Beerwald, Sina - Mordsmöwen

  • Das Leben als Möwe ist auf Sylt gar nicht so einfach. Die besten Plätze sind hart umkämpft, besonders wenn es ums Essen geht. Zum Glück haben Möwerich Ahoi und seine Bande Crêpes-Budenbesitzer Knut entdeckt - denn mal ehrlich, man kann sich nicht nur von glibschigen Austern ernähren. Als Knut jedoch plötzlich verschwindet, droht die Nahrungsversorgung zu scheitern. Spontan wird die Soko Schoko-Crêpe gegründet und die Möwenbande macht sich auf die Suche nach Mensch-Knut. Ist er ertrunken, ermordet oder einfach nur abgehauen?


    Tiere, aus deren Sicht Geschichten erzählt werden, sind nicht meine bevorzugten Protagonisten, daher habe ich bisher auch nur recht wenige Bücher mit tierischen Hauptfiguren gelesen. "Mordsmöven" hat mich trotzdem interessiert, denn ich war letztes Jahr sehr begeistert von Sina Beerwalds Roman "Hypnose". Außerdem bin ich selbst -nein, keine Möwe- aber ein Nordlicht und mir hat auch schon mal eine Möwe, die scheinbar einer Gaunerbande angehörte, ein Stück Pizza streitig machen wollen.


    "Mordsmöwen" passt aktuell zur Flut der Inselromane. Allerdings ist es ein Inselroman der ganz anderen Art. Ein Sylt-Krimi, in dem Möwen einen Mord aufklären möchten. Dabei verhalten sie sich beinahe schon menschlich und haben ähnliche Redewendung. Alles ist nur eine Nuance Richtung Möwe gedreht (z.B. "Ja, haben die denn noch alle Federn am Flügel." (Seite8.) statt alle Tassen im Schrank. Die Gespräche unter den Möwen sind unglaublich amüsant und die Charaktere wurden sehr facettenreich ausgearbeitet, das sind alles richtige "Typen".


    Neben der witzigen Unterhaltung, bietet der Roman auch einen interessanten Krimi - natürlich inkl. Leiche, Verschwörung und Verfolgungsjagd. Außerdem geht Sina Beerwald auf aktuelle Sylter Themen ein, wie den Ausverkauf der Insel. Man merkt dem Roman an, dass die Autorin sich auf Sylt auskennt und weiß, wovon sie berichtet.


    Fazit: "Mordsmöven" unterhält mit Charme und Situationskomik. Dabei kommt der Kriminalfall nicht zu kurz. Ein gelungener Sylt-Krimi, den ich bereits mehrfach anderen Lesern empfohlen habe, auch wenn tierische Protagonisten weiterhin nicht meine Favoriten sein.


    • Broschiert: 208 Seiten
    • Verlag: Emons (25. Juni 2013)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3954511355
    • ISBN-13: 978-3954511358
  • Inhalt:
    Ahoi ist Späher der Möwenbande am Crêpestand. Standbesitzer Knut taucht nicht auf, auch als die Möwenbande bei ihm zu Hause nachsieht finden sie nur eine verwüstete Wohnung und einen Abschiedsbrief. Wo ist Knut hin? Die Möwen machen sich auf die Suche, denn ihnen ist klar wer einen Abschiedsbrief schreibt stellt nicht noch Teig für den Crêpes Stand her.


    Meine Meinung:
    Sina Beerwalds Mordsmöwen ist für mich mal etwas ganz anderes. Erst war ich etwas skeptisch einen Tierkrimi zu lesen. Der letzte dieser Art sagte mir nicht so zu. Nun mag ich aber die Art wie Sina Beerwald schreibt und es Klang sehr interessant. So ließ ich mich darauf ein.


    Heute morgen begann ich dann zu lesen und musste mehrmals herzhaft lachen. Ich würde dieses Buch als Krimikomödie bezeichnen, denn was den Möwen so alles passiert. Was für Sprüche sie raus hauen ist erstens lustig aber auch spannend.


    Sina Beerwald hat es wirklich geschafft sich gut in die Möwe Ahoi rein zu versetzen, denn aus seiner Sicht ist diese Geschichte erzählt. Er ist verliebt und natürlich immer auf Futtersuche. Dazu möchte er mit den anderen Möwen seiner Bande aufklären wo Knut geblieben ist und geht mehreren Spuren nach. Nun ist das aber nicht immer leicht, denn die Möwen haben eigentlich bisher nur ein gemeinsames Interesse gehabt die Crêpes von Knuts Stand und nachdem es den nicht mehr gibt sind manche Möwen auf der Suche nach anderen Möglichkeiten. Sei es einen Brutpartner zu finden oder als Fotomodel auf einem Kreuzfahrtschiff anzuheuern.


    Spannung ist hier nur bedingt vorhanden, denn eigentlich finde ich ist es ein Geschichte rund um die Möwen auf Sylt, die Knut wieder finden möchten. Die Suche wäre schnell erzählt, wenn die ganzen Nebenschauplätze und anderen Szenen nicht wären, aber genau die machen dieses Buch so lesenswert und unterhaltsam.


    Die Protagonisten sind die Möwen. Sei es Ahoi der versucht die Bande zusammen zu halten und so verliebt ist, sei es Harry der alleinerziehende Vater oder Scheffe, der eigentliche Chef der Bande. Balthasar der Möwerich der gerne auf die Universität gehen möchte um ein paar "SIlvester" zu studieren. An den liebevoll ausgearbeiteten Figuren sieht man schon wo die Richtung hin geht.


    Mein Fazit: Wer hier einen reinen Krimi erwartet hat die Beschreibung nicht gelesen. Wer aber einen Krimi lesen möchte und dabei auch gerne mal lacht ist hier genau richtig. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: