Beiträge von Aladin1k1

    Mein Problem mit dieser Sendung ist aber immer noch Frau Dorn.

    Ich kann mir Frau Dorn nicht lange antun.

    Dito.

    Darum habe ich diese Sendung auch nicht mehr gesehen, seit sie das Zepter übernommen hat. :-#

    Ich finde Frau Dorn mittlerweile richtig gut. Allerdings braucht sie entsprechende "Gegenspieler" wie einen Dennis Scheck oder einen Ijoma Mangold, dann läuft die zur Höchstform auf.

    ### Inhalt ###

    Die Handlung der Kurzgeschichten/Novellen spielt in Prag zwei Jahrzehnte vor und nach dem Jahr 1600. Die handelnden Personen sind Leute aus dem Volk, Edelleute, Juden, der damals herrschende böhmische Kaiser Rudolph II. Das Buch erzählt episodenhaft von Begegnungen und Erlebnissen aus dieser Zeit.


    ### Meinung ###

    Das besondere an diesem Buch ist sein spezieller Aufbau. Zunächst hatte ich das Gefühl eine Sammlung von Kurzgeschichten vor mir zu haben und war direkt etwas enttäuscht, da ich kein Freund von Kurzgeschichten bin. Nach und nach entpuppten sich die Kurzgeschichten jedoch als inhaltlich zusammenhängend. Dieselben Personen tauchen in verschiedenen Zeiten immer wieder auf. Und auch die vorgefallenen Ereignisse in den einzelnen Kurzgeschichten, eigentlich müsste man hier von Episoden sprechen, hängen stark zusammen. Was anfangs wie eine Sammlung loser Handlungsfäden anmutet gipfelt am Schluss in einer überraschenden Auflösung.

    Viele Personen in diesem Roman sind historisch wie der Kaiser Rudolph II, Philipp Lang und wohl auch Mordechai Meisl, einige wohl nicht. Ihre dargestellten Charaktereigenschaften, vor allem die von Rudolph II treffen höchstwahrscheinlich zu wie ein Vergleich mit Wikipedia zeigt. Die Vorkommnisse und Ereignisse sind teilweise Fantasie und Fiktion: Es gibt eine Geschichte mit sprechenden Hunden und magiewirkenden Juden. Auch Geister kommen vor. Insgesamt habe ich diesen Roman gerne gelesen. Er konnte mein Interesse für diese Zeit wecken und hat mich zu mancherlei weiteren Wikipedia - Leseminuten angeregt. Auch das in meiner Ausgabe enthaltene Nachwort fand ich sehr interessant und erhellend.


    ### Fazit ###

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    Ein außergewöhnlich konstruierter Roman über teilweise historische Personen in der Zeit um 1600.

    ### Inhalt ###

    Eine deutsche Schüleraustauschgruppe gerät bei ihrem Flug von Frankfurt nach Amerika in ein schweres Unwetter, sodass der Kapitän auf dem Flughafen Denver notlanden muss. Schnell stellen die Passagiere fest, dass die Welt, in der sie sich nun befinden, nicht die gleiche ist, die sie kennen. Die Natur ist feucht-warm und tropisch, unbekannte Vögel und Insekten schwirren durch die Gegend und nirgendwo gibt es andere Menschen. In einem der verlassenen Flughafen-Geschäfte finden sie eine Zeitung aus einem seltsamen Material - ihr Datum zeigt das Jahr 2035. Kurze Zeit später beginnen die seltsam intelligenten Tiere die Menschen anzugreifen.


    ### Meinung ###

    Dieser Jugendroman ist wirklich sehr spannend geschrieben. In dieser Hinsicht versteht der Autor wirklich sein Handwerk.


    Für mich wirft der Roman die interessante Frage auf, ob und wie sich die Menschen nach einem Zusammenbruch der Zivilisation erholen könnten und welche Wege der Entwicklung die Menschen dabei nehmen würden?


    Die Wahrheit ist ja, dass es solche Zusammenbrüche, den Rückfall in eine geringere Entwicklungsstufe, in der Menschheitsgeschichte ja öfters gegeben hat. Der Untergang vieler Hochkulturen oder der Zerfall der antiken Kultur und der Übergang in das Mittelalter sind Beispiele dafür.


    ### Fazit ###

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    Sehr spannender, gut geschriebener Roman über die Abenteuer einer Schüleraustauschgruppe in der einer fremdartigen Welt. Wirft zudem einige interessante Fragen auf.

