Beiträge von puppetgirl

    Für mich ist dieses Buch ein echt toller Start in das neue Jahr gewesen. Wir haben hier auf 350 Seiten eine tolle High-Fantasy- Geschichte, die im Drachenmond Verlag erschienen ist. Wir begleiten die Magd Minn und den Grenzwächter Toryan auf ihrer Reise. Ihre Wege kreuzen sich nur kurzzeitig, doch wartet man irgendwie darauf, dass sich die beiden doch wieder treffen.

    Die beiden haben sich kennengelernt und empfinden etwas füreinander, doch sind sie so weit auseinander, dass sie sich schon fast ein Jahr nicht gesehen haben. Auch soll es zu Beginn des Buches wohl nicht wirklich sein, dass sie sich treffen. Was nun ein wenig anmutet, als würde es eine Liebesgeschichte werden, ist definitiv keine. Denn hier geht es um einen bitteren Krieg und darum, ob die Welt für immer in eine düstere Zeit fallen wird oder sie weiterhin den Menschen und Wesen ein Zuhause sein kann.

    Die Geschichte um Minn und Toryan spielt nur am Rande eine Rolle, aber irgendwie habe ich die beiden Charaktere so sehr ins Herz geschlossen, dass ich Ihnen nach den ganzen Strapazen, die sie ertragen müssen, nichts weiter gewünscht habe, als das sie glücklich zusammen werden können. Doch wie soll das gehen zwischen Engeln und Blutfürsten?

    Wie schon angedeutet, fand ich die Charaktere sehr toll, nicht nur die beiden Hauptprotagonisten. Am Anfang der Geschichte lernt man viele Leute kennen, da war ich hin und wieder etwas verloren, da ich es nicht so mit Namen habe, aber je weiter man in die Geschichte eindringt und die Welten versteht, desto besser kommt man damit klar.

    Auch fand ich die eingebauten Ideen neu und nicht so Mainstream wie vieles, was man aktuell so vorgesetzt bekommt.

    Für mich lass sich die Geschichte flüssig weg und ich würde gern mehr von dem Autor lesen. Ich bin gespannt, was man von ihm noch zu lesen bekommt!

    In meiner Heimatstadt bin ich wahnsinnig gern ins Theater gegangen und gerade die „Ein-Personen-Stücke“ haben mich immer sehr interessiert, deshalb interessierte mich auch dieses Büchlein.

    Auf 119 Seiten hat Martin Schörle zwei Stücke für uns.

    Das erste Stück ist ein Monolog, der es nicht ganz so ernst nimmt und den man vielleicht auch nur lesen sollte, wenn man ein Beamter mit Humor ist, denn sonst könnte es schwierig werden. Alle anderen, die sich gern mal über die lieben Beamten und ihr Beamtenmikado lustig machen, können hier eine witzige Auszeit verleben. Ich konnte es mir wirklich gut vorstellen, wie dort vorn auf der Bühne jemand den Vollbeamten Hans Fredenbek spielt.

    Im zweiten Teil dürfen wir uns vorstellen, wie Vergangenheit und Gegenwart aufeinander treffen. Man kommt sich ein wenig vor, wie die Dame im Nachbarabteil, die das Telefongespräch mithören kann. Auch hier setzt der Autor Komik ein, wie im ersten Stück, doch tanzt diese um Tragik und hin und wieder geben sich beide die Hand.


    Für mich zwei sehr interessante Werke, die hier in einem Büchlein vereint sind. Gern würde ich sie auf einer Bühne sehen und kann sie anderen nur empfehlen, die auch mal etwas anderes lesen, als Romane!

    Kurzmeinung:

    Was ein cooles Buch! Von mir bekommt man definitiv eine Leseempfehlung, denn irgendwann konnte ich das Buch einfach nicht mehr weglegen. Das Worldbuilding ist toll. Charaktere lösen Emotionen aus, man liebt sie, man hasst sie und man will einfach wirklich wissen, wie es weitergeht. Als ich fertig mit dem Buch war, stand ich richtig unter Spannung! Ich will einen zweiten Teil, denn ich will mir nichts selber ausdenken, was da vielleicht noch kommen könnte.

    Also lest es!


    Ausführliche Rezension:

    H.C. Schneider entführt uns mit ihrem Roman „Das Abyssal“, wie der Titel schon sagt, in die Tiefsee. Aber warum Sci-Fi? Weil wir eine kleine Gruppe an … nennen wir sie Menschen begleiten, die auf einem Planten abstürzen. Eigentlich hätten sie nämlich eine Mission, aber daraus wird wohl nichts, denn sie müssen erstmal wieder von diesem Planeten runter! Auf Hilfe können die Gruppe nicht hoffen, denn wie sich herausstellt, wird ihr Notsignal gestört und so sind sie auf sich gestellt. Können sie das Signal stoppen oder irgendwie von diesem Planten kommen? Oder können sie hier vielleicht wenigstens überleben? Ihnen bleibt aber nichts anderes, als der Weg in die Tiefe.


    Und das macht die Autorin einfach richtig, richtig gut. Sie erschafft hier Biotope, die muss man einfach gesehen haben. Zudem hat sie die Gelehrte Rona an Board, die diesen Planeten gerne in sich aufsaugen würde und somit versucht alles irgendwie festzuhalten! Aus diesem Grund bekommt man als Leser einen wahnsinnig guten Einblick in die Welt, man kann Kopfkino ablaufen lassen und es ist einfach so oft so mega spannend! Es gibt so viel, was bedacht werden muss, Charaktere handeln zum Teil für ihr Volk, aber auch so wahnsinnig egoistisch. Es werden Konflikte so realistisch ausgefochten, dass man sich als Leser irgendwie auf eine Seite schlagen kann, denn was würde man selbst machen? Würde man so handeln? Oder würde man sich weinend auf der Rettungskapsel verkriechen und den Rest einfach machen lassen?


    Für alle, die Science-Fiction gleich mit ganz viel Technik und Wissenschaft verbinden und darum meinen, dass es nichts für sie ist: Doch ist es! Es ist einfach mal so eine tolle Welt, die hier geschaffen wurde! Es geht um die Leute, das Leben unter Wasser, also die Pflanzen und Tiere und irgendwie auch um den Glauben! Es entwickelt sich so viel, das muss man gelesen haben! Mein Highlight in diesem Jahr bisher, also lest es!

    Oliver Burskolini hat in „Von Tauben und Löwen – Geschichten zur Adoleszenz“ eine kurze Sammlung an unterschiedlichen Situationen, Menschen und Verhältnissen geschaffen, die es wohl bei jedem Leser schaffen sollte sich wiederzufinden. Mich haben die Geschichten beim Lesen abgeholt und mitgenommen. Ich war in den Situationen drin, konnte durch das Geschriebene klar miterleben, was gerade passiert, hatte aber auch meinen Freiraum selbst nachzudenken. Auch kann man nach jeder Geschichte eine Pause machen und in sich gehen und darüber nachdenken, ob man so war, so ist oder ob man vielleicht selbst solche Dinge seinen eigenen Kindern gerade zumutet. Der Autor verblümt nichts, sondern stellt Situationen, meiner Meinung nach sehr genau so dar, wie es eben da draußen an jedem Tag passiert. Zudem hat der Titel einen tollen Faden der sich durch dieses ganze kurze Büchlein zieht, denn jede Geschichte hat ein Tier, was eine Bedeutung in der Geschichte hat oder die einen Vergleich zulässt.


    Gern würde ich noch andere Geschichten lesen, da sie so echt waren und doch häufiger dieses innere Aufmerken war, dass ich mich wiedergefunden habe oder über Denkanstöße gestolpert bin, die mich noch etwas länger verfolgen werden.


    Somit eine klare Leseempfehlung für alle jungen Erwachsenen und darüber hinaus!

    Hier haben wir eine Kurzgeschichte, die auf etwa 39 Seiten ein kleines märchenhaftes Erlebnis schildert. Wir befinden uns in Schottland und begleiten ein zwölfjähriges Mädchen auf eine Reise in eine fantastische Welt. Wer sich mit der keltischen Mythologie beschäftigt hat, der kann bestimmt etwas mit dem Leprechaun anfangen. Viele kennen ihn als den Kobold mit dem Goldtopf.

    Bethy begegnet hier mit ihren jungen Jahren manch gruseligen Wesen und muss sich als Heldin beweisen, aber sie hat jemanden an ihrer Seite, sodass es auch für jüngere Leser nicht zu gruselig wird.

    Anna Neunsiegel schafft eine Geschichte mit den mythologischen Wesen, wie sie überliefert sind. Die Legenden werden nicht verdreht, sondern ihre Handlung passt sich an die Gegebenheiten der Mythologie an, was es für mich sehr interessant macht der Handlung zu folgen.

    Isa Day hat eine Serie auf den Markt gebracht, die unter dem Titel „Sternenmagie“ alle zwei Monate erscheinen soll. Jeder Band umfasst etwa 120 Seiten.

    Mit dem Start „Sternenstaubkind“ hat sie einen guten Anfang hingelegt, der neugierig macht.

    Sternenmagier sind besonders, denn durch die Magie können Auserwählte zu überragenden Künstlern werden. Aber es kann auch anders kommen, denn schnell ist man ausgebrannt und verloren. Wie im wahren Leben, oder? Die Autorin verleiht in ihrer Reihe der Kunst eine ganz neue Sicht. Genies werden hier ausgebildet. Sie sind gesegnet von der Sternenmagie und wer hoch steigt, kann auch tief fallen.

    Was wäre, wenn große Berühmtheiten nur so erfolgreich und berühmt wären, weil sie Sternenmagier sind? Würden wir Menschen das überhaupt merken? Was, wenn wir selbst einer dieser Begabten sind?

    Der Beginn dieser Reihe war für mich auf den ersten Seiten leider etwas holprig. Ich konnte mich nicht so ganz mit den Charakteren verbunden fühlen, denn irgendwie war zu Beginn noch eine Grenze da. Aber ist das nicht auch irgendwie bezeichnend und spricht für das Buch? Denn überlegt doch mal, Stars sind auch irgendwie da, aber dennoch soweit weg, als das wir sie einfach so greifen könnten! Dennoch sind sie interessant und haben etwas, was uns dazu bringt ihnen zu folgen, ihnen weiterzuzusehen oder zuzuhören. Und so ist es in diesem Buch auch. Ich wollte wissen, was es auf sich hat, was da kommt, was mich noch erwartet und wo diese Geschichte mit mir hin will. Und dann wurden die Charaktere persönlicher, offener. Ich stieg ein in diese Welt, die in unserer existiert und dennoch nur verschleiert anzutreffen ist, für jemanden wie mich. Weiter grub ich mich durch die Nebelfäden, die diese magische Welt von meiner trennen und ich wurde wirklich belohnt. Je weiter die Seiten des Buches voranschritten, desto interessanter wurde die Idee und auch die Umsetzung dahinter, sodass ich nun sehr gespannt auf den kommenden Teil bin, der hoffentlich viele meiner aktuellen Fragen beantwortet und Charakter, die im ersten Teil noch etwas kurz kamen, mehr ausleuchtet und ihnen mehr Platz zum Wachsen gibt.

    Wer auf Urban-Fantasy steht, interessiert an Tanz und Musik ist und eine spannende Gesellschaft entdecken will, der wird mit dieser Reihe seine Freude haben, sollte aber dem ersten Teil wirklich bis zum Schluss seine Chance geben, denn dann will man einfach wissen, wie es weitergeht.

    Der Titel „Z21-Lea: Stuttgart“ klang für mich im ersten Moment wie eine kleine Anspielung auf Stuttgart 21, aber was könnte sich sonst dahinter verbergen? Z steht für Zombies und 21 für das Jahr 2021, also ist es gar nicht mehr lange hin, bis in Stuttgart etwas passiert. Lea ist die Hauptperson mit der wir hier in Kontakt kommen. Wir begleiten sie durch die Quarantänezone Stuttgart, denn nicht alle Menschen wurden evakuiert, sondern einige sind geblieben. Warum? Das weiß man nicht, vielleicht weil sie hoffen noch jemanden zu finden, den sie verloren haben? Weil sie hier schon immer gelebt haben und ihre Heimat nicht aufgeben möchten? Lea verschanzt sich in der Staatsgalerie und wir begleiten sie in ihrem Kampf um das Überleben.

    Der Charakter Lea ist mir sehr sympathisch. Sie hat ein Ziel und sie tritt nicht auf der Stelle. Dennoch ist sie nicht ohne Kanten geschrieben worden, was sie glaubwürdig macht. Neben ihr gibt es nur Nebencharaktere, die mehr oder weniger Gewichtung haben. Welche das sind, solltet ihr selbst herausfinden, denn sonst verrate ich hier zu viel. Nur gibt es einen Markt, auf dem Lea nicht etwa großartig für sich selbst sorgt, sondern begibt sie sich für andere in brenzlige Situationen und es gibt das Militär. Natürlich sollten wir die Zombies nicht vergessen, die die Straßen unsicher machen.

    Die Beschreibungen der Autorin lassen die Umgebung in Farben in meinem Kopf entstehen und auch die Gefühle kommen nicht zu kurz, so dass es für mich verständlich war, warum Charaktere so und nicht anders handeln.

    Bisher habe ich noch nicht viel mit Literatur über Zombies zu tun gehabt, aber ich bin definitiv interessiert und will nun weiter über diese Untoten lesen, deshalb bin ich auch sehr gespannt auf weitere Zombiegeschichten von Michaela Harich.

    Könnt ihr euch vorstellen unter einem Regime zu leben? Euer Handeln ist selbst zeitlich vorgegeben. Bummelt ihr auf dem Weg nach Hause, dann kann es zu Strafen führen. Wenn ihr einen Kuchen backen wollt, dann habt ihr das zu melden und solltet ihr euren Ausweis auf der Kommode vergessen habe und euch nicht ausweisen können, an den vielen Checkpunkten, dann zählt ihr als Rebell.

    U.N.E. steht für „United Nations of Europe“ und scheint eine uns mögliche Zukunft zu sein. Die Autorin schildert eine Welt nach dem Zusammenbruch der EU. So brachte sie bei mir ein sehr beklemmendes Gefühl zustande, denn so möchte ich definitiv nicht leben. Die Bewohner der U.N.E. können nur in Geschichtsbüchern von einer Zeit der Freiheit lesen.


    So geht es auch Mariella. Ihr Leben hat sich komplett verändert, vor allem ab dem Zeitpunkt, als ihre Schwester Elena zu den Rebellen ging. Die Familie hatte deshalb einiges zu erleiden und Mariella funktioniert tagein und tagaus, denn sonst würde es nicht nur auf sie zurückfallen, sondern auch ihre Eltern beeinflussen. Doch hat sie irgendwann keine Chance mehr ein ganz normales Leben zu führen, denn durch Fremdverschulden ist sie plötzlich als Rebellin angesehen. Sie wird in eine Welt geworfen, die sie nicht kennt, die sie selbst nicht ausgewählt hat. Aber kann sie so ihre Schwester finden?

    Das Buch wird aus vier Perspektiven beschrieben, was dem Leser einen deutlicheren Einblick in das Denken und Handeln der einzelnen Charaktere gibt. Da hätten wir zum einen Mariella, dann ihre Schwester Elena, den Kopfgeldjäger Dominic und Giovanni, der zu den Rebellen gehört.

