4 3 2 1
Buch von Paul Auster, Thomas Gunkel, Werner Schmitz, Karsten Singelmann, Weitere s. u.
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Buchdetails
Titel: 4 3 2 1
Paul Auster (Autor) , Thomas Gunkel (Übersetzer) , Werner Schmitz (Übersetzer) , Karsten Singelmann (Übersetzer) , Nikolaus Stingl (Übersetzer)
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 1.264
ISBN: 9783499271137
Termin: März 2018
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funny-valentine43ABBRUCH bei Seite 580, mir liegt der Erzählstil nicht -
Kurzmeinung
EmiliEin Leben in vier Variationen. Von der Idee her grandios. Doch leider stellenweise einfach nur langatmig.
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu 4 3 2 1
Archibald Ferguson heißt der jugendliche Held von Paul Austers neuestem Roman, und er kommt darin gleich viermal vor – in vier raffiniert verwobenen Variationen seines Lebens, ganz nach dem Motto: Was wäre geschehen, wenn …? So entwirft Auster ein grandioses, episches Porträt der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Amerika, voller Abenteuer, Liebe, Lebenskämpfe und den Schlägen eines unberechenbaren Schicksals. «4 3 2 1» ist ein faszinierendes, ein überwältigendes Gedankenspiel und ein Höhepunkt in Austers Schaffen.
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Bewertungen
4 3 2 1 wurde insgesamt 22 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.
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Meinungen
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ABBRUCH bei Seite 580, mir liegt der Erzählstil nicht
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Ein Leben in vier Variationen. Von der Idee her grandios. Doch leider stellenweise einfach nur langatmig.
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Grandioses, vielseitiges und facettenreiches Lebens-, Gesellschafts- und Zeitportrait der 50er & 60er Jahre in den USA.
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu 4 3 2 1
- Emili
Es tut mir so leid, doch diese großartige Geschichte von der Idee her, hat mich in ihrer Ausführung gar nicht gepackt. Ich hatte mich so auf diesen umfangreichen Roman gefreut und habe wahrscheinlich andere Erwartungen gehabt, wie z.B. bei "Ein wenig Leben" oder "Das achte Leben. Für Brilka."Weiterlesen
Aber der Reihe nach. Die Idee zu der Geschichte ist grandios, man muss aufmerksam lesen, um durchzublicken. Es wird ein Leben in vier Variationen erzählt. Was wäre wenn? Eine spannende Frage, die man sich auch schon sicher, gestellt hat. Ich finde es sehr ausgefallen, einen Roman so zu strukturieren. Allerdings nur die einzelnen Variationen des Lebens des Hauptprotagonisten haben mir wirklich gefallen. Die restlichen Lebensläufe fand ich eher belanglos und langatmig. Ich habe die Handlung in diesem Roman vermisst, es wurde zwar viel geredet, aber der Autor hat mit seinen Ausführungen nichts Nennenswertes ausgedrückt. Den Archibald Ferguson erlebte ich als emotional flach, wenig engagiert, uninteressant.
Auch bei dem Erzählstil bin ich ambivalent. Ich habe die Art der Erzählung als schön empfunden, es war bildreich und auch lebendig, aber mir hat es nicht gefallen, dass die Sätze ohne Punkt und Komma vorgetragen worden sind. Manche zogen sich über eine Seite hinaus.
Ich habe mal eine Rezension gelesen, wo der Rezensent den Roman als "Langatmig und mühsam, wie Joggen im Sand" charakterisiert, da bin ich seiner Meinung.
Paul Auster hätte vielleicht sich selbst einen Gefallen getan, wenn er die verschiedenen Leben eins nach dem anderen dargestellt hätte. Oder wenn diese vier Variationen des Lebens gravierende Unterschiede aufweisen würden. Ich weiß es nicht.
