Agatha Christie: Das Geheimnis von Greenshore Garden Ein Fall für Hercule Poirot; Hoffmann und Campe Verlag Hamburg 2015; 139 Seiten; ISBN: 978-3-455-60026-1
Die Bewohner von Greenshore House haben sich für ihr Sommerfest einen besonderen Programmpunkt ausgedacht. Eine inszenierte Mörderjagd soll im Garten für Spannung und Unterhaltung sorgen. Die bekannte Krimiautorin Ariadne Oliver soll die Organisation übernehmen. Sie übernimmt auch diesen Auftrag; als sie jedoch merkt, das etwas aus dem Ruder läuft, fragt sie bei ihrem Freund Hercule Poirot, dem Meisterdetektiv aus Belgien um Hilfe an.
Formal ist das Buch in drei Teile untergliedert. Zuerst gibt es ein Vorwort von Mathew Prichard, dem Enkelsohn von Agatha Christie. Dann folgt die eigentliche Geschichte. Und zu guter Letzt ein literaturwissenschaftliches Nachwort von John Curran.
Der Liebhaber wird es sicherlich schnell gemerkt haben. Hier liegt kein neuer, bislang unbekannter weil noch nicht veröffentlichter Text vor. Stattdessen wurde der Titel "Wiedersehen mit Mrs Oliver" in einer anderen Version, die allerdings auch aus der Feder der britischen Erfolgsautorin stammt. herausgegeben.
Inhaltlich gibt es also nichts Neues. Oder? Um nicht Unterschiede in der Übersetzung herauszufinden, müßte man die Texte schon im Original nebeneinanderlegen. Interessant am Nachwort ist, daß es Informationen zur Entstehungsgeschichte bietet. Der Leser lernt so die Arbeitsweise der Christie kennen. Er sieht, wie ein Literaturwissenschaftler arbeitet. Und hat so nicht nur Freude an der Lektüre, sondern auch einen ganz praktischen Nutzen.
Auf den ersten Blick verwirrrt der Titel aber auch. "Nanu," könnte der unwissende Zeitgenosse fragen," lebt die Christie noch und hat ein neues Buch geschrieben?" Auch das ungewohnte Buchcover - überwiegend in grün und weiß - trägt zu dieser Verwirrung bei. Wer bei der Lektüre dann aber ein wenig genauer hinsieht, wird dann schnell über seinen Irrturm aufgeklärt.