Teil 1: Abschnitte 1 - 5 (Seiten 9 - 89)

  • Bis einschließlich Kapitel 2/ Seite 35

    Im zweiten Kapitel könnte ich - von dem, was ich verstanden habe - wie auch Hirilvorgul noch nicht absolut genau ersehen, ob Tony tot ist. Da es einige Angaben zu Blutdruck etc. gibt, denke ich eher nicht, aber er ist "auf jeden Fall" irgendwie abgeschnitten und hat eben eventuell solch eine Nahtoderfahrung.

    Ich habe es auch als Nahtoderfahrung gesehen. Denn wirklich Tod ist er ja nicht, weil, wie du schon schriebst, er noch Blutdruck hat.
    Obwohl ich die Überschrift des Kapitel, dann eher so sehe, dass er gestorben ist :-k Sagt man nicht: "Asche zu Asche und Staub zu Staub" oder vertuhe ich mich nun?


    Interessant fand ich die Art wie der Verlauf von Tony beschrieben wurde. Also, dass einmal erzählt wird, dass die Frau ihn findet und was die Ärtze dann unternehmen, wo man dann ja auch schließen kann, dass er irgendwie "nur" eine Nahtoderfahrung hatte und nun im Koma liegt und dann die andere Seite, was Tony in der Zeit "erlebt".
    Diesen Satz fand ich interessant:

    Zitat

    Er hatte schon vor langer Zeit entschieden, dass der Tod einfach das Ende war, dass Verlöschen des Bewusstsein, Staub, der ohne jedes Gefühl wieder zu Staub wurde.

    Allerdings finde ich diesen Abschnitt zum Teil wahr und zum Teil auch sehr hart ausgedrückt,


    Zitat

    Der Tod, so wie Tony ihn sah, bedeutete, das nichts wirklich wichtig war.Das Leben war ein gewaltätiges evolutionäres Keuchen ohne Sinn, dass vorübergehende Überleben der Geschicktesten und Schlausten. In Tausen Jahren, [...], würde niemand mehr wissen, dass es Tony je gegeben hatte, oder sich dafür interessiertm wie er sein Leben gelebt hatte.

    weil irgendwo stimmt es ja, dass sind in vielen Jahren kaum noch einer an die "normalen Menschen" (von Promis Mal abgesehen :wink: ) sich erinnert.

    Ich finde es auch gut, dass man nun mehr über seine Vergangenheit erfährt. Tony hat wirklich so einiges wegstecken müssen in seinem Leben, auch wenn das seine Taten nicht entschuldigt, aber ein bisschen erklärt das seine Verlorenheit / Verbitterung.

    Sehe ich auch so. Denn ein bisschen hat ihn seine Vergangenheit auch bestimmt zu dem Menschen gemacht, der er jetzt ist oder gewesen ist, daher finde ich es auch gut, dass man mehr erfährt.
    Vielleicht klärt sich im laufe des Buches auch immer mehr, was noch in seiner Vergangenheit geschah.


    Was mir auch noch gefällt, ist zum einen die kleinen Zitate immer am Anfang des Kapitels, aber auch die Bildchen die sich dabei befinden und auch die kleinen Bilder, die sich zwischen den Kapitel befinden, wie in Kapitel zwei.



    Haben eigentlich schon viele von euch das anderen Buch von Paul W. Young "Die Hütte" gelesen?

    Tränen haben etwas heiliges, sie sind kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke.
    Sie sind Botschafter überwältigender Trauer und unaussprechlicher Liebe.

    :love:
    -Washington Irwing-




  • Mit ein bisschen Verspätung stolpere ich hier mit auf den Weg. :wink:

    Auch erfahren wir, dass er durch seine Mutter einen Bezug zu Jesus hat, den er aber lange Zeit vegessen hat.

    Das fand ich im ersten Kapitel ehrlich gesagt am schönsten. Diese Szene, in der die Mutter in der Tür steht und ihm die Kette schenkt, hat mich doch berührt. Vielleicht, weil ich in diesem Jahr meine Oma verloren hab, die mir auch etwas von ihrem Schmuck direkt vermacht hat - ich finde es schön, wenn Erinnerungsstücke so weitergegeben werden. Die Vorahnung der Mutter ist dabei nahezu unheimlich...

