Ich war mal so dreist und habe mir dieses Buch aufgebürgt. Ein Wälzer mit 1000 Seiten, wo man, wenn man das Ende erreicht, wieder alles vergessen hat, was man am Anfang gelesen hat.
Deshalb mache ich mir fleissig Notizen, um dieses Buch "auszuarbeiten".
Ein kleiner Einblick in die Materie: Das Buch ist von Jean-Jacques Rousseau, einem französischsprachigen Metaphysiker, und handelt von der seiner Meinung nach ordnungsgemässen Aufzucht eines Kindes. Dabei kritisiert er Erziehungsmethoden und Sicherheitsvorkehrungen, von denen einige heute offensichtlich schon nicht mehr existieren (das völlige Einbinden von Kleinstkindern z.B., um ihre Bewegungsfreiheit einzuschränken, habe ich ehrlich gestanden noch nie persönlich gesehen). Inwieweit das dem Buch zu verdanken ist, sei mal dahingestellt. Es handelt aber primär um seinen imaginären Protege, einen Jungen mit Namen Emile, welchen er nach den Regeln seiner "natürlichen Erziehung" großzieht.
Ich bin momentan beim zweiten Buch (so heißen scheinbar die Kapitel) und derweil ist mir Emile noch nicht vorgestellt worden. Währenddessen schimpft Rousseau in seinem Buch nur über das Stadtleben, über Frauen und Männer, die ihren Erziehungspflichten nicht nachkommen und über die Unsitte, 8jährige bereits mit Moralpredigten zu belasten. Was mich am Buch bisweilen am meisten beeindruckt ist die Richtigkeit (von Vernunftswegen her) vieler Tatsachen und Beschreibungen. Es ist einfach richtig und begründbar, was er schreibt, ohne einen lange mit empirischen Ablenkungen und Statistiken zu langweilen, wie es heute ja zumal sehr häufig der fehlgeleitete Fall ist.
Ich habe das Buch zu lesen begonnen, weil ich eigentlich mehr über den Autor in Erfahrung bringen wollte und seine konkrete Weltanschauung. Bis jetzt wurde ich noch nicht enttäuscht.
Ist einer meiner ersten Beiträge, also klärt mich bitte auf, wenn etwas an meiner Schreibung verbesserungswürdig ist.