Cynthia Harrod-Eagles - The Land of my Dreams

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    In 1916, the people are settling down to the business of war. As conscription reaches into every household, Britain turns out men and shells in industrial numbers from army camps and munitions factories up and down the land. Bobby Hunter gains his wings and joins his brother in France. Ethel, the under housemaid, embarks on a quest and Laura sets out on her biggest adventure yet. Diana finds a second chance at happiness in the last place she'd think of looking, and Beattie's past comes back to haunt her. But as the battle of the Somme grinds into action, the shadow of death falls over every part of the country, and the Hunter household cannot remain untouched.
    This is the third book in the War at Home series by Cynthia Harrod-Eagles, author of the much-loved Morland Dynasty novels. Set against the real events of 1916, this is a richly researched and a wonderfully authentic family drama featuring the Hunter family and their servants.


    Autorin (Quelle: amazon)
    Cynthia Harrod-Eagles is the author of the hugely popular Morland Dynasty novels, which have captivated and enthralled readers for decades. She is also the author of the contemporary Bill Slider Mystery series, as well as her new series, War at Home, which is an epic family drama set against the backdrop of World War I. Cynthia's passions are music, wine, horses, architecture and the English countryside.


    Allgemeines
    Dritter Band der „War at Home“-Reihe
    Erschienen am 16.06.2016 bei Sphere als HC mit 384 Seiten
    Gliederung: Familienstammbaum der Hunters – 22 Kapitel
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Handlungsort und -zeit: Northcote und London, 1916


    Zum Inhalt
    1916 geht der Erste Weltkrieg ins dritte Jahr und die Verluste der britischen Armee nehmen ein solches Ausmaß an, dass man mit der freiwilligen Meldung „ruhmessüchtiger“ Männer zum Kriegsdienst nicht mehr auskommt. Je mehr Männer nun auch zwangsweise rekrutiert werden, desto gravierender verändert sich weiterhin die gesellschaftliche Struktur in England. Die Frauen müssen noch mehr der früher den Männern vorbehaltenen Aufgaben übernehmen als 1915, sie arbeiten nun auch als Schaffnerinnen und in den Munitionsfabriken. Laura Hunter, die seit 1915 als Polizistin gearbeitet hat, geht jetzt als Fahrerin von Ambulanzwagen nach Frankreich, was sie in die unmittelbare Nähe zur Front bringt. Die neuen beruflichen Entfaltungsmöglichkeiten der Frauen bringen – sehr zum Missfallen konservativer Menschen – auch früher undenkbare Änderungen im Verhalten der Frauen mit sich: Sie lassen sich die Haare abschneiden, tragen kürzere Röcke oder gleich Hosen, rauchen und gehen ungeniert mit Soldaten auf Fronturlaub ohne Anstandsdame Essen oder ins Kino. Diese Veränderungen machen vor Northcote nicht Halt, selbst Beatrice Hunter, bisher eine ehrbare Mittvierziger-Matrone, geht zunehmend eigene Wege und begibt sich auf dünnes Eis. Mit der Ruhe und heimeligen Geborgenheit ist es vorbei, als das Schicksal auch in der Familie Hunter erbarmungslos zuschlägt…


    Beurteilung
    Der dritte Band setzt die Geschichte der Familie Hunter und ihrer Dienstboten fort. Da jede der Romanfiguren ein komplexes Leben führt, ist es unbedingt ratsam, die Romane in der korrekten Reihenfolge zu lesen. Auch dieser Band zeigt vor gut recherchiertem historischen Hintergrund am Beispiel der Familie Hunter, ihrer Verwandten und Dienstboten den Einfluss des Kriegs auf die Zivilbevölkerung auf. Die Werte und Gesellschaftsstrukturen der Vorkriegszeit bröckeln und die Glorifizierung des Kampfes für das Vaterland weicht der Erkenntnis der grausamen Realität, die in fast alle britischen Familien Einzug hält.
    Ohne Pathos, aber dennoch sehr berührend wird die Tragödie Tausender sinnloser Todesfälle sowie körperlicher und seelischer Verwundungen geschildert. Der Leser kann sich gut in die Romanfiguren hineinversetzen, die allesamt in Bezug auf ihre Charakterisierung gut ausgearbeitet sind.
    Die im zweiten Band anhand der Zeppeline angesprochene Thematik des neuartigen Luftkriegs wird hier anhand der Perspektive der Kampflieger weiter ausgeführt. Diese Einblicke in die Frühzeit der Fliegerei sind sehr interessant.
    Der Schreibstil von Cynthia Harrod-Eagles ist wieder einmal flüssig und anschaulich, durch den Perspektivwechsel von einer Romanfigur zur Anderen wird das Interesse des Lesers wachgehalten.


    Fazit
    Eine großartige Fortsetzung der Reihe „War at Home“, die man kaum aus der Hand legen mag!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Auch zu Beginn des Jahres 1916 ist kein Ende des Krieges in Sicht. Die Familie Hunter sorgt sich um den Ältesten, David, der mit seiner Infanterietruppe in Frankreich ist, und Diana, die Zweitälteste, trauert um ihren gefallenen Verlobten. Der 19jährige Bobby hingegen hat sich als begabter Pilot erwiesen und kann es kaum erwarten, seine Ausbildung zum Jagdflieger abzuschließen und seine Kenntnisse im Luftkampf unter Beweis zu stellen, während Sadie, inzwischen 18, nach wie vor hingebungsvoll mit Pferden arbeitet, die auf Kampfeinsätze vorbereitet werden sollen und Tante Laura allmählich ziemlich desillusioniert von ihrem Dasein als Streifenpolizistin ist und eine neue Herausforderung sucht.


    Unter den Dienstboten sorgt das plötzliche Verschwinden des Dienstmädchens Ethel für Aufruhr, vor allem, als herauskommt, warum sie von einem Tag auf den anderen ihre Stellung verlassen hat. Nur gut, dass unter den Bediensteten nicht bekannt ist, dass auch die Ehe von Edward und Beatrice Hunter kriselt, nicht zuletzt durch "Geister" aus der Vergangenheit.


    Der dritte Teil der Serie "War at Home" umfasst die Geschehnisse des Jahres 1916, in dem sich einige der schrecklichsten Schlachten an der Westfront zugetragen haben und niemand mehr Prognosen wagt, wie bald der Krieg beendet sein könnte. Auch für die Hunters kommen die Einschläge näher mit dem Verlust von Dianas Verlobtem und anderen jungen Leuten, die man gut gekannt hat. In der Gesellschaft kündigen sich größere Veränderungen an, man sieht gar junge Frauen in Hosen herumlaufen und in Munitionsfabriken arbeiten - für viele Anhänger der althergebrachten Ordnung ein Skandal, für die Verfechterinnen der Emanzipation noch lange nicht genug.


    Die Struktur der Serie, pro Band ein Jahr des Krieges abzudecken und viele verschiedene Aspekte aus der Sicht von vielen verschiedenen Charakteren darzustellen, sorgt einerseits dafür, dass man ein umfassendes Bild dieser Zeit erhält und spannende Einzelheiten zur Sprache kommen können, andererseits bleiben dadurch jedoch auch insbesondere in diesem Teil einige an sich interessante Figuren eher blass oder erhalten nicht genügend Raum. An manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht und dafür auch gerne noch ein paar Seiten mehr gelesen. Mit den letzten Kapiteln hat mich die Autorin dafür jedoch zumindest ein stückweit entschädigt und den Fokus etwas mehr auf psychologische Tiefe gelegt - und mich mit dem Ende auf angenehme Weise überrascht.