Die Autorin
Cynthia Harrod-Eagles wurde in London geboren. Sie studierte am University College London sowie an der University of Edinburgh Englisch, Geschichte und Philiosophie.
Für ihr erstes Buch, "The waiting game", erhielt sie 1972 den Young Writers´Award.
Sie hat über 60 Bücher verfasst, darunter auch eine Trilogie, die in der russischen Geschichte angesiedelt ist, fiktive Autobiographien über Elizabeth I und Victoria, sowie zahlreiche Krimis um einen Detektiv namens Bill Slider.
The Dark Rose hat mir insgesamt noch einen Tick besser gefallen als The Founding, ungeachtet dessen, dass ich für den zweiten Band viermal so viel Zeit gebraucht habe. Zum Glück hatte dies nur mit einem Mangel an Lesezeit zu tun, denn das Buch stellte ein wahres Vergnügen dar.
Der Titel passt wie die Faust auf's Auge: Es geht um die unsicheren Zeiten, die die Herrschaft von Henry VIII. begleitet haben. Von zwei seiner Frauen hat er sich bekanntlich scheiden lassen, zwei wurden hingerichtet, eine starb kurz nach der Geburt und nur die letzte Frau kam halbwegs heil davon. Nicht genug, dass sich die Engländer ständig um die Thronfolge sorgen mussten, Prinzessinen als illegitim erklärt wurden, Königinnen nicht nur der Gnade des Königs, sondern vor allem auch der des Parlaments ausgeliefert waren, es kam auch zu massiven Änderungen beispielsweise im Bereich der Religion. Schließlich hat Henry den Papst übergangen, um sich von seiner ersten Frau zu scheiden, was eine ganze Reihe unangenehmer Maßnahmen nach sich zog. Harrod-Eagles hat es wieder hervorragend geschafft, die geschichtlichen Ereignisse so darzustellen, dass man mehr oder weniger mitkommt (viele Informationen!) und vor allem einen guten Eindruck von der damaligen Stimmung bekommt.
Die Charakterzeichnung hat mir ausgezeichnet gefallen, fast noch besser als im ersten Band. Die Morlands hat Harrod-Eagles so geschickt mit den historischen Persönlichkeiten verwoben, dass es scheint, als hätten die ersteren wirklich gelebt. Man lernt sowohl König Henry, als auch ein paar seiner Frauen durch Harrod-Eagles' Augen näher kennen und ich fand es sehr gut, dass sie oft auftauchen und einen beträchtlichen Teil der Geschichte mittragen. Im ersten Teil waren die historischen Figuren nicht in dem Maße dominant, wenn ich mich richtig erinnere. Außerdem hat die Autorin die Sorgen und Freuden, Werte und Ansichten der Morlands wieder sehr schön dargestellt. Besonders gut hat mir das Ende gefallen, es war einfach DIE Lösung für das Zusammenführen einiger Erzählstränge auf einmal und ich war einfach gerührt von der Entwicklung. Endlich wieder ein Ende, das mich vollkommen zufrieden zurückgelassen hat!
Der dritte Band liegt schon auf dem SuB und ich freue mich, wenn es bald wieder zurück nach Morland Place geht.