Klappentext:
Schon als kleiner Junge war Quentin in die schöne, wilde Margo verliebt, und schon damals war sie ihm ein Rätsel: Niemand konnte so mutig und entschlossen sein wie sie - niemand wirkte urplötzlich so unnahbar. Und so ist es geblieben. Der schüchterne Quentin kann die beliebte, von Gerüchten umrankte Margo nur aus der Ferne bewundern. Bis sie plötzlich vor seinem Fenster steht und ihn um Hilfe bittet: Für eine Nacht wirft Quentin alle Ängste über Bord und wird Teil des Margo-Universums. Doch am nächsten Morgen ist Margo verschwunden. Um sie wiederzufinden, muss Quentin sein Leben auf den Kopf stellen. Und er muss sich fragen, ob er sie je wirklich gekannt hat.
Der Autor:
John Green, geboren 1979, studierte Englisch und Vergleichende Religionswissenschaften und wollte zunächst Pastor werden. Nach einschneidenen Erlebnissen während der Arbeit als Kaplan in einem Kinderkrankenhaus brach er die Ausbildung jedoch ab. Er begann, als freier Journalist für die Branchenzeitschrift "Booklist" und die "New York Times" zu schreiben, und arbeitete als Radio-Kommentator. 2005 veröffentlichte er seinen Erstling "Eine wie Alaska". Für diesen Jugendroman erhielt er großes Lob von der Kritik und den Michael L. Printz Award für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Jugendliteratur. 2008 wurde der Roman gleich zweifach für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert - von der Kritiker- und der Jugendjury. Inzwischen wurde er in 13 Sprachen übersetzt und die Filmrechte an Paramount verkauft.
John Green lebt mit seiner Frau in Indianapolis.
Roman, 335 Seiten
Meine Meinung:
Eine unerfüllte Teenagerliebe. Das gibt immer wieder einen guten Anhaltspunkt, um den herum sich wunderbar ein Szenario entwickeln kann. Es darf nur nicht immer nach dem gleichen Schema ablaufen. Und das ist dem Autor auch gelungen. Eine herrlich komische, aber meiner Meinung nach nicht so ganz glaubwürdige Geschichte. Da ist zunächst einmal Quentin, ein achtzehnjähriger Junge, der mit seinen besten Freunden Ben und Radar dem Highschool-Abschluss entgegenfiebert. Er ist äußerst angepasst und hat nichts gegen ein bisschen Langeweile im Leben. Seine Eltern sind beide Psychotherapeuten und sorgen schon dafür, dass er sich zu einem ausgelichenen Menschen entwickeln kann. Anders dagegen die Nachbarstochter Margo. Die Kinder sind zusammen aufgewachsen und Quentin war immer schon in Margo verliebt. Diese wiederum macht meistens, was sie will und haut gerne einfach mal ab. Dabei liebt sie es, ein lustiges Rätselraten für Familie und andere, die sie gerne suchen möchten, zu veranstalten. Das bedeutet, sie hinterlässt kleine Hinweise, die etwas mit ihrem derzeitigen Aufenthaltsort zu tun haben.
Doch diesmal ist es anders. Als Margo in der Nacht vor ihrem Verschwinden mit Quentin (dieser sträubt sich zunächst, erliegt aber dennoch ihrer Überredungskunst) einen kleinen Rachefeldzug startet, bei dem es hauptsächlich ihrem fremdgehenden Freund an den Kragen geht, bewirkt dies in Quentin eine Veränderung. Er merkt plötzlich, dass auch er gar nicht mal so uncool ist, wie er immer dachte. Als Margo sich dann am nächsten Tag mal wieder eine Auszeit nimmt und abhaut, ist etwas anders geworden. Zunächst einmal haben ihre Eltern endgültig die Nase voll und da Margo ja schon achtzehn ist, lassen sie das Haustürschloss auswechseln und starten keine großangelegte Suchaktion mehr. Quentin allerdings ist diesmal bei der Suche die treibende Kraft. Gemeinsam mit seinen Freunden macht er sich auf eine Art Schnitzeljagd und versucht Spuren zu entdecken, die zu Margo führen könnten.
Gut gefallen hat mir hier der Schreibstil und die manchmal sehr witzige Art des Autors, Dialoge und Szenen darzustellen. Gestört hat mich aber manchmal der unglaubwürdige Eindruck, den die Freunde mit ihrem doch teilweise sehr vorpubertären Verhalten, vermitteln. Diese "Kids" sind immerhin schon achtzehn Jahre, junge Erwachsenen eigentlich, und benehmen sich manchmal dennoch sehr kindisch überdreht. Aber gut, meine eigene Jugendzeit liegt schon etwas zurück und vieleicht sehe ich das daher zu kritisch. Lustig ist der Schlagabtausch der Freunde jedenfalls.
Aber ein weiterer Kritikpunkt ist der manchmal doch ziemlich unglaubwürdige Teil der Ausführung, was die Hinterlegung von Spuren auf Margos Seite und die Verfolgung derselben auf Quentins Seite betrifft. Und als schließlich die Freunde eine hastig ausgeführte "Verfolgungsjagd" beginnen, habe ich mich schon gewundert, warum auf einmal keine Zeit mehr zu verlieren ist. Quentin und Co. haben nicht einmal mehr Zeit, ihre eigene Abschlussfeier an der Highschool mitzumachen. Sie brettern über die Autobahn, als ob es um ihr Leben ginge. Keine Zeit für unplanmässige Zwischenstops. Das fand ich dann doch schon reichlich überzogen. Nur weil plötzlich ein wahrscheinlicher Aufenthalt der vermissten Margo gefunden ist, geht es jetzt fast auf Leben und Tod?
Mein Fazit: Humorvoll und gut geschrieben. Quentin mochte ich, Margo eher weniger. Etwas abgedreht und meines Erachtens nicht ganz nachvollziehbar, aber dennoch ein Lesespass.
Meine Bewertung: