not just alive, but essential.
    An enduring work on writing and becoming a writer, by one of the most accomplished novelists of our generation.
    BEMERKUNGEN :
    In diesen ersten Märztagen wird der neueste Roman von Ishiguro herauskommen, der erste « Nachnobelpreisige ». Ich habe schon eine Kopie vorbestellt und werde dieses Buch ziemlich rasch bei Erhalt angehen. Zuvor entdeckte ich aber noch ein Büchlein auf Französisch auf meinem SUB, das ich damals bei seinem Nobelpreis erworben hatte : die Rede bei seinem Erhalt. Ich hatte keine Lust, mir damals die vielen Seiten am Computer reinzuziehen und kaufte (und vergaß) diese Druckversion.
    Auf Deutsch auch hier nachzulesen :
    https://www.nobelprize.org/pri…-ishiguro-nobelvorlesung/
    Man könnte in den erzählten Episoden aus Ishiguros Leben mit bösem Willen kleine Plaudereien sehen. Dabei sind es jene oft scheinbar unwesentlichen Ereignisse, Fügungen, Zu-fälle – oder wie man es nennen will – durch die wir bei zu pflegender Aufmerksamkeit etwas verstehen und uns voranentwickeln, die zu den "Durch- und Umbrüchen" führen können. Der Redner erzählt von mehreren solcher Ereignisse, die richtungsweisend die Entstehung eines Buches, bzw seinen Charakter geformt haben :
    - seine Zugehörigkeit zu quasi zwei Kulturen, die englische, aufgesogene und gelebte, aber auch die durch die Eltern vermittelte japanisch-ferne. Interessant, was er dazu zu sagen hat… : Vorstellung und Wirklichkeit klaffen eventuell auseinander ?
    - die Lektüre von Proust läßt ihn andere Erzählweisen entdecken
    - oft interagiert eine (Lieblings-)Musik mit einer Idee und beeinflußt sie
    - ein Besuch (in Auschwitz-Birkenau) läßt ihn nachdenken über die Frage des Sich Erinnern Müssens
    - dann mal ist es ein Film, der Assoziationen für sein schriftstellerisches Tun weckt
    All das ist sehr interessant und… bescheiden und intelligent zugleich vorgetragen. Die Rede endet mit dem Eingeständnis einer Form von Verspätung in der Wahrnehmung der aktuellen Probleme, die man teils definitiv hinter sich glaubte. Sie schließt ab mit einem Appel, einem Aufruf an die Toleranz, und das beinhalte auch eine kulturelle Offenheit für Neues.
    Wie gehen wir um mit den kleinen Einladungen in unserem Leben? Lesen wir die Zeichen in ihnen ? Gehen in einen Dialog mit ihnen ? Was dabei herauskommen kann sehen wir bei Ishiguro !
    Und nun freue ich mich auf sein neuestes Werk !
    AUTOR:
    Kazuo Ishiguro, * 8. November 1954 in Nagasaki, Japan, ist ein britischer Schriftsteller japanischer Herkunft. Er wurde in Japan geboren und lebte dort bis 1960. Als er fünf Jahre alt war, zog seine Familie nach England, wo der Vater als Ozeanograph im Auftrag der britischen Regierung zunächst für einen begrenzten Zeitraum von ein bis zwei Jahren forschen sollte. Aus dem vorübergehenden Aufenthaltsort wurde schließlich der feste Wohnsitz der Familie. Kazuo Ishiguro wuchs in Guildford, Surrey, auf. Ishiguro studierte zunächst Englisch und Philosophie an der University of Kent in Canterbury (B.A. 1978) und besuchte später Malcolm Bradburys „Creative Writing Course“ an der University of East Anglia, Norwich, wo er im Jahr 1980 seinen M.A. in Literatur absolvierte. Bereits während dieser Zeit schrieb Ishiguro erste Kurzgeschichten, die allesamt veröffentlicht wurden und ihm einen Vertrag für seinen ersten Roman einbrachten, bevor dieser überhaupt vollendet war. Er engagierte sich in den 1980er Jahren an zahlreichen sozialen Projekten (Obdachenlosenhilfe). Dabei lernte er auch seine Frau kennen, die er 1986 heiratete. Heute lebt er mit seiner Frau und seiner Tochter in London.
    Herausgeber : Knopf (12. Dezember 2017)
    Sprache : Englisch
    Gebundene Ausgabe : 64 Seiten
    ISBN-10 : 052565495X
    ISBN-13 : 978-0525654957
    Abmessungen : 11.94 x 1.14 x 16.51 cm
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  • Rezension zu Mein 20. Jahrhundert und andere kleine Erkenntnisse