    ### Inhalt ###
    Die 70er Jahre, vermutlich irgendwo in Nordirland. Es herrscht Krieg zwischen "den Verweigerern" und "den Staatsbefürwortern". Es gibt politische Morde, besonders beliebt sind Autobomben. Als Leser verfolgen wir überwiegend das Geschehen auf der Verweigerer-Seite. Die Anführer der Verweigerer schüren eine die-andere-Seite-ist-abgrundtief-böse-Propaganda. Die namenlose 18-jährige Protagonistin des Romans berichtet von sich überall versteckenden Verweigerer-Spionen in den Gebüschen, die sie beim Joggen, beim im-Lesen-Gehen und beim Durchqueren von verlassenen Gegenden fotografieren. Alles, um sie oder andere Bürger, die ebenfalls fotografiert werden, eines möglichen Denunzianten-Tums zu überführen. Alle haben Angst überführt zu werden, obwohl dazu keiner wirklich Anlass gibt. Die Angst geht so weit, dass sich die Menschen der Verweigerer-Bezirke weigern ins Krankenhaus zu gehen, da sich die Polizei den Patienten vorknöpft und versuchen ihn zu einem Staatsspion zu konvertieren. Selbst wenn sie das nicht tun, wird das jedoch trotzdem angenommen und dem entlassenen Patienten blüht Unheil nach der Entlassung. In dieser aufgeladenen politischen Atmosphäre berichtet die namenlose 18jährige rückblickend aus ihrem Leben über ein persönlich besonders einschneidendes Erlebnis: Ein hoher Anführer des Verweigerer-Paramilitärs, Milchmann, hat sie ins Fadenkreuz seiner Ambitionen genommen. Er lässt sich öfters wie zufällig mit ihr blicken und gibt ihr zu verstehen, dass er sie im Blick hat, dass er alles über sie weiß. Obwohl die Kontakte auf der Seite der Protagonistin ungewollt sind und völlig berührungslos ablaufen, entwickelt sich das Gerücht, sie wäre die neue Geliebte dieses mächtigen Paramilitärs wie ein Lauffeuer. Ihre Familie und Bekannten blicken mit Argusaugen auf sie. Ihre Mutter ist außer sich: "Sei kein Flittchen Tochter, lass Dich nicht vom schönen Schein blenden, suche Dir einen anständigen Mann und nicht diesen", predigt die Mutter ihr sinngemäß. Die Beziehung zu ihrem Freund, die ihrerseits sehr gewünscht ist, aber bisher nur eine undefinierte Vielleicht-Beziehung ist, leidet unter der Gerüchteküche. Am Schluß gibt Milchmann sogar zu verstehen, dass ihrem Vielleicht-Freund was zustoßen könnte, wenn sie sich ihm, dem Milchmann gegenüber, nicht bald aufgeschlossener zeigt...


    ### Meinung ###
    Die Sprache Burns ist hier besonders hervorzuheben. So eine habe ich bisher noch nicht gelesen. Sie wirkt stellenweise wie gesprochen, geht direkt ins Ohr, man liest sie so weg und kann ihr gut folgen. Die Protagonistin berichtet von der Handlung um den Milchmann herum und streut dabei immer wieder genauere Erläuterungen zu weiteren Themen ein. Sie berichtet dann von anderen Personen, wie ihren kleinen Schwestern, ihren anderen Brüdern, ihrer Mutter und ihrem Vater, ihrem Vielleicht-Freund, aber auch über Themen wie die schlechte Behandlung der Frauen im Bezirk. Als Leser ist sie unser Auge und unser Ohr dieser Zeit und wir erleben sie als äußerst eloquente junge Frau, die sich über alle Themen kluge Gedanken macht. Nach außen hin zu den anderen Menschen ist sie sehr verschlossen und sie verschließt sich noch mehr als die Geschichte mit dem Milchmann anfängt. Denn, so ihre Begründung, sich anderen zu öffnen, selbst der eigenen Mutter, hat eh keinen Zweck, da alle es eh vorziehen den Gerüchten im Umlauf zu glauben. Sie stumpft ab und es macht sich eine "Alles egal"-Stimmung breit. Ihr Standardspruch auf alle an sie gerichteten Fragen ist "weiß ich nicht". Die Umstände, die ständige Angst, die brodelnde Gerüchteküche hat gesiegt, der Mensch resigniert und stumpft ab. In diesem Sinne haben wir es hier mit einer Dystopie zu tun. Ein politisches System, in dem Gewalt und Gegengewalt an der Tagesordnung sind und einige wenige Machthaber diesen Zyklus nähren, angestachelt von scheinbarer Größe, Bedeutung und Macht. Nicht so intensiv, packend und verstörend wie ein 1984 von Orwell. Aber eine besondere sprachliche Qualität aufweisend. Für mich war dieser Roman die Lektüre wert.


    ### Fazit ###
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    Eine namenlose 18-jährige berichtet rückblickend eloquent und klug von Gewalt und Gegengewalt in ihrem Bezirk, vermutlich in Nordirland der 70er zwischen Verweigerern und Staatsbefürwortern und was es mit ihr und den Menschen dort gemacht hat.

