Inhalt ("Quelle: Amazon.de")
Kurz vor Ausbruch des 2. Weltkriegs: Die Deutschbaltin Fee Quint und der estnische Fischer Kalju Kask wollen trotz aller Standesunterschiede heiraten, doch im Herbst 1939 wird das Land von sowjetischen Truppen besetzt. Damit werden die Zukunftspläne jäh zerrissen und Fee muss mit ihrer Familie ihre Heimat verlassen. Bald wird sie als Lazarettschwester nach Frankreich geschickt, während Kalju mit einem versprengten Rest seiner Truppe nach Finnland flieht. Ein Wiedersehen scheint unmöglich, doch setzt Fee alles daran, ihn wiederzufinden. Während des Russlandfeldzugs kommt Fee nach Estland zurück und sie trifft Kalju wieder, der auf Seiten der Deutschen kämpft. Als aber mit der Niederlage der Wehrmacht ihre Heimat endgültig verloren ist, beschließen sie, Widerstand gegen die sowjetischen Besatzer zu leisten und lassen sich damit auf ein lebensgefährliches Unterfangen ein... Meret, Fees Enkelin, kommt in der Jetzt-Zeit für ihre Firma nach Estland und nimmt das Versprechen mit, Kaljus Schicksal aufzuklären. Sie schließt nicht nur selbst Freundschaft mit einem Esten, sondern entdeckt auch, dass ihre Wurzeln in diesem Land noch tiefer liegen als sie erwartet hatte.
Meine Meinung
„Schwalben“ von Ira Ebner ist eine Liebesgeschichte, die eine Brücke aus dem 2. Weltkrieg ins Heute schlägt, eine Geschichte vom freien Estland, das zu einem zerrütteten Land wird, einem Krieg, der Hass sät, die Menschen aus ihrer Heimat vertreibt, Geschwister zu Feinden werden lässt und Liebende auseinanderreißt. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Deutschbaltin Fee. Das Buch beginnt mit Fee als alter Frau, die in Deutschland lebt. Der Leser wird entführt in ihre Jugendzeit, als Estland ihre Heimat gewesen ist. Es ist zuerst eine Reise in eine friedliche Zeit, in der Fee trotz Vorbehalte ihrer Familie ein zartes Band zu dem estnischen Fischer Kalju knüpft. Eine tiefe Liebe wird geboren, die durch den Krieg auf eine harte Probe gestellt wird.
Die alte Fee erhält durch ihre Enkelin noch einmal die Möglichkeit, ins Land ihrer Jugend zurückzukehren; eine Reise zur alten Liebe mit schönen und schmerzhaften Erinnerungen ...
In einem flüssigen Schreibstil versteht es die Autorin, Bilder von Menschen und Landschaften zu zaubern, so dass es ihr gelingt, die Augenblicke lebhaft einzufangen.
Es gibt ein paar sprachliche Holprigkeiten, über die ich durch die bildhafte Sprache beim Lesen jedoch hinwegsehen konnte und die mir den Abzug eines Sterns nicht wert sind.
Fazit
„Schwalben“ ist für alle geeignet, die in die Zeit des 2. Weltkrieges reisen möchten, die erleben wollen, wie der Krieg Estland und seine Menschen verändert.