    Dieser vier Stränge sind miteinander verflochten, geben manchmal auch eine Situation aus dem Blickwinkel von zwei Personen wieder, was einen wirklich guten Einblick verschafft, dem Leser aber auch mehr Informationen gibt, als es die einzelnen Charaktere haben. Das ist spannend, denn normalerweise bevorzuge ich die Ich-Perspektive einer Person, weil ich da selbst nicht mehr weiß, als der Protagonist. Hier ist es aber auf eine sehr angenehme Art und Weise angelegt, die nicht zu viel verrät, dem Leser aber wichtige Informationen vermittelt, damit man die aktuelle Weltsituation besser versteht.

    Für mich sind die Charaktere sehr authentisch gestaltet. Sie haben ihre Ecken und Kanten und Reaktionen sind nicht aufgesetzt. Gerade diese Angst vor dem Regime und der Wille der Rebellen kommt deutlich hervor. Eine Winzigkeit hat mich gestört, denn es verwunderte mich, dass scheinbar jeder Kerl in dieser Geschichte etwas von Mariella will. Doch scheint es so, als hat dies einen ganz bestimmten Grund, denn an dieser Story ist etwas ganz Besonderes, was erklärt, warum sich die Menschen um Mariella so verhalten. Deshalb bin ich auch so wahnsinnig gespannt auf den zweiten Teil, der in diesem Jahr erscheinen soll.


    Von mir gibt es deshalb eine klare Leseempfehlung für Freunde der Dystopie.

    Klarabell und ihre Cousinen haben es mit ihren Eltern nicht gerade einfach. Die drei besitzen Fähigkeiten und auf ihrem Internat in Köln ist das nicht so besonders, denn dort haben alle Gaben. Je nach Gabe, gibt es noch gewisse Regeln, denn auch die „normalen“ Menschen merken recht schnell, ob jemand vor ihnen steht, der eine Gabe besitzt. Die Geschichte spielt in unserer Welt, ist aber dennoch anders. Denn die besonderen Menschen, reden nicht mit den „Normalos“, denn das könnte für sie zu fatalen Folgen führen. Was, wenn man sich einen Fluch einfängt? Die bekommt man nämlich sehr schlecht wieder weg! Und dann gibt es da dieses Ritual, in dem eine Wahrsagerin einem sagt, wie es mit einem weitergeht. Für Klarabell eine nicht so sonderlich tolle Geschichte, denn sie bekommt gesagt, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Ihr 18 Geburtstag rückt immer näher und dann soll es passieren. Mir stellte sich immer wieder die Frage, was ich machen würde, wenn ich solch eine Information bekomme. Würde ich mich weinend zusammenrollen? Würde ich alle Regeln brechen und einfach nur noch machen, was ich bisher nicht getan habe und unbedingt noch erleben möchte? Auch Dinge, die gefährlich sind, da es mir ja eigentlich egal sein kann, nicht mehr lange und ich schlafe für immer? Aber dann ist es in Klarabells Leben noch etwas anders, denn sie könnte kämpfen. Sie könnte Wege betreten, die es bei uns so vielleicht nicht gibt, aber was ist sie bereit dafür zu zahlen? Wenn man dann ewig leben könnte, würde man sich dann eine Last aufbürden, die einem vielleicht für immer im Nacken sitzt und an sich selbst zweifeln lässt? Oder genießt man dann doch einfach, was einem gegeben ist und nutzt die letzten Wochen nochmal aus? Aber vor allem: wem erzählt man davon? Den Eltern, die selbst nicht begabt sind und einen nur nutzen um sich selbst zu profilieren? Oder den Cousinen, die dann vielleicht zu tiefst traurig sind, einen in Watte packen und dann vielleicht noch vor allem schützen wollen, was einem passieren könnte, wenn man auf die Straße geht?


    Diese und noch viele weitere Fragen beantwortet Beatrice Jacoby in ihrem Buch auf eine sehr angenehme Weise. Wir werden in diese Welt eingeführt, bekommen einen Eindruck, wie es mit den Regeln und auch Vorzügen aussieht, die solche in Leben haben kann, aber eben auch welche Probleme und Nachteile man hat, wenn man eine Gabe hat. Gerade diese Nachteile fand ich hier sehr deutlich dargestellt, denn es war nicht dieses: Boah, diese Gabe möchte ich auch haben, die ist ja total toll, damit kann man dies das und jenes machen, sondern man ist auch mit den Nachteilen einer solchen Gabe in Berührung gekommen und das fand ich sehr überzeugend und teilweise auch erschreckend dargestellt.

    Vielleicht kann man das auch auf unser Leben übertragen, denn es ist nicht immer toll, wenn man etwas ganz besonders kann. Man trägt eine hohe Verantwortung und hat vielleicht so viele Einschränkungen, die wir gar nicht sehen.

    Zudem spielt die Autorin mit den Charakteren, lässt sie sich entwickeln und nutzt Kleinigkeiten um ihren Schützlingen etwas mit auf den Weg zu geben, was ihnen helfen könnte, was aber auch wieder Steine in den Weg werfen könnte. Entscheidungen zu treffen und mit ihren Folgen zu leben, das ist auch eines dieser Themen, die hier beleuchtet werden.

    Gern würde ich weiter in dieser Geschichte lesen, ob ein zweiter Teil kommen wird, kann ich nicht sagen, nach dem Ende weiß ich aber auch gar nicht, ob es sich anbieten würde. Ich halte die Augen offen!

    Stellt euch vor, ihr habt jemanden über das Internet kennengelernt und ihr versteht euch echt gut mit ihm. Der Kerl ist zudem auch noch Musiker geworden und recht erfolgreich. Aber seine Karriere ist erst ins Rollen gekommen, nachdem ihr angefangen habt mit ihm zu schreiben. Klar, es fühlt sich vertraut an und man hat dem anderen so einiges erzählt, was man vielleicht nicht jedem anvertraut. Klingt jetzt vielleicht erstmal ganz gut, oder? Was aber, wenn die Geheimnisse, die ihr vom anderen bekommen habt, nun für ihn so unangenehm werden, dass er denkt, dass ihr seine Karriere kaputt machen könntet?

    So geht es Mira. Sie hat Ryan übers Internet kennengelernt und die beiden sind sich auch nur auf diesem Wege nähergekommen. Sie weiß ziemlich viel über ihn, doch je höher er auf der Karriereleiter klettert, desto seltsamer wird es. Nicht ahnend ist sie unterwegs und wird in einem Transporter verschleppt. Ryan hat nämlich einen Plan. Um seine Karriere zu schützen, muss sie weg. Und zwar so richtig weg. Er engagiert einen Profikiller, der mit ihm die Sache erledigen soll. Aber vielleicht ist Ryan doch nicht so kalt und bringt es nicht übers Herz Mira umzubringen. Doch nun kommt es für Mira noch schlimmer. Denn mit ihrem Tod hätte die ganze Sache vielleicht ein Ende gefunden, aber Ryan ist nun so fasziniert von der Kontrolle, die er über Mira hat und diese Macht, die sie mit sich bringt, dass er sie bei sich behält. Wie das für Mira wohl wird?

    Die Autorin schildert in diesem sehr unangenehmen Roman aus beiden Sichten. Wir bekommen hier Miras Eindrücke und eben auch die Gedanken von Ryan. Oft kamen bei mir die Fragen auf, ob ich mich ähnlich wieder Mira verhalten hätte, wenn ich selbst in dieser Situation gelandet wäre. Aber kann man sich so etwas vorher ausmalen? Anfänglich dachte ich mir noch, was soll da viel passieren? Sie ist eingesperrt und wird nicht viel zu tun haben, wenn sie von ihm vielleicht in den Keller gesteckt wird. Aber doch, da ist so einiges passiert. Und da Ryan doch sehr undurchsichtig und vor allem oft auch sehr wankelmütig ist, wusste man sehr selten, was noch auf einen zukommen könnte. Ryans Perspektive fand ich sehr interessant, denn ich finde es sehr schwierig jemanden mit solch verschobenen Gedankengängen zu schreiben. Aber das ist der Autorin wirklich gut gelungen.