    ### Inhalt ###

    In 26 Kapiteln blicken wir in die Köpfe vieler verschiedener Hamburger Bewohner, die alle auf irgendeine Art miteinander zu tun haben. Wir befinden uns im Hamburg wahrscheinlich irgendwann zwischen 2010 und 2015. Die Protagonisten sind Rentner, Jugendliche, Menschen im mittleren Alter, Lehrer, Hausmeister, Bibliothekare, Reiche, Arme, Kluge und Dumme. Wir erleben alle Menschen in alltäglichen Situationen, in Gesprächen mit anderen, in der Interaktion mit der Umwelt im Allgemeinen. Eine Bibliothekarin, die über ihre Arbeit und die Kundschaft denkt, eine Witwe, die über ihren verstorbenen Mann denkt, eine seh- und hörbehinderte Rentnerin, die ihre letzten Tage zwischen Langeweile und Pflegedienst beschreibt, Mütter, die auf ihre Töchter am Hauptbahnhof warten, Lehrerinnen, die über das Schulsystem und ihre Schüler nachdenken und vieles mehr.


    ### Meinung ###

    Augenfälligstes Merkmal des Romans und sehr gelungen wie ich finde sind die inneren Monologe der handelnden und denkenden Personen. Man hat den Eindruck man hört den Protagonisten beim Denken zu mit all den Verkürzungen und Sprüngen des Denkvorganges. Klassische Dialoge mit Anführungszeichen gibt es nicht. Sehr gelungen sind die verschiedenen Erzählstimmen, aus denen man schon immer gut erkennen kann, wer gerade denkt. Für mich als in Hamburg Lebender war natürlich interessant, dass das Geschehen in Hamburg spielt und so hatte ich bei den Ortsangaben immer ein Bild vor Augen, was schön war, aber auch nicht so wichtig. Gefühlt hätte die Handlung auch in jeder anderen Großstadt spielen können. Der Roman schafft einen Einblick in die Gedankenwelt deutscher Großstädter, ihre Sorgen, Hoffnungen, Nöte und Wünsche und Freuden wie sie sich tatsächlich in unseren 10er und 20er Jahren abspielen könnte.


    ### Fazit ###

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    Schöner vielstimmiger Chor in die Gedankenwelt der verschiedensten Hamburger Bürger. Man ist Zeuge ihres Denkprozesses, ihrer Sorgen, Freuden und Nöte.

    ### Inhalt ###

    Anhand von vier Generationen der Familie Trotta erleben wir das Ende der Habsburger Monarchie um 1900 bis zum ersten Weltkrieg. Alles beginnt mit einem Leutnant der Armee, der eine heldenhafte Tat vollbringt, nämlich den Kaiser vor dem Tod durch eine Gewehrkugel bewahrt, in dem er sich vor ihn schmeißt. Er ist von nun an der „Held von Solferino“, erhält die höchste Auszeichnung für militärische Tapferkeit, den Maria-Theresien-Orden, wird als „Joseph Trotta von Sipolje“ in den Adelsstand erhoben und zum Hauptmann befördert. Sein Sohn wird hoher Beamter im Habsburger Staat, sein Enkel wird wieder Soldat bei der Armee. Den größten Teil des Buches lesen wir von Sohn und Enkel und ihren Versuchen, sich zwischen Monarchie und deren Verfall einen Platz in der Welt zu suchen.


    ### Meinung ###

    Joseph Roth selber hat wohl Schmerz empfunden angesichts des Untergangs der österreichischen Monarchie mit dem ersten Weltkrieg. Schmerz, aber auch Ironie schwingen in den Beschreibungen der Handlungen, der Dialoge und des Alltags der Familie Trotta. Ich habe teilweise laut gelacht wie lange nicht beim Lesen von Büchern. Auf der einen Seite ist man stolz Teil einer adeligen Familie zu sein, die mit der Tat des Helden von Solferino begonnen hat, stolz darauf dem Kaiser zu dienen als Soldat oder als Beamter. Das Leben und Leiden hat einen tiefen Sinn, wenn man es unter kuk, das kaiserlich und königliche stellt. Und dann gibt es Szenen wie diese: Carl Joseph wird als junger Kadettenschüler in den Sommerferien von seinem Vater, dem Bezirkshauptmann von W. zu allen möglichen Themen streng, stolz und liebevoll ausgefragt und alles ist eine idyllische "Jawohl, Papa"-Harmonie. Oder wie der Bezirkshauptmann nach dem Tod seines Dieners Jaques zu seinem Sohn fährt, um ihm einige Nachlassgegenstände Jaques' zu überreichen, unter anderem eine Wurzel und der Bezirkshauptmann denkt:

    "Man wusste nicht mehr von Carl Joseph als von einem anderen Leutnant. Er war zur Kavallerie eingerückt und hatte sich dann zur Infanterie transferieren lassen. Die grünen Aufschläge der Jäger trug er statt der roten Dragoner. Nun ja! Mehr wusste man nicht! Man wurde offenbar alt. Man wurde alt. Man gehörte nicht ganz dem Dienst mehr und nicht den Pflichten! Man gehörte zu Jacques und zu Carl Joseph. Man brachte die steinharte, verwitterte Wurzel von einem zu anderen."

