Beiträge von Yvonne80

    „Der Fall Collini“ ist das zweite Buch, dass ich von Ferdinand von Schirach gelesen habe und es wird nicht das letzte Buch gewesen sein. Mir persönlich gefällt der sehr nüchterne Schreibstil. Ferdinand von Schirach hat es nicht nötig, den Fall großartig mit Drama aufzubauschen. Fast schon nüchtern erzählt er vom Leben des Fabrizio Collini.


    Von Anfang an hatte ich Sympathie für Collini. Er wirkt nicht, wie man sich einen typischen Mörder vorstellt. Schnell ist klar, dass es einen (guten) Grund dafür geben muss, warum er Hans Meyer getötet hat. Hinzu kommt, wie im Klappentext dargestellt, dass Meyer der Großvater des beten Freundes von Collinis Pflichtverteidiger, Caspar Leinen war. Die Hintergründe der Tat werden erst nach und nach aufgedeckt.


    Gut fand ich dargestellt, wie Leinen zunächst versucht, das Mandat wieder loszuwerden, als er erfährt, dass es um einen Mann geht, den er selbst wie einen Großvater geliebt hat. Auf Rat eines älteren Anwalts bleibt er dann aber doch dabei und macht seine Sache wirklich gut. Problematisch ist, dass Leinen einen Mann verteidigen muss, der eigentlich gar nicht verteidigt werden möchte. Es gibt keine Ausflüchte, aber auch keine Erklärungen von Collini. Er gesteht die Tat und gut ist. Aber, was man Caspar Leinen hoch anrechnen muss ist, dass er Blut leckt und anfängt zu forschen. Er schafft es, mit Hilfe von alten Archivakten einige dunkle Stellen im Leben von Hans Meyer aufzudecken. Selbst tief erschüttert von den Taten des Mannes, den er fast wie einen Großvater geliebt hat, rückt er die Tat Collinis in ein anderes Licht. Es ergibt sich eine andere Sicht auf Collini, als die, die man zuerst auf ihn und den Fall hat.


    Auch hier geht es wieder um Schuld, Vergebung und vor allem auch Moral. Keine Frage ist, dass Collini schuldig ist, Hans Meyer getötet zu haben. Nachdem die Hintergründe der Tat allerdings ans Licht kommen, ging es zumindest mir so, dass ich ein gewisses Verständnis für Collini entwickelte. Sicher macht es einen Mord nicht richtiger, wenn man einen guten Grund dafür hat, jemanden zu töten, aber für mich führte es dazu, dass ich Collini weiterhin sympathisch fand.


    Insgesamt kann ich dieses Buch von Schirach nur empfehlen. Der Autor schafft es, die Spannung die ganze Zeit über aufrecht zu halten, ohne dramatisch zu werden. Ich vergebe 5 Sterne.

    Bei mir war es ein guter Monat:

    Stolen Crown: Die Magie des dunklen Zwillings - Valentina Fast :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:
    Ich bin gar nicht so der große Fantasy-Fan, aber diese Buch hat mich total in seinen Bann gezogen.


    Leben auf Scherben - Regine Claaßen :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:
    Ein Buch über Schuld und Vergebung, vor allem darum, ob man sich selbst vergeben kann und was wichtiger ist, ob andere einem vergeben, oder ob man sich selbst vergibt. Unglaublich gut geschrieben.


    Willkommen im falschen Film - Monika Gruber und Andreas Hock (ohne Bewertung)
    Hier war ich einfach neugierig, wegen des Rummels um das Buch. Bleibt ohne Bewertung.


    Verbrechen - Ferdinand von Schirach :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:
    Spannende Kurzgeschichten.


    Der Fall Collini - Ferdinand von Schirach :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Auch hier geht es darum, aus welchen Gründen Menschen Schuld auf sich laden. Spannender Fall von einem Schriftsteller, der mir unglaublich gut gefällt.


    Dein Leuchten in mir - Jessica Koch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:
    Interessante Geschichte über eine toxische Beziehung, die leider ein bisschen Potenzial verschenkt. Hier wäre mehr herauszuholen gewesen, vor allem fehlt es den Figuren an emotionaler Tiefe.

