Elizabeth George - Keiner werfe den ersten Stein / Payment in Blood

  • Der 3. Fall von Thomas Linley und Barbara Havers.


    Inhalt (von Amazon.de):


    In den schottischen Highlands herrscht tiefster Winter, und Westerbrae, ein Country-House wie aus dem Bilderbuch, ist von der Welt abgeschnitten - ideale Voraussetzung für eine prominente Londoner Theatergruppe, um ungestört ein neues Stück zu proben. Doch schon am ersten Morgen wird aus den Proben tödlicher Ernst: Joy Sinclair, die junge Autorin, wurde kaltblütig erdolcht. Und die Ortspolizei weigert sich, die Untersuchungen zu übernehmen. Ein Fall für Inspector Lynley von New Scotland Yard, stammen doch fast alle Beteiligten aus den ihm wohlvertrauten, besten Kreisen der englischen Gesellschaft. Aber er findet nur Fragen ohne Antworten, unausgesprochene Geheimnisse und Halbwahrheiten. Zum ersten Mal gerät Lynley mit den Prinzipien in Konflikt, die für ihn selbst die Welt bedeuten: den festgefügten Regeln der Oberschicht, der Tradition, Stolz und Familienbande mehr bedeuten als ein Menschenleben. Immer tiefer gerät er in ein Labyrinth aus zwischenmenschlichen Beziehungen, die weit in die Vergangenheit und hinauf in höchste Regierungskreise reichen. Doch die bittere Wahrheit hinter der blutigen Scharade entdeckt erst seine Assistentin, der Adel, Konventionen und Privilegien von Haus aus zutiefst suspekt sind.


    Meine Einschätzung:


    Durch einen Lesefehler von mir auf der Homepage der Autorin, bin ich mit der Reihenfoge der Linley-Reihe durcheinandergekommen und habe diesen Fall erst nach dem 4.Band gelesen :roll: .


    Nichtsdestotrotz war dies wieder eine sehr spannende Lektüre, bis zum Ende wurden Fäden gesponnen, Pfade verfolgt, aber trotzdem war die Auflösung am Ende nicht vorhersehbar. Auch im fünften Buch erscheint das Gepann Linley-Havers nicht überzogen oder festgefahren - die Entwicklung von beiden (und den anderen Hauptakteuren) zu beobachten, zum einen in ihrem Verhältnis/ Verständnis zueinander, als auch die persönliche Entwicklung, gehört für mich mit zu den positiven Dingen, die den Reiz dieser Reihe ausmachen.


    Sterne: *****


    LG,
    Casoubon

  • Vielen Dank für die Rezi, liebe Casoubon! Nachdem ich mal den ein oder anderen Krimi von E. George gelesen habe (und auch von den Verfilmungen total begeistert bin), bin ich jetzt auch dabei, mir die ganze Reihe mal wieder zusammenzusuchen und zu lesen.


    Zitat

    als auch die persönliche Entwicklung, gehört für mich mit zu den positiven Dingen, die den Reiz dieser Reihe ausmachen.


    Auch das macht für mich bei der Reihe den ganz besonderen Reiz aus! :thumright:

  • Lesekeks: Ich denke, bei der Reihe empfiehlt es sich, sie in der Reihenfolge zu lesen - weniger um die Fälle zu verstehen, sondern um die Entwicklung der Charaktere zueinander zu verstehen (Havers ist ja jetzt schon "anders", als im 1. oder 2. Band). Ich habe letztes Jahr 5 Bände der Reihe bekommen und das als Anlass genommen, mir die restlichen in der Bibo zu holen und beim Anfang anzufangen.


    LG,
    Casoubon.

  • Durch einen Lesefehler von mir auf der Homepage der Autorin, bin ich mit der Reihenfoge der Linley-Reihe durcheinandergekommen und habe diesen Fall erst nach dem 4.Band gelesen


    Gibts bei der Reihenfolge nicht sowieso einige Ungereimheiten? Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, entspricht die Reihenfolge der Veröffentlichungen nicht der Chronologie der Handlungen. Ich kanns aber nicht mehr mit Sicherheit behaupten.


    Auch im fünften Buch erscheint das Gepann Linley-Havers nicht überzogen oder festgefahren


    Kommt noch (leider). :wink:


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Gibts bei der Reihenfolge nicht sowieso einige Ungereimheiten? Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, entspricht die Reihenfolge der Veröffentlichungen nicht der Chronologie der Handlungen. Ich kanns aber nicht mehr mit Sicherheit behaupten.

    Wenn mich jetzt mein Gedächtnis nicht trügt, wurde "Gott schütze dieses Haus" als erstes veröffentlicht, um am Anfang ist Linley


    In einem späteren Buch (vielleicht sogar diesem hier?) ist Linley allerdings noch


    Weiß ich so aus dem Kopf aber auch nicht mehr, welches Buch das nun genau war.