    Und da heißt der Titel nicht "The way", "The path" oder so etwas, sondern Cross Roads. Das könnte man also mit Kreuzung übersetzen (z.B.). Zumindest - so scheint mir - gibt es nicht das eindeutig geradlinige von DER Weg (EINEM Weg), sondern die Andeutung einer Wahl. Das erscheint mir doch etwas anderes. Oder? Interessant... Zudem hat man natürlich durch das Wort Cross Roads (oder Kreuzung) sogar schon ein Wortspiel mit Cross = Kreuz.

    Mir gefällt der englische Titel auch besser. Ich denke, hier wollte man mal wieder an das Titelvorbild des ersten Romans anknüpfen. "Die Hütte" - "Der Weg". Immer schön nur ein Nomen mit Artikel, :roll: Das Cover sieht ja auch ziemlich ähnlich aus. Und gerade zu Tony passt irgendwie das Bild des geraden Weges nicht.

    Von daher bleibt noch genug Raum für Spekulationen finde ich. Ich mag diese Art von Kapitelende - man muss nämlich sofort weiterlesen

    Ich habe gedacht, Tony würde bekehrt. :wink:


    Tony erinnert mich auch irgendwie sehr an Ebenezer Scrooge. Die Verbindung macht Young auch einmal selbst. Der böse Mann, dem übersinnliche Wesen erscheinen, und der dann geläutert sein wird? Mal sehen.
    Irgendwie ist mir Tony am Anfang auch suspekt gewesen. Erst so ein böser und fieser Kerl, der es darauf anlegt, seine Exfrau fertigzumachen und mit allen Mitteln an seinem Erfolg arbeitet, andererseits hebt er das Foto seiner Eltern auf, streicht da die Kanten glatt, hat die Kette seiner Mutter im Safe und schreibt als vertrauenswürdige Menschen Mutter Teresa, Gandhi und Martin Luther King auf. Huh? Wenn ich eine Liste machen würde, würden mir diese Menschen, so toll sie auch waren, gar nicht in den Sinn kommen.


    Ich bin sehr gespannt, wie Young das Ganze fortsetzen wird. Vor allem hoffe ich, dass ich aus Tony bald schlau werde, denn ich kann ihn noch nicht greifen. Und ich bin erstaunt, was jetzt wohl mit ihm passiert. Hm... Das verspricht auf jeden Fall, eine sehr interessante Leserunde zu werden! :friends:

  • Bis einschließlich Kapitel 2/ Seite 35

    Allerdings finde ich diesen Abschnitt zum Teil wahr und zum Teil auch sehr hart ausgedrückt,


    weil irgendwo stimmt es ja, dass sind in vielen Jahren kaum noch einer an die "normalen Menschen" (von Promis Mal abgesehen :wink: ) sich erinnert.


    Ja, da gebe ich Dir ganz recht, dass dies sehr harte Aussagen sind. Ich finde das aber auch gut, denn tatsächlich machen sich viele nicht so ganz bewußt, was es denn wirklich bedeuten würde, wenn dieses diesseitige Leben absolut alles war und der Tod das absolute Ende. Viele reden abfällig von der Jenseitigkeit, von anderen Vorstellungen von Tod (und dem Danach) - doch ist es manchmal nicht klar, was dies wirklich für DIESES Leben hier impliziert: "nichts wäre wirklich wichtig, von Dauer etc." (Damit möchte ich nun nicht eine utilitaristische Notwendigkeit eines Jenseits betonen.)


    Young hat wohl was anderes im Sinn: er betont ja "wie Tony es sah" etc. In diesem Kapitel gibt es mehrere interessante Bemerkungen zu Todesvorstellungen und deren Implikationen für das Leben.




    Haben eigentlich schon viele von euch das anderen Buch von Paul W. Young "Die Hütte" gelesen?


    Wie schon gesagt: Ja.


    So ich lese gleich mal weiter...

  • Ich komme noch kurz auf eine merkwürdige Passage vom Anfang des Gesprächs mit Jack zurück « alle kennen dich hier ». Und doch handelt es sich bei Jack zumindest, um jemand Verstorbenem, sogar vor der Geburt von Tony. Aber dieses « Wir » kennt Tony anscheinend vor allem durch die Mutter... ?!


