Autorin: Rosamund Lupton
Titel: Lautlose Nacht
Verlag: dtv
Seiten: 378
Kapitel: 21 + Danksagung
Klappentext
Die britische Physikerin Yasmin fliegt mit ihrer zehnjährigen Tochter Ruby nach Alaska, um ihren Mann Matt zu treffen, der dort einen Dokumentarfilm dreht. Doch die Polizei empfängt sie mit der Nachricht, dass Matt weit oben im Polarkreis umgekommen ist. Yasmin will das nicht glauben. Sie ist überzeugt, dass Matt am Leben ist und ihre Hilfe braucht. Zusammen mit Ruby macht sie sich auf eine lebensgefährliche Reise durch ewiges Eis und ewige Nacht, um ihn zu finden. Und irgendwann bemerkt sie, dass jemand sie verfolgt. Jemand, der ihnen Böses will...
Atmosphärisch, hochspannend – mit einem spektakulären Plot: der neue Roman von Bestsellerautorin Rosamund Lupton.
Zum Inhalt
Yasmin ist mit ihrem Mann Matt in Alaska verabredet. Matt ist Naturfilmer und hat den Winter nicht Zuhause in England, sondern im eiskalten und tief verschneiten Alaska verbracht. Als Yasmin mit ihrer gemeinsamen Tochter Ruby am Flughafen in Alaska ankommt, werden sie nicht von Matt erwartet, sondern von der Polizei, die ihr sagt, dass Matt bei einem Feuer umgekommen ist, was Yasmin absolut nicht glauben kann, denn er hat sie zu einem Zeitpunkt noch versucht anzurufen, als die Polizei die angebliche Leiche von Matt schon gefunden hatte. Yasmin ist wild entschlossen ihren Mann zu suchen, auch wenn die Polizei ihr davon abrät und auch andere, zum Teil zwielichtige Personen, sie daran hindern wollen, mit mehr oder weniger sinnvollen Argumenten. Yasmin und Ruby, Matt’s 10jährige Tochter ist ebenso fest davon überzeugt, dass ihr Papa noch lebt und dringend Hilfe braucht. Gemeinsam beschließen sie, diese Reise auf sich zu nehmen, ohne zu ahnen, was auf sie zukommt, denn Ruby ist gehörlos und gehemmt, was das Sprechen angeht und die zweistelligen Minusgrade tragen auch nicht gerade zu einem besseren Gefühl bei. Doch es ist beschlossene Sache von Mutter und Tochter…
Meine Meinung
Es war mein erstes Buch dieser Autorin. Ich wurde durch Zufall aufmerksam auf dieses Buch und fand den Klappentext total spannend. Ich mag solche Geschichten im Dunklen und im ewigen Eis.
Rosamund Lupton hat bisher 3 Bücher veröffentlicht. Sie gilt laut Verlag als Bestsellerautorin, was mich etwas verwunderte, da ich noch nie von ihr gehört, bzw. gelesen habe. Umso gespannter war ich auf diesen Roman.
Ich rolle das Pferd mal von hinten auf: Der Roman hat 378 Seiten und nicht eine einzige Länge! Ich bin eingetaucht in das Buch und war von den ersten Sätzen an gefesselt und drin in der Story. Rosamund Lupton schreibt klar am roten Faden entlang und verirrt sich nicht in Sackgassen und trotzdem beschreibt sie die schwarze Nacht, die eisige Kälte und den gefährlichen Schneesturm sehr bildhaft.
Die Geschichte wird überwiegend aus Ruby’s Sicht geschrieben, aber auch Yasmin und ein oder zwei andere kommen mal zu Wort. Erst war ich etwas enttäuscht, weil aus Sicht einer 10jährigen erzählt wird, ABER, die Autorin hat das sehr gut umgesetzt, denn man erfährt sehr viel über das Geschehen, durch Ruby, E-Mails und Unterhaltungen. Also keine Angst, es ist ein absolutes Erwachsenenbuch, lasst euch nicht abschrecken davon.
Thema des Buches ist natürlich die Suche nach Matt, ABER, Rosamund Lupton hat zwei ganz tolle Parallelthemen geschaffen, um die es in dem Buch geht, nämlich zum einen um die Gebärdensprache und ihre Problematik ansich und nicht zuletzt in schwärzester Nacht, wo man die eigene Hand vor Augen nicht sehen kann und um das Thema Fracking, was ich persönlich auch sehr interessant fand. All das ist miteinander und ineinander verwoben und bringt die Geschichte stetig voran.
Die Autorin schreibt ohne Effekthascherei, eher leise, ABER absolut flüssig und spannend. Aufgrund der Gegebenheiten gibt es nicht viel Drumherum. Eis. Schnee. Dunkelheit. Das wars, aber sowas von gut geschrieben!
Yasmin muss sich behaupten, Ruby muss über sich hinauswachsen und dazwischen liegen hunderte von Kilometern, ohne zu wissen, was sie am Ziel erwarten wird.
Yasmin und Ruby sind zwei sympathische Charaktere, denen man ihre Gedankengänge abnimmt, ihre Entscheidungen ebenfalls.
Dass da irgendwas nicht stimmt, spürt man als Leser, aber man weiß nicht, wer lügt, wer jagdt, wer tötet, wer lebt und wer nicht.
Fazit
Ein ruhiger, leiser, unspektakulärer und doch rasanter Pageturner, für all die, die eine unterschwellige Spannung mögen und keine filmreifen, blutigen Szenen erwarten!