Fraglos hat Paul Auster eine bemerkenswerte Leistung abgeliefert, doch Meisterwerk ist es keinesfalls. Und für mich leider langatmige Geschichte, die mich nicht packen konnte. -
Rezension zu 4 3 2 1
- Jean van der Vlugt
Hier mein Bericht, warum ich Paul Austers Mammutroman "4 3 2 1" nach 300 von 1250 Seiten abgebrochen habe.Weiterlesen
Die interessante Ausgangsidee, ein Leben viermal zu erzählen, ineinander verschachtelt in vier mal vier Abschnitten, eine Lebensgeschichte, die also durch kleine Veränderungen und Zufälle jeweils andere Abzweigungen nimmt, hat mich zum Kauf verleitet. Und zuerst war ich auch sehr angetan. Der Roman ist vorzüglich geschrieben mit vielen kleinen Bonmots und schön eingefangenen Szenen. Paul Auster erweist sich als großer Geschichtenerzähler.
Aber nach und nach - bei Seite 300 befindet man sich mitten in Abschnitt 2.3 (also einer weiteren Variante der Teenagerzeit) -, fing mich das alles doch sehr zu langweilen an. Die immer gleiche "Dann passierte das, und dann passierte das"-Dramaturgie. Schön erzählt, reich ausgestattet mit Orten und Figuren, aber im Grunde total platt. Ohne für mich bis dahin erkennbare übergeordnete Themen oder Ideen - wenn man von der Grundidee absieht: Der Zufall, der das Leben verändert. Wenn das so bleibt - und ich ahne, dass der Roman jetzt einfach so weiter macht und seinen Plan in allen Lebensabschnitten umsetzt, dann habe ich das bereits verstanden - und kann mir den Rest schenken. Und Paul Auster bekommt ein Fleißbienchen, die Übersicht zu behalten über das "Leben hoch vier". Tatsächlich kam mir Paul Auster schon früher wie ein echter Streber-Literat vor: Immer alles schön nach den Regeln des kreativen Schreibens entwickelt. Seht her, hier verpacke ich einen bedeutungsschweren Subtext, hier spiegele ich attraktiv eine Facette meines Hauptcharakters, hier mache ich einen kulturellen Rahmen auf. Das wirkte auf mich immer leicht bemüht und irgendwie leblos, Literatur-Literatur mit dem Wunsch, etwas Großes zu schaffen.
Viele Leser, die den Roman nicht so mögen, bemängeln, dass die Unterschiede zwischen den vier Variationen oft nur geringfügig sind. Das fand ich im Gegensatz eigentlich ziemlich toll! Wenn sich dahinter eine von Auster bewusst gewählte Aussage verbergern sollte, dann unterstreiche ich sie. So ist es eben: Ein Leben bietet meist nicht so viele fundamentale Unterschiede; mal hat der Vater Pech im Geschäft, und dann ist die Familie etwas ärmer, mal hat er Erfolg und ein Zweitwagen wird angeschafft, mal stirbt der Vater und die Restfamilie schlägt sich irgendwie durch. Verwandte bleiben in New York oder ziehen nach Kalifornien und so muss man sich plötzlich andere Freunde suchen, anstatt mit Cousins und Cousinen abzuhängen. Das Leben - so unterschiedlich es auch abläuft - bleibt in allen Fällen doch immer eher gewöhnlich. Und in Austers Roman somit ein im Grunde unproblematisches, typisches Mittelschichtsschicksal. Der Roman ist doch eben auch wieder nur die gefühlt schon tausendmal erzählte Geschichte des Aufwachsens eines Mittelschichtsjugendlichen.
Kann man schon machen und lesen, aber interessant ist für mich was anderes. Als Sternchenbewertung käme ich bis dahin auf drei oder dreieinhalb Sterne - je nach Laune. -
Rezension zu 4 3 2 1
- Studentine
Klappentext (Quelle: Klappentext Hardcover):Weiterlesen
Archibald Ferguson heißt der jugendliche Held von Paul Austers neuestem Roman, und er kommt darin gleich viermal vor – in vier raffiniert verwobenen Variationen seines Lebens, ganz nach dem Motto: Was wäre geschehen, wenn …? So entwirft Auster ein grandioses, episches Porträt der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Amerika, einen Roman, in dem seine wichtigsten Themen versammelt sind - sein Opus magnum.