    Argh, wie ich das hasse, als Leser so hingehalten zu werden (weil man als Autor ja immer mehrere Schritte voraus ist)! :-, Mich interessiert brennend, was Jack für einer ist, aber man erfährt erst mal rein gar nichts mehr über ihn! Ich habe gerade Kapitel 6 beendet, werde mich aber noch zurückhalten und auf eure Eindrücke warten. Jedenfalls fand ich den Auftritt des Heiligen Geistes mal wieder sehr originell und völlig absurd in einem guten Sinn.


    Nalla, ich kenne "Die Hütte" auch schon, kann mich aber nicht mehr so recht erinnern, ob ich damals auch soviel hinterfragt habe. Die Leserunde hier macht wirklich viel Spaß!

  • @ Nalla: ja ich habe die Hütte gelesen, das war erst letzte Woche, denn als ich von der Leserunde erfahren habe, wollte ich unbedingt wissen wie sein erstes Buch so ist und um was es darin geht. Ich habe dieses Buch nicht bereut, allerdings muss ich zugeben, dass ich mir dafür mehr Zeit nehmen hätte sollen. Ich habe mir nicht wirklich Gedanken gemacht sondern es einfach in einem Rutsch durchgelesen und dafür ist es fast zu Schade. Eine Leserunde zum diskutieren wäre sicher auch mit diesem Buch sehr unterhaltsam gewesen.

  • Noch eine Nachbemerkung zum Gespräch zwischen Jack und Tony, aber auch den folgenden Dialogen, so wie ich sie inzwischen in Kapiteln 4 und 5 gelesen habe:


    Hier stellt uns Young teils sehr komplexe Themen vor, benützt dabei neue Ausdrücke und Umschreibungen. Dies mag einiges - ja, das muss man nun schon sagen - an "Theologie" und Spiritualität in einer neuen Sprache ausdrücken, die hoffentlich vielen verständlicher ist (sein wird?), als manch alte Formeln.


    Jedoch ist auch da für mich (oder andere?) manchmal ein Haken an diesem Buch: in gewissen Abschnitten wirkt es zu "didaktisch", und mit einem Sendungsbewußtsein des Autors behaftet. Zur selben Zeit aber eben auch ganz gute, ja tolle, Gedanken!


    4.Kapitel:
    Im Gespräch wird auch von Jesus eindeutig erwähnt, dass Tony also derzeit da oben (sic) im Koma liegt.
    Schön die Beschreibung Jesus' als jemand, der in sich ruht, Zufriedenheit ausstrahlt und in Frieden ist mit allem. Manch "herrische Bilder" (falls es die geben sollte) von ihm werden hier beiseite gewischt. Wie schon jemand sagte: ein sympathischer Kerl. (Gut, man könnte das natürlich auch zu rosig dastellen..., aber ich will nun nicht einfach gegensteuern).


    In den Augen von Tony erscheint diese Gegend, die Festung etc. ruiniert, ohne Interesse, als Wüste in gewissem Sinne. Harsch läßt er verstehen, dass - wenn er hier was zu sagen hätte - einiges geschehen müßte, bzw. er hier mal radikal aufräumen würde.
    Aber dieses Ganze hier, diese Landschaft und Gebäude etc IST Tony, ein Bild seiner Seelenlanschaft, seines Zustandes. Kein Wunder, dass - als er dies im Gespräch mit Jesus erahnt - plötzlich zusammenbricht und nicht wahrhaben will.


    Wunderbar aber, dass Jesus verstehen läßt, dass er (Jesus) in dieser Wüste (also in Tony) seit 40 Jahren wohnt (ungefähres Alter von Tony?!). Und mehr noch: trotz aller Unwirtlichkeit findet er selbst da noch gute Elemente.

  • Kapitel 2
    So wie es sich herausgestellt hat, hatte Tony doch eine Erkrankung, die all die vorherige Zeichen über die wir hier schon spekuliert haben, ausgelöst hat. Er hat also einen Gehirntumor.

    Ich muss sagen, dass mir im zweiten Kapitel Tony schon deutlich sympathischer wird. Man erfährt mehr über sein bisheriges Leben und seine schlechten Erfahrungen die er in diesem gemacht hat. Der Verlust eines Kindes muss das schlimmste für Eltern sein, dass man mitmachen kann und ich kann verstehen, wenn dadurch ein großes schwarzes Loch und eine gewisse Lehre in einem ensteht.