    Näher kann ich darauf aber nicht eingehen, denn das solltet ihr selbst herausfinden, was bei ihm so im Kopf passiert und wie er auf solche Ideen kommt, dass Mira weg muss.

    Manchmal kamen mir Situationen aber zu kurz. Auch fehlte mir bei Mira hin und wieder die Tiefe. Vieles habe ich nicht verstanden, warum Mira nun genau das getan hat. Da wären vielleicht Gedankengänge, die wir von Ryan kennen, bei ihr auch hilfreich, denn was denkt sie in diesem Moment, dass sie nun genauso handelt und nicht anders. Was bewegt sie dazu? Ich merke gerade selbst, dass es recht schwierig ist hier eine spoilerfreie Rezension zu verfassen, denn tiefer kann ich hier nicht gehen, sonst würde euch beim Lesen etwas vorausgenommen werden. Somit soll dieser Eindruck reichen.


    Als Fazit gäbe es von mir die Empfehlung dieses Buch zu lesen, denn es wirft Fragen auf und für mich war es oft emotional aufwerfend, weil ich Dinge, Handlungsweisen oder ähnliches hinterfragt habe, wie dieses typische: warum rennt sie jetzt nach oben, wenn man einen Horrorfilm guckt. Das fand ich hier sehr gut ausgenutzt. Leider fehlten mir hier und da eben die Ausführungen um eben diese zu verstehen, damit ich dem Buch die bestmögliche Bewertung geben könnte.

    Im Roman „Der Hölle Zorn“ begleiten wir Mathew. Er ist Wächter in einer Irrenanstalt, genauer gesagt im Bethlem Royal Hospital in Londen des Jahres 1915. Er ist einer Abteilung zugewiesen, auf der Frauen jahrelang eingesperrt werden, da die zu den schlimmsten Fällen zählen. Blutrünstig und mit Seelen so schwarz wie die Nacht. Aber warum sitzt dann Lilly hier? Mit ihr spielt Mathew Schach und sie ist nie auffällig geworden, so wie vielleicht andere Insassinen, die andere verletzten oder ähnliches. Sie ist schon viele Jahre hier und ist in keiner Weise auffllig. Für ihn stellt sich die Frage, was diese Frau angestellt haben soll. Etwas Licht ins Dunkel bringt das Tagebuch, was er von ihr Vermacht bekommt. Wie soll er damit umgehen? Stimmen die Sachen, die sie dort notiert hat? Ist es die Wahrheit oder nur ein Hirngespinst einer sehr kranken Frau?

    Ursula Neeb hat sich mit Quellen und Theorien über Jack the Ripper befasst und daraus ist dieser Roman entstanden. Jack the Ripper ist wohl ein Thema, was ziemlich viele Menschen fasziniert. Eigentlich schon etwas abartig, oder? Brauchen wir wirklich einen Serienmörder damit wir fasziniert sind? Warum ist das so? Mich selbst hat es teilweise irritiert, wie abgeklärt ich mit einigen Beschreibungen in diesem Buch umging. Sind wir auf manche Weise schon so sehr abgestumpft? Oder liegt es dann daran, dass wir selbst so etwas nicht im wahren Leben gesehen haben? Man weiß es nicht und dennoch folgt man gern dieser Faszination. Gerade der Psyche eines „kranken“ Menschens.

    Auf den etwa 300 Seiten begeben wir uns auf zwei verschiedenen Zeitspannen durch das Buch. Die eine Zeitspanne ist das aktuelle Leben von Mathew. Wir werden mitgenommen und dürfen sehen, wie sich das Leben mit seiner Familie verändert hat, seit der als Wächter arbeitet. Kann so etwas spurlos an einem vorbeigehen? Nimmt man etwas mit nach Hause, wie kommt man mit dem Druck klar, der sich in einem bildet, der ja auch irgendwie abgebaut werden muss? Heute würde man vielleicht selbst zum Therapeuten gehen, aber so war das damals einfach noch nicht, jedenfalls nicht so, wie heute.

    Und dann gibt es da diesen anderen Strang. Lillys Tagebucheinträge. Sind es wirklich Tagebucheinträge? Hat sie das alles erst im Nachhinein geschrieben und dabei so einiges durcheinandergebracht? Hat sie das wirklich empfunden, was da steht oder hat sie einfach nur eine sehr gute Auffassungsgabe und somit Fakten zusammengetragen, die sie selbst so nicht erlebt hat? Man weiß es nicht und auch Mathew ist etwas überfragt.

    Wie geht er damit um, was er da in diesem Buch liest? Was bedeutet das für ihn? Für die Familie, die Lilly schon ewig nicht mehr gesehen hat und könnte es sogar einen Einfluss auf London haben? Eine Frau im Bethlem hat vielleicht so viel Macht?

    Die Autorin schafft es einen dazu zu bringen dran zu bleiben. Sie portioniert die Geschehnisse und lässt uns Zeit zum Verdauen, denn wir erfahren immer nur so viel, wie Mathew gerade auch verkraften kann. Das macht es spannend und gerade auch diese Reaktionen von ihm und seiner Umgebung zu erleben, lassen einen nicht richtig los. Zudem werden hier Fragen aufgeworfen, die ich nach dem Ende des Buches gern selbst recherchieren möchte. Was ist dran, was für Vermutungen und Beweise liegen uns heute vor? Will man vielleicht einiges einfach nicht wahrhaben? Ja, Jack the Ripper ist etwas Faszinierendes, ob das nun etwas Gutes ist oder nicht, darf jeder für sich selbst beantworten.

    „Himmelsklang & Höllendröhnen“ hat schon ein Cover, was zum Nachdenken anregt, denn bestimmt sehen viele etwas Anderes. Könnte der weiße, doch flockige Hintergrund, Nebel oder Schnee oder Wolken darstellen? Und was ist das Schwarzrote davor? Sind es schwarze Flügel, die brennen? Da ist dem Hawkify Verlag ein wirklich interessantes Cover gelungen, denn die restliche Schrift in Schwarz und Weiß, passt sich wirklich gut ein.

    Und dann kommt die Geschichte. Wir haben eine Studentin, die auf Rache aus ist. Wir haben Dämonen und wir haben einen gefallenen Engel. Kayla hat in jungen Jahren so einiges erleben müssen und man versteht, warum sie sich rächen möchte. Zudem ist an ihr etwas anders. Sie nimmt in ihrem Körper ein Dröhnen wahr. Dieses Dröhnen führt sie zu Dämonen und dann wird dieser Rachedurst in ihr immer größer. Bis sie auf Elias fällt, der gefallene Engeln, von dem ich sprach, hat sie nur mit dieser Rache zu tun, doch mit seinem Erscheinen, tritt er einige Ereignisse los, die etwas in Kayla verändern. Dieser Veränderung führt Kräfte ans Licht, die vorher verborgen lagen. Ist sie wirklich so etwas Besonderes, dass sie nun nicht mehr diejenige ist, die nachts jagen geht, sondern diejenige ist, die sich nun verstecken und verteidigen muss? Was ist da passiert und warum scheint gerade so viel an ihr zu hängen?


