Wow, Leute. Eure Zusammenfassungen sind mal wieder so ausführlich und so gut geworden.
Das gilt für euch beide, @The Falcon und @Mimihops.
Nach zwei Wochen des Zurückziehens beginnt Cicero (zu Tiros Erstaunen) wieder am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Erst jetzt scheint er jedoch erst die doch recht leere Wohnung und die fehlenden Möbel wahrzunehmen und ist nicht begeistert.Sein erstes, darauffolgende etwas hitzige Gespräch mit Terentia endet mit Tränen - auf Seiten Terentias (was Cicero seiner Frau wohl gesagt hat, dass sie dermaßen emotional reagiert? )
Vielleicht ist es einfach völlig ohne Belang, was er zu Terentia gesagt hat. Ich könnte mir gut vorstellen, dass er einfach punktuell diesen Anlaß zum Grund genommen hat, seine wochenlange Trauer und aufgestaute Verzweiflung in einem wütenden Ausspruch an jemanden auszulassen. Und es trifft direkt seine Frau. Denn als ob er nicht mitbekommt, dass alle anderen Hausmitbewohner in allen anderen Zimmern um ihn herum anfangen, das Mobiliar und die sonstigen Habseligkeiten in Sicherheit zu schaffen.
Die wütende Menschenmenge vor dem Haus ist zumindest ein bisschen weniger geworden. Erst in der Kutsche verrät Cicero, wo es denn nun hingeht. Er beabsichtigt, Pompeius aufzusuchen, weil er sich von ihm den versprochenen Schutz erhofft. Sollte dieser ablehnen, möchte er sich vor Pompeius` Augen umbringen. Vorsorglich hat er auch schon mal ein kleines Messer mitgenommen, welches er Tiro zeigt.
Und wie Tiro dazu meinte, Cicero sei jetzt völlig durchgeknallt. Denn Ciceros "Messer" sei kürzer als eine Hand breit sei. Das konnte ich mir nicht mal vorstellen. Dagegen ist sogar mein Brotmesser aus der Küche ja noch eine gefährlichere Waffe. ^^
Julia setzt sich zu ihm und ein etwas stockendes Gespräch beginnt. Als Cicero dann plötzlich von seinen Gefühlen übermannt wird, spingt Julia auf, und es wird deutlich, dass sie mit der Situation nicht umgehen kann. Mit der Begündung (Ausrede?) nochmal nach Pompeius zu schauen, verschwindet sie.
Ja, ich hatte auch eher das Gefühl, dass Julia es gut mit Cicero meint und nochmal versuchen wollte, ihren Mann Pompeius hervor zu holen. Dass sie nicht mehr wiederkommt, könnte bedeuten, dass Pompeius sie nicht mehr zu Cicero gehen lässt. Julia wirkte nämlich von Anfang an schon so mitleidig und feinfühlig. Doch dass sie damit nicht umgehen kann, ist ja nicht seltsam. Denn wie alt war sie nochmal ? 15 ? Oder 13 ?
Crassus heuchelte Mitgefühl und bot Cicero Hilfe an - bis er dann endlich mit seinem wahren Vorhaben herausrückte. Crassus wollte das Haus, "sein" ehemaliges Haus, welches er Cicero ja für 3,5 Millionen verkauft hatte. Er wollte es ihm praktisch wieder abkaufen - für 2 Millionen! Natürlich fragt Cicero da nach. Und erfährt, dass sein Haus in zwei Tagen abgebrannt und an der Stelle dann ein Tempel erbauat werden soll. Dennoch lehnt er Crassus` Angebot ab.
Cicero hätte diese 2 Millionen im Exil echt gut gebrauchen können. Doch bei aller Misslichkeit, bei aller Verzweifung und bei aller Brutalität vonseiten der Umwelt, hatte ich hier echt kein Mitleid mit Cicero. Besonders nicht, was das Haus anging. Denn das Haus hatte er sich aj selbst widerrechtlich und durch Käuflichkeit angeeignet.
1. Er kann das neue Gesetz iggnorieren und hoffen, dass sie wenigen guten Freunde, die geblieben sind, auch weiterhin helfen und ihn untersstützen.
2. Ins Exil gehen.
3. Caesars Angebot annehmen und dadurch Immunität genießen.
Es kommt dann sogar noch eine vierte Möglichkeit ins Spiel - Suicid - über die sehr rege diskutiert wird.
Interessant und ein wenig witzig fand ich, dass der Suizid die Möglichkeit ist, die die wenigsten unterstützen, nämlich nur Cato, über die allerdings am längsten diskutiert wird.
Beide führen ein langes Gespräch (Caesar macht es Cicero nicht leicht) an dessen Ende Caesar Cicero das Legat jedoch zu geben bereit ist. Doch jetzt will Cicero nicht mehr und lehnt ab.
Hier war sehr schön bschrieben, dass Caesar am Anfang der Diskussion noch von machtpolitischen Absichten geleitet wurde, doch am Ende seine freundiche Hilfsbereitschaft gewonnen hat. Zu Beginn des Streites wollte Caesar noch Ciceros uneingeschränkte politische Unterstützung in Rom, doch am Ende wollte er dann einfach gar keine Gegenleistung mehr für seine Hilfe an Cicero. Denn da hatte er gesehen, wie verzweifelt Cicero wirklich ist.
Und Cicero lehnt ab.
Tiro und Cicero laufen gut zwei Stunden, bis sie eine Pause machen und noch einmal einen Blick zurück wagen - zurück auf Rom ... das so lange ihr Heim und ihr Zuhause war. .
Das war sehr angenehmes Ende. Literarisch, meine ich. Nicht inhaltlich. Denn genau hier war es ja sehr dramatisch.