    Da muss ich dir, Kerst, beipflichten. Mir ist der Tony auch ein Stück sympatischer geworden, eben deswegen, weil wir mehr über seine Vergangenheit erfahren, und über die Vorfälle in seinem Leben, die ihn geprägt haben.


    Seite 32
    Seine Philosophie des Todes - fand ich erschreckend. Kann nur sagen, schade, wenn jemand mit solchen trostlosen Aussichten lebt...


    Seite 33
    ebenfalls interessante Stelle für mich war, wo es um seinen 5-jährigen Sohn Gabriel geht, der verstorben ist. Tonys Wut und Zorn gegen einen Gott kann ich sehr gut in dieser Situation nachvollziehen.


    Ich habe es auch als Nahtoderfahrung gesehen. Denn wirklich Tod ist er ja nicht,


    Sieht ganz danach aus. Den Nahtoderfahrung wird oft so ähnlich beschrieben. Auch den Aspekt, dass der Tony sich auf das Licht zu bewegte, hat der Autor nicht ausgelassen. :wink:


    Vermutlich wird Tony ja im Lauf der Geschichte eine Wandlung durchmachen oder zumindest eine neue Erkenntnis gewinnen.


    Davon geht ich mal aus, da das Buch von William Paul Young ist, wenn dem letztendlich nicht so wäre, würde es mich sehr überraschen. :)


    Kapitel 3 Bis Seite 45
    Noch eine Stelle, die ich erwähnen möchte. Ich habe mich schon vorher mit der Thematik des Nahtoderfahrungen auseinandergesetzt, und einiges dazu gelesen.
    Es wird nicht selten erwähnt, dass die Menschen sich in der "anderen" Welt in der Kleidung vorfinden, die sie am liebsten getragen haben, oder in der sie sich am wohlsten gefühlt haben.
    So auch in diesem Roman:
    Seite 36
    Als Tony sich auf der schönen Wiese in der Kleidung, die er letzte Zeit nicht getragen hat, vorfindet.


    Die Erkenntnis "Kein Ziel zu haben hatte durchaus seine Vorteile"- war auch ein interessanter Moment in der Wandlung des Protagonisten.

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • Zu Kapitel 4 kann ich irgendwie nicht richtig viel sagen, bzw. wollen mir einfach nicht die richtigen Worte einfallen.
    Die Landschaft erinnert mich doch sehr an den Garten aus dem Buch "die Hütte". Der Autor bleibt seiner Vorstellung treu und stellt das Innere eines Menschen, sprich die Seele immer als Landschaft oder Garten, mit wuchernden Blumen da. Diese Darstellung ist für mich völlig neu und ich tue mich manchmal ganz schön schwer mich mit diesen Gedankengängen anzufreunden. Aber dennoch kann ich den Bezug schon irgendwie verstehen ... Blumen können schön, in gleichmäßigen Mustern wachsen, genauso wie wir sie anpflanzen, doch es kommen von Außen auch immer wieder Samen angeflogen, sogenannte Wildblumen oder Unkraut usw. und so ist es doch in unserem Leben auch, es kommen immer wieder Einflüsse von außen und bringen uns manchmal aus dem Konzept und lassen uns von unserem "Muster" abbringen.


    Das Thema ist für mich im Moment gerade ziemlich komplex und ich tue mich schwer es mit den richtigen Worten auszudrücken.
    Das Buch ist so nachdenklich, das muss ich erst einmal verdauen und weiter darüber nachdenken.

  • Obwohl ich die Überschrift des Kapitel, dann eher so sehe, dass er gestorben ist :-k Sagt man nicht: "Asche zu Asche und Staub zu Staub" oder vertuhe ich mich nun?

    Ich denke schon, das er im gewissen Sinne gestorben ist. Wenn nicht auch nicht auf körperliche Art. Etwas in Tony ist auf jeden Fall gestorben.
    So habe ich z.B. die Passage durch den Wald, wo er immer und immer wieder neue Wege gehen musste als eine Art Wiedergeburt erlebt.


    Kapitel 4


    Kapitel 4 finde ich sehr verwirrend. Und es hat mich wirklich lange beschäftigt. Die Überrschrift finde ich sehr schön. Wenn ich den Autoren nicht völlig falsch verstanden habe und nicht versucht habe zu stark um die Ecke zu denken so durften wir hier einen Blick auf Tonys Seele werfen. Ödland, dass er selbst verkommen lassen hat. Und um das sich niemand kümmern wollte.

