Paul Auster - Die Musik des Zufalls

  • Ich habe gestern mein erstes Buch von Paul Auster zuende gelesen und zwar „Die Musik des Zufalls“.


    Kurzer Klapptext:


    Viel haben sie nicht zu verlieren, der vom Schicksal gebeutelte Aussteiger Jim Nashe und der bankrotte Zocker Jack Pozzi, als sie sich auf eine Pokerpartie mit zwei kauzigen Lotterie-Millionären einlassen, die immerhin gute Gewinne verspricht...


    Jim Nashe hat in seinem Leben nicht gerade viel Glück gehabt. Erst lässt seine Frau ihn und seine Tochter im Stich und dann stirbt auch noch sein Vater den Nashe nie kennen gelernt hat. Jedoch erbt er von seinem Vater unerwartet 200.000 $. Er beschließt sich eine Auszeit zu nehmen und fährt kreuz und quer durch ganz Amerika. Als im jedoch langsam das Geld ausgeht und er nur noch 14.000 $ hat, versucht er etwas zu finden um sein Konto aufzufrischen. Doch dann trifft er auf Jack Pozzi und verändert sein Leben schlagartig.
    Pozzi ist ein sehr guter Pokerspieler, der in einigen Tagen eine Partie gegen zwei Millionäre (Mr. Stone und Mr. Flower die beide in der Lotterie zu diesem Reichtum gekommen sind) hat. Die er mit Leichtigkeit schlagen kann und so in kurzer Zeit viel Geld gewinnen könnte. Jedoch fehlt ihm die „Startgebühr“ von 10.000 $. Da kommt Nash auf die Idee sein Geld zur Verfügung zu stellen und wenn Pozzi gewinnt teilen sie sich den Gewinn untereinander. Doch zu Pozzi’s und Nashe’s Überraschung gewinnen die Millionäre. Somit schulden Pozzi und Nashe den Millionären 10.000 $, jedoch sind beide pleite. Doch Mr. Stone kommt auf eine Idee wie Pozzi und Nash die Schulden begleichen können......


    Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Das Buch ist so einfach geschrieben, dass ganz flüssig zu lesen ist. Auch die Geschichte fesselt einem irgendwie, weil man nie weis wie es weitergeht. Ich glaube ich werde mir noch weitere Bücher von Paul Auster zu Gemüte führen.

  • Zitat

    Original von will222
    Ich glaube ich werde mir noch weitere Bücher von Paul Auster zu Gemüte führen.



    Das ist eine sehr gute Idee. Paul Auster muss sich schon lange nicht mehr hinter seinen "großen" Kollegen John Updike und Philip Roth verstecken, vielmehr hat er jetzt nach meinem Dafürhalten ein wenig die Nase vorn. Und mit Siri Hustvedt hat er großartig schreibende Ehefrau an seiner Seite.


    Paul Auster gehört zu den Schriftstellern, die immer wieder neu überraschen können.

  • "Musik des Zufalls" ist bis jetzt mein persönliches Lieblingsbuch von Paul Auster und auch durch dieses bin ich erst an den Autor geraten.


    Besonders gefallen mir die Charaktere, die Auster in diesem Buch entstehen lässt, da sie auf gewiße Weise irgendwie etwas abgehoben und seltsam wirken. Auch die Geschichte selbst hat mich sehr in den Bann gezogen, so dass ich auch nur wenige Tage für diese Buch gebraucht habe.


    Ein absolut zu empfehlendes Buch :thumleft:



    lg Lene

    Die Zeit vergeht. Sie weiß es nicht besser.
    (Erich Kästner)

  • Ich finde, Paul Auster ist ein guter Erzähler. Der Klappentext hat mich eigentlich eher abgeschreckt, ich bin kein Fan von Road- und Pokergeschichten. Aber in diesem Buch ist alles ein wenig anders, seltsam.. und dabei durchaus fesselnd. Die Charaktere sind nicht so ausgefeilt dargestellt wie bei Austers Frau Siri Hustvedt, aber überzeugen dennoch. Wie der Hauptakteur Nashe sich nach der Erbschaft von allen Verpflichtungen löst und einfach wochenlang nur fährt und fährt und den Rausch der Bewegung und Freiheit geniesst, konnte ich sehr gut nachempfinden.


    Schade ist, dass der tiefere Sinn der Geschichte eher im Dunkeln bleibt, für mich zumindest. Die Miniaturstadt des seltsamen Millionärs, der Bau der Mauer unter grausamen Bedingungen.. all das wirkt wie ein Rätsel, ein Bild, mit dem der Autor etwas sagen will. Nur was?

  • Bei Wikipedia und im "Lese-Gerade"-Thread wird die Geschichte etwas als Reiseroman / Roadmovie á la "Unterwegs" von Kerouac bezeichnet, was ich beim besten Willen nicht bestätigen kann. Eigentlich fährt der Protagonist nur ein Kapitel lang durch die Gegend, bis er auf Jack "Jackpot" Pozzi trifft, und ein Pokerspiel deren weiteres Leben beeinflussen wird.


    Jim Nashe vertrödelt sein Leben ziellos, nachdem ihn seine Frau verlassen hat. Und im Laufe der Geschichte überrascht er den Leser, wie leicht er sich in die neuen Situationen fügt, die ihm das Schicksal bereit halt. Diese phlegmatische, ziellose Lebenseinstellung war für mich das Grundthema des Romans, leider nicht sonderlich sympathisch oder spannend.

    Schade ist, dass der tiefere Sinn der Geschichte eher im Dunkeln bleibt, für mich zumindest. Die Miniaturstadt des seltsamen Millionärs, der Bau der Mauer unter grausamen Bedingungen.. all das wirkt wie ein Rätsel, ein Bild, mit dem der Autor etwas sagen will. Nur was?

    So ging es mir auch: es tauchen diverse Symbole in der Geschichte auf, aber ob es überhaupt einen tieferen Sinn gibt, oder Auster den Leser einfach verwirren möchte, sei mal dahin gestellt.
    Es ist ein leicht zu lesender, unterhaltsamer Roman, der tatsächlich viele Fragen offen lässt - nicht nur durch sein plötzliches Ende. Austers bestes Werk ist es eher nicht.