    Oder ein innerer Monolog des Bezirkshauptmanns nach einem Essen mit dem Grafen Chojnicki und der anschließenden Kutschen-Fahrt zu einem Fest: "Lebendig saß ihm gegenüber Chojnicki, allem Anschein nach ein lebendiger Mensch, dessen Knie sogar manchmal an das Schienbein Herrn von Trottas stießen, und dennoch unheimlich. Der alte Trommelrevolver, den Herr von Trotta mitgenommen hatte, drückte in der rückwärtigen Hosentasche. Was sollte da ein Revolver! Man sah keine Bären und keine Wölfe an der Grenze! Man sah nur den Untergang der Welt!"

    Und so sind wir in der Folge als Leser in den Köpfen einiger Menschen dieser Zeit, selbst der des Kaisers Franz Joseph und alles atmet das wehmütige Gefühl des Zerfalls und der Sinnlosigkeit gepaart mit einem trockenen Galgenhumor, der immer zwischen den Zeilen mitschwingt.


    ### Fazit ###

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    Über den Untergang der Monarchie. Trauriger, wehmütiger und gleichzeitig ironischer kann man diesen Teil der Geschichte wohl nicht erzählen.

    ### Inhalt ###

    Der Mönch Medardus wird als halbwaises Kind beim Kapuzinerkloster in B. von seiner Mutter abgegeben, damit er dort eine klösterliche Erziehung genießt und abgeschieden von der Welt, keusch und sittsam lebt. Das zunächst geheime dunkle Vermächtnis seines Vaters lässt ihn heimlich Wein aus einer verbotenen heiligen Reliquie trinken, die sein Blut zum kochen bringt und ihn zu einem vom Volk gefeierten Kanzelredner werden lässt, nicht jedoch "zu Gottes Ehren", sondern aus Eitelkeit. Sein Abt bemerkt seine Veränderung mit Sorge und schickt ihn mit einem Auftrag nach Rom. Er kommt von seinem Weg ab und gelangt zunächst in das Schloss eines Barons. Er erblickt die dortigen schönen Schlossdamen wie Euphemie und Aurelie und entbrennt in Begehren für diese. Er gibt sich als Viktorin aus, einem Grafen, von dessen Tod er kurz zuvor Zeuge geworden ist, um sich den Damen zu nähern und letztendlich sein Gelübde zu brechen. Als Leser beobachten wir wie er durch die Welt reist und immer schlimmere und noch schlimmere Taten begeht.


    ### Meinung ###

    Hoffmanns Sprache schäumt geradezu und verleiht den inneren frevligen Gedanken Medardus' den passenden Rahmen. "Glühend" und "rasend" und "toll" vor Leidenschaft ist er stets in Momenten, wenn der Teufel von ihm Besitz ergreift und ihn zu schändlichen Taten hinreißt. Hoffmann verdiente die meiste Zeit seines Lebens seinen Unterhalt als Staatsbeamter im Rechtswesen, war im Herzen jedoch ein Künstler, der zu seinem großen Bedauern seine Kunst nicht ausleben konnte, da sie nichts einbrachte. Um dem drögen Beamtendasein zu entfliehen schrieb er. Er glaubte auch, jedoch nicht im kirchlichen Sinne, dass übermenschliche Kräfte am Gemüt der Menschen zerren und so liegt laut Heinrich Heine in den 'Elixieren des Teufels' das Furchtbarste und Entsetzlichste, was der Geist erdenken kann. Als Künstler wollte er dem Alltag eine fantastische Welt entgegensetzen, in der alles überhöht ist.

    Als Zeitdokument ist das Werk auf jeden Fall interessant und lesenswert, für das Gemüt eines heutigen Menschen wirkt diese Gedanken- und Gefühlswelt, dieses ständige wahnsinnig und hingerissen sein, doch etwas arg weit entfernt, sodass ich oft stirnrunzelnd und innerlich kopfschüttelnd diesen Roman gelesen habe.


    ### Fazit ###

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    Wer Freude am steten menschlichen Kampf zwischen Tugend und Frevel hat und diesen mit schäumender leidenschaftlicher Sprache umrahmt wissen möchte ist bei Hoffmann bestens aufgehoben.

    Ich habe mal wieder zur Wassermusik gegriffen und so Viele kennen das Buch ja auch, dennoch muss ich noch mal sagen: Das ist mit das Beste an Roman, was ich je gelesen habe.

    Guter Stoff, gut umgesetzt, frech geschrieben, ja stellenweise dreist, prall und voller Emotion und Leben.