    Allergikerinformation:
    Der Beitrag kann Spuren von Nüssen, sowie Ironie und Sarkasmus enthalten.


    Aktzeptiere die Welt nicht so, wie sie zu sein scheint.
    Habe den Mut sie zu sehen, wie sie sein könnte.

  • Ehrlich gesagt, mir ist das fast zu kryptisch...

    Mir geht es ähnlich. Viele Stellen muss ich mehrmals lesen, weil sie sich mir beim ersten Mal noch nicht richtig erschließen. Ich denke es liegt vielleicht auch das Problem in der Darstellung von Jesus. Versteht mich nicht falsch, sie gefällt mir sehr gut, er ist mir auch richtig sympathisch. Aber durch den Versuch, eine so komplexe Person in Worte zu fassen (ich meine jetzt generell in der Literatur), bzw. ihr Worte in den Mund zu legen, läuft es meiner Meinung nach zwangsläufig darauf hinaus, dass es entweder unendlich komplex oder zu naiv erscheint. Young hat da denke ich mal noch einen guten Weg gefunden und seine Gedankenanstöße finde ich sehr interessant. Aber gerade auch was das didaktische angeht: Gerade bei solchen Texten sollte man sich immer vor Augen halten, wie subjektiv "belastet" sie sind, von der ganz persönlichen Vorstellung des Autors vom Göttlichen.


    Aber einen Gedanken finde ich heraushebenswert : Die Unterscheidung zwischen Wirklichkeit und Wahrheit. Tatsächlich – würde ich mal so sagen – tun wir uns oft schwer, das eine vom anderen zu unterscheiden. Bei real greifbaren Dingen könnte man gut von « Wirklichkeit » reden, auch als Objekt der Wissenschaft. Doch darüber hinaus, nicht im Widerspruch, aber wie auf einer anderen Ebene (?) gibt es die Frage der Wahrheit... Gute Bemerkungen.

    Das ist nichts weiter als der Unterschied zwischen Subjektivität und Objektivität, habe ich das richtig verstanden? So gesehen kann man als Mensch der Wahrheit höchstens nahe kommen, sie aber nicht erreichen, da alle Wahrnehmung subjektiv ist?!


    Haben eigentlich schon viele von euch das anderen Buch von Paul W. Young "Die Hütte" gelesen?

    Nein, noch nicht. Aber inzwischen bin ich doch sehr neugierig auf das Buch geworden, da ich Youngs Gedanken sehr interessant finde.


    Das Thema ist für mich im Moment gerade ziemlich komplex und ich tue mich schwer es mit den richtigen Worten auszudrücken.
    Das Buch ist so nachdenklich, das muss ich erst einmal verdauen und weiter darüber nachdenken.

    So geht es mir auch, deswegen bin ich auch sehr froh über die anderen Gedanken und Hinweise, die mir dann doch ein paar Anhaltspunkte geben.

    Viele Grüße
    Aventurin


    :study:Rebecca Gablé - Hiobs Brüder


    SuB: 92 / Gelesen 2016: 7


  • Ehrlich gesagt, mir ist das fast zu kryptisch... ebenso wie das fünfte Kapitel, in dem sich Jesus Tony jetzt "zur Brust nimmt." Ich komme mir dabei oft wie Tony vor, der das alles nicht versteht. Vielleicht versuche ich einfach, zuviel hineinzuinterpretieren oder das, was Young als unumstößliche Tatsachen in Jesus' Mund legt, rational zu verstehen. Ich denke zu wissen, dass Young hier auf das Ewige Leben im Paradies anspielt und dass der Mensch erst durch den Sündenfall sterblich wurde, aber gleichzeitig heißt es "Ihr wurdet dafür geschaffen, den Tod in Gemeinschaft zu erleben" (Seite 73, unten). Natürlich, Tony lebt isoliert und wird wohl auch isoliert sterben, wenn sich nichts ändert, aber warum wurde der Mensch allgemein fürs Sterben geschaffen, wenn er erst durch die Sünde sterblich wurde? Ist das nicht ein Widerspruch an sich?


    Ich hoffe, ich mache Sinn mit meiner Haarspalterei. Insgesamt fand ich dieses Kapitel recht verwirrend.