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix


  • Gibts bei der Reihenfolge nicht sowieso einige Ungereimheiten? Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, entspricht die Reihenfolge der Veröffentlichungen nicht der Chronologie der Handlungen. Ich kanns aber nicht mehr mit Sicherheit behaupten.


    Ja, ich glaube, ich hatte mich an der Veröffentlichungs-Reihenfolge orientiert, das war der Fehler.


    Sugar:


    LG,
    Casoubon

  • Danke, Casoubon.
    Ich finde die Titel irgendwie alle so nichtssagend, und obwohl ich bis auf das aktuellste alle Bücher der Reihe gelesesn habe, könnte ich den einzelnen Titeln nicht die passende Geschichte zuordnen.

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • @ Sugar,
    geht mir auch so. Man hat Bibelzitate oder Sprichwörter ein bißchen umgestellt, umformuliert und das wars. Ob ein Bezug zum Inhalt besteht, spielt keine Rolle.


    Hier habe ich gerade die Info über die Reihenfolge gefunden: Die Handlung der Romane stimmt bei den Büchern chronologisch nicht mit der Reihenfolge der Entstehung überein. Der von der Handlung her erste Roman ist Mein ist die Rache. , der 4. Band also.
    Auf der Krimicouch-Seite finden sich auch die Originaltitel der Bücher. Die mit den deutschen Titel meistens nicht das Geringste zu tun haben.


    Keiner werfe den ersten Stein heißt z.B. Payment in Blood.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Das ist die richtige Reihenfolge
    Mara


    Elizabeth George:
    Thomas Linley / Barbara Havers
    01. Mein ist die Rache (1991) A Suitable Vengeance
    02. Gott schütze dieses Haus (1988 ) A Great Deliverance
    03. Keiner werfe den ersten Stein (1989) Payment in Blood
    04. Auf Ehre und Gewissen (1990) Well-Schooled in Murder
    05. Denn bitter ist der Tod (1992) For the Sake of Elena
    06. Denn keiner ist ohne Schuld (1993) Missing Joseph
    07. Asche zu Asche (1994) Playing for the Ashes
    08. Im Angesicht des Feindes (1996) In the Presence of the Enemy
    09. Denn sie betrügt man nicht (1997) Deception on his Mind
    10. Undank ist der Väter Lohn (1999) In Pursuit of the Proper Sinner
    11. Nie sollst Du vergessen (2001) A Traitor to Memory
    12. Wer die Wahrheit sucht (2003) A Place of Hiding
    13. Wo kein Zeuge ist (2005) With No One as Witness
    14. Am Ende war die Tat (2007) What came before he shot her
    15. Doch die Sünde ist scharlachrot (2008 ) Careless in Red


    Dies ist die Reihenfolge nach Handlungsablauf nicht nach Erscheinungsjahr

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Neben der spannenden Auflösung des Mordes (hier in geschlossener
    Gesellschaft) liegt auch bei diesem 3. Inspector Lynley Roman einer der
    Schwerpunkte wieder im Privatleben der bereits aus den Vorbänden
    bekannten Figuren. Lynley muss eigene Schwächen schmerzlich erkennen und
    erscheint so umso menschlicher. Vor allem Barbara Havers ist mir
    mittlerweile sehr ans Herz gewachsen und ich freue mich schon jetzt auf
    den 4. Teil, der in neuer Auflage (im September?) erscheinen wird.


    Übrigens gibt es seit kurzem eine neue und wie ich finde sehr schöne Ausgabe mit
    erhabener Schrift, die viel hochwertiger wirkt als die alte
    Taschenbuchausgabe.

  • Verlagsinfo


    In den schottischen Highlands herrscht tiefster Winter, und Westerbrae, ein Country-House wie aus dem Bilderbuch, ist von der Welt abgeschnitten - ideale Voraussetzung für eine prominente Londoner Theatergruppe, um ungestört ein neues Stück zu proben. Doch schon am ersten Morgen wird aus den Proben tödlicher Ernst: Joy Sinclair, die junge Autorin, wurde kaltblütig erdolcht. Und die Ortspolizei weigert sich, die Untersuchungen zu übernehmen. Ein Fall für Inspector Lynley von New Scotland Yard, stammen doch fast alle Beteiligten aus den ihm wohlvertrauten, besten Kreisen der englischen Gesellschaft. Aber er findet nur Fragen ohne Antworten, unausgesprochene Geheimnisse und Halbwahrheiten. Zum ersten Mal gerät Lynley mit den Prinzipien in Konflikt, die für ihn selbst die Welt bedeuten: den festgefügten Regeln der Oberschicht, der Tradition, Stolz und Familienbande mehr bedeuten als ein Menschenleben.