    Dazu diese kraftvolle Sprache und der sarkastische Humor Boyles. Er ist neben Evelyn Waugh mein absolut liebster Autor englischer ( amerikanischer ) Sprache.

    Satte fünf Sterne! :) :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    .

    Direkt geordert ^^

    Danke für den Tip!

    ### Inhalt ###

    Tolstoi beschreibt in seinem historischen Roman das adelige russische Leben in den Jahren zwischen 1805 und 1812. Es ist die Zeit, in der sich Russland unter Zar Alexander I. auf den Krieg gegen Napoleon vorbereitet, da dieser sich anschickt den Osten zu erobern. Ca. 120 Personen, deren Erlebnisse und Schicksale werden auf 1534 Seiten beleuchtet. Der Fokus liegt auf dem Leben des russischen Adels, insbesondere der Familien Rostow , Besuchow und Bolkonskij. Die Familie Rostow besteht aus dem Grafenehepaar, dem Sohn Nikolai und der Tochter Natascha sowie der mittellosen Nichte Sonja. Die Familie Bolkonskij besteht aus dem alten Fürsten, dem Sohn Andrej, der Tochter Marja sowie Lisa, der Frau von Andrej. Die Familie Besuchow besteht zu anfangs im wesentlichen aus Pierre. Der steinreiche Vater Pierre verstirbt früh und hinterlässt Pierre ein riesiges Vermögen, womit er zum Ziel hitziger Umwerbungen wird, die alle zum Ziel ihn mit der eigenen Tochter zu verheiraten. Dies gelingt dann auch dem Fürsten Wassilij. Er schafft es seine Tochter Helene mit ihm zu verkuppeln. Das ganz grob zu den Hauptpersonen. Ansonsten besteht der Roman einer Unzahl an Begegnungen und Erlebnissen dieser Hauptpersonen und anderer Nebenpersonen. Dazu gehören Gespräche und Zusammenkünfte auf Soireen, das sind regelmäßige Treffen der gehobenen Gesellschafft, auf denen man sich austauscht, vergnügt und auf dem Laufenden hält. Da sind Bälle, auf denen man sich präsentiert, seinen Können im Tanzen unter Beweis stellt und auf Brautschau geht. Da sind Festgelage, Jagdveranstaltungen, das Wirken in Logen wie der Maurerei, da sind Saufgelage, Duelle und Verhaftungen, vor allem bei den jüngeren Anhängern des Adels, da ist das alltägliche Leben in den adeligen Familien, die Sorgen der Mütter, das Spielen der Kinder, die Suche nach vorteilhaften Verbindungen zu andern Familien und da ist natürlich der Krieg und die Kriegsvorbereitungen. Die jungen adeligen Söhne entscheiden sich entweder zu einer Laufbahn als Offizier oder als Diplomat oder bleiben einfach zuhause, wenn sie es sich leisten können. Und natürlich wird auch der Krieg und deren Schlachten bei Austerlitz und Borodino, die Belagerung Moskaus durch die Franzosen sowie deren anschließende Vertreibung detailliert beschrieben. Der Roman schildert im Mittelteil all diese Ereignisse und Vorkommnisse und schließt ab mit einem Epilog, in dem Tolstoi allgemeine Überlegungen und Schlussfolgerungen aus dem Krieg anstellt und andererseits das Leben der noch lebenden Familienmitglieder beschreibt.


