Ich lese nicht mehr...
Kurzbeschreibung (Quelle: Buchrücken)
Während ihr Mann zu einem Kreuzzug ins Heilige Land aufgebrochen ist, sieht sich Landgräfin Elisabeth von Thüringen den immer dreisteren, neidvollen und haßerfüllten Angriffen ihres Schwagers ausgesetzt, dem es lediglich um Reichtum und Macht geht. Landgräfin Elisabeth hingegen liegt einzig das Wohl ihrer Landeskinder am Herzen. Auch die schöne Gertrud, des Henkers Tochter, wegen ihrer Herkunft geschmäht, verleumdet und vertrieben, findet Hilfe und Unterstützung bei Elisabeth, deren Vertraute sie schließlich wird.
Dieses ursprünglich 1905 erschienene Werk von Gustav A. Müller (1866 - 1928) habe ich im Zuge der Monats-Challenge zu lesen begonnen, aber ich werde es jetzt abbrechen.
Ein Grund dafür ist die altertümliche, extrem geschwollene Sprache, die mir zunehmend auf die Nerven geht.
Ein Beispiel für diesen Stil (S.161)
Ihr Bild war nur Wehmut in dieser Stunde - ihn aber, den Mann mit heißem, raschen Blut, begeisterte die stolze Selbstsucht dieses jungen Weibes, ihm erschien Gertrud jetzt noch mehr als je zuvor wie eine zarte Mädchenblume mit herbem Frühlingsduft und seltenem Blütenglanz.
Dazu kommt ein sehr moralisierender Ton, bei dem ich den Lehrer Lämpel mit erhobenem Zeigefinger geradezu vor mir sehe.
Der Hauptgrund für mein Missfallen ist allerdings die Tatsache, dass es sich bei diesem Roman um eine Mogelpackung handelt. Als ich ihn vom Flohmarkt mitbrachte, glaubte ich, einen weiteren Roman über Elisabeth von Thüringen, über die ich schon einige Bücher gelesen habe, mitzunehmen. Weit gefehlt!
Es geht die ganze Zeit um die holde Jungfrau Gertrud, ihres Zeichens Tochter eines Henkers und vor Scham über ihr Schicksal davongelaufen. Elisabeth von Thüringen wurde bisher nur marginal erwähnt und ich habe angesichts des oben monierten Erzählstils keine Lust mehr abzuwarten, bis die Landgräfin (hoffentlich!) ins Zentrum des Geschehens rückt.
Deshalb werde ich dieses Buch abbrechen, das Ziel der Challenge ist dennoch erreicht, denn der Roman ist vom SuB entfernt und wird bei nächster Gelegenheit ausgemustert.