Ein guter Freund in Irland legte mir vor einiger Zeit mal nahe, etwas vom deutschen Autpor Winfried G. Sebald zu lesen, auch in dem Vorteil, dass ich das Glück hätte, seine Werke sogar in der Originalsprache lesen zu können. Gesagt, getan - ich habe mir ein Buch Sebalds ausgewählt:
Die Ringe des Saturn - eine englische Wallfart
Der Inhalt des Buches lässt sich genau so beschreiben: Sebald durchquert zu Fuß die ostenglische Grafschaft Suffolk. Mehr passiert in diesem Buch nicht und das ist auch nicht der Zweck: es geht hier vielmehr um ausschweifende Geschichten, Anekdoten und Erzählungen, die Sebald an vielerlei Orten auf seiner Reise durch die englische Einöde aufgreift.
So weit, so gut - das Problem an der Sache ist nur, dass das ganze meiner Meinung nach schlicht und ergreifend nicht zusammenpasst. So beschreibt Sebald beispielsweise an der einen Stelle ausschweifend die Entwicklung und Wandel des Heringsfischfangs, an anderer Stelle das Ende der chinesischen Kaiserdynastie, oder einen nahezu inhaltslosen Aufenthalt Sebalds, bei einer irischen Landfamilie - immer angeregt durch kleine Details und Begebenheiten auf seiner Reise. Diese Abschweifungen sind weder interessant beschrieben (Sebald benutzt zudem ein sehr, sehr eigenartiges Deutsch mit teils konfusen Satzkonstruktionen), noch erfüllen sie einen Zweck - man fragt sich pausenlos, warum Sebald gerade hiervon und wenig später davon so ausschweifend erzählt - es fehlt gewissermaßen ein roter Faden, oder ein gewisses Ziel, worauf all das hinauslaufen soll.
Mag sein, dass der ein oder andere Sebalds Sinn in diesem Buch versteht - für mich ist das Werk ein vollkommen wirres, nichtssagendes Stück Literatur