    ### Meinung ###

    Tolstoi schafft es tatsächlich, dass man trotz der 1534 am Ball bleibt. Am meisten haben mich persönlich die Erlebnisse der Hauptpersonen interessiert, ihr Streben nach Sinn und Glück und ihrer Stellung in der Welt. Dabei sind insbesondere Pierre Besuchow, Fürst Andrej, Graf Nikolai, aber auch Prinzessin Marja und Natascha zu nennen. Die Kapitel über Pierre habe ich dabei immer mit besonderem Interesse gelesen. Er gilt in der Gesellschaft immer als Sonderling, da er zum einen recht zerstreut und unbeholfen ist, zum anderen aber in besonderen Maße nach innerer Entwicklung strebt und ringt. Oder Fürst Andrej, der unzufrieden ist mit seinem in Watte gepackten Leben als Adeliger mit seiner naiven und aus seiner Sicht wohl auch dümmlichen Frau Prinzessin Lisa und erwartetem Kind, den es dürstet seine Fähigkeiten im Krieg unter Beweis zu stellen. Der hitzige Nikolai, der ein richtiger Husarenhaudegen im Krieg wird und die Jagd liebt, aber auch Prinzessin Marja, eine Frau, die unter der Knute ihres Vaters tugendhaft, klug, liebevoll und weitsichtig wird. Man liest diese 1534 Seiten und ist immer interessiert und gespannt, was auf den nächsten 50 Seiten passiert, also Hut ab für diese literarische Leistung. Tatsächlich nicht so interessiert haben mich die Schilderungen der Schlachten und Tolstois umfangreiche eigene, aus meiner Sicht eher unwissenschaftlichen Überlegungen zum Krieg. Diese nehmen geschätzt ein Viertel des Buches ein. Unterm Strich kann man sagen, dass Tolstoi die Auffassung vertritt, dass der Krieg und dessen Ergebnis auf keinen Fall das Ergebnis großer Persönlichkeiten wie Napoleon oder Zar Alexander gewesen ist. Im Endeffekt sei alles das Ergebnis von Zufall und die Folge tausender und abertausender Einzelentscheidungen, die kein Mensch überblicken kann. Besonders schmunzeln musste ich immer, wenn Tolstoi von den Tagesbefehlen der großen Generäle gesprochen hat, von denen "kein einziger" nie jemals umgesetzt wurde, weil im Schlachtgetümmel nur noch das eigene Überleben zählt. Er geht auf diese Themen deshalb immer sehr genau ein, um einen Gegenpol zu den damaligen russischen Historikern zu bilden, nach deren Auffassung vor allem das Genie Napoleons für den Verlauf des Krieges verantwortlich war, was ihm persönlich total widerstrebt - in seinen Augen war Napoleon eine total überschätzte Persönlichkeit. Unterm Strich kann man sagen, dass der Roman ein weites Panorama auf die damaligen Verhältnisse schafft. Ich werde mich wohl im Nachhinein immer wieder an einige Szenen im Buch erinnern. Das Buch ist lang, besonders bei den Kriegsschilderungen und - Theorien wiederholt sich Tolstoi auch immer wieder, gefühlt sagt er in einem Abschnitt öfters mal das gleiche, was er in einem vorigen Abschnitt gesagt hat.


    ### Fazit ###

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    Tolstoi erzeugt auf 1534 Seiten ein Panorama des russischen adeligen Lebens zwischen 1805 und 1812, dass interessiert und einen am Ball bleiben lässt. Mich haben besonders die Schicksale der Hauptpersonen gefesselt, ihre Entwicklung, ihr Streben nach Sinn, Glück und ihrem Platz in der Welt. Tolstoi liefert eine umfangeiche eigene Sicht zur Beurteilung der Gründe und Folgen des napoleonischen Russlandfeldzuges.

    ### Inhalt ###

    Anfang des 19. Jh., Charles Bovary kommt aus einer Arzt-Familie irgendwo auf dem Land in Frankreich zwischen Rouen und Paris. Sein Vater ist jedoch mehr Lebemann und Schürzenjäger als Arzt. Charles schafft es trotzdem als wenig begabter, aber fleißiger Schuljunge und einem anschließenden Medizin-Studium mit viel Ach und Krach und der nachdrücklichen Hilfe seiner Mutter ebenfalls in den Stand eines Arztes. Nachdem er einige Jahre unglücklich nur wegen der Mitgift mit einer Frau verheiratet ist, stirbt diese plötzlich. Er macht die Bekanntschaft mit der schönen Tochter des reichsten Bauern in der Gegend, Emma Rouault. Er verliebt sich in sie und hält um ihre Hand an. Es gibt eine Hochzeit und Charles und Emma Bovary leben von nun an zusammen in einem kleinen Landhäuschen. Charles ist überglücklich, dass er eine so schöne Frau geheiratet hat. Emma ist oft allein, während Charles arbeitet. Sie liest viel in Romanen über prunkvolles adeliges Leben und das im Vergleich dazu ärmliche Leben einer Arztgattin ist ihr schnell überdrüssig. In der Hoffnung seiner Frau mehr Abwechslung zu bieten ziehen die Bovarys nach Yonville, einer größeren Ansiedlung. Dort gibt es sogar eine Apotheke, die von dem Apotheker Homais geführt wird. Emma wird jedoch auch dort nicht wirklich glücklich. Sie empfindet alles als schal, ihr Mann langweilt sie, ja widert sie schon fast an, da er in ihren Augen jämmerlich und unkultiviert ist. Sie möchte Rausch und Leidenschaft und da ihr Mann ihr das in ihren Augen nicht geben kann, gibt sie in der Folge den heimlichen Annäherungen anderer Männer nach. Sie trifft sich heimlich mit diesen Männern, kauft viel schöne Kleider, reist viel zwischen Yonville und Paris, verbringt viele Stunden mit ihren Liebhabern in teuren Hotels. Dabei verschuldet sie sich hoch. Nach und nach wenden sich ihre Liebhaber von ihr ab. Das Ende ist unausweichlich und erschütternd.