    Autor: Kazuo Ishiguro
    Titel: Mein 20. Jahrhundert und andere kleine Erkenntnisse, aus dem Englischen übersetzt von Barbara Schaden
    Originaltitel: My Twentieth Century Evening and Other Small Breakthroughs, Rede gehalten am 07. Dezember 2017 in Stockholm
    Seiten: 48 Seiten
    Verlag: Blessing
    ISBN: 9783896676399
    Der Autor: Kazuo Ishiguro, 1954 in Nagasaki geboren, kam 1960 nach London, wo er später Englisch und Philosophie studiert. 1989 erhielt er für seinen Weltbestseller Was vom Tage übrig blieb, der von James Ivory verfilmt wurde, den Booker Prize. Kazuo Ishiguros Werk wurde bisher in fünfzig Sprachen übersetzt. Er erhielt 2017 den Nobelpreis für Literatur. Der Autor lebt in London.
    Inhalt: In seiner viel gelobten Nobelpreisvorlesung zeigt uns Kazuo Ishiguro eindrücklich verschiedene Stationen seiner Werdung als Schriftsteller. Er spricht von seinem Verhältnis zu Japan und über die unterschiedlichsten Einflüsse aus Literatur, Musik und Film auf sein Denken und Werk, um zu der für ihn zentralen Frage vorzustoßen, was Literatur angesichts der globalen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit leisten kann. - ein engagiertes Plädoyer für eine Welt und eine Literatur, die Neues wagen und entdecken muß.
    Meinung:
    Das Büchlein muss man nicht unbedingt kaufen, die Rede findet man auch im Internet, bspw hier auf der offiziellen Seite des Nobelpreises. Weitergehende Informationen oder Kommentare enthält der schmale Band leider nicht.
    Die Rede hingegen ist es wert gelesen oder gehört zu werden. Wir erfahren die wesentlichen Momente Ishiguros, in denen er seinen Stil und Motive verfestigt, in einer Zeit, in der Schriftsteller mit gemischtem kulturellem Erbe noch unbekannt waren. Er beschreibt sein fiktionales Japan, die Atmosphäre der 1980er und 90er Jahre in Großbritannien und zum Teil auch, wie er die Ideen zu seinem nächsten Roman erhält. Diese eher persönlichen Erfahrungen gipfeln schließlich in einem Appell an den Literaturbetrieb. Man möge doch bitte seine Komfortzone der Erste-Welt-Literatur verlassen, offen sein für die literarisch unbekannten Kulturen und der Definition von Literatur keine zu engen Grenzen setzen. Gute Literatur könne in Form und Genre überraschen und Barrieren einreißen.
    Ein Plädoyer also, offen zu sein für Neues, Gelegenheiten zu nutzen und sich der Gefahr bewusst zu sein, dass ein liberales, weltoffenes Umfeld keine Selbstverständlichkeit ist, sondern verteidigt werden muss – auch durch die nachfolgende Generation inspirierender Schriftsteller.
    Wer wie ich noch immer keinen Roman von Ishiguro gelesen hat, fühlt sich durch diese Rede nicht nur ermuntert, sondern quasi aufgefordert, diesen Schriftsteller endlich besser kennen zu lernen und seine Bücher vom SUB zu befreien.
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Ausgaben von Mein 20. Jahrhundert und andere kleine Erkenntnisse

Taschenbuch

Seitenzahl: 48

E-Book

Seitenzahl: 49

Hardcover

Seitenzahl: 64

Mein 20. Jahrhundert und andere kleine Erkenntnisse in anderen Sprachen

  • Deutsch: Mein 20. Jahrhundert und andere kleine Erkenntnisse (Details)
  • Englisch: My Twentieth Century Evening and Other Small Breakthroughs (Details)

Besitzer des Buches 6

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