    Bitte immer den gesamten Beitrag kopieren - UND AUCH LESEN!


    In dieser Liste kann jeder die Anzahl seiner gelesenen Seiten des laufenden Jahres festhalten.


    Funktionsweise:

    1) Bei der letzten Liste bitte den gesamten Beitrag mit Hilfe des Anführungszeichen-Buttons zitieren.

    2) Im sich öffnenden Beitragseditor bitte über den Button ganz links in den Quellcode-Modus wechseln.

    3) Dort den Code <woltlab-quote ... > von seiner beginnenden < bis ersten abschließenden > Klammer entfernen.

    4) Den Quellcode-Modus verlassen, die Liste nach eigenem Wunsch anpassen und absenden. Fertig.


    1. Regenmann - 15.652
    2. Emili - 15.398
    3. Naddisblog 14.272
    4. BuchClaudi - 11.380
    5. Firkraag - 7.913
    6. Sarinijha - 7.530
    7. bugsy52 - 7.133
    8. Zinu - 6.376
    9. JessLittrell - 6.044
    10. *Bücherwürmchen* - 5.708
    11. Sushan - 5.346
    12. Chattys Bücherblog - 5.265
    13. Skippycat - 4.889
    14. Gonozal - 4.676
    15. Affenkaelte - 4.526
    16. buechereule - 4.371
    17. E-Krimi - 3.681
    18. murphy12 - 3.434
    19. mhameist - 3.093
    20. countrymel - 3.002
    21. lio - 2.998
    22. Books and more - 2.328
    23. Yvonne80 - 2.260
    24. Bast - 2.208
    25. Aloysius X. L. P. - 1.981
    26. Magdalena - 1.465
    27. Gaymax - 1.438
    28. Valrike - 1.403
    29. Biografiefan - 1.042
    30. Hexi2023 - 772
    31. Annetta - 571
    32. nijuras - 256

    Bitte immer den gesamten Beitrag kopieren - UND AUCH LESEN!


    In dieser Liste kann jeder die Anzahl seiner gelesenen Bücher des laufenden Jahres festhalten.


    Funktionsweise:

    1) Bei der letzten Liste bitte den gesamten Beitrag mit Hilfe des Anführungszeichen-Buttons zitieren.

    2) Im sich öffnenden Beitragseditor bitte über den Button ganz links in den Quellcode-Modus wechseln.

    3) Dort den Code <woltlab-quote ... > von seiner beginnenden < bis ersten abschließenden > Klammer entfernen.

    4) Den Quellcode-Modus verlassen, die Liste nach eigenem Wunsch anpassen und absenden. Fertig.


    1. Regenmann - 41
    2. Emili - 36
    3. Divina - 34
    4. Firkraag - 30
    5. BuchClaudi- 29
    6. bikesbooksboulders - 26
    7. Sunniva1 - 25
    8. Zinu, Sarinijha - 24
    9. Farast, bugsy52, lazar - 19
    10. Gonozal, shella42 - 18
    11. buechereule, tom leo - 17
    12. Chattys Bücherblog, Skippycat - 16
    13. Madl10 - 15
    14. JessLittrell, Affenkaelte, *Bücherwürmchen*, traummalerin - 13
    15. Tiniii - 12
    16. OoZooN - 10
    17. countrymel, Susannah, freddoho, lio - 9
    18. Biografiefan, Juliannah, cocodrilla, E-Krimi - 8
    19. Hiyanha, Yvonne80 - 7
    20. Books and more, Motte, xxmarie91xx - 6
    21. Fridoline, Kittelbiene, Bast, flohmaus, Gaymax, Bartie, Aloysius X. L. P., Thomson - 5
    22. Verri, Heinile - 4
    23. Sushan, Valrike, Magdalena - 3

    Bitte immer den gesamten Beitrag kopieren - UND AUCH LESEN!


    In dieser Liste kann jeder die Anzahl seiner gelesenen Seiten des laufenden Jahres festhalten.