Über den Autor (Quelle: Schutzumschlag Hardcover)
Paul Auster wurde 1947 in Newark, New Jersey, geboren. Er studierte Anglistik und vergleichende Literaturwissenschaften an der Columbia University und verbrachte nach dem Studium einige Jahre in Frankreich. International bekannt wurde er mit seinen frühen Romanen 'Im Land der letzten Dinge' und der 'New-York-Trilogie'. Heute lebt er in Brooklyn. Er ist mit der Schriftstellerin Siri Hustvedt verheiratet und hat zwei Kinder. Sein umfangreiches, vielfach preisgekröntes Werk umfasst neben zahlreichen Romanen auch Essays und Lyrik sowie Übersetzungen zeitgenössischer französischer Lyrik.
Mein Leseeindruck:
Auf Seite 722 heißt es über die Hauptfigur Archibald Ferguson
[…]
Einige dieser unzählig vielen Geschichten der Welt erzählt Paul Auster in seinem Buch. Und wie er das macht, hat mich einfach nur begeistert.
In vier verschiedenen Erzählsträngen hat der Autor ein grandioses Lebens-, Gesellschafts- und Zeitportrait in den USA der 50er und 60er Jahre geschaffen. Es hat eine Weile gedauert bis ich so richtig durchschaut habe, dass nacheinander in jeweils vier unterschiedlichen Erzählsträngen ein bestimmtes Kapitel aus dem Leben der Hauptfigur Archibald Ferguson erzählt wird. (Es gibt quasi Kapitel 1 in vier verschiedenen Varianten, danach Kapitel 2 in vier verschiedenen Varianten usw.. Ich habe mir Notizen zu den einzelnen Strängen gemacht, um mich schneller wieder in der jeweiligen Lebensvariante zurechtzufinden.)
In diesen vier Erzählsträngen lässt der Autor seine Figur unterschiedliche Wege einschlagen, verschiedenste Entscheidungen treffen und unterschiedlichste Begegnungen erleben, die in ihrer Summe die Vielfalt des Lebens aufzeigen. Von Kapitel zu Kapitel entwickelt sich Ferguson weiter, lässt allmählich die Kindheit hinter sich, durchlebt die Wirrungen der Pubertät, die Freuden und Leiden der Liebe, löst sich langsam von seiner Familie und beschreitet seinen eigenen Lebensweg. Dabei wird deutlich, dass es nicht den einen Weg zu Glück und Zufriedenheit gibt, sondern das Leben unendlich viele Varianten und Möglichkeiten bereithält.