    Ich hab dieses Kapitel gelesen und gelesen und gelesen ... aber rein garnichts verstanden.
    Bei den anderen Kapiteln kam ich ja noch mit, aber jetzt verstehe ich wirklich garnichts mehr. Das ist mir auch noch nie bei einem Buch passiert, dass die Worte, die ich lese, einfach keinen Sinn ergeben :-k
    Ich verstehe es nicht, für mich ist das alles nicht wirklich greifbar und das ändert sich auch nicht wenn ich das Kapitel nochmal lese.

  • Kommentare zu Gesagtem:
    Angesichts der angeschnittennen Themen des Buches halte ich es für vollkommen normal, wenn wir mal hier, mal da, nicht alles verstehen. Das sollte uns nicht zu sehr verwirren. Es wäre komisch, wenn alles so eindeutig klar daherkommen würde, dass wir nur mal schnell hinzuhören brauchen um alles zu verstehen. Also in dem Sinne : sich ruhig selber Zeit geben dabei. Und – das sage ich bei ähnlichen Fragen – vielleicht einfach den oder die Gedanken aufgreifen, die ich jetzt verstehe. Später kann man eventuell auf andere Aspekte zurückkommen.


    Ich denke schon, das er im gewissen Sinne gestorben ist. Wenn nicht auch nicht auf körperliche Art. Etwas in Tony ist auf jeden Fall gestorben.


    Wenn im Schöpfungsbericht Gott den Menschen aus Staub (oder Erde) geformt hat so kehrt er wohl wieder dahin zurück. Da steht Staub zunächst für Ungeformtes, Nicht-Lebendiges, aus dem Gott den Menschen macht, für Unförmiges, das in gewissem Sinne leblos ist. Oder wie ibikat dann ausdrückte, wie « Ödland » ist.


    In dem Zusammenhang verstehe ich auch manche Äußerungen in diesen Kapiteln zum Tod, zum Separatsein (Geschiedensein), zum Zustand von Tony.


    Im 5. und auch später im 6. Kapitel finden wir direkt oder indirekt immer wieder eine Menge schöner Ideen und Gedanken zur « Gemeinschaft in Gott » bei Betonung der Einheit. Diese Gedanken sind manchem neu, doch sie wollen wohl ausdrücken, was man so unter dem Geheimnis der Dreifaltigkeit UND des gleichzeitigen Postulates vom EINEN Gott versteht.
    Das sind allerdings ganz alte Gedanken, die aber teils heute nicht mehr unter den alten Sätzen zugänglich sind. Meines Erachtens hat Young hier gute Dinge zu sagen !


    Die Namen Jesu und des Heiligen Geistes sind anscheinend tatsächlich aus dem indianischen Vokabular der Lakota-Indianer. Der Name anpo wicapi (ahn-po wee-cha-pee) z.B. bedeutet dort « the morning star » (der Morgenstern ! Siehe : http://www.barefootsworld.net/lakotalexicon.html )

  • Ich finde es interessant eure Gedanken zu bestimmten Stellen zu hören. Wobei ich sagen muss, dass mir viele Sachen garnicht so aufgefallen sind bzw. ich sie nicht näher beachtet hab, wie z.B. das was Yael da mit dem Sündenfall und dem fürs Sterben in Gemeinschaft geschaffen sein, angesprochen hat.


    Den Heiligen Geist finde ich auch richtig genial :lol:


    Nalla


    ich hab es bisher nicht gelesen, auch wenn es schon lange auf meiner Wunschliste steht.

    lg Schattenlady


    Bücher lesen heißt: wandern gehen in fernen Welten, aus den Stuben über die Sterne
    (Jean Paul)

  • Angesichts der angeschnittennen Themen des Buches halte ich es für vollkommen normal, wenn wir mal hier, mal da, nicht alles verstehen. Das sollte uns nicht zu sehr verwirren. Es wäre komisch, wenn alles so eindeutig klar daherkommen würde, dass wir nur mal schnell hinzuhören brauchen um alles zu verstehen. Also in dem Sinne : sich ruhig selber Zeit geben dabei.


    Wenn ich so schön formulieren könnte, könnte es von mir sein. :) Ich bin nämlich der gleichen Meinung.


