In all den Büchern hab ich vorher nicht einmal das Wort Möse gelesen... egal wie heiß es herging.
Wobei solche harschen Worte durchaus gut eingesetzt werden können. Gerade zu diesem speziellen Begriff fällt mir sofort Margaret Atwood ein.
Sie hat eine unglaublichen Stil, der (gewollt) anachronistisch ist, etwas umständlich, dabei aber sehr poetisch.
Ihr Stil im Report der Magd klingt dann bspw so:
Zitat
Neben dem Durchgang stehen einige Laternen, die jetzt nicht brennen, weil nicht Nacht ist.
"Report der Magd" S. 26 EBook
Hin und wieder legt sie das Florett beiseite und packt auch mal das Schwert aus.
Zum Beispiel:
Zitat
Sie sagte, das sei etwas anderes, weil das Machtgleichgewicht zwischen Frauen ausgeglichen sei und Sex deshalb eine Transaktion von Möse zu Möse.
"Report der Magd" S. 195 EBook
Ich mag solche plastischen Begriffe durchaus, wenn sie als Stillmittel eingesetzt werden und gut platziert sind. Das schafft viel Kontext und Charakterisierung.
Der Autor oder die Autorin muss natürlich über entsprechenden Stil verfügen. Ein ganzes Buch wo solche Begriffe aneinandergereiht werden, um zu zeigen was man sich traut und wie offen man doch ist...Das muss ich auch nicht haben.