    Meine Meinung


    Da diese Reihe schon ewig her ist, seit ich sie gelesen habe, kann ich mich wirklich an nichts mehr erinnern! Umso schöner weil ich das Gefühl habe, die Geschichten nochmal ganz neu zu erleben!


    So konnte ich auch super miträtseln, denn in diesem Mordfall gibt es wirklich viele Verwicklungen und auch viele Charktere, die eine Rolle spielen. Das war anfangs etwas wirr bzw. unübersichtlich, aber im Laufe der Handlung konnte man dann doch jeden ganz gut einordnen. Vor allem, da die Autorin wirklich eine großartige Figurenzeichnerin ist, die jeden so prägnant und treffend beschreibt.


    Inspector Thomas Lynley hat also einiges zu tun - und dieses Mal ist er auch noch abgelenkt durch seine bohrende Eifersucht. So kenne ich ihn eigentlich nicht, bzw. hatte ich ihn gar nicht mehr in Erinnerung, denn dass er sich so von seinen Gefühlen überrollen lässt und dabei die Ermittlungen beeinträchtigt, hätte ich gar nicht von ihm erwartet.
    Aber zum Glück ist ja noch Havers bei ihm, die sich durch die vielen konventionellen Einschränkungen nicht von ihrem Spürsinn abbringen lässt. Natürlich geht sie dabei auch mal wieder zu weit und sie kann ihren Mund nicht halten; was zu Äußerungen führt die sie für den Moment unsympathisch erscheinen lassen. Ihre Vorurteile gegenüber der "Oberschicht" sind einfach nicht zu leugnen. Aber man merkt auch, dass sie sich durch die Zusammenarbeit mit Lynley mehr Gedanken macht.
    Helen ist ja auch wieder mit von der Partie und hat einen sehr schwierigen Stand; aber ich mag sie total gerne, weil sie so eine offene und liebenswerte Art hat!


    Es gibt wirklich immens viel Ermittlungsarbeit mit Befragungen und komplizierten Verbindungen zwischen den Figuren, aber gerade das hat mich total fasziniert. Natürlich auch der Schauplatz in dem verschneiten Hotel in Schottland, weitab vom nächsten Dorf, ist ja geradezu prädestiniert für einen englischen Krimi.


    An den Schreibstil hab ich mich mittlerweile wieder gewöhnt, denn er wirkt schon etwas "veraltet", wenn man hauptsächlich neuere Bücher liest und gerade diese ganzen gesellschaftlichen Spielchen aus der Oberschicht fühlen sich für mich völlig antiquiert an - aber wie gesagt: Wenn man sich da mal reingelesen hat merkt man das gar nicht mehr so arg.


    Gegen Ende zieht die Spannung dann richtig an, und die Autorin schafft es wieder, viele Möglichkeiten offen zu lassen und mich als Leser von einem Aha-Erlebnis zum anderen zu führen. Die Aufklärung war schlüssig und hat keine Fragen offengelassen.


    Fazit: 4.5 Sterne


    © Aleshanee
    Weltenwanderer

  • Dies ist die Reihenfolge nach Handlungsablauf nicht nach Erscheinungsjahr

    Ist ja jetzt nicht mehr nötig, seit wir oben immer die aktuelle Reihe haben.

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • An den Schreibstil hab ich mich mittlerweile wieder gewöhnt, denn er wirkt schon etwas "veraltet", wenn man hauptsächlich neuere Bücher liest und gerade diese ganzen gesellschaftlichen Spielchen aus der Oberschicht fühlen sich für mich völlig antiquiert an

    Das ist einfach eine ganz eigene Welt (woran sich seit Erscheinen des Buches auch nicht allzu viel geändert haben dürfte). Elizabeth George beschreibt das immer ziemlich gut ... und ich bin meist beim Lesen ziemlich froh um mein ganz unspektakuläres Leben :wink:

  • Ich habe gerade gemerkt, dass ich das Buch hier noch gar nicht rezensiert hatte ... aber jetzt!




    Eine englische Theatertruppe hat sich in ein Landhaus in Schottland zurückgezogen, um dort für das neue Stück zu proben, auf das verschiedene Ensemblemitglieder aus verschiedenen Gründen große Hoffnung setzen. Doch in der Abgeschiedenheit der verschneiten Highlands kommt es eines Abends zu heftigen Auseinandersetzungen, und am nächsten Morgen erhält Inspector Lynley den Eilauftrag, mitsamt Barbara Havers schnellstmöglich gen Norden aufzubrechen, denn in aller Herrgottsfrühe wurde Joy Sinclair, die Autorin des besagten Theaterstücks, ermordet in ihrem Bett aufgefunden.