    Viele lesen jetzt Himmel und Hölle und Engel und Dämonen. Oft kann es dann dazu führen, dass man gerade, wenn das Wort Gott fällt, sich dann doch vom Buch abwendet, denn viele sind heute von religiösen Büchern abgeschreckt. Aber halt, ihr müsst nicht weglaufen. Ich selbst bin nicht ganz der Freund von dieser Himmel- und Hölle-Geschichte, da mir da viel Negatives in der Denkweise, die wir über die Medien vermittelt bekommen, aufstößt. Doch liegt hier das Augenmerk auf etwas Anderem. Denn für mich war dieser deutlich mehr auf das Zwischenmenschliche, die Entscheidungen und die Auswirkungen von Entscheidungen gesetzt. Das Drumherum passt aber sehr gut, gibt den Charakteren gewisse Einschränkungen, die sie zwingen sich an gewisse Regeln zu halten. Aber sie haben auch Raum sich zu entwickeln und sollen eben auch eigene Entscheidungen treffen und dann lernen, wie man mit diesen Konsequenzen umgehen kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Idee mit einem anderen Hintergrund so gut funktioniert hätte, darum bin ich froh, dass mich dieser doch religösanklingende Aspekt nicht abgeschreckt hat, denn sonst hätte ich so einiges verpasst.


    Dennoch kann ich dem ganzen nicht die vollen Sterne geben. Ich kann nicht beschreiben, was es war, was mir an dieser Stelle sehr leidtut, denn so kann ich der Autorin nicht helfen. Aber irgendwas fehlte mir, damit es wirklich zu einem Highlight geworden wäre. Mir fehlte ein wenig der Funke, der hätte überspringen können, denn die vorhandenen Emotionen kamen nicht ganz bei mir an, zogen mich nicht ganz mit. Ob es nun an mir oder dem Buch lag, kann ich leider nicht sagen.

    Und für alle Romantasyfans, ist ein wenig Liebe dabei, aber es ist nicht zu schmalzig, was ich wieder gut fand, denn mit so etwas kann ich gar nicht umgehen!

    Achtung, dies ist der zweite Teil, somit sind kleine Spoiler nicht zu vermeiden.

    „Die Heimkehr der Bärenführerin“ setzt genau da an, wo der erste Teil aufgehört hat. Dennoch hat die Autorin einige kleine Rückblicke oder erklärende Stellen eingebaut, die den Lesefluss nicht stören, aber neu einsteigenden Lesern auch die Chance geben, ohne den ersten Teil gelesen zu haben, nicht im Nachteil zu sein. Diese kurzen Rückblicke gaben mir auch kleine Denkanstöße, denn es ist nun auch schon eine Weile her, dass ich den ersten Teil gelesen habe. Somit war ich darüber sehr dankbar.

    Dieser zweite Teil steht dem ersten in nichts nach. Die Autorin ist ihrem Schreibstil treu geblieben, arbeitet mit Spannung und Wendungen und lässt ihre Charaktere da weitermachen, wo sie im ersten Teil aufgehört haben.

    Aber worum geht es eigentlich? Agnes ist die Tochter des Grafen von Langerode. Sie hat schon immer einen guten Draht zu Tieren gehabt und beeindruckte somit schon viele Menschen, wie gut sie doch die Tiere verstand und ihnen helfen konnte, wo andere verzagten. Im ersten Teil traf sie auf die Gauklergruppe und somit auf Kilian. Sie hatte ihr Herz verloren und so reiste sie mit ihm mit. Ihre Schwester blieb auf der Burg Langerode und machte keine gute Zeit durch. Nach dem Tod des Grafen, sind die Damen im Hause der Willkür der neuen Besucher ausgeliefert. Wie sollen sie sich verteidigen? Am Ende flüchtet auch die zweite Tochter des Hauses mit ihrem Stallburschen und versucht ihre Schwester zu finden. Man sollte bedenken, dass wir uns in der Eifel um das Jahr 1348 befinden. Somit haben wir hier einen historischen Roman und wir erleben, wie die Meinung gegenüber Gauklern ist und gerade auch die Männer hat Lea Weisz hier in ein spezielles Licht gerückt. Denn ihre Charaktere haben es sicher nicht einfach.

    Immer wieder müssen sie durch Erlebnisse, die man sich selbst und meist auch nicht seinem Feind wünschen würde.

    Gerade diese Hasscharaktere hat sie sehr gut geschaffen, denn sehr oft hatte ich ein unangenehmes Ziehen in der Magengegend oder wollte ins Buch und für Gerechtigkeit sorgen. Denn gerade die Ungerechtigkeit dieser Zeit wird hier doch sehr deutlich.


    Hier geht es nicht um eine Geschichte mit Liebe und niedlichen Tieren, sondern um das harte Leben in der Zeit um 1348. Wozu sind Leute fähig, hat man als Frau einen eigenen Willen, wem wird geglaubt, wenn es darum geht einen Schuldigen zu finden? Wer ist der Verantwortliche für die einfachsten Dinge und welche Menschengruppen sind so verpönt, dass niemand etwas mit ihnen zu tun haben möchte? Ich habe mir immer wieder gedacht, dass ich damals definitiv nicht leben wollte. Allein schon die Lebensumstände. Aber ist es heute so viel besser? Klar, wir haben so vieles mehr, wir haben Komfort und Luxus, aber sind unsere Ansichten deshalb so anders? Gibt es nicht auch heute noch die Gruppe von Mensch, die abstempelt ist, der man negativ gegenübertritt? Ich finde dieses Buch wirft Fragen auf und soll den Leser berühren. Dies ist in einer für mich sehr realistischen Geschichte verpackt, auch wenn es minimal fantastische Ansätze gibt. Gern würde ich einen weiteren Teil mit den Charakteren erleben, aber ich glaube, dass diese Reihe mit diesem zweiten Band beendet ist. Aber man wird sehen, was da vielleicht noch kommt.

    „Maschinenwahn“ ist der erste Teil der „Maschinen-Trilogie“ und bieten einen tollen, spannenden Einstieg in die Reihe. Das Cover hat mich als erstes aufmerksam gemacht, denn irgendwas stimmt bei der Frau mit dem roten Haar nicht, deren Gesicht groß auf dem Cover zu sehen ist. Nicht nur, dass sie so blass ist und alles so bläulich scheint, sondern irgendwas ist um ihre Augen. Das Wort Maschinenwahn, welches sich links von unten nach oben streckt, lässt dann eine Idee aufkeimen. Ist sie vielleicht ein Roboter? Oder hat man etwas bei ihr gemacht? Die Neugier stieg und der Klappentext hatte mich dann endgültig!

    Denn es geht um Sam, er betreibt eine illegale Arztpraxis und scheinbar kann er Cyberprothesen bei Menschen einpflanzen. Was soll ich mir darunter vorstellen? Wird es ein Bein? Ein Arm? Oder kann man hier schon einiges mehr machen? Nun beginnt es damit, dass der arme Kerl doch wirklich mal wieder etwas Geld gebrauchen könnte. Und so ist er nicht ganz abgeneigt, als er einen großen Auftrag bekommt. Er nimmt an, denn wer ist schon so dämlich und lässt sich so viel Geld durch die Lappen gehen? So wirklich geheuer ist ihm das Ganze aber schon bald nicht mehr, denn da liegt eine Frau auf seinem Tisch und er soll zahlreiche Prothesen bei ihr einbauen. Was soll aus dieser Frau werden? Klar, in der Zeit ist es normal, dass man seinen Körper etwas aufbaut und verbessert, aber so viel mit einem Mal? Was ist sie von Beruf, dass sie solche Prothesen braucht? Während der OP erwacht die Patientin aus der Narkose und flüchtet. Nun hat Sam ein riesiges Problem, denn sein Auftraggeber scheint nicht gerade der nette Kerl von nebenan zu sein und setzt ihm ein Ultimatum. Entweder bringt er die Frau wieder und sorgt dafür, dass seine Arbeit vollständig beendet wird oder er hat nicht mehr lange zu leben. In was Sam dann schlittert, dass müsst ihr selbst erleben, denn mir hat es richtig viel Spaß gemacht. Nicht etwa, weil es lustig zu ging, sondern weil ich die Idee wirklich gut umgesetzt finde. Die Charaktere hier etwas aufdecken, was sich irgendwo da draußen auch abspielen könnte. Dieses Buch zählt hier, so glaube ich, ganz stark gewisse Missstände auf und lässt einen nachdenken. Darum bin ich auch sehr darauf gespannt, was in den beiden anderen Teilen denn noch so kommen wird.

    Ich würde mich wohl nicht gerade wohl fühlen, wenn man soweit in der Technik ist! Klar, man könnte vielen Menschen helfen, aber zu welchem Preis? Dies stelle ich mir heute schon so oft, ob wir das Leben für viele Menschen wirklich so viel lebenswerter machen, wenn sie am Ende vielleicht nur noch von Maschinen am Leben erhalten werden, wenn sie sonst vielleicht ihren wohlverdienten Für-immer-Schlaf hätten. Aber dann kann ich auch wieder die Leute verstehen, die an diesen Menschen so sehr hängen und sie nicht gehen lassen wollen.

    Es ist eine unglaublich schwere Frage und sie wird hier mit Spannung beleuchtet. Was dürfen wir mit unserer Technologie alles machen? Wie weit dürfen wir einen Menschen verändern und was bedeutet das für uns?


    Ich bin auf die beiden anderen Teile gespannt, die es gerade als Ebook recht günstig zu erhalten gibt! Von mir könnt ihr auch die Rezensionen zu den anderen Teilen erwarten, denn ich habe zugeschlagen, da ich wissen will, was noch passiert in Sams nun doch wilder Reise!

    Der erste Teil des Nian- Zyklus, führt uns in diese ganz eine kleine Welt, die sich der Autor da überlegt hat. Doch ist sie gar nicht so anders, als unsere eigene Welt, denn dort gibt es Menschen und Tiere, die einfach viel kleiner sind als wir. Aber die Pflanzen und die restliche Landschaft, sind wie unsere Welt. Ob diese kleinen Geschöpfe irgendwo da draußen sind und wir sie einfach gar nicht wahrnehmen? Fliegen sie vielleicht auf einem Lindenblatt an uns vorbei und wir merken es gar nicht, weil unsere Aufmerksamkeit durch den Alltag viel zu sehr geschwunden ist? Man weiß es nicht.

    Das Cover passt wunderbar zur Geschichte. Wir haben die Landschaft vor uns, so wie wir sie kennen und dann eben den Schatten von einem Lindenreiter oder sollte ich lieber Silhouette sagen? Die Stimmung des Covers ist für mich ein angenehmer Herbsttag, der am Ausklingen ist. Gern würde ich an diesem Fluss stehen und mir diese Landschaft ansehen. Aber wäre es nicht sogar noch toller, eben dieser kleine Lindenreiter zu sein, der auf dem Blatt fliegt und sich alles betrachten kann?


    In diesem ersten Teil erfahren wir etwas über die Legende der Lindenreiter und was sie über die Jahre in Nian bewirkt hat. Zudem haben wir zwei Geschichten, die wir verfolgen dürfen. Da wäre Kai, der eigentlich nur Urlaub mit seiner Familie machen wollte und dann in ein Unglück gerät und so einiges erlebt. Die Riesen, die alle nur noch für einen Mythos gehalten haben, tauchen auf und so beginnt seine Reise. Danach begleiten wir Lia und auch sie hat so einige Erlebnisse mit der Natur, die ich wunderbar beschrieben finde.

    Der Autor spricht das innere Kind an und so war ich wirklich froh mich auf dieses Buch eingelassen zu haben. Denn mein eigenes inneres Kind möchte öfter mal an die Oberfläche und muss sich gerade in der heutigen Zeit immer wieder zurücknehmen, da es ja im Berufsleben doch sehr unpassend sein kann. Doch in diesem Buch konnte man wieder Träumen. Oft habe ich das Buch abgelegt und mir die Bäume vor dem Fenster angeschaut oder den Bienen dabei zugesehen, wie sie ihren Nektar sammeln. Wenn man sich auf dieses Buch einlässt, nimmt man vielleicht mal wieder eine kleine Auszeit und betrachtet die Natur deutlicher, als vielleicht im Stress des Alltags. Eine weitere gute Seite hat dieses Buch, denn ich finde die Geschichten super zum Vorlesen. Hin und wieder sind selbstgezeichnete Illustrationen enthalten, die einem nochmal den Text bildhaft vor Augen führen. Zudem schreibt der Autor in einer sehr bildhaften Sprache und die Bäume, die Gräser und das Wasser haben ihre eigene Sprache, die es zu einem fantastischen Erlebnis machen können, wenn man das Buch aufschlägt und daraus vorliest. Durch die Unglücke, die vielen erst passieren müssen, damit sie auf ihren Instinkt und die Stimme in sich hören, wird es nicht langweilig auf diese Reise durch die Gegenden von Nian zugehen. Denn es gibt so einige Aufgaben zu erledigen und dabei lernt man noch so einiges, denn auch unsere kleinen Freunde haben noch vieles im Umgang mit anderen zu lernen.

    Von mir gibt es eine deutliche Empfehlung für alle, die dem Alltag entfliehen wollen, ihr eigenes inneres Kind mal wieder rauslassen wollen oder denjenigen, die gern eine Geschichte mit ihren Kindern lesen! Ich werde diesen Zyklus weiterverfolgen, da es eine wunderbare Lektüre ist um aus dem Alltag zu entfliehen.

    Das Buch „Geschichten aus Immergrün“ ist etwas für zwischendurch. Seine 141 Seiten enthalten zum einen Informationen über die verschiedenen Lebensgruppen, die wir in der Reihe um „Immergrün“ treffen werden, aber dann kommen 21 Sonderkapitel. Diese spielen vor der Zeit des ersten Bandes und bringen uns einige der handelnden Charaktere näher. Geben uns einen kleinen Einblick darüber, wer da auf uns zukommt, was ihnen bisher so passiert ist und rundet es alles dennoch ab. Denn irgendwie gehören sie alle zusammen, aber treffen sie wirklich aufeinander? Oder sind sie nur durch die selbe Straße gegangen? Hat einer etwas ausgelöst, was dann einen anderen betrifft? Viel interessanter für mich ist dann noch die Frage, die nach diesen Sonderkapiteln bleibt: Wie treffen sie dann in der Reihe aufeinander? Diese High-Fantasy-Geschichte wird für mich sehr interessant werden, denn es gibt jetzt schon so einige Charaktere, die ich gern näher kennenlernen möchte, von denen ich lesen möchte, wie sie sich entwickeln. Und natürlich interessiert mich besonders, was sich der Autor für sie ausgedacht hat. Denn einen kleinen Einblick erhält man schon, was da kommen könnte, aber nur so zart angeschnitten, dass ich gern jetzt schon den ersten Band in der Hand halten würde. Nachdem das Cover mich sehr auf eine Märchenwelt eingestimmt hat, so ist dieses Buch zwar an einigen Stellen sehr märchenhaft, aber dennoch finde ich, dass es sehr gut in die gängige High-Fantasy zählt. Aber wo ist da bei modernen Märchen auch eine Grenze zu ziehen? Nur kann ich mir „Immergrün“, durch dieses Cover sehr gut vorstellen und gebt es zu, würdet ihr nicht selbst gern mal durch die Straßen dieser Stadt streifen und sie erkunden? Würdet ihr nicht gern wissen, womit Oger so handeln und wie es ist mit Vampiren aufeinander zu treffen?

    Ich jedenfalls bin sehr gespannt und hoffe
    darauf, dass ich den ersten Band noch vor Weihnachten in den Händen halten
    kann, denn ich will wissen, wo der erste Teil einsteigt und was wir alles Neues
    über die mir nun bekannteren Charaktere erfahren werden!