    Funktionsweise:

    1) Bei der letzten Liste bitte den gesamten Beitrag mit Hilfe des Anführungszeichen-Buttons zitieren.

    2) Im sich öffnenden Beitragseditor bitte über den Button ganz links in den Quellcode-Modus wechseln.

    3) Dort den Code <woltlab-quote ... > von seiner beginnenden < bis ersten abschließenden > Klammer entfernen.

    4) Den Quellcode-Modus verlassen, die Liste nach eigenem Wunsch anpassen und absenden. Fertig.


    1. Naddisblog - 90.899
    2. BuchClaudi - 84.207
    3. Emili - 72.592
    4. Regenmann - 67.959
    5. Holzbiene - 54.424
    6. Gonozal - 54.260
    7. *Bücherwürmchen* - 44.246
    8. Skippycat - 43.604
    9. Sushan - 42.206
    10. bugsy52 - 40.312
    11. murphy12 - 39.323
    12. countrymel - 39.246
    13. buechereule - 38.646
    14. E-Krimi - 31.266
    15. mhameist - 29.224
    16. Affenkaelte - 28.800
    17. Mukorili - 27.297
    18. Flinke Feder - 26.514
    19. Books and more - 22.736
    20. JessLittrell - 21.542
    21. Bast - 20.644
    22. lio - 20.634
    23. LyaElaBooks - 18.529
    24. Zinu - 16.869
    25. Yvonne80 - 15.182
    26. Valrike - 13.966
    27. diggasasa - 13.901
    28. Annetta - 12.892
    29. DarkMaron - 12.033
    30. Gaymax - 11.997
    31. Simiii - 11.811
    32. Elisabete - 11.755
    33. Verri - 11.095
    34. Aloysius X. L. P. - 10.363
    35. Hexi2023 - 8.721
    36. Pandaversum - 8.138
    37. Struppi - 3.812
    38. Traute - 3.555
    39. Nanuuk - 3.288
    40. Biografiefan - 2.629
    41. Lesefieber - 2.178
    42. the-black-one - 1.820

    Bitte immer den gesamten Beitrag kopieren - UND AUCH LESEN!


    In dieser Liste kann jeder die Anzahl seiner gelesenen Bücher des laufenden Jahres festhalten.


    Funktionsweise:

    1) Bei der letzten Liste bitte den gesamten Beitrag mit Hilfe des Anführungszeichen-Buttons zitieren.

    2) Im sich öffnenden Beitragseditor bitte über den Button ganz links in den Quellcode-Modus wechseln.

    3) Dort den Code <woltlab-quote ... > von seiner beginnenden < bis ersten abschließenden > Klammer entfernen.

    4) Den Quellcode-Modus verlassen, die Liste nach eigenem Wunsch anpassen und absenden. Fertig.


    1. Gonozal - 237
    2. bikesbooksboulders - 235
    3. ruhrpottmaedchen - 225
    4. Divina - 203
    5. OoZooN - 200
    6. Emili - 187
    7. Regenmann - 180
    8. Firkraag - 170
    9. Schnurri1 - 166
    10. Sunniva1 - 159
    11. Holzbiene - 152
    12. buechereule - 142
    13. Skippycat - 134
    14. lazar - 132
    15. shella42 - 121
    16. Madl10 - 118
    17. bugsy52 - 115
    18. *Bücherwürmchen* - 112
    19. Mukorili - 103
    20. countrymel - 94
    21. Tillmann, Biografiefan - 89
    22. Affenkaelte - 86
    23. Nimrod Kelev-rah - 83
    24. Sinas - 80
    25. tom leo - 76
    26. Chattys Buecherblog, freddoho - 71
    27. Hiyanha - 70
    28. Schattenlady - 69
    29. E-Krimi, Yvonne80 - 65
    30. Juliannah - 64
    31. Books and more, flohmaus, Fridoline, Scartaka, lio - 62
    32. xxmarie91xx - 60
    33. Sushan - 58
    34. DarkMaron - 54
    35. pescador, Bast - 53
    36. Estelle Raven, Trulla93 - 52
    37. Magdalena - 50
    38. Annetta - 48
    39. JessLittrell, - 47
    40. Thomson - 46
    41. cocodrilla - 43
    42. Zinu - 42
    43. Taraliva - 40
    44. Gabi5 - 39
    45. Valrike - 36
    46. SaintDiabolus, Elisabete - 35
    47. Bartie - 34
    48. Gaymax - 33
    49. Susannah - 32
    50. diggasasa, Verri - 30
    51. Tiniii - 28
    52. pryatoxin83, Heinile - 27
    53. Aloysius X. L. P. - 25
    54. Kittelbiene, Heidi08 - 23
    55. the-black-one - 20
    56. Pandaversum - 19
    57. Dreamworx, Struppi - 11
    58. Annett - 8
    59. haTikva - 7