    ### Meinung ###

    Grell und klar eröffnet sich uns das Innenleben von Madame Bovary. Ihre Unzufriedenheit mit ihrem Leben, insbesondere des mangelnden Luxus und des geringen Glemmers ihres Mannes. Oft habe ich gedacht: Was für ein verwöhntes Miststück. Was für eine geringe Wertschätzung und Dankbarkeit für das, was sie hat. Dem Nachwort habe ich entnommen, dass Flauberts Erzählweise zu dieser Zeit vollkommen neu war: Er hat wertungsfrei geschrieben ohne erhobenen Zeigefinger. Den Ehebruch stellte er als Autor nicht als schändlich und falsch dar. Dafür kam er damals vor Gericht wegen Störung der guten Sitten. Bemerkenswert ist auch, dass Flaubert indirekt viel autobiografisches in den Roman hat einfließen lassen: Orte, Familienverhältnisse (Arzteltern), schwierige finanzielle Verhältnisse. Auch wies er daraufhin, dass zwischen ihm und Madame Bovary eine große Ähnlichkeit besteht: Ganz der Romantiker, im Sinne des Strebens nach innerer Größe und der Abkehr von allem nichtigen Weltlichen. Die hohe Qualität des Romans macht für mich die Tatsache aus, dass ich als Leser moralisch nicht in eine Richtung gedrängt werde: Die Meinung über die Hauptperson und ihrer Ansichten bleibt mir überlassen. Es wird nur intensiv dargestellt. Einige Sätze haben besonders beeindruckt. Zum Beispiel der, in dem Emma über die Nichtigkeit der Liebe sinniert:


    "Dennoch war sie nicht glücklich, war es nie gewesen. Woher kam nur diese Unzulänglichkeit des Lebens, dieser plötzliche Zerfall von Dingen, auf die sie sich stützte? … Wenn es aber irgendwo ein starkes und schönes Wesen gäbe, von Natur tapfer, voller Begeisterung und zugleich voller Raffinessen, ein Dichterherz in Engelsgestalt, eine Lyra mit ehernen Saiten, die elegische Hochzeitslieder zum Himmel emportönen lässt, warum sollte sie es dann nicht zufällig finden? Oh! Unmöglich! Nichts lohnte übrigens die Mühe des Suchens; alles war verlogen! Jedes Lächeln verbarg ein Gähnen der Langeweile, jede Freude einen Fluch, jedes Vergnügen seinen Überdruss, und die schönsten Küsse ließen nur ein unerfülltes Sehnen nach einer höheren Wollust auf den Lippen zurück. […] Emma lebte ganz für sich selbst und kümmerte sich um Geld nicht mehr als eine Erzherzogin."


    ### Fazit ###

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    Ein beeindruckender Roman über eigene Wertvorstellungen und wie sie einen zugrunde richten, wenn sie den Blick für die praktischen und notwendigen Dinge des Lebens vernebeln.

    Der auktoriale Erzähler

    Es ist kein auktorialer Erzähler, im Gegenteil.

    Ja, Dein Spoiler stimmt natürlich, aber ich habe mal zufällig die Seite 79 aufgeschlagen:

    Zitat

    Manche von uns ließen jedoch nicht davon ab, zu schreiben und sich unentwegt Tricks auszudenken, um mit der Außenwelt in Verbindung zu treten, die sich am Ende immer als illusorisch erwiesen. Selbst wenn einige der Mittel, die wir uns ausgedacht hatten, erfolgreich waren, wussten wir nichts davon, da wir keine Antwort bekamen

    Ich frage mich: Wer ist "wir" und "uns". Wieso glaubt der Erzähler immer stellvertretend für alle erzählen zu können, was sie denken und fühlen?


    Gut, auf Seite 82 schreibt der Erzähler:

    Zitat

    So brachte die Pest unseren Mitbürgern als Erstes das Exil. Und der Erzähler ist überzeugt, dass er hier im Namen aller schreiben darf, was er selbst empfunden hat, da er es ja mit vielen unserer Mitbürger zugleich empfunden hat.

    Ein läppischer literarischer Kunstgriff, um seine Allwissenheit zu verbergen.


    Zufällig Seite 266 aufgeschlagen:

    Zitat

    Aber in jedem Jahr wollte niemand mehr an die Toten denken. Man dachte ja schon zu viel an sie. Und es ging nicht mehr darum, sie mit etwas Kummer und viel Wehmut aufzusuchen. Sie waren nicht mehr die Vernachlässigten, zu denen man an einem Tag im Jahr kommt, um sich zu rechtfertigen. Sie waren die Störenfriede, die man vergessen will.

    etcetc.