Das Buch zu lesen war, wie nicht nur in ein Leben einzutauchen, sondern in mehrere Varianten eines Lebens: mit unterschiedlichen Entwicklungen der Hauptfigur; mit wechselnden Sympathien – mal mag man Ferguson sehr, im nächsten Strang ist er unsympathisch, wobei sich das mit fortschreitendem Alter auch wieder ändert; mit verschiedenen Konstellationen von Familienmitgliedern, Freunden und Mitmenschen, die in jedem Handlungsstrang auftauchen aber in anderem Verhältnis zu Ferguson oder untereinander stehen; mit unterschiedlichen Interessen und Vorlieben des Protagonisten und mit unterschiedlichem Fokus auf die zeitgeschichtlichen Geschehnisse. Mal steht die Politik, mal der Sport, mal die Welt der Kunst, Musik, Literatur oder des Films im Vordergrund. Mal bilden nationale, mal lokale Ereignisse den Hintergrund des jeweiligen Erzählstrangs. Dies wirft zum einen sehr vielseitigen und unheimlich interessanten Blick auf das Zeitgeschehen der 60er Jahre in den USA mit dem nationalen Trauma der Ermordung John F. Kennedys, den Rassenunruhen, dem Vietnamkrieg, dem Konflikt zwischen Kriegsgegnern und -befürwortern, der Bürgerrechtsbewegung, den Black Pantern, den Studentenprotesten oder mit dem Attentat auf Martin Luther King. Zum anderen werden nicht nur unterschiedliche Varianten von Lebenswegen des Protagonisten gezeigt, sondern auch von den Menschen, die sein Leben mitbestimmen und gestalten, was das Leben und den Alltag in der damaligen Zeit sehr greifbar macht. Es geht um Familie, um Freunde, um Liebe, um Sex, um das Heranwachsen und Pubertät, um Sport, um Musik, um Kunst, um Reisen, um Literatur, um Sprache, um Filme, um Politik, um Arbeit, um das Finden seines Lebenswegs, um Einsamkeit, um Glück, um Tod, um Trauer, um Enttäuschungen, um Hoffnungen - vielseitig, facetten- und umfangreich und dabei niemals oberflächlich.
Trotz der verschiedenen Varianten gibt es in jedem Erzählstrang einige Konstanten, wie z. B. die Familie; ein Mädchen, das sein Leben immer wieder sehr stark beeinflusst; die absolute Hingabe und Liebe zu Literatur und Sprache; den Bezug zu New York mit seinen Vierteln, Läden, Bars, Restaurants und Universitäten sowie Paris als Zuflucht und Inspirationsquelle. Mit Blick auf den Lebenslauf des Autors finden sich einige Parallelen im Buch wieder.
Anfangs musste ich mich an Austers doch relativ weit ausholenden Schreibstil gewöhnen - zwischendurch dachte ich mir, dass ein Punkt als Satzzeichen vielleicht auch mal gut täte - aber nach den ersten 100 Seiten gefiel es mir immer besser. Mich hat begeistert, wie der Autor Emotionen und Gefühle seiner Figuren beschreibt, so dass ich intensiv an deren Leben und Gefühlen teilnahm. Wunderbar seine Fähigkeit, Ereignisse und Situationen zu schildern, so dass man diese im Kopfkino so richtig lebendig vor sich sehen konnte. Jeder der vier Fergusons wuchs mir während des Lesens ans Herz - ich habe mich mit ihm gefreut, mit ihm gebangt, mit ihm gelitten und über das ein oder andere Schicksal, das der Autor seiner Figur zukommen lässt, wirklich bittere Tränen vergossen.
Neben der ungewöhnlichen Erzählweise mit den vier Handlungssträngen fand ich auch noch andere stilistische Mittel faszinierend: Plötzlich tauchte eine Kurzgeschichte mitten im Text auf, dann wieder ein Gedicht, ein Witz oder ein Filmzitat, welche die jeweilige Situation oder Stimmung noch mehr verstärkten oder hervorhoben. Faszinierend waren außerdem die vielen im Text erwähnten Bücher, Filme und Musikstücke, die Lust darauf machen, diese für sich selbst zu entdecken (beim nächsten re-read schreibe ich mir alle im Buch genannten Werke raus und werde diese mal recherchieren ). Am Ende des Buchs hat der Autor eine ziemliche Überraschung parat, zu der ich hier gar nicht so viel sagen möchte, die aber in meinen Augen wirklich gelungen ist. Großen Respekt auch an die Übersetzer, die es hervorragend geschafft haben, die manchmal über eine halbe Seite langen und teilweise verschachtelten Sätze sehr verständlich und klar zu übersetzen, so dass der Lesefluss immer erhalten blieb.
Ein sehr interessanter, vielseitiger und unterhaltsamer Backstein, der mir viele schöne Lesestunden beschert hat und die vollen verdient. Definitiv werde ich dieses Buch irgendwann noch einmal lesen und Paul Auster auf jeden Fall auf dem Schirm behalten.
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