    Der Verlag empfiehlt das Buch ab 12 Jahren, was meiner Ansicht nach auch das passende Alter ist. Dementsprechend ist die Geschichte aber natürlich auch nicht sehr tiefsinnig. Einige Dinge, die passieren sind eher dem Zufall geschuldet bzw. dem Glücksfall. Macht aber nichts. Mich hat der erste Band der Masterminds-Trilogie total gut unterhalten.

    Wir begleiten insgesamt fünf Jugendliche, die Hauptperson ist meines Erachtens nach Eli Baris, aber auch die anderen haben ihre Berechtigung und stehen Eli in Wichtigkeit an Nichts nach. Die anderen wichtigen Figuren sind Amber Laska, Tori Pritel, Hector Amani und Malik Fratello.


    Alle fünf Jugendlichen sind grundverschieden. Ich habe oft Probleme, Figuren auseinander zu halten, wenn es zu viele werden. Hier war das nicht der Fall. Jede der Figuren hat ihre ganz besonderen Eigenarten, ihre Fähigkeiten und Gedanken, so dass man auch, wenn man nicht mehr wusste, wessen Kapitel man gerade liest, dieses schnell anhand der Handlung herausfand. Jedes Kapitel ist aber auch immer mit dem Namen der gerade erzählenden Figur überschrieben.


    Mir persönlich hat am Ende Amber Laska am besten gefallen. Sie ist die Figur, die die größte Entwicklung durchmacht. Amber ist echt stark, was man zunächst von ihr nicht erwartet hätte.


    Die Geschichte wird dem Alter angemessen erzählt. Ab und an denkt man erwachsener Leser, dass da ein bisschen viel Zufälle und Glück im Spiel sind, aber letzten Endes macht es Spaß, die fünf Jugendlichen zu begleiten. Gordon Korman schafft es, die Geschichte um Serenety und die Plastikfabrik spannend und geradlinig zu gestalten. Nach und nach decken die Jugendlichen die Geheimnisse ihrer Stadt auf. Der Autor hat ein angemessenes Tempo gewählt, in dem die Zusammenhänge erkannt und verstanden werden. Mir persönlich hat die Idee hinter der Geschichte sehr gut gefallen.


    Der Schreibstil von Gordon Korman ist klar und man kann ihm gut folgen. Auch als Erwachsener habe ich mich zu keiner Zeit gelangweilt. Er schafft es, mit dem Erzählen der Geschichte aus den fünf verschiedenen Perspektiven, dem Leser jeden einzelnen der Jugendlichen nahe zu bringen. Und so will man dann auch unbedingt wissen, wie es mit den Jugendlichen weiter geht. Man will nicht, dass sie bei ihren Ermittlungen geschnappt werden. Dabei bleibt er aber immer einer Sprache treu, die nicht zu schwierig ist, und für die Zielgruppe, die ja doch recht jung ist, verständlich ist.


    Es handelt sich um eine Trilogie und das Buch endet mit einem Cliffhanger. Da die Bücher ja schon vor Jahren erschienen sind, kann ich zum Glück gleich weiter lesen.

    Das Buch wurde übrigens von der Stiftung Lesen mit dem Leipziger Lesekompass 2016 (Sparte Jugendbuch) ausgezeichnet.