    Kapitel 3 (zu Ende)
    Ich fand die Diskussion über die Hölle, oder eher die Vorstellung jedes Einzelnen darüber, wie die Hölle auszusehen hat, sehr interessant.
    Überhaupt das ganze Gespräch mit Jack war voller interessante Momente, wie zum Beispiel auf der Seite 54 - " Getrenntheit von Gott"...


    Leider muss ich sagen, dass ich das Buch , leider nicht ganz so schnell lesen kann. Tut mir leid.
    Ich möchte kein einziges Wort und auch kein einzigen Gedanken verpassen - und die Lektüre dieser Art bedarf Nachdenken, Aufmerksamkeit und Zeit,
    um in die Tiefe zu gehen. Auf jeden Fall geht es mir so.

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

    Einmal editiert, zuletzt von Emili ()

  • bis einschließlich Ende Kapitel 5


    Eure Gedanken zu den letzten Kapiteln machen mich sehr nachdenklich, erhellen aber auch manches, was ich glaube, nicht vollständig verstanden zu haben.


    Den Heiligen Geist und Jesus finde ich klasse herausgearbeitet, wobei es mich erstaunt, dass Young den Mut hat, den Heiligen Geist zu personifizieren. Denn bislang war er für mich immr eine unkörperliche Wesenheit, jetzt ist meine Vorstellung von ihm völlig über den haufen geworfen - aber um eine schöne neue Vorstellung erweitert.


    Wie viel von dem, was Jesus und der Heilige Geist Tny mit auf den Weg geben, ich tatsächlich verstanden habe, kann ich noch gar nicht abschließend sagen. Auch ich musste viele Stellen mehrfach lesen und muss jetzt erstmal sacken lassen und verdauen, was dort gesagt wurde. Mittlerweile habe ich den Eindruck, diesen Roman muss man sich "erarbeiten". also ihn - nicht nur stellenweise - mehrfach lesen, um ihn völlig zu verstehen, und inwieweit sich die Gedankenwelt Youngs' dem Leser erschließt, hängt meiner Meinung auch ein Stück weit mit der eigenen Glaubensvorstellung zusammen.


    Schon allein dadurch ist dieser Rman bis jetzt ein Gewinn für mich: Er konfrontiert mich mit anderen Glaubensvorstellungen und stellt dadurch meine eigenen infrage, um sie auf der anderen Seite doch wieder zu verstärken / bestätigen.


    Das Bild von Jesus als einen in sich ruhenden Menschen, der wirklich ganz und gar Mensch (und trotzdem Gottes Sohn) ist, der viel für Tony bereithält. aber ihm Zeit gibt und ihn unter Druck setzt, sondern ihm einfach eine Stütze ist, die da ist, immer und wann immer Tony ihn braucht, unabhängig davon, ob Tony ihn braucht oder nicht, hat mir sehr gut gefallen.


    Auch die Erklärung, wie die Dreieinigkeit zu verstehen ist (oder verstehen sein könnte), hat mich sehr angesprochen.


    Das vierte Kapitel hat mich auch verwirrt. Es fällt aus dem Muster der vorhergegangenen heraus, ohne dass ich das jetzt direkt begründen könnte. Es ist nur ein Eindruck meinerseits.


    Dem Eindruck, dass Young sehr didaktisch vorgeht und seine eigene Glaubensvorstellung vermittelt, kann ich nur unterstreichen. Aber es stört mich nicht. Im Gegenteil: Gerade durch die Konfrontation mit den Vorstellungen und Gedanken des Autoren bin ich nachdenklich geworden, was meine eigenen betrifft.


    Umm nochmal auf den Heiligen Geist zurück zu kommen: Ich finde das Bild sehr schön, welchen Platz jeder in Tony's Leben eingeräumt bekommt und wie sich das in Tony's Seelenlandschaft manifestiert.


    Yóung hat wirklich ein Talend dafür, Bilder zu entwerfen, die sich mir als Leserin einbrennen, die ich nachvollziehen kann und die mich ansprechen.

  • Kapitel 4


    Ich kann mir vorstellen, dass die Frage danach, was real und nicht real ist, ist für einen Menschen, der bislang (wie es im Fall von Tony ist) nur materielle greifbare Aspekte des Lebens betrachtet und wahrgenommen hat, äußerst schwierig sein kann.


