Cynthia Harrod-Eagles - Keep the Home Fires Burning

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    The year is 1915, and the war is raging on . . .
    The war was not 'over by Christmas' after all and as 1915 begins, the Hunters begin to settle into wartime life.
    Diana, the eldest Hunter daughter, sees her fiance off to the Front but doesn't expect such coldness from her future mother-in-law. David's battalion is almost ready to be sent to the Front, but how will Beattie's fragile peace of mind endure? Below stairs, Ethel, the under housemaid, is tired of having her beaux go off to war so she deliberately sets her sights on a man who works on the railway, believing he won't be allowed to volunteer. Eric turns out to be decent, honest and he genuinely cares about Ethel - is this the man who could give her a new life?
    The Hunters, their servants and their neighbours soon realise that war is not just for the soldiers, but it's for everyone to win, and every new atrocity that is reported bolsters British determination: this is a war that must be won at all costs.
    Keep the Home Fires Burning is the second book in the War at Home series by Cynthia Harrod-Eagles, author of the much-loved Morland Dynasty novels. Set against the real events of 1915, this is an evocative, authentic and wonderfully depicted drama featuring the Hunter family and their servants.


    Autorin (Quelle: Innere Umschlagklappe)
    Cynthia Harrod-Eagles is the author of the hugely popular Morland Dynasty novels, which have captivated and enthralled readers for decades. She is also the author of the contemporary Bill Slider Mystery series, as well as her new series, War at Home, which is an epic family drama set against the backdrop of World War I. Cynthia's passions are music, wine, horses, architecture and the English countryside.


    Allgemeines
    Zweiter Band der War at Home- Reihe der Autorin
    Erschienen im Sphere-Verlag am 18.Juni 2015 als Hardcover mit 416 Seiten
    Stammbaum der Familie Hunter, 26 Kapitel
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Handlungsorte und -zeit: London und Umgebung (Northcote) im Kriegsjahr 1915


    Zum Inhalt
    Der zweite Band setzt die Geschichte der Familie Hunter und ihrer Dienstboten fort, deshalb ist es unbedingt empfehlenswert, zuerst den ersten Band "Goodbye Piccadilly" zu lesen. Inzwischen ist das zweite Jahr des Ersten Weltkriegs angebrochen, die erste Euphorie im Hinblick auf einen erhofften schnellen Sieg über die Deutschen bis Ende 1914 verflogen und auch die Daheimgebliebenen in England bekommen die Auswirkungen des Krieges mehr und mehr zu spüren. Fast jede Familie hat Gefallene zu beklagen, doch auch in England - fern der Front - ist man nicht mehr sicher, da die Deutschen Zeppeline über den Kanal schicken und London schwer bombardieren. Auch der Einsatz von Giftgas durch die Deutschen in den Schützengräben Frankreichs sorgt bei den Engländern für Empörung und Hass gegenüber in England lebenden Deutschen. Der Krieg bringt weitere Veränderungen in der Gesellschaftsstruktur mit sich, Frauen müssen Arbeiten übernehmen, die vorher Männern vorbehalten waren, was bei allen Nachteilen zumindest mehr Freiheiten für die Frauen nach sich zieht. Einige Frauen werden sogar als Polizistinnen eingestellt, was vor dem Krieg undenkbar gewesen wäre. Sadie Hunter, die schon in der Vorkriegszeit kein Interesse am für junge Damen aus gutem Hause vorgezeichneten Weg hatte, trainiert Pferde für die Armee. Selbst ihre Schwester Diana und ihre Mutter, deren Leben vorher auf das häusliche Umfeld beschränkt war, finden jetzt Aufgaben, die sie außer Haus führen: Sie besuchen verwundete Soldaten im Hospital von Northcote, lesen ihnen vor, schreiben Briefe für sie und veranstalten Konzerte, um sie von ihrem Elend abzulenken.
    Als das Jahr 1915 sich dem Ende nähert und die Armee aufgrund der vielen gefallenen Soldaten so stark dezimiert ist, dass die Lücken mit freiwilligen Nachrückern nicht zu füllen sind, mehren sich Gerüchte, dass es zur verpflichtenden Einberufung aller wehrfähigen Männer kommen könnte...


    Beurteilung
    Wie schon im ersten Band liegt auch hier das Augenmerk auf den Auswirkungen des Krieges auf die Zivilbevölkerung in England ("War at Home"), über Kampfhandlungen und das Leben in den Schützengräben wird der Leser nur indirekt durch Briefe der Soldaten an ihre Familien informiert.
    Der Roman ist sehr gut recherchiert und stellt das Alltagsleben im Großraum London vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges sehr gründlich dar. Die Schilderung der Bombenangriffe auf London sind sehr beklemmend und der Leser bangt um das Wohl der Romanfiguren, die ihm - nicht zuletzt durch die liebevoll-detaillierte Ausgestaltung ihrer Charaktere - ans Herz gewachsen sind.
    Die Autorin verleiht nicht nur den Hauptfiguren, sondern auch den Nebenfiguren (inklusive Familienhund Nailer) viel "Profil".
    Der Erzählstil ist flüssig, leicht zu lesen und sehr anschaulich. Dem Thema entsprechend ist "Keep the home fires burning" stellenweise ziemlich traurig, denn nicht für Jede(n) gibt es ein glückliches Ende.


    Fazit
    Ein weiterer fesselnder Roman aus der Feder von Cynthia Harrod-Eagles, dessen einziges Ärgernis es ist, dass man bis zur Veröffentlichung des dritten Bandes noch warten muss!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Auch diese Reihe von Cynthia Harrod-Eagles wird offenbar leider nicht ins Deutsche übersetzt.
    Immerhin ist der dritte Band schon angekündigt: Erscheinungstermin 16.Juni 2016

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Anfang 1915 ist klar, dass die Behauptung, der Krieg sei bis Weihnachten (1914) garantiert vorbei, nur eine großspurige Parole war, und im Laufe des Jahres werden die Auswirkungen der Kämpfe in Frankreich und anderswo auch an der Heimatfront mehr als spürbar. So natürlich auch für die Hunters und ihre Bediensteten, Verwandten und Nachbarn im Dörfchen Northcote und in London.


    David Hunter kämpft in Frankreich, sein jüngerer Bruder meldet sich ebenfalls freiwillig, zum großen Leidwesen der Mutter. Diana, die Zweitälteste, versucht derweil, mit ihrer blaublütigen Schwiegerfamilie in spe klarzukommen, die eine Bankierstochter für keine standesgemäße Partie hält. Ihre Schwester Sadie kümmert sich nach wie vor hingebungsvoll um Pferde, die für den Einsatz an der Front ausgebildet werden, und ruft einen Besuchsdienst für verwundete Soldaten ins Leben, als eine alte Schule in der Nähe zum Lazarett umfunktioniert wird.


    In London, wo Luftangriffe durch deutsche Zeppeline für großes Entsetzen sorgen, erregt derweil die erste weibliche Polizeistreife Aufsehen. Mit dabei sind Laura, die Schwester von Hunter senior, und ihre Freundin Louisa (die nach meiner Einschätzung mehr als nur eine gewöhnliche Freundin für Laura ist).


    Der Krieg bedeutet einschneidende Veränderungen für alle, nicht nur für die Soldaten in den Schützengräben, die sich mit neuartigen, tödlichen Waffen und Kampfstoffen wie Giftgas konfrontiert sehen. Die Bevölkerung in der Heimat lebt nicht nur mit der Sorge um ihre Liebsten, die an der Front stehen, sondern auch mit vielen Veränderungen und Einschränkungen. Es mangelt an männlichen Arbeitskräften, so dass Frauen sich in gänzlich neuen Positionen wiederfinden. Die industrielle Produktion konzentriert sich auf kriegswichtige Sektoren, eine erste Flüchtlingswelle muss bewältigt und die Versorgung verwundeter Soldaten sichergestellt werden. Jede/r ist gefordert, sich so gut er oder sie kann im Dienste des Vaterlandes einzubringen, kritische Stimmen werden hierbei nicht gerne gehört.


    Harrod-Eagles überzeugt auch in diesem Buch durch akribische Schilderungen der Kriegszeit und glänzt dabei mit liebevoll ausgemalten Details, solider Recherche und Gespür für das Zwischen- und Allzumenschliche. Am Beispiel der Hunters und ihres Umfeldes beleuchtet sie zahlreiche persönliche, gesellschaftliche und politische Aspekte und erschafft großartige, wie aus dem Leben gegriffene Charaktere, während sie gleichzeitig viel Interessantes und Wissenswertes über den historischen Hintergrund des Romans vermittelt, ohne den Erklärbären zu spielen.


    Eine gelungene Fortsetzung von "Goodbye Piccadilly", die die Geschehnisse des Kriegsjahres 1915 nachzeichnet und große Lust auf den nächsten Teil weckt.

  • Dem Thema entsprechend ist "Keep the home fires burning" stellenweise ziemlich traurig, denn nicht für Jede(n) gibt es ein glückliches Ende.

    Ich hatte öfter mal feuchte Augen beim Lesen. Ganz besonders wegen