    Ich vergebe gerne 4 Sterne für dieses spannende Jugendbuch.

    Was willst du sein? Opfer oder Täter? Dieser Klappentext beschreibt die Geschichte sehr gut. Lincoln muss mit seinen Eltern nach Oxford ziehen, wo er das erste Mal in seinem Leben auf eine richtige Schule gehen muss. Dort steht der Sport im Mittelpunkt und, ihr ahnt es, Lincoln ist nicht besonders sportlich. Schon am ersten Tag wird er ganz unten in der Nahrungskette eingestuft und wird zum Opfer. Drei lange Jahre seiner Schulzeit wird er von seinem Mitschülern aufs grausamste gemobbt und auch die Lehrkräfte schreiten nicht ein.


    Während der Zeit auf der Schule, Osney, war ich immer hin und her gerissen. Klar ist, dass Mobbing nicht geht und derart grausam, wie es hier passiert schon dreimal nicht. Problematisch ist, dass Lincoln unglaublich unsympathisch ist, was es dem Leser nicht so einfach macht, Mitgefühl mit ihm zu empfinden. Irgendwie schaute ich eher distanziert auf das Geschehen, statt echter Gefühle zu entwickeln. Das fand ich ein bisschen schade. Andererseits sagte Floras später auf der Insel einen sehr wahren Satz: Nur weil man das Opfer ist, heißt das nicht, dass man sympathisch ist. Und ja, auf Lincoln trifft das leider zu.


    Die Geschehnisse auf der Insel konnten mich schon irgendwie in ihren Bann ziehen. Nicht immer erschien mir alles ganz logisch. Klar ist die Gruppe so aufgebaut, dass Lincoln derjenige ist, der in der Schule gute Noten hat und viel liest und die anderen eher nicht ganz so helle. Aber dass sie tatsächlich die gesamte Zeit über nicht darauf kommen, dass Lincoln mit seiner zerbrochenen Brille bzw. den Gläsern das Feuer macht, das halte ich dann doch für unglaubwürdig. Dass man mit Glas Sonne bündeln und Feuer entzünden kann ist nun nicht so eine bahnbrechend geheime Information. Lincolns macht rührt nämlich genau daher, dass er etwas hat und kann (Feuer machen), was die anderen dringend benötigen, wenn sie nicht verhungern und erfrieren wollen. Hätten sie es gewusst, wäre die Dynamik eventuell eine ganz andere geworden, denn es wäre für die Gruppe ein Leichtes gewesen, Lincoln die Gläser abzunehmen. So, wie die Jungs der Gruppe gestrickt sind, hätten sie ihn theoretisch auch foltern können, um die Information aus ihm heraus zu pressen. Aber sie tun einfach nichts, ergeben sich ihrem Schicksal. Das halte ich für sehr unglaubwürdig.


    An Lincoln hat die Autorin sehr gut dargestellt, wie aus einem Opfer ein Täter wird. Lincoln handelt die gesamte Zeit über unglaublich unbarmherzig. Das fand ich tatsächlich sehr spannend, denn ich halte es durchaus für glaubwürdig. Er wurde so lange von den Mitschülern aufs Schlimmste gemobbt, dass ich es durchaus für glaubwürdig halte, dass er die Gelegenheit nun ergreift, sich zu rächen.


    Insgesamt fehlt mir leider auch die Moral von der Geschichte. Sie endet relativ abrupt und wir erfahren nur noch, dass alle Personen, außer Lincoln und Flora wieder in ihr altes Leben und ihre alten Verhaltensmuster zurück gefallen sind. Wie das von Statten ging und wieso sie so rein gar nichts aus dieser Zeit auf der Insel gelernt haben, das erschließt sich leider nicht. Hier hätte die Autorin sich durchaus noch einige Seiten Zeit nehmen dürfen, um die einzelnen Charaktere näher zu beleuchten.


