Holzfällen

Buch von Thomas Bernhard

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Holzfällen

Holzfällen ist die Geschichte einer »Erregung«, die Geschichte eines »künstlerischen Abendessens« in Wien, in der Gentzgasse. Der Ich-Erzähler, ein Schriftsteller, sitzt auf dem Ohrensessel und beobachtet die Gesellschaft, die auf den Schauspieler des Burgtheaters wartet, der versprochen hatte, gegen halb zwölf zu diesem Essen zu kommen.
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Bewertungen

Holzfällen wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,8 Sternen.

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Meinungen

  • Die innere Wutrede eines Schriftstellers über ein künstlerisches Abendessen.

    Aladin1k1

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Holzfällen

    ### Inhalt ###
    Ein namenloser Schriftsteller erzählt von einem Treffen, einem sogenannten künstlerischen Abendessen in Wien in der Gentzgasse in den 80er Jahren. Mehr als eine Erzählung ist es eine innerliche, in seinem Kopf stattfindende Wutrede über alle Beteiligten und den gesamten Hergang des Treffens, welches seinen Ausgangspunkt in dem Selbstmord einer allen Anwesenden bekannten Künstlerfreundin namens Joana genommen hat und seinen Höhepunkt im Erscheinen eines Burgtheaterschauspielers haben soll.
    ### Meinung ###
    Oha, dachte ich als ich die ersten 100 Seiten dieses Romans, den ich gelesen habe in meinem Bett mit meinem Kopf auf dem Kissen, nichts Böses ahnend und einen inneren Frieden habend wie immer beim Lesen mit meinem Kopf auf dem Kissen😉
    Was sich da vor dem lesenden Auge entfaltet ist eine schäumende Wutrede, ein sich in Rage reden, was ich noch nie zuvor gelesen habe. Seine Wut kennt keine Grenzen, Hass das immer angestrebte Gefühl. Hass gegen seine ehemaligen Mäzene, das Ehepaar Auersberger, welches zu dem künstlerischen Abendessen geladen hat. Dem Ehepaar, bei dem er als junger Schriftsteller in seinen Zwanzigern ein- und ausgekehrt ist, jahrelang, die er bewundert und geliebt hat, er ein begnadeter Komponist, damals vor 30 Jahren in den 50ern, sie eine Dame aus reichem adeligem Haushalt. Auf 321 Seiten regt sich der Erzähler fast ausnahmslos innerlich auf. Er regt sich über die Auersberger auf und über ehemalige Künstlerweggefährten, auch über sich selber regt er sich auf. Im späteren Verlauf gibt er die Worte des Burgschauspielers wieder, den er erst nur verachtet, ihm später aber sogar wohlgesonnen ist, da dieser in seinen Augen einige sehr treffliche philosophische Bemerkungen macht. Im Grunde regt sich auch der Burgtheaterschauspieler nur auf, über den Kunstbetrieb in Wien und später über eine anwesende Schriftstellerin, was dem Erzähler ausgesprochen gut gefällt, da er diese Schriftstellerin auch nicht ausstehen kann. Das ganze zu lesen macht schon irgendwie Spaß, zu sehen wie sich seine Wut gegen bestimmte Leute richtet, aber auch gegen sich selbst und wie er alles stupide und niederträchtig findet und verlogen auch sich selbst, besonders zum Ende. Die Sprache ist einem erregten Denkprozess nachempfunden, sie ist geprägt von vielen sprachlichen Wortwiederholungen, von Worten, die ihn reizen, die er daher immer wiederholt, damit er seine Erregung oben halten kann, von langen Satzschlangen, aber immer gut lesbar sind wie ich finde. Besonders erwähnenswert scheint mir, dass das Buch nach seiner Veröffentlichung für kurze Zeit verboten war, da sich ein Bekannter des Autors in einer Person des Romans, dem Ehemann Auersberger, wiedererkannt hat. Man darf wohl annehmen, dass der Autor reale Erfahrungen in den Roman hat einfließen lassen.
    Über den Wahrheitsgehalt von allem, über das sich der Erzähler aufregt, was ihn anwidert, kann ich nichts sagen. Es ist seine persönliche Erfahrung, sein persönliche Meinung. Möglicherweise ist Wahrheit drin, vielleicht ist auch alles ausgedacht. Das Ende des Romans gibt nochmal einen starken Wink in eine Richtung, die mich zu folgender Idee gebracht hat, vielleicht die Idee des Buches:
    ### Fazit ###
    Ich fand den Roman für mich sehr einsichtsreich und es hat mir Spaß gemacht ihn zu lesen, da die Erregung des Erzählers in der Art wie er denkt, köstlich rüberkommt. Möglicherweise blicken wir hier in einen inneren Aufruhr, der beispielhaft und notwendig für künstlerisch tätige Menschen ist, das ist aber nur meine eigene Vermutung.
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Ausgaben von Holzfällen

Taschenbuch

Seitenzahl: 336

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:50h

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