    Ein neuer Fall der Shifter Cops steht an. Ich muss gestehen, dass mir ein Krimi mit einem gewissen Fantasyfaktor doch deutlich mehr Spaß macht. Da können Dinge vorkommen, die in einem „normalen“ Krimi so einfach nicht vorkomen können. Zudem ist es meist auch viel schwieriger, gerade wie in den Fällen der Shifter Cops, denn die Kollegen wissen, dass etwas seltsam ist mit den Kollegen, aber was es ist wissen sie nicht. Wir als Leser erfahren sehr schnell, allein schon durch den Titel, dass wir es mit Gestaltwandlern zu tun haben. Den Vorteil haben die Kollegen aber nicht.

    Aber nun zum eigentlichen Buch. „Voodoo Nights“ ist das vierte Buch der Shifter Cops. Vorkenntnisse sind keine nötig, denn man bekommt jedes Mal einen neuen Fall serviert und wer meinen Blog verfolgt, der weiß, dass meine erste Berührung mit den Shifter Cops im zweiten Fall war „Der Fluch der Schwarzen Dahlie“.

    In diesem Fall befinden wir uns in New Orleans und wir verfolgen zwei Zeitstreifen. Zum einen befinden wir uns im Jahr 2007, denn da hat der Cross-Killer zugeschlagen. Und dann befinden wir uns nun 7 Jahre später ebenfalls in und um New Orleans. Wobei der Ort an sich nicht so wichtig ist, denn wer hier eine Beschreibung der Stadt erwartet, der wird hier nicht fündig. Hier geht es um die Charaktere, den Mordfall und wie der Titel schon sagt Voodoo. Wer die Reihe kennt, der hat Kaja und Setz schon kennengelernt. Kaja ist vom Typ her jemand, der nicht mit anderen kann. Oder können die anderen nicht mit ihr? Als es um den Cross-Killer ging, Saß sie noch in der Presseabteilung und sollte sich um die Facebookseite ihres Departments kümmern. Eine kleine Strafe ihres Vorgesetzten, weil sie nicht mit anderen kann? Aber das hält Kaja nicht auf, denn irgendwas stimmt da nicht.

    Nun sieben Jahre nach dem Fall, soll der Schuldige seine Bestrafung erfahren. Kaja ist nicht in der Stadt, vielleicht ist das ganz gut, denn sie ist in Paris und somit nicht in der Nähe als Opfer auftauchen, die ähnlich zugerichtet sind, wie die Opfer des Cross-Killers. Was hat es damit auf sich? Seth ist Kajas Partner und hält in New Orleans die Stellung. Sie sind nicht nur auf der Arbeit Partner, was es alles vielleicht noch etwas komplizierter macht. Er muss nun herausfinden, was damals passiert ist und was es mit den aktuellen Ereignissen zu tun hat. Dabei steht ihm eine Frau namens Phoebe zur Seite, die damals als Praktikantin mit Kaja zu tun hatte und die einige sehr seltsame Macken hat, die es für Seth einfach nur nervig und belastend machen, dass er sie an seiner Seite hat. Wie kann eine Person nur so wenig hilfreich sein?

    Ich habe mir in letzter Zeit einige der alten Rezensionen zu den vorhergehenden Fällen durchgelesen und finde, dass die Autorin deutlich gewachsen ist. Man erfährt deutlich mehr über die einzelnen Charaktere, was sie sich wünschen, waru sie sind, wie sie sind, aber es ist nicht zu viel, sodass der eigentliche Mordfall aus den Augen verloren wird. Zudem haben die Zeitsprünge und ein weiteres Element, eingebaute Artikel, einen Faktor, der Fragen aufwirft und zu Vermutungen anregt. Diese Elemente machten es für mich sehr spannend der Geschichte zu folgen. Auf dem Thema Voodoo wird auch nicht großartig rumgeritten, so wie man es vielleicht sonst hat, aller wir nehmen eine Puppe und pieksen Nadeln rein, sondern da wurde sich mit der Thematik auseinandergesetzt. Das hier der fantastische Faktor miteingebaut werden kann, kam der Thematik sehr gelegen und macht diesen Fall zu einem sehr stimmigen Leseerlebnis.

    Gerne würde ich weitere Fälle der Shifter Cops lesen, denn hier geht es um Fakten und Ermittlungsarbeit! Aber dennoch kommt die Spannung nicht zu kurz!

    Ich habe für mich selbst das Genre Mystery Krimi entdeckt, denn dieser Fantasyanteil, macht es irgendwie nochmal spannender, als einen „normalen“ Krimi. Und da kommt die Reihe von Sandra Florean wie gerufen. Die Hauptprotagonistin ist wohl ganz klar Tess. Sie ist eine junge Frau mit einer Gabe. Sie selbst, scheint diese Gabe nicht sonderlich zu mögen, denn wer findet es schon toll in die Seelen anderer zu hüpfen. Oder ist es doch mehr der Körper? Dennoch erlebt sie alles live mit, was der andere erlebt und wie er handelt und denkt. Stellt euch das mal bei einem Killer vor, nicht gerade toll, oder? Und wenn man dann noch jemanden, durch die Augen eines schmierigen Kerles, sieht, der in Gefahr ist und den man kennt, dann würden wir wohl alle losziehen und versuchen etwas zu unternehmen. Denn dann ist die Gabe schon eine Bürde. Helfen, weil man ja etwas weiß oder eben nicht helfen, weil man ja auch selbst in Gefahr geraten könnte. Aber Tess ist nicht allein, auch wenn es mit ihren Freunden bestimmt nicht immer einfach ist.

    Dieses Buch ist die Neuauflage und ich finde nicht nur das Cover wirklich gut getroffen und passend, sondern auch den Schreibstil. Denn ich gestehe, dass ich vorher noch nichts von Sandra Florean gelesen habe, das wird sich nun aber ändern. Denn die Autorin hat eine sehr angenehme Art einen in die Geschichte zu führen. Und auch, wenn ich die Reihe nun mit dem zweiten Band begonnen habe, habe ich so viele Informationen bekommen, die ich brauchte, aber noch nicht so viele, dass ich den ersten nicht mehr lesen sollte, da ich eh schon weiß, was passiert. Das macht es wirklich angenehm für den Leser. Denn im zweiten Band hat sie mich sogar noch so neugierig gemacht, dass ich den ersten jetzt erstmal lesen muss!

    Außerdem wachsen einem die Charaktere sehr schnell ans Herz. Sie haben ihre Macken, sind dadurch aber teilweise so liebenswürdig, dass man sie nicht missen möchte und ihnen gerne noch öfter begegnet. Darum liebe ich Reihen so sehr, man verliert das Herz nicht an einen Charakter, der nach einem Buch in der Versenkung der Buchwelt verschwindet, sondern man kann sich immer wieder mit ihnen „treffen“.

    Die Story blieb spannend und zweitweise spielten immer neue Charaktere mit in die Geschichte, die es einfacher oder eben auch schwerer machten. Da nun mal sehr verschiedene Charaktere eben auch ganz andere Probleme machen. Diese setzte die Autorin sehr geschickt ein um die Spannung aufrecht zu erhalten und in manchen Momenten nochmal für eine Wendung zu sorgen. Und ja, ich finde auch, wie die Geschichte verläuft, gerade im Nachhinein, nachdem ich mir nun „etwas“ Zeit gelassen habe, um nochmal über alles nachzudenken, ist genau richtig. Es ist plausibel und hätte vielleicht anders laufen können, wäre dann aber nicht so passend für die Charaktere geblieben. So etwas gefällt mir sehr gut, dass es am Ende stimmig ist und sich nicht etwa nach dem Wind dreht, weil es vielleicht einigen Lesern nicht ganz passen könnte. Ich bleibe auf jeden Fall an dieser Reihe dran!