    Der Schreibstil von M. A. Bennett ist flüssig und lässt sich gut lesen. Sie schreibt sehr bildhaft, so dass ich keine Probleme hatte, mir die sieben Mitschüler und die Insel vorzustellen. Sie zieht den Leser in die Geschichte und das war es irgendwie auch, was mich hat dran bleiben lassen.


    Die Geschichte war recht schnell sehr vorhersehbar, allerdings muss man auch sagen, dass das Lesealter ab 14 Jahren angegeben ist. Vielleicht erschließen sich die Zusammenhänge für einen jungen Leser nicht ganz so schnell. Die Auflösung hat mich dann auch nicht überrascht, wobei ich aber sagen muss, dass die Idee durchaus sehr gut war.


    Insgesamt vergebe ich 3 Federn.

    Klappentext:

    Fünf Jahre ist es her, dass Sontje ihre Heimat Prerow auf dem Darß fluchtartig verlassen hat. Jetzt zieht sie wieder in das kleine Fischerhaus ihrer Großeltern, die sie liebevoll umsorgen und keine Fragen stellen. Doch sie weiß, dass sie irgendwann ihr Schneckenhaus verlassen und sich der Vergangenheit widmen muss. Denn seit einem Unfall mit einer Pferdekutsche sitzt ihre Mutter reglos im Rollstuhl. Und dann ist da noch Sontjes große Liebe Florian, den sie damals ohne ein Wort der Erklärung zurückgelassen hat und der ihr nun aus dem Weg geht. Als die Adventszeit naht, scheint sich endlich alles zum Besseren zu wenden. Doch eines Tages steht ausgerechnet der Mann vor der Tür, der Sontjes Leben im letzten Jahr zur Hölle gemacht hat. Und nur er kennt ihr Geheimnis.


    Rezension:

    Sontje ist die Hauptperson dieser Geschichte und sie mache es mir zwischendurch nicht immer leicht, sie zu mögen bzw. ihre Beweggründe nachzuvollziehen. Nach und nach deckt Frida Luise Sommerkorn allerdings Sontjes Hintergrund auf und je mehr der Leser erfährt, umso mehr schließt man sie ins Herz und versteht, was sie bewogen hat, ihre Familie im Stich zu lassen. Was mir gut gefallen hat ist, dass die Autorin ihrer Hauptfigur den Raum lässt, ganz langsam und in ihrem Tempo zu heilen. Sie stürzt Sontje nicht von einer Liebesgeschichte in die Nächste und Sontje macht sich das Zusammentreffen mit ihrer Mutter auch wirklich nicht leicht.


    Von den Nebenfiguren hat mir Chloe am besten gefallen. Sie hat das Herz am rechten Fleck und sie ist eine gute Freundin. Ich hoffe sehr, dass wir von Chloe im zweiten Band noch deutlich mehr erfahren werden. Obwohl sie durchaus das Potenzial hat, einer der Figuren, die auch in diesem Band schon auftaucht, das Herz zu brechen. Ich hoffe, dass ich da nicht Recht behalte.

    Der Schreibstil der Autorin ist, auch wenn die Geschichte gar nicht immer leichte Kost ist, doch irgendwie leicht und locker. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, dass es zu drückend wird, auch wenn Sontjes Geschichte wirklich nicht immer schön ist. Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen.


    Die Geschichte springt immer zwischen dem Heute und Sontjes Zeit in Paris, wo sie die letzten Jahre gelebt hat. Wir erfahren nach und nach, was Sontje dazu veranlasst hat, aus Prerow weg zu gehen. Ich finde es immer ein bisschen schwierig, nachzuvollziehen, dass man sich so stark von seiner Familie abwendet. Vor allem Sontjes Großeltern sind einfach nur toll. Sie hätten Sontje sicher unterstützt. Aber, an dieser Geschichte sieht man eben auch, dass Menschen nicht immer rational handeln, vor allem, wenn die ganz großen Gefühle, wie Trauer oder auch Scham im Spiel sind.


    Ich bin gespannt, was Band 2 für uns breit hält und vergebe für den ersten Band der Ostseetraum-Reihe gerne 5 Sterne.