    Lynley wundert sich etwas über diesen Marschbefehl, setzt sich aber brav in Bewegung und findet auf Westerbrae nicht nur einen waschechten "Locked-Room"-Mordfall und eine Reihe kunterbunter Figuren vor, die allesamt schwer einzuschätzen sind, sondern trifft auf einen Menschen, mit dem er nie im Leben gerechnet hätte: Lady Helen Clyde, seine alte Bekannte, weilt ebenfalls im Landhotel zu Gast. Eingeladen hat sie der Schauspieler Rhys Davies-Jones, was ein echter Dorn in Lynleys Fleisch ist, obwohl der sich (geschweige denn ihr) seine Gefühle für Helen eigentlich nie explizit eingestanden hat.


    Die Hintergründe von Joys Tod erweisen sich höchst kompliziert, ebenso wie das Beziehungsgeflecht zwischen den Theaterleuten, die sich größtenteils schon seit Jahrzehnten kennen und einander nicht unbedingt alle liebevoll zugetan sind. Eine ordentliche Kopfnuss für Lynley und Havers also.


    Ein Beginn wie aus einem Agatha-Christie-Roman, mit einer Menge Protagonisten, die teils schon fast übertrieben exzentrisch sind, so wie man sich Schauspieler oder auch Vertreter des Landadels landläufig vorstellt. Das Motiv für den Mord scheint relativ schnell festzustehen, bis einige neue Elemente ins Spiel kommen und das fast fertig geglaubte Puzzle noch mal gehörig durcheinanderbringen.


    Wie oft bei George läuft die Geschichte gemächlich an, sie lässt sich Zeit, die handelnden Personen einzuführen, fügt einen kräftigen Schuss Privatleben der Ermittler hinzu und hält das Krimisüppchen erst einmal auf milder Flamme am Köcheln, bis es immer mehr zu brodeln beginnt und es zu einem spannenden Showdown mit überraschendem Ergebnis kommt.


    Es ist nicht mein liebster Fall aus der Reihe, obwohl ich gar nicht genau sagen könnte warum, aber auf jeden Fall feine britische Krimikost. Auch wenn Frau George Amerikanerin ist.

  • Handlung:


    In den schottischen Highlands herrscht tiefster Winter, und Westerbrae, ein Country-House wie aus dem Bilderbuch, ist von der Welt abgeschnitten - ideale Voraussetzung für eine prominente Londoner Theatergruppe, um ungestört ein neues Stück zu proben. Doch schon am ersten Morgen wird aus den Proben tödlicher Ernst: Joy Sinclair, die junge Autorin, wurde kaltblütig erdolcht. Und die Ortspolizei weigert sich, die Untersuchungen zu übernehmen. Ein Fall für Inspector Lynley von New Scotland Yard, stammen doch fast alle Beteiligten aus den ihm wohlvertrauten, besten Kreisen der englischen Gesellschaft. Aber er findet nur Fragen ohne Antworten, unausgesprochene Geheimnisse und Halbwahrheiten. Zum ersten Mal gerät Lynley mit den Prinzipien in Konflikt, die für ihn selbst die Welt bedeuten: den festgefügten Regeln der Oberschicht, der Tradition, Stolz und Familienbande mehr bedeuten als ein Menschenleben. Immer tiefer gerät er in ein Labyrinth aus zwischenmenschlichen Beziehungen, die weit in die Vergangenheit und hinauf in höchste Regierungskreise reichen. Doch die bittere Wahrheit hinter der blutigen Scharade entdeckt erst seine Assistentin, der Adel, Konventionen und Privilegien von Haus aus zutiefst suspekt sind.


    Fazit:


    Gekonnter Spannungsaufbau und psychologische Tiefe zeichnen alle Bücher von Elisabeth George aus. Dies ist der zweite Inspector Lynley und Sergeant Havers Krimi der Reihe und die Basis für alle weiteren Romane. Die Autorin zeigt hier die unterschiedlichen Beziehungsgeflechte der handelnden Personen auf, denn ihre Protagonisten sind mit ihren prägnanten Wesenszügen immer auch handlungsbestimmend. In „Keiner werfe den ersten Stein“ wird Lynley die problematische Beziehung zu Helene zum Verhängnis. Sie stürzt ihn in ein inneres Dilemma, das beinahe zu einem folgenschweren Ermittlungsfehler führt.


    Mit grosser erzählerischer Souveränität gelingt es George, trotz ausführlich gezeichneter Figuren, eine äusserst spannende Geschichte zu erzählen; sie manövriert in den Untiefen der Gefühle mit einer Sicherheit, die allen Beteiligten auf erschreckende Weise Glaubwürdigkeit verleiht.


    Es ist fast unmöglich, Elisabeth Georges Erzählkunst zu widerstehen, wenn man auch nur einen ihrer Romane gelesen hat.