    Achtung! Es handelt sich um den vierten von fünf Teilen dieser Reihe! Spoiler können somit nur sehr schlecht vermieden werden!


    Ruth Mühlau legt gleich wieder richtig los! Wie man es aus den drei Bänden vorher gewohnt ist, geht alles gleich wieder spannend weiter. Denn die Charaktere haben nicht viel Zeit um sich von einem Schrecken zu erholen, denn sie haben einen langen und beschwerlichen Weg begonnen und bei diesem sind sie noch nicht am Ende angekommen.

    Für alle, die die anderen Cover gesehen haben und nun vor diesem Cover stehen. Ja, es ist anders, als die drei davor und wirkt ein wenig so, als würden wir eine neue Reihe beginnen. Dem ist aber nicht so! Nur finde ich auch, dass der Inhalt dieses Bandes ein anderes Cover verdient hat, als die drei davor. Die Gewichtung der Charaktere hat sich verschoben und wir begeben uns noch einmal auf ganz andere Wege, als in den drei Teilen davor. Somit finde ich es sehr stimmig, auch wenn es hier und da für Verwirrung sorgen kann.

    Wer den dritten Teil gelesen hat, der weiß, dass es ein Ritual gab, was die Himmelskörper retten soll. Nur war diesmal der Gedanken an die Liebe eben nicht dazu da um die Welt zu retten, sondern eben für die geliebte Person. Ist dieser Gedanke egoistisch? Darf man auf solch einem Weg nicht an sich selbst und seine Gefühle denken, sondern muss alles opfern, damit andere Menschen, Wesen oder was auch immer, ein angenehmes Leben führen können? Oder eben überhaupt noch ein Leben führen können? Ruth Mühlau schaffte es in diesem Teil der Reihe mich sehr nachdenklich zu machen, denn diese Frage hat mich lange beschäftigt. Würden wir es selbst schaffen, dass wir so selbstlos sind, dem Gefühl der Liebe und der damit verbundenen Sorge um einen geliebten Menschen, einen Tritt zu geben und zu sagen: ich gebe dies alles auf, weil ich dadurch so viele Seelen retten könnte? Eine wirklich schwierige Frage, gerade in der heutigen Zeit, wo doch jeder sehr häufig an sich denken soll, damit er es im Leben zu etwas bringt.

    Nun muss das Drama wieder gerichtet werden! Und der Weg birgt nur noch mehr Probleme, denn so ein Weg hat nun mal Abzweigungen und wenn man den einen Weg blockiert, durch eigene Entscheidungen, dann muss man eben manchmal einen noch längeren und beschwerlicheren Weg wählen.

    Wie auch in den Teilen davor, beschreibt die Autorin ihre Welten und ihre Protagonisten sehr anschaulich. Man bekommt einen Einblick in ihr Denken und Fühlen und sieht, wie sie von Band zu Band immer mehr wachsen und sich verändern. Die Charaktere nehmen, einen für mich sehr schlüssigen, Lauf und entwickeln sich selbst so, wie sie es wollen. Beim Lesen stelle ich mir manchmal vor, wie die Autorin selbst verzweifelt, weil ihre Charaktere so stur sind und ihren eigenen Kopf haben. Aber das macht es so angenehm dieser Reihe zu folgen. Und ja, ich habe schon etwas Panik vor dem Ende, denn da bricht einem dann doch das Herz, wenn sich die Wege von Buchcharakteren und Leser trennen. Ich wäre ja für kleine Zusatzgeschichten, die Geschichten einiger Charaktere näher beleuchtet, dann endet es noch nicht so bald.

    Achtung! Es handelt sich um den zweiten und somit abschließenden Band der Dilogie. Darum sind Spoiler nicht gänzlich zu vermeiden!


    Auf den zweiten Teil und den damit abschließenden Teil dieser Dilogie habe ich sehnlichst gewartet. Leider hat es dann etwas gedauert, bis ich endlich dazu kam dieses tolle Buch zu lesen. Gleich vorn weg: Ich war mal wieder sehr traurig, als es endete.

    Ich liebe Reihen und es ist immer wieder so ein kleiner, aber sehr bitterer Stich, wenn man dann die letzte Seite liest und die Charaktere somit aus dem „Leben“ verschwinden.

    J.K. Bloom hat hier mit dem Eisermann Verlag wieder ein wunderschönes Buch geschaffen. In Anlehnung an den ersten Teil, finde ich dieses Cover wieder unglaublich schön und passend. Wir haben die Frau mit dem wehenden Haar, diesmal mit der Haltung in die andere Richtung. Die umgibt ein glänzen und dennoch ist alles in einer Farbrichtung gehalten. Alles hat den Eindruck eines Rotbraunes, wogegen der Teil vorher deutlich mehr in den grünen Bereich gestochen hat. Auch im Regal passen die beiden Teile wunderschön zusammen.

    Aber das sagt ja nicht viel über die Geschichte aus.

    Nach den Ereignissen von Teil 1 sind nun schon neun Monate vergangen. Faith erwacht aus dem sogenannten Somnus. Wer Teil 1 gelesen hat, der weiß, dass es etwas mit der Seelenlosigkeit zu tun hat. Gerade das Ende des ersten Teiles hat sehr viel Drama gehabt und mich schon dazu gezwungen den zweiten Teil zu beginnen, da ich doch wissen wollte, wie es weitergeht. Nun erwacht Faith und Lie ist nicht da. Er konnte nicht aus den Fängen der OAS gerettet werden. Doch ist in neun Monaten auch viel passiert. Bringt es da überhaupt noch etwas, nach ihm zu suchen? Und wo muss sie nach ihm suchen? Denn zwischen den Butterflys und der Festung der OAS liegen so viele Kilometer und Territorien, die Gefahren mit sich bringen. Zudem sollte man nicht vergessen, dass bei Faith eine Kugel eingeschlagen hatte. Sie hat überlebt und die Kugel hat ihr Herz nicht erreicht. Dies wird unglaublich schnell klar und führt auch nicht zu Spoilern, denn der Klappentext weißt darauf schon hin. Da hat ihr der Stein von Lie sehr geholfen. Aber nicht nur in diesem Moment, denn da kommt noch so einiges auf uns zu.


    Wie wir Faith im ersten Teil kennengelernt haben, so ist sie eine Kämpfernatur. Sie setzt sich für die Menschen ein und gibt niemals auf. Ihre Fehlerchen hat sie trotzdem, denn gerade diese Liebe und Aufopferungsfähigkeit, machen sie zu einem leichten Opfer. Und wir kennen ja Tristan schon, er spielt mit unfairen Mitteln und will Macht, etwas Anderes scheint ihn nicht zu interessieren.

    Der Schreibstil ist weiterhin flüssig und die Seiten schwanden nur so dahin. Immer wieder gab es etwas Neues zu entdecken, was es nie langweilig werden ließ. Auch die Beschreibungen der Natur, die ja einen gewissen Rückschlag gegen die Menschheit durchgeführt hat, finde ich unglaublich interessant und so bunt geschildert, dass ich sie so wahnsinnig gern auf Bildern oder noch besser auf der Kinoleinwand sehen würde. Durch die Veränderungen, die J. K. Bloom sehr geschickt eingesetzt hat, hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl, dass unsere Faith ein wenig in die Welt von Marvel oder so passen würde. Sie hatte schon ein bisschen was von einer Superhelding. Warum und weshalb ich dann aber dennoch immer wieder das Gefühl bekam, dass sie trotz allem noch immer die Faith ist, die wir zu Beginn des ersten Teiles kennenlernen durften, dass müsst ihr selbst lesen.

    Ich kann nur sagen, dass es sich lohnt und dass ich traurig bin, dass es ein Ende hat.