    Die Beschreibung von dem Fremden (von dem ich schon beim Lesen vermutet habe, es könnte sich dabei um Jesus handeln :) ) fand ich sehr erfrischend und liebevoll.
    "... seltene Sorte Mensch, die sich in ihrer eigenen Haut wirklich wohlfühlen...
    ...mit ihrer Umwelt ihren Frieden gemacht haben...
    ...völlig frei von Hintergedanken...
    ...ausstrahlende Zufriedenheit..."


    Der Vergleich eines Menschen mit einer Landschaft, ist auch aus dem Buch "Die Hütte" bekannt.
    Aber was mich in diesem Kapitel zutiefst bewegt hat, war die zerschmetternde Erkenntnis von Tony über sich selbst:
    "Ist das alles, was ich bin?
    Ein krankes, erbärmliches Ödland von einem Menschen?

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • zu Kapitel 4


    Dann muss ich unbedingt "Die Hütte" lesen, Danke für den Hinweis, Emili!


    Ja, diesen Satz habe ich auch als sehr niederschmetternd empfunden und mich gefragt, wie es für Tony nach einem solchen "Schock" weitergehen kann. Wenn man erstmal einen solchen Tiefpunkt erreicht hat, braucht es ganz viel Kraft und ganz viel Hoffnung, da wieder herauszukommen, und ich habe mich an dieser Stelle gefragt, ob Tony diese finden würde: In sich selbst oder in Jesus, der in gewisser Weise ja auch Teil von ihm selbst ist?


    Wie Jesus den darauffolgenden Weg mit Tony gemeinsam geht - und dass er ihn mit Tony gemeinsam geht, finde ich einen wichtigen Schritt auf Tony's Weg und in der Darstellung Youngs - ist sher schön vermittelt.

  • Ich würde gerne wissen ob der heilige Geist bei mir auch in einer zerfallenen Hütte leben muss, denn wenn ich ehrlich bin denke ich nicht oft an ihn, aber muss man bewusst daran denken um ihm einen würdigen Platz in einem zu schaffen? Oder ergibt sich der Platz dann aus gutem Handeln, positivem Denken usw. ?


    Ich bin niemand, der wirklich viel in die Kirche rennt, eher selten und zu Ausnahmen ... aber heißt dass dann automatisch, dass da auch Ödland in mir ist? Reicht es aus, sich gegenseitig zu lieben, zu respektieren und zu helfen um zu einem schönen Garten zu erblühen oder muss man sich der Anwesenheit von der Dreifaltigkeit wirklich bewusst sein?


    So meine Gedankengänge ...

  • Dann muss ich unbedingt "Die Hütte" lesen, Danke für den Hinweis, Emili!


    Oh, sehr gerne, Buchfresser. "Die Hütte" hat mich damals so sehr beschäftigt, dass ich zusätzlich noch das Buch "Gott und "Die Hütte": Was ist dran am Gottesbild des Weltbestsellers " von Roger E. Olson ISBN: 3865914357 gelesen habe. :wink:


    Wenn man erstmal einen solchen Tiefpunkt erreicht hat, braucht es ganz viel Kraft und ganz viel Hoffnung, da wieder herauszukommen, und ich habe mich an dieser Stelle gefragt, ob Tony diese finden würde: In sich selbst oder in Jesus, der in gewisser Weise ja auch Teil von ihm selbst ist?


    Das denke ich auch. Wenn man den Punkt der Erkenntnis erreicht hat: kann man entweder alles beim Alten lassen oder sich neu erschaffen, oder :-k
    Den 5. Kapitel habe ich noch nicht gelesen...

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    Lese gerade:

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  • Zitat von »Buchfresser« Dann muss ich unbedingt "Die Hütte" lesen, Danke für den Hinweis, Emili!
    Oh, sehr gerne, Buchfresser. "Die Hütte" hat mich damals so sehr beschäftigt, dass ich zusätzlich noch das Buch "Gott und "Die Hütte": Was ist dran am Gottesbild des Weltbestsellers " von Roger E. Olson ISBN: 3865914357 gelesen habe.


    wie war denn das Buch "Gott und die Hütte: Was ist dran am Gottesbild des Weltbestsellers"?
    Ist es lesenswert oder eher trockene Kost durch die man sich quälen muss? Sachbücher gehören nicht gerade zu meinem Genre, aber interessieren würde es mich schon