    ### Inhalt ###

    Oran an der algerischen Küste in 1940er Jahren. Das Erscheinen von Ratten wird zunächst für einen Scherz gehalten. Es gibt erste Todesfälle. Die lokale Ärzteschaft muss nach vielem ungläubigen hin und her feststellen, dass es sich um einen Pestausbruch handelt. Die Stadt wird isoliert. Niemand kann mehr hinein oder hinaus. Nahezu alle öffentlichen Gebäude müssen mit der Zeit in Krankenhäuser verwandelt werden. Es gibt viele Tote und es werden mehr und mehr. Ein anderer lokaler Arzt unternimmt den Versuch, einem Impfstoff zu entwickeln. Wir erleben das Voranschreiten der Pest aus der Sicht vieler Stadtbewohner. Rambert, der Jorunalist, der permanent einen Plan ausheckt, um die Stadt zu verlassen, um seine Geliebte in Paris wiederzusehen. Grand, ein niedriger Beamter, dessen Leidenschaft eigentlich dem Schreiben gilt. Cottard, ein alter Mann, der Selbstmord begehen will aus Angst vor seiner dunklen Vergangenheit. Tarrou, ein reicher Bohemien, der in seinem Tagebuch viele Eindrücke und Anekdoten der Stadt festhällt, Paneloux, der Priester und Othon, der Richter. Der Arzt Bernhard Rieux beginnt seinem Eid folgend zusammen mit den zuvor genannten Personen den unermüdlichen zermürbenden Kampf gegen diese Seuche.


    ### Meinung ###

    Am auffälligsten war die Erzählerstimme für mich. Sie erzählt um Neutralität und Abstand bemüht von den Geschehnissen in der Stadt. Oft scheint mir aber auch immer wieder etwas Spott über die Menschen im Umgang mit der Pest durchzublitzen. Der auktoriale Erzähler hat immer wieder einen Hang zum poetischen, in dem banale Sachverhalte öfters kunstvoll mit anderen Worten wiederholt werden, das Leben der Menschen, ihr Treiben und Schaffen in den Cafés und Bars der Stadt, ihre Stimmungen und Hoffnungen. Das ganze wirkte "film noir"-haft auf mich. Ich bin einmal mitten im Lesen eingeschlafen - das dazu.

    Die Charaktere und ihre Ansichten wirken oft skurril auf mich. Tarrou zum Beispiel will sich mit Rieux anfreunden und erzählt ihm nach einem anstrengenden Arbeitstag von sich. Wir erfahren, dass er seine schweigsame Mutter sehr liebte, dass er sich von seinem Vater, der Staatsanwalt war, distanziert hat, da dieser sich als gnadenloser Menschenlebenzerstörer erwies. Er redet lyrisch von den "Verpesteten", zu denen er auch schon vor der Pest in Oran gehörte, und von dieser Verpestung will er sich befreien und zu einem Heiligen werden, in dem er sich von nun an immer auf die Seite der Schwachen stellen will. Grand ist nicht weniger skurril: In einem ruhigen Moment erzählt er seinen Mitstreitern, dass er einen Roman schreiben will. Er ist aber seit Monaten noch nicht über den ersten Satz hinweggekommen und leidenschaftlich setzt er seinen Freunden jedes Wort auseinander, tauscht Wörter immer wieder aus und ist doch nicht zufrieden. Und so bekommen wir in kleinen skurrilen Episoden immer wieder andere Charaktere vorgestellt. Dazwischen geht der Kampf immer weiter und es sterben Menschen, dass Sterben bildet allerdings immer eher Hintergrund und Kulisse mit der Ausnahme der erschütternden Schilderung des Todeskampfes des Kindes von Othon.


    ### Fazit ###

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Skurrile Charaktere. Teilweise rührend und eindrücklich, ansonsten ermüdende Erzählweise mit häufigen Wiederholungen. Eine graue Welt, in der die dürftige Handlung dahinplätschert.

    ### Inhalt ###

    Edward Prendick verschlägt es 1887 aufgrund eines Schiffbruchs auf eine Insel vor der Westküste Südamerikas. Diese wird bewohnt von dem Chirurgen Dr. Moreau und seinem Helfer und Arzt Montgomery. Prendick ist ein unerwarteter Gast und so versucht Moreau ihm anfangs zu verheimlichen, was er auf dieser Insel treibt. Er quartiert seinen Gast in ein kleines Zimmer ein, welches einen Ausgang ins Freie, im hinteren Bereich aber eine stets verschlossene Tür hat. Als wäre die höchst verstörende Tatsache nicht genug, dass Moreau seltsam aussehende Diener um sich hat, die teilweise aussehen wie Tiere, erschallt aus dem verschlossenen Teil des Gebäudes fast täglich ein grauenvolles, schmerzerfülltes Schreien. Prendick will unbedingt erfahren, was dort vor sich geht und die Wahrheit übertrifft die schlimmsten Erwartungen.


    ### Meinung ###

    Ein schaurig, gruseliges Geschichtchen in einem schlanken Büchlein. Gerade richtig, um damit ein Wochenende zu füllen. Der Schreibstil H.G. Wells wirkt auf mich teilweise etwas sperrig, ansonsten hatte ich mein Vergnügen mit diesem Roman.


    ### Fazit ###

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Gruselige Geschichte aus dem Ende des 19. Jh. über einen experimentierfreudigen, skrupellosen Chirurgen, dessen Forscherdrang mit ihm durchgeht.